Bundestagswahl 2017.

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Ara
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von Ara »

Amtsschimmel hat geschrieben:
Tobias__21 hat geschrieben:Gerade kam über den Spon Ticker "CSU will national orientieren Menschen eine Heimat bieten" Der Rechtsruck geht also los.
Das ist aus meiner Sicht kein Rechtsruck, sondern die Rückkehr der Union zu ihren alten konservativen Kern der 90er. Die Union hat sich stets als Partei begriffen, neben der rechts kein Platz sein darf. Dass sie patriotische und nationalkonservative Kräfte der Gesellschaft ansprechen und in die Mitte zurückholen muss, ist doch ihr ureigenstes Interesse. Im Übrigen ist das kein Rechtsruck - nie hat es eine ernsthafte linke Mehrheit in Deutschland gegeben. Schon der letzte Bundestag hatte nur deshalb eine linke Mehrheit, weil knapp 10 % der Wählerstimmen am rechten Rand des politischen Spektrums, nämlich der AfD und der FDP, unberücksichtigt blieben.
Die FDP ist sicherlich nicht rechts. Eine liberale Partei (auch der Neoliberalismus der FDP) passt nicht ins Links/Rechts-Schema. Denn die Linken wünschen sich Freiheit vor der Not. Die Rechten wünschen sich dagegen Freiheit vor dem Staat. Um die Einteilung mal ganz grob nach aktuellem Verständnis vorzunehmen. Ein Liberaler wünscht sich dagegen generelle Freiheit des Einzelnen. Er teilt sich daher teilweise Positionen mit den Linken, als auch mit den Rechten. Er wird sich aber nie für eine Seite vereinnahmen lassen, weil seine Ideologie nicht links- oder rechts-geprägt ist, sondern davon losgelöst einem völlig anderem Zweck verfolgt. Darum kann es auch keine liberale Volkspartei geben, weil der Liberalismus (auch der Sozialliberalismus) immer in Kauf nimmt, dass Leute an den Rändern wegfallen.

Von daher: Die FDP ist nur scheinbar Rechts, weil die rechten Parteien eine neoliberale Wirtschaftspolitik betreiben. Spätestens beim Thema Bürgerrecht würde sich ein Rechter aber mit nem Liberalen schwer einigen können. Daher hoffe ich auch in einer Jamaika-Koalition auf einen liberalen Innenminister.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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immer locker bleiben
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von immer locker bleiben »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:https://twitter.com/CDeutschlaender/status/912234022050390018 (Verwaister Link automatisch entfernt)
Na, da sind wir ja mal sehr gespannt ...
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Honigkuchenpferd
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von Honigkuchenpferd »

http://www.deutschlandfunk.de/kurs-der-union-cdu-und-csu-vertagen-entscheidungen-bis-nach.1939.de.html?drn:news_id=796384 (Verwaister Link automatisch entfernt)

Bis zum 15.10. gibt es jetzt also erst einmal Waffenruhe. Es ist ja auch nicht so, als würde es irgendwie drängen.
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von Honigkuchenpferd »

ME der bislang beste Kommentar zur Wahl:

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/ ... 72178.html
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von Honigkuchenpferd »

https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/unfassbare-zahlen-aus-duisburg-afd-holt-in-marxloh-30-prozent-id212037823.html (Verwaister Link automatisch entfernt)
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von Samson »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/unfassbare-zahlen-aus-duisburg-afd-holt-in-marxloh-30-prozent-id212037823.html (Verwaister Link automatisch entfernt)
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famulus
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von famulus »

Samson hat geschrieben: Alles Nazis!
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von Urs Blank »

Kleine Notiz am Rande: Im ehemaligen Wahlkreis von Petra Hinz hatte die SPD auf Nummer sicher gehen wollen und diesmal einen Kandidaten nominiert, an dessen Juristen-Eigenschaft nicht die leisesten Zweifel bestehen dürften.

http://spdessen.de/node/263 (Verwaister Link automatisch entfernt)

Aber: Was ist das für eine Arbeiter-Partei, die in ihrer "Herzkammer" an der Ruhr einen in Münster aufgewachsenen Juraprofessor aufstellt? Prompt ist er nicht gewählt worden (auch über die Liste nicht).
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Tibor
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von Tibor »

Kein authentischer Malocher; Professoren sind ja noch fauler als Beamte.
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immer locker bleiben
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von immer locker bleiben »

Urs Blank hat geschrieben:Kleine Notiz am Rande: Im ehemaligen Wahlkreis von Petra Hinz hatte die SPD auf Nummer sicher gehen wollen und diesmal einen Kandidaten nominiert, an dessen Juristen-Eigenschaft nicht die leisesten Zweifel bestehen dürften.

http://spdessen.de/node/263 (Verwaister Link automatisch entfernt)

Aber: Was ist das für eine Arbeiter-Partei, die in ihrer "Herzkammer" an der Ruhr einen in Münster aufgewachsenen Juraprofessor aufstellt? Prompt ist er nicht gewählt worden (auch über die Liste nicht).
Der Wahlkreis ist 2013 auch schon von der CDU gewonnen worden, als Petra Hinz noch die Kandidatin war. 2009 fehlten dem jetzigen Sieger Matthias Hauer auch nur 2 Prozent.
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hlubenow
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von hlubenow »

Ara hat geschrieben:Die FDP ist sicherlich nicht rechts. Eine liberale Partei (auch der Neoliberalismus der FDP) passt nicht ins Links/Rechts-Schema. Denn die Linken wünschen sich Freiheit vor der Not. Die Rechten wünschen sich dagegen Freiheit vor dem Staat. Um die Einteilung mal ganz grob nach aktuellem Verständnis vorzunehmen. Ein Liberaler wünscht sich dagegen generelle Freiheit des Einzelnen. Er teilt sich daher teilweise Positionen mit den Linken, als auch mit den Rechten. Er wird sich aber nie für eine Seite vereinnahmen lassen, weil seine Ideologie nicht links- oder rechts-geprägt ist, sondern davon losgelöst einem völlig anderem Zweck verfolgt. Darum kann es auch keine liberale Volkspartei geben, weil der Liberalismus (auch der Sozialliberalismus) immer in Kauf nimmt, dass Leute an den Rändern wegfallen.
Westerwelle hatte das in einer Rede mal schön dargelegt:
Die Linken seien in erster Linie für Gleichheit, die Rechten in erster Linie für Ordnung. Beide seien staatsnah.
Die Liberalen seien in erster Linie für Freiheit. Dadurch seien sie staatsfern. Sie seien aber auch für Ordnung, sonst wären sie Anarchisten.

-----------------------------------
CDU/FDP/AfD hätte eine Mehrheit. Dann wäre der konservative Flügel der CDU wieder dabei, nur eben in einer anderen Partei (= AfD). Im Ergebnis also eine Koalition wie Kohl/Genscher, vielleicht hier und da noch mit einem F.J. Strauß dabei. Also das, was es in der Bundesrepublik immer schon gegeben hat.
Das wäre wahrscheinlich das Beste für das Land.
Könnte Merkel wohl nicht ertragen, dann finden sie eben jemand anders als Kanzler. :D

Mit den meisten in der CDU hab' ich eigentlich keine Berührungsschwierigkeiten, nur daß ihnen eben Rückgrat fehlt, und sie sich dann höchstens hinter vorgehaltener Hand trauen, mir zuzustimmen. Und was Lindner in der Bild zum Flüchtlingsthema gesagt hat, klang auch sehr vernünftig. Also: Machen!

Sicher besser und stabiler als dieser verkrampfte Jamaika-Unsinn.

Was die AfD dann am Ende bewirkt, wäre die Rückkehr aus den Bestrebungen Merkels, das Land ihrem DDR-Denken anzupassen, in normale, geordnete, freiheitlich-demokratische Verhältnisse. Oh, das wäre schön! :)
Zuletzt geändert von hlubenow am Dienstag 26. September 2017, 01:56, insgesamt 2-mal geändert.
julée
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von julée »

Muirne hat geschrieben:
Tobias__21 hat geschrieben:
Muirne hat geschrieben:Martin schulz wahlkampf nach der wahl... :-k
`
?
er ist so aggressiv geworden. das hätte er besser vor der Wahl mal gemacht statt nur Küsschen zu verteilen. Das habe ich überhaupt nicht verstanden. Und nun überkompensatorisch wütend. Außerdem war er zwischendrin schröderesk zu Mutti. Und das macht Mutti nur besser, weil ihr Blick, wenn sie auf männliche Ignoranz stößt, einmalig ist.
Fand ich (nachdem ich die Sendung jetzt auch vollständig gesehen habe) auch einen eher seltsamen Auftritt. Zumal ich es nicht sonderlich überzeugend finde, sich am Wahltag um 18:05 Uhr in die Opposition zu flüchten (wenngleich das für die SPD gesund sein wird), dabei gleichzeitig empört zu erklären, dass die - hierdurch entstehende - neue Zwangs-Koalition absoluter Mist sein wird, und dann auch noch was von wichtiger staatstragender Rolle zu erzählen, die es jetzt erfordere, der AfD in der Opposition Paroli zu bieten. Die AfD dürfte mutmaßlich schneller als man gucken kann, ihren Status als drittgrößte Fraktion im Bundestag verlieren, so dass sie selbst im Falle einer GroKo nicht die größte Oppositionspartei wäre. Und eine erfolgreiche Auseinandersetzung mit der AfD dürfte weniger von einem aufopferungsvollen Oppositionseinsatz der SPD als von einer funktionierenden Regierung abhängen, die es schafft, eine Politik zu machen, die zumindest den grenzwertig Teilen der AfD weitgehend den Nährboden entzieht.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
sai
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von sai »

Urs Blank hat geschrieben:Kleine Notiz am Rande: Im ehemaligen Wahlkreis von Petra Hinz hatte die SPD auf Nummer sicher gehen wollen und diesmal einen Kandidaten nominiert, an dessen Juristen-Eigenschaft nicht die leisesten Zweifel bestehen dürften.

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Der war einer meiner Prüfer im 1. Examen.
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Urs Blank
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von Urs Blank »

sai hat geschrieben:Der war einer meiner Prüfer im 1. Examen.
Das Professorendasein muss ihn wohl sehr gelangweilt haben, wenn er es gegen eine Rolle als Hinterbänkler (zu mehr hätte es für einen 51-jährigen Politik-Novizen ohne großartige Vernetzung in der Partei ja wohl ohnehin nicht gereicht) eintauschen wollte.
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James Monroe
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Re: Bundestagswahl 2017.

Beitrag von James Monroe »

hlubenow hat geschrieben:
Ara hat geschrieben: [...]
-----------------------------------
CDU/FDP/AfD hätte eine Mehrheit. Dann wäre der konservative Flügel der CDU wieder dabei, nur eben in einer anderen Partei (= AfD). Im Ergebnis also eine Koalition wie Kohl/Genscher, vielleicht hier und da noch mit einem F.J. Strauß dabei. Also das, was es in der Bundesrepublik immer schon gegeben hat.
Das wäre wahrscheinlich das Beste für das Land.
[...]
Ja, und hier und da noch mit nem Nazi dabei. Hat es in der Bundesrepublik in den 50ern leider auch gegeben. Die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Die AfD muss ihr Naziproblem beseitigen, aber eher wird Schalke 04 deutscher Meister.

Wenigstens Teile der FDP kann man im Übrigen als politisch Rechts bezeichnen, da sie Ungleichheit für normal und gerechtfertigt erachten. Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Politisch ... _(Politik)
Das ist kein Bashing, bin überzeugtes Mitglied und Wähler.
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