Ja, sicher ist das nur meine persönliche Erfahrung. Es macht mir aber Hoffnung. Dass es auch ganz anders laufen kann, habe ich auch erlebt. Ich habe da sicher nicht die rosarote Brille auf. Dass die nachfolgenden Generationen "gläubiger" werden hängt m.E. auch damit zusammen, dass der Islam diesen Menschen scheinbar Rückhalt und ein Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt, was ihnen die Gesellschaft bislang nicht gegeben hat. Wenn sie denn wirklich gläubig wären, wäre das ja auch kein Problem, aber es wird eben dieses "Wir gegen Die" gepredigt. Alle anderen sind schlecht, aber wir sind die guten, die euch verstehen. Erlebt man übrigens auch vermehrt bei deutschen Jugendlichen. Und denen ganzen Predigern muss man das Wasser abgraben. Es gibt so viele vernünftige Imane in Deutschland, die den Islam in seiner religiösen Ausprägung lehren. Da geht es nicht um Hass oder Unterdrückung, sondern tatsächlich um Frieden. Und wenn man mal so eine Moschee besucht hat, muss man auch keine Angst mehr haben.OJ1988 hat geschrieben:Das ist ein schönes Beispiel aus deinem Nahbereich, der statistische Regelfall ist aber (leider) ein anderer. Muslime in der 3. und 4. Generation sind religiöser als ihre Eltern und Großeltern. Da dieser Glaube in seiner jetzigen gelebten Form mMn etliche rückständige Elemente hat, besorgt mich das. Ich halte das schlicht für eine ungesunde Entwicklung, grade wenn sich der andere Teil der Gesellschaft immer schneller säkularisiert.Tobias__21 hat geschrieben:Das meinte ich ja auch damit, dass es sich über die Generationen auch "verwachsen" kann. Der Vater ist tiefgläubig, fährt nach Mekka, betet jeden Tag ein paar Mal und weiß der Geier was. Seine Frau trägt auch Kopftuch. Die Tochter ist geschminkt und trägt Minirock, die Söhne haben hier studiert, einer ne deutsche Frau geheiratet. Ob das jetzt Moslems sind oder nicht, sei dahingestellt. Jedenfalls sind sie trotz ihres Vaters nicht so tief verwurzelt im Glauben wie er. Einfach weil er ihnen die Entscheidung überlassen hat, welches Leben sie führen möchten. Und auch der Vater ist ein herzensguter Mensch. Der hat auch nichts gegen Homosexuelle oder Juden (aber auch das habe ich schon anders erlebt). Und wenn es so läuft, dann macht es mir auch keine Angst ob die Muslime jetzt irgendwann in der Mehrheit sind. Man muss eben miteinander auskommen und solange jeder jeden sein Leben lässt, passt doch alles. Und auch das können gläubige Muslime. Auch die interessiert es nicht, ob sie es mit einem Christen zu tun haben, oder nicht. Die wollen auch keinen bekehren. Bei manchen ist das anders, keine Frage. Die bleiben auch unter sich und wollen sich nicht integrieren Das darf man auch nicht ausblenden. Aber pauschal vor einer Islamisierung Angst zu haben....Man muss diese Probleme angehen und wenn nötig eben auch hart durchgreifen, keine Frage.Samson hat geschrieben:In meinen Augen sind das keine Muslime, wobei mir natürlich bewusst ist, dass die Autorität meiner Definitionshoheit überschaubar ist. Wer nur zu Weihnachten in die Kirche geht und Kirche und Evangelium nicht als ethische und weltanschauliche Autorität anerkennt, ist m.E. auch kein Christ, egal ob er Kirchensteuer zahlt, aber da ist die Gegenansicht vertretbar.Tobias__21 hat geschrieben: Seine Kinder nehmen zwar die Feiertage mit, aber mit dem Glauben haben sie nicht so viel am Hut, zumindest nicht in der Tiefe wie der Vater.
Aber ja, es gibt so viele unterschiedliche Strömungen im Islam und ich kann das natürlich auch überhaupt nicht einschätzen.