JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse?

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dumdum
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JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse?

Beitrag von dumdum »

... und dürfen die dann wirklich fröhlich mit "Dr." firmieren und unterschreiben?

(oder was bedeutet es wenn z.B. bei der Kammer als Name "JUDr. XY" steht aber die Kanzlei unter Dr.XY läuft...)
Nach meinen ersten "Googel-Auswertungen" scheint das ein Widerspruch zu sein, es sei denn der Herr XY hätte zugleich einen Dr. z.B. in Medizin :-w .

Oder haben die Juristen sich da bei den Titel selbst eine Grauzone geschaffen?
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Tibor
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von Tibor »

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hlubenow
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von hlubenow »

Ah, wie einst Kafka. ;)
dumdum
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von dumdum »

Hm.. hab ich gelesen - entspricht auch dem was ich sonst so gefunden habe--- scheint sich aber dann ja offenbar doch niemand darum zu scheren...

Ich mein, z-B. die Idee die Anschrift zu überprüfen, indem man auf der Seite der Anwaltskammer nachschaut, liegt ja so fern nicht - weshalb ich denke, dass die "Kollegen" und Richter das doch alle längst mitbekommen haben müssen...

Zumal: Gibt's da nicht sogar einen Straftatbestand?
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von dumdum »

hlubenow hat geschrieben:Ah, wie einst Kafka. ;)
:lmao: Dann verfast so ein JUDr. ggf. besonders kafkaeske Schriftsätze? Eine Frage der besonderen Ausbildung? :-k
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Tobias__21
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von Tobias__21 »

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OJ1988
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von OJ1988 »

Da gibt es doch sicher nette Kollegen, die einen dann mit Abmahnungen erfreuen? O:)
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thh
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von thh »

dumdum hat geschrieben:... und dürfen die dann wirklich fröhlich mit "Dr." firmieren und unterschreiben?
Wenn der Doktorgrad geführt wird, dann in der Regel unberechtigt. In diesem Fall stellt die zuständige StA das auf Anfrage i.d.R. zeitnah ab. (Sehr beliebt auch mit dem Dr.-medic.)
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jurabilis
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von jurabilis »

Bei Andreas Scheuer hat es einige Zeit gedauert :D
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paul321
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von paul321 »

thh hat geschrieben:
dumdum hat geschrieben:... und dürfen die dann wirklich fröhlich mit "Dr." firmieren und unterschreiben?
Wenn der Doktorgrad geführt wird, dann in der Regel unberechtigt. In diesem Fall stellt die zuständige StA das auf Anfrage i.d.R. zeitnah ab. (Sehr beliebt auch mit dem Dr.-medic.)

Kannst Du hier eine Staatsanwaltschaft empfehlen?

Die Erfahrung eines recht prominenten Plagiatsjägers mit dem ich mich kürzlich über genau dieses Thema unterhalten habe ist eine völlig andere.
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Tibor
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von Tibor »

paul321 hat geschrieben: Kannst Du hier eine Staatsanwaltschaft empfehlen?
Vermutlich die Zuständige.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von dumdum »

::roll:
Also wenn ich da eine Prognose abgeben sollte , würd' ich vermuten, dass die örtlich zuständige Staatsanwaltschaft im Telefonbuch nachschlägt und dann so in ca. 2 Jahren die Sache nach § 170 II StPO einstellt.
Im Telefonbuch stand auch "Dr." - also kann es da keinen Anfangsverdacht für Ermittlungen geben :drinking: :-w
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paul321
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von paul321 »

Tibor hat geschrieben:
paul321 hat geschrieben: Kannst Du hier eine Staatsanwaltschaft empfehlen?
Vermutlich die Zuständige.
Die da wäre, wenn der JuDr. oder auch Dr. ohne auffindbare Dissertation in diversen LG Bezirken gehandelt hat?

Das mit der Empfehlung war durchaus ernst gemeint. Die wenigsten Staatsanwaltschaften sollen hier offenbar gesteigertes Interesse gezeigt haben so etwas zu verfolgen.
paul321
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von paul321 »

dumdum hat geschrieben:::roll:
Also wenn ich da eine Prognose abgeben sollte , würd' ich vermuten, dass die örtlich zuständige Staatsanwaltschaft im Telefonbuch nachschlägt und dann so in ca. 2 Jahren die Sache nach § 170 II StPO einstellt.
Im Telefonbuch stand auch "Dr." - also kann es da keinen Anfangsverdacht für Ermittlungen geben :drinking: :-w
Ohne das jetzt im Detail nachvollzogen zu haben, meine ich dass man beim JuDr. ernsthaft über einen Verbotsirrtum nachdenken konnte, weil es in einigen Bundesländern durchaus legitim ist/war ihn zu führen. Allen voran steht da Bayern. Wohl nicht zuletzt deswegen ist Andreas Scheuer nach wie vor in Amt und Würden.
dumdum
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Re: JUDr. was ist das jetzt eigentlich genau für ein Gedönse

Beitrag von dumdum »

:lmao:
Ja, Verbotsirrtum... das wird's sein...

Ich glaube man erkennt bei mir zwischen den Zeilen, dass ich bezgl. der Organe der Rechtspflege - naja ich sag mal - leicht desillusioniert bin :D

Aber eine Berufsgruppe, die sich in's Stammbuch schreibt, ständig über die gesamte einschlägige Rechtsprechung auf dem Laufenden zu sein (und sich das ja auch bezahlen lasst) und dann bei der Frage der eigenen Titelnutzung (die ein Laie in 10min zusammengegoogelt hat) mit Verbotsirrtum kommt....

Ok, das sollte überzeugen und durchaus straffrei bleiben - dann aber bitte die Zulassung abgeben, wie will man denn so in Rechtsfragen kompetent beraten? :eeeek:

Den Berlinern greife ich da dann besser hleich mal unter die Arme:

https://www.rak-berlin.de/rak-berlin/aktuelles/2016/120716_KG_JUDr.php (Verwaister Link automatisch entfernt)

Wenn ich mich nicht irre, ist das "Kammergericht" in Berlin doch sowas wie ein OLG anderswo?
Zuletzt geändert von dumdum am Montag 3. April 2017, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
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