Unabhängig davon, dass Du sämtliche Säkularisierungstendenzen ausblendest: Aktuell gehört die Mehrheit der Bevölkerung auf dem Papier einer christlichen Religion bzw. Konfession an - siehst Du Belege dafür, dass diese Mehrheit ein "sich daraus ergebendes Machtpotenzial" verwirklicht hat(te) oder demnächst verwirklichen wird? Falls nein: Was ist der konkrete Grund dafür, dass Du eine muslimische Bevölkerungsmehrheit so sehr mehr fürchtest als eine christliche Bevölkerungsmehrheit?
Selbstverständlich hat die hiesige Mehrheit ihr Machtpotential verwirklicht, indem sie nämlich die staatliche Organisation und kulturellen Werte hervorgebracht hat, die unsere Gesellschaft regeln.
Mir macht diese Mehrheit deshalb keinen Angst, weil ich ein Teil von ihr bin und mit ihren Werten, Umgangsformen etc. aufgewachsen bin und mich deshalb sicher in ihr bewegen kann. Das wäre in einer muslimisch dominierten Gesellschaftsordnung weit weniger der Fall, wobei andere (Juden, Frauen, Schwule, ironischerweise auch Linke) es weit schwerer hätten. Ich würde im Zweifelsfall konvertieren. Man kann den Islamisten ja viel vorwerfen, aber rassistisch sind sie nicht.
Dass es nicht den Islam gibt ist, richtig, die meisten muslimischen Einwanderer sind aber Sunniten. Dass es daneben noch Schiiten, Alewiten, kommunistische Kurden gibt erhöht die Fragilität der Situation nur noch.
Der Mensch ist ein tribalistisches Lebewesen. Befinden sich mehrere Gruppenidentitäten in räumlicher Nähe zueinander, sind Konflikte der Regelfall und stabile Friedenszeiten die Ausnahme.