Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

"Off-Topic"-Forum. Die Themen können von den Usern frei bestimmt werden.
Es gelten auch hier die Foren-Regeln!

Moderator: Verwaltung

Honigkuchenpferd
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4770
Registriert: Freitag 9. August 2013, 12:32
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:"Bush ist nicht Cheney" ist keine dumme Rabulistik? Es liegt nicht nahe, dass Cheneys wirtschaftliche Interessen die Bush Politik beeinflusst haben? Trotz der engen Männerfreundschaft zwischen den beiden und trotz der Tatsache, dass Haliburton von wesentlichen Entscheidungen der Bush-Regierung tatsächlich profitiert hat?
Nein, ist es nicht, weil du ausdrücklich von Bush selbst gesprochen hast. Dass der Bush-Familienclan, seine Kamarilla usw. umfangreiche miese Verstrickungen hatte und hat, die weit über das Öl-Geschäft hinausgehen, ist bestens bekannt und war einer der wesentlichen Gründe, warum Bush, als er aus dem Amt schied, mieseste Umfragewerte hatte und Obama so deutlich gewann.
Der Hinweis auf die Umstände von Bushs Ausscheiden als Präsident ist ebenfalls keine dumme Rabulistik. Es ist eine Widerlegung deiner falschen Behauptung, Korruption eines US-Präsidenten würde zu Konsequenzen in Form von Amtsenthebung (darauf hast du ja selbst abgestellt) führen und er würde "in Ungnade aus dem Amt gejagt".
Ich habe gesagt, er sei "gewissermaßen 'in Ungnade' aus dem Amt gejagt worden". Man wird mir wohl noch unterstellen dürfen, dass ich weiß, dass Bushs zweite Amtszeit abgelaufen war. Insofern sollte man erkennen, dass damit gemeint war, dass es seit Nixon keinen Präsidenten mehr gab, der einen so schmachvollen Abgang hatte wie Bush, und dass auch die dubiosen wirtschaftlichen Verstrickungen mit Blick auf den Irak zu Obamas deutlichem Sieg führten, weil man auch deshalb eine schlechte Meinung vom republikanischen Establishment hatte.
Die jüngere Geschichte zeigt nunmal, dass ein solcher Präsident nicht nur seine erste Amtszeit überstehen, sondern sogar wiedergewählt werden kann.
Ausschließen kann man das nicht. Aber es ist heute weit wahrscheinlicher, dass es einem Kandidaten das Genick brechen würde.
"Honey, I forgot to duck."
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:"Bush ist nicht Cheney" ist keine dumme Rabulistik? Es liegt nicht nahe, dass Cheneys wirtschaftliche Interessen die Bush Politik beeinflusst haben? Trotz der engen Männerfreundschaft zwischen den beiden und trotz der Tatsache, dass Haliburton von wesentlichen Entscheidungen der Bush-Regierung tatsächlich profitiert hat?
Nein, ist es nicht, weil du ausdrücklich von Bush selbst gesprochen hast. Dass der Bush-Familienclan, seine Kamarilla usw. umfangreiche miese Verstrickungen hatte und hat, die weit über das Öl-Geschäft hinausgehen, ist bestens bekannt und war einer der wesentlichen Gründe, warum Bush, als er aus dem Amt schied, mieseste Umfragewerte hatte und Obama so deutlich gewann.
Bitte zitiere mich richtig. Ich sprach von "Bush und Co" und meinte damit die Bush-Regierung. Es ging um die Frage, welche politischen Konsequenzen ein korrupter Präsident zu befürchten hat. Du scheinst dich mit miesen Umfragewerten zu begnügen. Mich beruhigt das irgendwie nicht. Die Erwartung, am Ende der zweiten Amtszeit wesentlich reicher aber schrecklich unbeliebt in den Ruhestand zu gehen, dürfte auch kaum zur Abschreckung seiner Nachfolger dienen.
Smooth seas don`t make good sailors
Honigkuchenpferd
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4770
Registriert: Freitag 9. August 2013, 12:32
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:Diese romantische Vorstellung von republikanischen Wählern teile ich nicht. Trump steht für den Widerstand gegen das politisch korrekte Washington, das Schwulen die Ehe erlaubt, den braven Patrioten die Waffen wegnehmen und den Arbeitsmarkt mit Mexikanern überschwemmen will. Trump ist deren Schutzwall gegen den Einbruch des Sozialismus. Diesen Wählern ist völlig egal, ob Trump nun korrupt ist oder nicht. Ihnen ist ja sogar egal, ob Trump nach Putins Pfeife tanzt oder nicht. Um Trump in vier Jahren zu schlagen bräuchten die Demokraten erstmal jemanden, der nicht nur mit vernünftigen Vorschlägen kommt, sondern die Massen begeistern kann. Der ist weit und breit nicht zu sehen. Es spricht doch Bände, dass derzeit Michelle Obama als alleinige Hoffnungsträgerin gilt. Die Frau des Ex-Präsidenten, die keinen Hehl daraus gemacht hat, dass sie niemals kandidieren wird weil sie das Leben im Weißen Haus nicht will.
Bei manchen republikanischen Wählern ist das so, aber längst nicht bei allen. Gerade in den "Rust Belt"-Staaten haben diesmal auch viele Weiße Trump gewählt, die 2008 und 2012 noch Obama gewählt hatten. Das sind keine reaktionären Rassisten (auch wenn sie mit politisch korrekten Sprachregelungen wahrscheinlich wenig anfangen können). Das sind anständige Leute, die die Schnauze voll hatten und ein Zeichen gegen das Establishment setzen wollten, das sie - aus gutem Grund - für korrupt halten.

