Französische Präsidentschaftswahl 2017
Moderator: Verwaltung
- JS
- Mega Power User
- Beiträge: 2344
- Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 18:20
Französische Präsidentschaftswahl 2017
Verfolgt ihr auch den französischen Präsidentschaftswahlkampf? Der hat einen verrückten Verlauf genommen. Schon allein die Tatsache, dass Fillon nicht von der Kandidatur zurückgetreten ist, ist aus deutscher Sicht erstaunlich. Hier wäre das nie möglich gewesen.
Vor nicht mal einem Monat schien es ausgemacht, dass Macron gegen Le Pen in die Stichwahl kommt. Dann haben sich die Umfragewerte von ihm und Le Pen verschlechtert, die von Fillon leicht und die von Mélenchon massiv verbessert. Letzteres eine weitere große Überraschung.
Nun gibt es vier Kandidaten, die Chancen auf den Stichwahleinzug haben. Jede Paarung erscheint dabei möglich. Die Unsicherheit ist erheblich, die Abstände gering. In drei aktuellen Umfragen haben 6 bis 12 Prozent derjenigen, die angeben haben, zur Wahl gehen zu wollen, keine Kandidatenpräferenz benannt. Und insbesondere bei denjenigen, die Hamon, Mélenchon oder Macron benannt haben, geben viele an, sich ihrer Wahl nicht sicher zu sein.
Macron und Le Pen sind gleichwohl (noch) die Favoriten für den Stichwahleinzug.
Macron und Mélenchon sind im Gesamt-Wahlvolk relativ besser angesehen als die anderen beiden anderen, Fillon und Le Pen. Es ist (relativ) klar, dass sich Macron oder Mélenchon gegen Fillon oder Le Pen in der Stichwahl durchsetzen würden. Ein anderes Ergebnis wäre zwar nicht unmöglich, aber ungefähr so wahrscheinlich, wie das Hoffenheim trotz 17 Punkten Rückstand bei 6 verbleibenden Saisonspielen noch Deutscher Fußballmeister wird.
Spannender und unsicherer wären die Duelle Fillon - Le Pen und Mélenchon - Macron. Im ersteren Fall gehe ich davon aus, dass Fillon Präsident werden würde. Helfen dürfte ihm, dass die anderen Kandidaten, auf jeden Fall Macron, sich für ihn aussprechen dürften. Helfen dürften ihm auch die Aussagen von Le Pen zur Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg. Nichtsdestotrotz ist diese Konstellation die einzige, in der Le Pen gewisse Chancen auf den Sieg hat.
Bei Mélenchon gegen Macron wäre Macron Favorit.
So ist die Ausgangslage, wie sie sich derzeit aus meiner Sicht darstellt.
Welcher Wahlausgang Frankreich zu wünschen ist, ist noch schwieriger zu beantworten als die Frage, wer wohl Präsident wird. Vieles hängt auch vom Wahlausgang der Parlamentswahl im Juni ab. Sollte Macron Präsident werden, wäre seine Handlungsfähigkeit wahrscheinlich stark eingeschränkt. Fillon dagegen hätte gute Chancen, eine ihn unterstützende Parlamentsmehrheit zu erhalten und damit seine Vorstellungen weitgehend umzusetzen. Die Frage ist, ob das gut wäre. Le Pen würde starken Gegenwind aus dem Parlament erfahren. Mélenchon wohl auch, aber in verminderter Form. Weder die Wahl von Mélenchon noch die von Le Pen würde jedenfalls automatisch den Austritt Frankreichs aus der EU bedeuten. Das ist Panikmache, denn dem müsste in einer Volksabstimmung zugestimmt werden.
Persönlich denke ich, dass die Wahl Mélenchons das Beste wäre. Seine Vorschläge sind zwar in weiten Teilen Unsinn (und werden wohl auch kaum durchsetzbar sein). Was ich aber gut finde und wo auch Umsetzungschancen bestehen ist sein Vorschlag, das Präsidialsystem in Frankreich abzuschaffen. Damit wäre meiner Meinung nach für die Zukunft viel für Frankreich gewonnen. Gut ist auch sein umwelpolitischer Ansatz. Leider wird das aber wohl nicht durchzusetzen sein. Jedenfalls ist er glaubwürdig, egal was man sonst von ihm hält.
