Präsident Trump und die US-Politik

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immer locker bleiben
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von immer locker bleiben »

[enigma] hat geschrieben:
immer locker bleiben hat geschrieben:
Wenn allerdings insb. seine Ankündigungen in der Wahlnacht, wie z. B. Investitionen in Infrastruktur (nicht: the Wall) jetzt umgesetzt werden, würde das sicherlich für die USA gut sein (denn insb. bei der Infrastruktur haben sie einen massiv Sanierungsrückstand).
Nur wie will er das in einem hochverschuldeten Land machen und gleichzeitig die Steuern senken?
Ist doch ganz einfach: "Double our growth and have the strongest economy of the world" :D
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[enigma]
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Du hast offensichtlich absolut nichts begriffen, was die Frau in diesem sehr persönlichen Beitrag schreibt, und reagierst nur wieder mit Herablassung, Verdrehung und Verachtung.
Nein ich reagiere mit gesundem Menschenverstand, der bei derart emotionalen Entscheidungen, wie sie diese Frau getroffen hat und zu begründen versucht, offensichtlich auf der Strecke bleibt. Die Idee, einen Menschen zu wählen, der offen angekündigt hat, die eigene Religionsgemeinschaft verfolgen zu wollen, weil "schon alles nicht so schlimm werden wird, wie er sagt" ist nur so lange nicht absolut hirnrissig, bis sie mal richtig nach hinten losgeht. Und eine Generation später muss man sich dann fragen lassen, warum man diese Person gewählt hat. Ich wünsche ihr natürlich, dass es nicht dazu kommt.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von hlubenow »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:https://www.washingtonpost.com/news/global-opinions/wp/2016/11/10/im-a-muslim-a-woman-and-an-immigrant-i-voted-for-trump/ (Verwaister Link automatisch entfernt)

Lesenswertes "Geständnis" einer heimlichen Trump-Wählerin.
Übrigens:
But I am a single mother who can’t afford health insurance under Obamacare.
Vor ein paar Tagen ILB:
ILB hat geschrieben:Vor allem haben diejenigen, die gerade zum ersten Mal eine Krankenversicherung bekommen haben, ... jemanden gewählt, der Ihnen zu helfen verspricht, indem er ... die Krankenversicherung abschafft und ärmere Lebensverhältnisse unter den Generalverdacht krimineller Machenschaft stellt.
So einfach ("Krankenversicherung für alle") scheint das mit Obamacare nicht zu sein: Die Beiträge können einen ruinieren:

http://obamacarefacts.com/questions/sti ... -coverage/

Das ist bei uns ja auch ein schwieriges Thema. Die Amerikaner haben da ebenfalls keine Patentlösung, Obamacare ist auch keine.
In Deutschland hab' ich bisher nur von Frauke Petry dazu einen vernünftigen Vorschlag gehört. Bei allen anderen Parteien (einschließlich denen, die sich als besonders sozial bezeichnen) Schweigen im Walde.
Zuletzt geändert von hlubenow am Samstag 12. November 2016, 00:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

hlubenow hat geschrieben: Vor ein paar Tagen ILB:
ILB hat geschrieben:Vor allem haben diejenigen, die gerade zum ersten Mal eine Krankenversicherung bekommen haben, ... jemanden gewählt, der Ihnen zu helfen verspricht, indem er ... die Krankenversicherung abschafft und ärmere Lebensverhältnisse unter den Generalverdacht krimineller Machenschaft stellt.
So einfach ("Krankenversicherung für alle") scheint das mit Obamacare nicht zu sein: Die Beiträge können einen ruinieren:

http://obamacarefacts.com/questions/sti ... -coverage/

Das ist bei uns ja auch ein schwieriges Thema. Die Amerikaner haben da ebenfalls keine Patentlösung, Obamacare ist auch keine.
Dass es Probleme und Menschen gibt, die davon tatsächlich nicht profitieren, ändert nichts an der Tatsache, dass noch nie so viele Menschen krankenversichert waren wie heute durch Obamacare. Für ein Land mit der Wirtschaftskraft der USA sollte das eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber nicht. Für die Republikaner ist Krankenversicherung reine Privatsache. Entweder du kannst sie dir leisten oder halt nicht und das betrifft dann nicht nur die Ärmsten, sondern auch die Mittelschicht. Am meisten profitieren aber diejenigen Amerikaner, die Vorerkrankungen haben. Die haben keine Chance auf private Krankenversicherung, wenn sie nicht zufällig steinreich sind.

Hinzu kommt, dass Obamacare staatliche Unterstützung für diejenigen vorsieht, die sich die Beiträge nicht leisten können. In vielen republikanischen Staaten wurden diese Beihilfen gestrichen, weil Obamacare ja sozialistisches Teufelszeug ist. Und weil FOX News das wie ein Mantra wiederholt, glauben es vor allem diejenigen, die eigentlich am meisten darauf angewiesen wären.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von hlubenow »

[enigma] hat geschrieben:Dass es Probleme und Menschen gibt, die davon tatsächlich nicht profitieren, ändert nichts an der Tatsache, dass noch nie so viele Menschen krankenversichert waren wie heute durch Obamacare.
So kann man ganz generell nicht reden: Man kann nicht sagen, eine politische Maßnahme sei gut, wenn es 90% dann besser geht, aber dafür 10% davon völlig ruiniert werden.
Ich hoffe sehr, daß Du nicht so unmenschlich und technokratisch denkst. Bin aber im Zweifel. ::roll:
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Die 10% sind nicht ruiniert, die haben eine Krankenversicherung und Anspruch auf staatliche Unterstützung. Welchen Wert eine Krankenversicherung hat, muss ich dir hoffentlich nicht auch noch erklären. Die hätten sie sonst nicht. Und dort, wo sie keine staatliche Unterstützung haben, ist die jeweilige Bundesstaatsregierung daran Schuld. Auch dann sind sie aber nicht finanziell nicht ruiniert. Dann profitieren sie nur nicht von der Krankenversicherung.
Zuletzt geändert von [enigma] am Samstag 12. November 2016, 00:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von julée »

Die sinnvollere Frage ist gleichwohl: Wie kann man das System besser machen, damit es allen nützt? Der Zustand vorher war für große Bevölkerungsgruppen wesentlich schlechter.
Zuletzt geändert von julée am Samstag 12. November 2016, 00:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

julée hat geschrieben:Die sinnvollere Frage ist gleichwohl: Wie kann man das System besser machen, damit es allen nützt? Der Zustand vorher war für große Bevölkerungsgruppen wesentlich schlechter.
Das System wäre schon gut, wenn die Republikaner es unterstützen würden. Dass sie es nicht unterstützen, liegt vor allem daran, dass es von Obama kommt. Das ist eine politische Schlacht, die auf dem Rücken der Armen ausgetragen wird. Das kann man Obama nur schwer vorwerfen. Die naheliegendste Lösung besteht darin, Obamacare zu kassieren und dann das gleiche System unter neuem Namen neu einzuführen :D
Zuletzt geändert von [enigma] am Samstag 12. November 2016, 00:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von julée »

Ich habe auch nicht gesagt, dass das System als solches Schuld ist.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

So habe ich dich auch nicht verstanden. Ich glaube nur, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass die Republikaner einlenken und es verbessern statt ganz abschaffen wollen, nachdem sie es jahrelang bis aufs Blut bekämpft und damit einen unerwarteten Sieg eingefahren haben. Anders als hlubenow glaubt, wird aber niemand profitieren, wenn Obamacare abgeschafft wird. Insbesondere diejenigen nicht, die es dringend brauchen.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von julée »

Dass das auch noch"Obamacare" heißt, dürfte das geringste Problem sein. Krankenversicherung ist in den USA schlichtweg ein schwieriges Thema, insbesondere wenn es irgendwie vom Staat kommt.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von JS »

[enigma] hat geschrieben:Donald Trump: I may not repeal Obamacare, President-elect says in major U-turn
http://www.independent.co.uk/news/world ... 12621.html
Überrascht mich nicht. Willkommen in der Realität nach dem Wahlkampfgetöse.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von JS »

[enigma] hat geschrieben:Ich glaube nur, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass die Republikaner einlenken und es verbessern statt ganz abschaffen wollen, nachdem sie es jahrelang bis aufs Blut bekämpft und damit einen unerwarteten Sieg eingefahren haben. Anders als hlubenow glaubt, wird aber niemand profitieren, wenn Obamacare abgeschafft wird. Insbesondere diejenigen nicht, die es dringend brauchen.
Mal unterstellt, du hast Recht bezüglich der Einstellung der Republikaner: So einfach ist abschaffen nicht. Zum einen aus praktischen Gründen. Zum anderen haben die Demokraten immer noch eine Filibuster-Sperrminorität im Senat.

Es war einfach ein super Wahlkampfthema. Reale Politik ist etwas anderes.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

julée hat geschrieben:Dass das auch noch"Obamacare" heißt, dürfte das geringste Problem sein. Krankenversicherung ist in den USA schlichtweg ein schwieriges Thema, insbesondere wenn es irgendwie vom Staat kommt.
Es heißt eigentlich "Affordable Care Act", so eitel ist Obama nicht :D Den Namen hat das System von den Republikanern selbst, die damit Stimmung gegen das System bei ihren Anhängern machen wollten. Und es hat funktioniert.
JS hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:Donald Trump: I may not repeal Obamacare, President-elect says in major U-turn
http://www.independent.co.uk/news/world ... 12621.html
Überrascht mich nicht. Willkommen in der Realität nach dem Wahlkampfgetöse.
Das spricht für mich eher dafür, dass Trump keinen Plan hat, was er wirklich machen will. Und es bedeutet insbesondere nicht, dass Obamacare nicht kassiert wird. Sämtliche Gestalten, die Trump als Berater umgeben sind republikanische Hardliner, die in der Tasche der privaten Krankenversicherer stecken und seit Jahren versprechen, Obamacare abzuschaffen. http://edition.cnn.com/2016/11/10/polit ... -obamcare/
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

JS hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:Ich glaube nur, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass die Republikaner einlenken und es verbessern statt ganz abschaffen wollen, nachdem sie es jahrelang bis aufs Blut bekämpft und damit einen unerwarteten Sieg eingefahren haben. Anders als hlubenow glaubt, wird aber niemand profitieren, wenn Obamacare abgeschafft wird. Insbesondere diejenigen nicht, die es dringend brauchen.
Mal unterstellt, du hast Recht bezüglich der Einstellung der Republikaner: So einfach ist abschaffen nicht. Zum einen aus praktischen Gründen. Zum anderen haben die Demokraten immer noch eine Filibuster-Sperrminorität im Senat.

Es war einfach ein super Wahlkampfthema. Reale Politik ist etwas anderes.
Nein, so optimistisch bin ich nicht. Mit der neuen Mehrheit schaffen sie das wenn sie es wollen, es gab sogar schon erfolgreiche Trockenübungen in Form von Testabstimmungen. http://www.politico.com/story/2016/11/t ... isk-231090

Von den Demokraten würde ich keinen großen Widerstand erwarten, die sind mindestens für die nächsten zwei Jahre erledigt. Du scheinst du unterschätzen, dass die Abschaffung von Obamacare für die Republikaner nicht nur ein Wahlkampfthema, sondern ein ideologischer Zwang ist. Wohlfahrtsstaat ist für die Sozialismus.
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