Zumindest bei diesen Leuten kann man durchaus annehmen, dass sie Trump Vetternwirtschaft übel nehmen und entsprechend abstrafen würden, insbesondere wenn es ihm nur darum gehen sollte, sich selbst zu bereichern. Und selbst die meisten anderern Wählern der Republikaner dürften ihm so etwas übel nehmen. Viele können mit ihrem eigenen Establishment so wenig anfangen wie bei den Demokraten und entsprechen nicht der klischeehaften Vorstellung vom "Redneck".

Ansonsten habe ich ja schon vor der Wahl gesagt, dass die Demokraten selber schuld sind, wenn sie verlieren. Mit Sanders hätten sie gute Chancen gehabt zu gewinnen. Aber die Spitze wollte unbedingt HRC und dass möglichst alles so bleibt wie immer.
"Honey, I forgot to duck."
Honigkuchenpferd
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4770
Registriert: Freitag 9. August 2013, 12:32
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:Es ging um die Frage, welche politischen Konsequenzen ein korrupter Präsident zu befürchten hat. Du scheinst dich mit miesen Umfragewerten zu begnügen. Mich beruhigt das irgendwie nicht. Die Erwartung, am Ende der zweiten Amtszeit wesentlich reicher aber schrecklich unbeliebt in den Ruhestand zu gehen, dürfte auch kaum zur Abschreckung seiner Nachfolger dienen.
Die hat es sehr wohl, auch wegen miesen Umfragewerten. Erstens wird er, wenn er wiedergewählt werden kann und will, nicht wiedergewählt. Zweitens kann ihm natürlich ein Impeachment drohen, falls er es übertreibt. Denn die Abgeordneten und Senatoren, die darüber zu entscheiden haben, möchten auch wiedergewählt werden.

Der Umstand, dass Trump gewählt worden ist, zeigt doch, wie viel sich bei den Republikanern verändert hat, weil Bush in weitem Umfang ein furchtbarer Präsident war.
"Honey, I forgot to duck."
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Die hat es sehr wohl, auch wegen miesen Umfragewerten. Erstens wird er, wenn er wiedergewählt werden kann und will, nicht wiedergewählt.
Bush 2004?
Zweitens kann ihm natürlich ein Impeachment drohen, falls er es übertreibt. Denn die Abgeordneten und Senatoren, die darüber zu entscheiden haben, möchten auch wiedergewählt werden.
Das war während der Bush-Präsidentschaft ebenfalls der Fall.
Honigkuchenpferd hat geschrieben:Der Umstand, dass Trump gewählt worden ist, zeigt doch, wie viel sich bei den Republikanern verändert hat, weil Bush in weitem Umfang ein furchtbarer Präsident war.
Was genau hat sich verändert? Jetzt haben sie einen Präsidenten, der gemessen an seinen bisherigen Aussagen noch viel skrupelloser ist.
Smooth seas don`t make good sailors
Honigkuchenpferd
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4770
Registriert: Freitag 9. August 2013, 12:32
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:Bush 2004?
Die Situation war - leider - 2004 eine ganz andere und das Land durch 9/11 noch immer traumatisiert.
Das war während der Bush-Präsidentschaft ebenfalls der Fall.
Es gab ja im Rahmen seiner zweiten Amtszeit durchaus Ansätze für ein Impeachment:

https://en.wikipedia.org/wiki/Efforts_t ... ge_W._Bush
Was genau hat sich verändert? Jetzt haben sie einen Präsidenten, der gemessen an seinen bisherigen Aussagen noch viel skrupelloser ist.
Es ist zwar richtig, dass Trump viele krasse Aussagen getätigt hat. Aber gerade als enfant terrible hat er gewonnen. Das republikanische Establishment wollte Trump nicht und hat viel getan, um ihn zu verhindern. Darüber hinaus hat es meines Wissens vorher noch nie einen (späteren) republikanischen President-Elect gegeben, der z.B. lächelnd mit der LGBT-Flagge posiert. Man denke nur an Ted Cruz. Von Trump gibt es dieses Bild. Auch das sollte man sehen.
"Honey, I forgot to duck."
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Es gab ja im Rahmen seiner zweiten Amtszeit durchaus Ansätze für ein Impeachment:

https://en.wikipedia.org/wiki/Efforts_t ... ge_W._Bush
Die nichtmal ansatzweise erfolgreich waren. Obwohl Bushs Regierung dem amerikanischen Volk und der Weltöffentlichkeit skrupellos ins Gesicht gelogen hat als es um die Kriegsgründe ging. Obwohl Folter legalisiert wurde, was Trump übrigens auch vor hat. Obwohl die Korruptionsvorwürfe spätestens in der zweiten Amtszeit bereits konkret waren. Wenn Bush mit all dem durchkommt, kannst du dir vorstellen, wozu Trump in der Lage sein wird.

Es ist zwar richtig, dass Trump viele krasse Aussagen getätigt hat. Aber gerade als enfant terrible hat er gewonnen. Das republikanische Establishment wollte Trump nicht und hat viel getan, um ihn zu verhindern. Darüber hinaus hat es meines Wissens vorher noch nie einen (späteren) republikanischen President-Elect gegeben, der z.B. lächelnd mit der LGBT-Flagge posiert. Man denke nur an Ted Cruz. Von Trump gibt es dieses Bild. Auch das sollte man sehen.
Was hat die LGBT Community denn davon? Auf Twitter häufen sich Meldungen von Trump Anhängern, die Homosexuelle und andere Minderheiten angreifen. Moscheen werden mit Trump Schriftzügen verunstaltet. Angestachelt durch Trumps Rhetorik. Wirft man ihm das vor, zeigt er das Foto, auf der er mit LGBT-Flagge posiert oder erzählt, wie zufrieden er mit seinem schwulen Friseur oder muslimischen Fahrer ist. Dass Republikaner auf sowas reinfallen ist traurig genug, aber zu erwarten. Dass du es ebenfalls tust, ist erschreckend.
Smooth seas don`t make good sailors
Honigkuchenpferd
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4770
Registriert: Freitag 9. August 2013, 12:32
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:Die nichtmal ansatzweise erfolgreich waren. Obwohl Bushs Regierung dem amerikanischen Volk und der Weltöffentlichkeit skrupellos ins Gesicht gelogen hat als es um die Kriegsgründe ging. Obwohl Folter legalisiert wurde, was Trump übrigens auch vor hat. Obwohl die Korruptionsvorwürfe spätestens in der zweiten Amtszeit bereits konkret waren. Wenn Bush mit all dem durchkommt, kannst du dir vorstellen, wozu Trump in der Lage sein wird.
Jetzt warte es halt mal ab. Der Wahlkampf ist vorbei, Trump hat gewonnen.

Im Übrigen gab es gegen Bush selbst nichts wirklich Konkretes. Eben deshalb hatte ich dich ja nach ihm selbst gefragt.
Was hat die LGBT Community denn davon? Auf Twitter häufen sich Meldungen von Trump Anhängern, die Homosexuelle und andere Minderheiten angreifen. Moscheen werden mit Trump Schriftzügen verunstaltet. Angestachelt durch Trumps Rhetorik.
Davon haben ihre Angehörigen viel, vor allem bei den Log Cabin Republicans.

Ich weiß nicht, wie viel an diesen Meldungen dran ist. Jedenfalls gibt es auch von der anderen Seite Ausschreitungen und jede Menge Todesdrohungen gegen Trump.

Natürlich war die Rhetorik Trumps im Wahlkampf ein Problem, aber das ist nur eine Seite der Medaille. Zur Gewalt gegen Minderheiten in den USA hat er jedenfalls nicht aufgerufen und in seiner Rede nach der Wahl erst recht nicht.
Dass Republikaner auf sowas reinfallen ist traurig genug, aber zu erwarten. Dass du es ebenfalls tust, ist erschreckend.
Weil ich es in der Tat für bemerkenswert halte, dass der (spätere) republikanische President-Elect zu einem solchen öffentlichen Zeichen bereit war? Es tut mir leid, dass ich deine Empörungslust nicht teile.
"Honey, I forgot to duck."
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Natürlich war die Rhetorik Trumps im Wahlkampf ein Problem, aber das ist nur eine Seite der Medaille. Zur Gewalt gegen Minderheiten in den USA hat er jedenfalls nicht aufgerufen und in seiner Rede nach der Wahl erst recht nicht.
Jetzt mal ganz im Ernst, mich interessiert das wirklich. Hältst du es tatsächlich für einen erheblichen Einwand, dass Trump nicht explizit zur Gewalt aufgerufen hat? Bestreitest du ernsthaft, dass der Hass auf Minderheiten durch Trumps Rhetorik massiv verschärft und angestachelt wurde? Findest du das ernsthaft nicht problematisch genug, um seine Eignung als Präsident zu verneinen? Im Gegensatz zu hlubenow bin ich bei dir davon überzeugt, dass du hier deine echte Meinung vertrittst und nicht lediglich Aufmerksamkeit erhaschen willst. Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, wie du Trumps Hetze allen Ernstes mit derart billigen (sorry) Argumenten verteidigen kannst.
Smooth seas don`t make good sailors
Honigkuchenpferd
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4770
Registriert: Freitag 9. August 2013, 12:32
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:Jetzt mal ganz im Ernst, mich interessiert das wirklich. Hältst du es tatsächlich für einen erheblichen Einwand, dass Trump nicht explizit zur Gewalt aufgerufen hat? Bestreitest du ernsthaft, dass der Hass auf Minderheiten durch Trumps Rhetorik massiv verschärft wurde? Findest du das ernsthaft nicht problematisch genug, um seine Eignung als Präsident zu verneinen? Im Gegensatz zu hlubenow bin ich bei dir davon überzeugt, dass du hier deine echte Meinung vertrittst. Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, wie du Trumps Hetze allen Ernstes mit derart billigen (sorry) Argumenten verteidigen kannst.
Ja, das halte ich tatsächlich für einen erheblichen Einwand, zumal er in seiner Rede nach der Wahl gerade zur Einigkeit aufgerufen hat.

Und ja, dass der Hass auf Minderheiten durch Trump "massiv verschärft" wurde, bestreite ich ebenfalls. Trump mag bei dem ein oder anderen in der Tat bestehende Ressentiments verschärft haben, aber soweit es nun zu Manifestationen von Hass kommt, ist er eher ein Anlass, diesen herauszulassen, der mal sichtbar macht, wie sehr es brodelt. Übrigens kann man dabei unter anderem auch den Hass auf "alte weiße Männer" und Republikaner bestaunen, den ich nicht besser finde.

Das magst du für billige Argumente halten, ich halte es für die gebotene Fairness auch gegenüber Trump, und ich lehne den Empörungskult nun einmal ab.

Ansonsten habe ich mehrfach betont, dass es nie auf das Duell Trump gegen Clinton hätte hinauslaufen müssen und sollen.
"Honey, I forgot to duck."
hlubenow
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 5892
Registriert: Dienstag 9. Mai 2006, 23:09

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von hlubenow »

[enigma] hat geschrieben:Vor zwei Wochen hat Augstein übrigens noch fantasiert, Trump sei das geringere Übel. ::roll: Diese linken Populisten sind ein Teil des Problems.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 20608.html
Guter Artikel! Das erste mal, daß Augstein was Vernünftiges von sich gibt. :thumbright:
Benutzeravatar
JS
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2344
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 18:20

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von JS »

OJ1988 hat geschrieben:Es ist mE kaum haltbar, alte Gewissheiten à la "fürdie Republikaner nicht gewinnbar" über die Wahl 2016 hinaus fortzuspannen.
Naja, es stimmt zwar, dass nichts ausgeschlossen ist. Aber vieles ist trotzdem unrealistisch. Der jetzige Wahlerfolg Trumps war dagegen nicht unrealistisch, es haben nur viele so getan oder waren davon überzeugt, weil sie verblendet waren. Ich darf dabei z.B. nochmal an diesen lächerlichen Artikel erinnern. Und er ist nicht nur im Rückblick lächerlich, er war es auch damals schon.
OJ1988 hat geschrieben:Nicht nur ist Trump kein klassischer Republikaner (siehe Außenpolitik), seine Wiederwahl wird im Wesentlichen auch davon abhängen, was in den nächsten 4 Jahren passiert. Und das ist noch eher 'black box'.
Das stimmt zwar. Vieles ist im Unklaren. Und Trump ist kein klassischer Republikaner, ja. Auf der anderen Seite hätte Trump ohne die Plattform GOP und deren Stammwähler keine Chance gehabt. "Parteisympathie" spielt bei den Wahlen eine enorme Rolle.
Micha79 hat geschrieben:Gerrymandering (geht letzteres bei der Wahl zum Electoral College?
Ja, wenn man das System von Maine und Nebraska anwendet. Das ergibt aber nur Sinn, wenn man befürchtet, einen Staat zu verlieren, weil man beim Maine-Nebraska-System bei einem großen Staat wie Texas auf jeden Fall Wahlmännerstimmen verliert. Auf der anderen Seite hat man eine gewisse Zahl dann quasi sicher. Hätte man das System dieses Jahr angewandt, wäre die Verteilung in Texas sehr wahrscheinlich 27 oder 26 für die Republikaner zu 11 oder 12 für die Demokraten gewesen. Nur im 23. texanischen Kongresswahlbezirk war die Repräsentantenhauswahl mit 1,7 Prozentpunkten Abstand knapp. Überall sonst (weitere 35 Kongresswahlbezirke) hat der Sieger mit deutlich mehr als 10 Prozentpunkten Abstand gewonnen.

Man wäre freilich nicht an Kongresswahlbezirke gebunden und könnte eigene Präsidentschaftswahlbezirke schneiden, denen eine bestimmte Zahl Wahlmännerstimmen zugeordnet ist. Damit könnte man den Verlust reduzieren.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
Benutzeravatar
[enigma]
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 7600
Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von [enigma] »

hlubenow hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:Vor zwei Wochen hat Augstein übrigens noch fantasiert, Trump sei das geringere Übel. ::roll: Diese linken Populisten sind ein Teil des Problems.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 20608.html
Guter Artikel! Das erste mal, daß Augstein was Vernünftiges von sich gibt. :thumbright:
Wäre das so, hätte er dir jedenfalls einiges voraus.
Smooth seas don`t make good sailors
Benutzeravatar
immer locker bleiben
Fossil
Fossil
Beiträge: 10448
Registriert: Mittwoch 28. November 2007, 18:06
Ausbildungslevel: RA

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von immer locker bleiben »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:Zur Gewalt gegen Minderheiten in den USA hat er jedenfalls nicht aufgerufen ...

Fact-checking ...
1. "I'll pay for the legal fees ..."
http://www.nytimes.com/politics/first-d ... cker/?_r=0
2. "I'd like to punch him in the face"
http://edition.cnn.com/2016/02/23/polit ... lly-punch/
3. "Protester would be 'Carried out on a Strecher' in the Old Days"
http://www.weeklystandard.com/protester-would-be-carried-out-on-a-stretcher-in-the-old-days-trump-reminisces/article/2001211 (Verwaister Link automatisch entfernt)
4. "Even if waterboarding doesn't work, they deserve it"
https://www.theguardian.com/us-news/201 ... deserve-it
5. "Knock the Crap Out of them ..."
http://www.mediaite.com/online/trump-tells-crowd-to-knock-the-crap-out-of-protesters-offers-to-pay-legal-fees/ (Verwaister Link automatisch entfernt)
6. "By the way, if she gets to pick her judges, nothing you can do folks,” [...] “Though the Second Amendment people, maybe there is, I don't know."
http://thehill.com/homenews/campaign/29 ... op-clinton

And what about this (auch wenn er das nicht selbst war, sondern nur einer seiner Leute):
"Hillary Clinton should be put in the firing line and shot for treason."
http://www.theatlantic.com/politics/arc ... ro/496199/
... und in seiner Rede nach der Wahl erst recht nicht.
well, not directly, however:
"ours was not a campaign, but rather an incredible and great movement [...]. [...] our work on this movement has really just started."
https://www.youtube.com/watch?v=pMgjwBgCZIw

Now, does this movement include violence? Schauen wir mal ...
Zuletzt geändert von immer locker bleiben am Freitag 11. November 2016, 15:38, insgesamt 2-mal geändert.
You might remember me from such posts as this.
Bild
hlubenow
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 5892
Registriert: Dienstag 9. Mai 2006, 23:09

Re: Wahlnacht in den USA vom 8. auf den 9. November 2016.

Beitrag von hlubenow »

[enigma] hat geschrieben:
hlubenow hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:Vor zwei Wochen hat Augstein übrigens noch fantasiert, Trump sei das geringere Übel. ::roll: Diese linken Populisten sind ein Teil des Problems.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 20608.html
Guter Artikel! Das erste mal, daß Augstein was Vernünftiges von sich gibt. :thumbright:
Wäre das so, hätte er dir jedenfalls einiges voraus.
Ach was, insgeheim gefällt Dir doch, was ich schreibe. :D
Gesperrt