OJ1988 hat geschrieben:Es ist mE kaum haltbar, alte Gewissheiten à la "fürdie Republikaner nicht gewinnbar" über die Wahl 2016 hinaus fortzuspannen.
Naja, es stimmt zwar, dass nichts ausgeschlossen ist. Aber vieles ist trotzdem unrealistisch. Der jetzige Wahlerfolg Trumps war dagegen nicht unrealistisch, es haben nur viele so getan oder waren davon überzeugt, weil sie verblendet waren. Ich darf dabei z.B. nochmal an diesen
lächerlichen Artikel erinnern. Und er ist nicht nur im Rückblick lächerlich, er war es auch damals schon.
OJ1988 hat geschrieben:Nicht nur ist Trump kein klassischer Republikaner (siehe Außenpolitik), seine Wiederwahl wird im Wesentlichen auch davon abhängen, was in den nächsten 4 Jahren passiert. Und das ist noch eher 'black box'.
Das stimmt zwar. Vieles ist im Unklaren. Und Trump ist kein klassischer Republikaner, ja. Auf der anderen Seite hätte Trump ohne die Plattform GOP und deren Stammwähler keine Chance gehabt. "Parteisympathie" spielt bei den Wahlen eine enorme Rolle.
Micha79 hat geschrieben:Gerrymandering (geht letzteres bei der Wahl zum Electoral College?
Ja, wenn man das System von Maine und Nebraska anwendet. Das ergibt aber nur Sinn, wenn man befürchtet, einen Staat zu verlieren, weil man beim Maine-Nebraska-System bei einem großen Staat wie Texas auf jeden Fall Wahlmännerstimmen verliert. Auf der anderen Seite hat man eine gewisse Zahl dann quasi sicher. Hätte man das System dieses Jahr angewandt, wäre die Verteilung in Texas sehr wahrscheinlich 27 oder 26 für die Republikaner zu 11 oder 12 für die Demokraten gewesen. Nur im 23. texanischen Kongresswahlbezirk war die Repräsentantenhauswahl mit 1,7 Prozentpunkten Abstand knapp. Überall sonst (weitere 35 Kongresswahlbezirke) hat der Sieger mit deutlich mehr als 10 Prozentpunkten Abstand gewonnen.
Man wäre freilich nicht an Kongresswahlbezirke gebunden und könnte eigene Präsidentschaftswahlbezirke schneiden, denen eine bestimmte Zahl Wahlmännerstimmen zugeordnet ist. Damit könnte man den Verlust reduzieren.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer