LLM trotz Beziehung?

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Karli27
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LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Karli27 »

Hallo zusammen,

da ich über die Suchfunktion kein passendes Thema finden konnte, mach ich einen eigenen Thread dazu auf. Ich hoffe, ich habe die richtige Topic gewählt.

Nach meinem ersten Examen stellt sich mir die Frage, ob ich ab September in England einen LLM machen soll.

Zum einen will ich unbedingt mal rauskommen, andere Leute, eine andere Uni und etwas Neues erleben. Nach den Jahren der Examensvorbereitung, in denen man mehr oder weniger nur in der Bibliothek sitzt, will ich nicht sofort den fliegenden Wechsel ins Referendariat machen. Aufgrund von mehreren Sprachreisen und Urlauben, kenne ich England ganz gut und habe mich dort immer sehr wohl gefühlt. Daher ist für mich die Wahl des Landes auch ganz eindeutig.

Zum anderen gibt es da mein Privatleben. Seit über 5 Jahren bin ich in einer sehr glücklichen, stabilen Beziehung, seit knapp 4 Jahren wohnen wir zusammen. Auch wenn wir keins der Pärchen sind, die stets aneinander kleben, weiß ich doch, dass eine längere räumliche Trennung von meinem Freund sehr schwierig für mich werden wird. Er unterstützt mich zu hundert Prozent und bittet mich sogar, unsere Beziehung nicht als Faktor in meine Entscheidung mit einzubeziehen, da England-Deuschland keine große Entfernung ist, er mich mindestens einmal im Monat besuchen wird und er in dieser zeitlich begrenzten räumlichen Trennung überhaupt keine Bedrohung für unsere Beziehung. Natürlich wird er mich vermissen, aber er ist sich sehr sicher, dass wir das schaffen.

So, ich wünschte, ich könnte da auch so sicher sein. So sehr, wie ich den LLM machen will, so groß ist leider auch meine Angst, dass ich diese räumliche Trennung eben nicht so leicht wegstecken kann. Von "zusammen wohnen" zu "sich nur noch einmal im Monat für ein Wochenende sehen" ist für mich ein sehr großer Schritt. Und 12 Monate sind immerhin ein Jahr, das kann lang werden. Man hört immer den Spruch "Aber eine gesunde Beziehung muss das aushalten". Naja, muss sie das? Wenn man seit Jahren miteinander lebt, so viel zusammen durchgemacht und erlebt hat und dann auf einmal in zwei verschiedenen Ländern lebt, sich nur noch ein Wochenende im Monat sieht, kann daran nicht auch eine gesunde Beziehung zerbrechen?
Und noch viel schlimmer, was ist wenn ich nachher in England sitze und merke, dass ich mich zu sehr nach zu Hause sehne? Wenn ich dort bin und mich doch nicht auf das Leben dort einlassen kann, weil ich ständig mit den Gedanken bei meinem Freund bin?

Ich schäme mich schon fast zuzugeben, wie "schwach" ich offensichtlich bin, dass ich nicht denke, dass ich 12 Monate glücklich sein kann in denen ich meinen Freund nicht oft um mich herum haben kann. Ich habe das Gefühl, dass es fast schon gesellschaftlich von einem verlangt wird, unabhängig, flexibel und für alles offen zu sein. Darf man sich in so einer Zeit eigentlich trauen, das Privatleben vor ein Auslandsstudium zu stellen? Oder ist das wirklich dumm? Ist das eine von diesen Entscheidungen, über die man in 20 Jahren sagt "ach hätte ich es mal gemacht, ich hätte das bestimmt geschafft"? Werde ich es bereuen es nicht zu machen?

Ich denke, für das Geld, welches man in so einen Master investiert, sollte man schon sicher sein, dass man das wirklich will. Und momentan ist meine Sorge eben sehr groß, dass ich nicht glücklich sein werde mit einer Fernbeziehung und mir dies sehr schwer fallen wird. Und so viel Geld auszugeben, um dann jeden Abend unglücklich in seinem kleinen Zimmerchen zu sitzen und sich ein Jahr lang zu quälen kann doch auch nicht Sinn einer solchen Sache sein.

Ich weiß, dass hier niemand hellseherische Fähigkeiten besitzt und mir sagen kann, wie ich mich entscheiden soll. Aber vielleicht war jemand mal in einer ähnlichen Situation? Ich kenne niemanden, der einen LLM gemacht hat und mir mit seinen Erfahrungen weiterhelfen könnte. Deshalb wäre ich wirklich sehr dankbar, wenn sich der ein oder andere Zeit nehmen würde, um mir von seinen Erfahrungen mit seinem Auslandsstudium unter dem Aspekt des Privatlebens zu berichten. Musstet ihr für diese Zeit ebenfalls eine Fernbeziehung führen? Wie habt ihr das geschafft? Wie oft konntet ihr euch sehen? Würdet ihr euch noch mal für einen LLM entscheiden? Oder habt ihr euch sogar mal für eine Beziehung und gegen ein solches Vorhaben entschieden?

Vielen Dank an jeden, der sich die Zeit genommen hat das hier zu lesen und mir vielleicht sogar eine Antwort zu schreiben.
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Ara
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Ara »

Schlimmer ist es, wenn du 12 Monate in England bist und merkst, dass es ohne Freund viel cooler ist... Das ist die größere Gefahr die ich so sehe.

Ansonsten sehe ich ehrlich gesagt bei dir nicht so wirklich die große Motivation fürn LLM? Klingt eher so als spürst du den Zwang irgendwie nomma was erleben zu müssen, statt dass es wirklich dein Wunsch ist... Die von dir aufgezählten Nachteile überwiegen ja schon gewaltig. So dass es so klingt, als hättest du dich schon gegen den LLM entschieden und weißt es nur noch nicht. Ich plädiere da generell zu mehr Mut Langweiler zu sein.

Ich würde meine Beziehung nicht fürn Auslandaufenthalt "riskieren", aber ich bin auch ein romantischer Langweiler...
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Tibor
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Tibor »

Kann der Freund nicht mitgehen? Auslandspraktikum, Secondment etc?
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Muirne
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Muirne »

Ich schließe mich Ara an. :) Komplett.

Ich bin übrigens mit Freund ins Ausland und es war trotzdem doof. Klar, ne Erfahrung, aber selbst hätte ich das nicht bezahlen wollen und ich hab es eben dann so durchgezogen, weil Abbrechen für mich nicht in Frage kam.

Und ich kenn auch einige Beziehungen, die dran kaputt sind. Kann auch vor Ort dann noch passieren.

Überleg dir nochmal, was deine Motivation ist. So vom Schreiben her klingt es tatsächlich eher so, als läge der Zwang nicht im Hierbleiben, sondern im Weggehen. Das ist nicht nötig. Nochmal n bisschen ins Ausland ist auch in der heutigen Zeit keine so große Sache mehr, als dass das nicht auch in 5 oder 10 oder 20 Jahren noch denkbar ist. Man kann das ja dann auch nochmal in der Lightversion für 3 Monate machen. Wir sind ja nicht mehr 1980, wo das Auslandssemester die einzige Chance war mal raus zu kommen.
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von OJ1988 »

Ich mag mich jetzt irren, aber ich war bislang der Auffassung, dass ein LL.M. "netto" eben nicht 12 Monate dauert, sondern 9-10.
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Muirne
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Muirne »

Das ist auch richtig. Je nach Thema und Ressourcen kann man auch noch früher zurück und zu Hause schreiben. Veranstaltungen hat man ja keine mehr. Ob man das von Anfang an planen sollte oder es dann einfach lässt, ist die Frage.
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Tibor
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Tibor »

Was ist eigentlich der Sinn eines LL.M. in London, wenn man möglichst schnell wieder nach Deutschland will? So richtig erschließt sich mir die Intention der TE nicht. Das hört sich alles gezwungen an (LLM muss sein, machen ja alle). Es geht aber gerade um die Sprachkenntnisse und deren Dokumentation, wenn man nur in die Pflichtveranstaltungen geht, ggf. Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend wieder in DE ist und nach 9,5 Monaten wieder die Zelte abbricht, kann man es doch gleich bleiben lassen.
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julée
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von julée »

Es wird Dir keiner garantieren können, dass Du die Entscheidung, in welche Richtung auch immer sie ausfällt, nicht in 10 oder 20 Jahren bereuen wirst. Ins Ausland gehen muss man sicherlich nicht - zumal es die von Muirne angesprochene Light-Version in der Wahlstation gibt, aber es ist natürlich eine Erfahrung, die Dir entgeht - und die Dir wohl auch entgehen dürfte, wenn Du nur 9 Monate da warst und jede freie Minute vor Skype oder doch wieder in Deutschland verbracht hast.

Ob eine gute Beziehung so was aushalten muss und ob eine Beziehung, die hieran zerbricht, es wirklich wert gewesen wäre, zu Hause zu bleiben - das wird wohl niemand ernsthaft sagen können.
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Tikka
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Tikka »

Also ich hab den Spass ja auch hinter mir,

aber ganz ehrlich eine Antwort die auf Deine Situation passt ist hier wohl kaum zu bekommen.

Ich möchte mein Auslandsjahr in UK auf keinen Fall missen. Ich hatte viel Spaß und wenig zu tun und konnte nochmal richtig Student sein. Auch inhaltlich hat sich das Jahr sehr gelohnt, da ich doch immer wieder mit englischem bzw. amerikanischem Recht und Verträgen zu tun habe und da deutlich fitter bin als viele meiner Kollegen die kein LL.M. gemacht haben.
Ich hatte auch schon seit 4 Jahren eine Beziehung damals, aber das ging eigentlich recht gut, nicht nur bei mir, sondern auch bei den meisten meiner Kollegen dort. Zumindest ist mir nicht bekannt, dass bei irgendeinem wegen der Zeit die Beziehung zerbrochen ist.

Wenn Du aber schon jetzt solche Befürchtungen hast, sollte man sich das gut überlegen. Wir hatten auch einen Kollegen, der auch die ganzen Zeit nur seiner Alten hinterherhing, die Hälfte seiner Zeit vor Skype verbracht hat und gefühlt alle zwei Wochen nach Hause flog. Und natürlich alles in UK doof fand.
Ich meine das völlig wertfrei, aber wenn Du befürchtest, dass könnte Dir genauso gehen dann würde ich in jedem Fall die Finger davon lassen. Es war für ihn letztlich ein verlorenes Jahr, dass er anders sinnvoller hätte verleben wollen. Ein Auslandsjahr macht nur Sinn wenn man sich darauf einlässt.
Keine Experimente! Wählt Adenauer.
lucyyy
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von lucyyy »

Hallo,
mal als kleiner Denkanstoß: ich bin währen der Ausbildung nicht ins Ausland gegangen und trauere dem ganzen im mittlerweile 5. Berufsjahr doch ziemlich nach. Es ist einfach eine Erfahrung, die ich nach jetziger subjektiver Perspektive gerne hätte machen wollen. Teilweise haben mich private Faktoren (gemeinsame Wohnung, gemeinsames Leben) davon abgehalten und jetzt - wo die zugehörige Beziehung nicht mehr existiert - ist der "Katzenjammer" groß.

Ich will hier keine Reden von "Lebenserfahrung" schwingen, aber was man so im Umfeld sieht, haben sich viele private Bindungen gerade über den Berufseinstieg nochmal aufgelöst oder anders strukturiert. Im Nachhinein würde ich daher nicht mehr "verzichten", sondern darauf vertrauen, dass das Leben "trotzdem" weitergeht und vorrangig danach entscheiden, was sich für mich ganz persönlich richtig und wichtig anfühlt. Mit einer anderen Person habe ich vielleicht schon in ein paar Jahren nichts mehr zu tun, mit mir selbst muss ich (hoffentlich) noch länger klarkommen.

Just my 2 Cents...
LG
Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen. ;-)
Paragraphenreiter1
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Paragraphenreiter1 »

Wenn du es wirklich willst, ist das meiner Meinung nach kein Problem.
Befinde mich gerade in der selben Situation, ich bin im LLM und meine Freundin zu hause. Klar ist es nicht immer ganz leicht, aber die Distanz UK-DE ist wirklich nicht so groß, dass man sich nicht regelmäßig sehen kann. Auch die Flüge mit zB Ryanair sind nicht teuer. Außerdem dauert der LLM, wie bereits angesprochen, keine 12 Monate, Dissertation kannst du auch problemlos von zuhause aus schreiben. Wir hatten zB auch im Dezember gar keine Uni, sodass man da auch schon wieder einen Monat daheim verbringen könnte.

Wenn du aber gar keine Lust darauf hast, dann würde ich es lassen. Englisch kann man auch anders lernen. Toll für mich ist vor allem, dass ich mein Studentenleben noch ein Jahr verlängern konnte und viele tolle Leute aus der ganzen Welt kennen lernen konnte. Da muss man sich aber natürlich auch drauf einlassen und man wird sicher weniger Spaß haben, wenn man jedes zweite Wochenende nach hause fliegt oder ein Skypedate einem Bier im Pub vorzieht.

Falls du noch fragen auch bzgl Uniwahl, Bewerbung etc hast, kannst du dich gerne jederzeit melden.

Grüße von der Insel
Kasimir
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Kasimir »

Die Gründe, die du aufzählst, die gegen den LL.M. sprechen, sind ja teilweise auch diejenigen, welche "von außen" eher als positiv gewertet werden.

Du scheinst in deinem Leben ja schon recht "gesettled" zu sein. Gegen Routine hilft oft, dass man mal rauskommt und sich auch auf etwas Neues einlässt. Genau das ist es, was Arbeitgeber auch daran schätzen. Als Arbeitgeber möchte ich jemanden, der sich nicht nur in der Routine wohl fühlt, sondern bereit ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich in einem neuen Umfeld zurecht zu finden.

Daher würde ich dir raten: Mach es! Wenn ich zurückblicke, dann habe ich eine Auslandserfahrung nie bereut. Eher, dass ich nicht noch mehr gemacht habe.

Natürlich kannst du den bequemen Weg gehen und es nicht machen und niemand kann und wird dich dafür "verurteilen" oder es dir ankreiden. Die "Nachteile", welche du damit bei der Berufswahl und im Leben ("Gefühl etwas verpasst zu haben.") hast, sind dir ja bekannt.

Und ganz ehrlich. Wenn ihr euch dann sogar fast einmal im Monat seht, sollte das doch machbar sein. England ist ja nun nicht am anderen Ende der Welt.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
Herr Schraeg
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Herr Schraeg »

Ich hatte auf den Auslandsaufenthalt verzichtet und bereue das sehr, und zwar sowohl wegen der persönlichen als auch der beruflichen Horizonterweiterung. Die Zeit zurückgedreht und klüger geworden, würde ich das heute sofort machen, ungeachtet einer Beziehung. Wenn eine Beziehung neun, zehn Monate Fernbeziehung mit Unterstützung des Partners und regelmäßigen Besuchen nicht verträgt, hält sie auch sonst nicht lange.

Die Grundvoraussetzung ist aber wohl, daß Du Dich freien Herzens und offenen Geistes (wow, heute schwelge ich in Platitüden) darauf einlässt. Wenn Du jetzt schon so sehr zweifelst, wird das eine Tortur, die im Ergebnis sowohl Beziehung als auch LL.M. gefährden kann.
Swann
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von Swann »

Kasimir hat geschrieben:Genau das ist es, was Arbeitgeber auch daran schätzen. Als Arbeitgeber möchte ich jemanden, der sich nicht nur in der Routine wohl fühlt, sondern bereit ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich in einem neuen Umfeld zurecht zu finden.

Auch wenn ich zum Auslandsaufenthalt zuriete, wäre das der letzte Grund, den ich gelten ließe. Nur um einem möglichen Arbeitgeber die Bereitschaft zu beweisen, Herausforderungen anzunehmen (muss das nicht "challenges" heißen?), würde ich gar nichts machen und ein solcher Auslandsaufenthalt zur Lebenslaufoptimierung würde auch ein freudloses Jahr. Die Motivation sollte schon von einem selbst kommen. Das ist bei der TE offenbar noch nicht der Fall und die Frage ist nur, ob das auf Furcht oder Widerwillen beruht. Ersteres sollte man überwinden, letzteres besser nicht.
julée
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Re: LLM trotz Beziehung?

Beitrag von julée »

Swann hat geschrieben:
Kasimir hat geschrieben:Genau das ist es, was Arbeitgeber auch daran schätzen. Als Arbeitgeber möchte ich jemanden, der sich nicht nur in der Routine wohl fühlt, sondern bereit ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich in einem neuen Umfeld zurecht zu finden.

Auch wenn ich zum Auslandsaufenthalt zuriete, wäre das der letzte Grund, den ich gelten ließe. Nur um einem möglichen Arbeitgeber die Bereitschaft zu beweisen, Herausforderungen anzunehmen (muss das nicht "challenges" heißen?), würde ich gar nichts machen und ein solcher Auslandsaufenthalt zur Lebenslaufoptimierung würde auch ein freudloses Jahr. Die Motivation sollte schon von einem selbst kommen. Das ist bei der TE offenbar noch nicht der Fall und die Frage ist nur, ob das auf Furcht oder Widerwillen beruht. Ersteres sollte man überwinden, letzteres besser nicht.
Auch aus Arbeitgebersicht dürfte es ja nicht zu der gewünschten "Flexibilität" führen, wenn der Bewerber zwar pro forma einen LL.M. mitbringt, aber die dazugehörigen Erfahrungen konsequent vermieden hat und seinen Platz vor dem Skypefenster nur verlassen hat, um in die Vorlesungen zu gehen.
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