Vor nicht mal einem Monat schien es ausgemacht, dass Macron gegen Le Pen in die Stichwahl kommt. Dann haben sich die Umfragewerte von ihm und Le Pen verschlechtert, die von Fillon leicht und die von Mélenchon massiv verbessert. Letzteres eine weitere große Überraschung.
Nun gibt es vier Kandidaten, die Chancen auf den Stichwahleinzug haben. Jede Paarung erscheint dabei möglich. Die Unsicherheit ist erheblich, die Abstände gering. In drei aktuellen Umfragen haben 6 bis 12 Prozent derjenigen, die angeben haben, zur Wahl gehen zu wollen, keine Kandidatenpräferenz benannt. Und insbesondere bei denjenigen, die Hamon, Mélenchon oder Macron benannt haben, geben viele an, sich ihrer Wahl nicht sicher zu sein.
Macron und Le Pen sind gleichwohl (noch) die Favoriten für den Stichwahleinzug.
Macron und Mélenchon sind im Gesamt-Wahlvolk relativ besser angesehen als die anderen beiden anderen, Fillon und Le Pen. Es ist (relativ) klar, dass sich Macron oder Mélenchon gegen Fillon oder Le Pen in der Stichwahl durchsetzen würden. Ein anderes Ergebnis wäre zwar nicht unmöglich, aber ungefähr so wahrscheinlich, wie das Hoffenheim trotz 17 Punkten Rückstand bei 6 verbleibenden Saisonspielen noch Deutscher Fußballmeister wird.
Spannender und unsicherer wären die Duelle Fillon - Le Pen und Mélenchon - Macron. Im ersteren Fall gehe ich davon aus, dass Fillon Präsident werden würde. Helfen dürfte ihm, dass die anderen Kandidaten, auf jeden Fall Macron, sich für ihn aussprechen dürften. Helfen dürften ihm auch die Aussagen von Le Pen zur Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg. Nichtsdestotrotz ist diese Konstellation die einzige, in der Le Pen gewisse Chancen auf den Sieg hat.
Bei Mélenchon gegen Macron wäre Macron Favorit.
So ist die Ausgangslage, wie sie sich derzeit aus meiner Sicht darstellt.
Welcher Wahlausgang Frankreich zu wünschen ist, ist noch schwieriger zu beantworten als die Frage, wer wohl Präsident wird. Vieles hängt auch vom Wahlausgang der Parlamentswahl im Juni ab. Sollte Macron Präsident werden, wäre seine Handlungsfähigkeit wahrscheinlich stark eingeschränkt. Fillon dagegen hätte gute Chancen, eine ihn unterstützende Parlamentsmehrheit zu erhalten und damit seine Vorstellungen weitgehend umzusetzen. Die Frage ist, ob das gut wäre. Le Pen würde starken Gegenwind aus dem Parlament erfahren. Mélenchon wohl auch, aber in verminderter Form. Weder die Wahl von Mélenchon noch die von Le Pen würde jedenfalls automatisch den Austritt Frankreichs aus der EU bedeuten. Das ist Panikmache, denn dem müsste in einer Volksabstimmung zugestimmt werden.
Persönlich denke ich, dass die Wahl Mélenchons das Beste wäre. Seine Vorschläge sind zwar in weiten Teilen Unsinn (und werden wohl auch kaum durchsetzbar sein). Was ich aber gut finde und wo auch Umsetzungschancen bestehen ist sein Vorschlag, das Präsidialsystem in Frankreich abzuschaffen. Damit wäre meiner Meinung nach für die Zukunft viel für Frankreich gewonnen. Gut ist auch sein umwelpolitischer Ansatz. Leider wird das aber wohl nicht durchzusetzen sein. Jedenfalls ist er glaubwürdig, egal was man sonst von ihm hält.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
-
- Power User
- Beiträge: 434
- Registriert: Montag 17. Oktober 2011, 16:43
- Ausbildungslevel: Postgrad-Student
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Ich bin recht optimistisch, dass Macron das Rennen macht. Er führt bei der Erstwahl noch knapp mit 24%. Die derzeitigen Umfragen und Warnungen vor einer Stichwahl zwischen Le Pen und Melenchon mögen dabei sogar dazu beitragen, dass mehr Wähler bereits bei der ersten Wahl aus taktischen Gründen Macron wählen um eine Wahl zwischen Pest und Colera eben zu verhindern.
Bei einer Stichwahl dürfte Macron gegen jeden Konkurrenten sehr gute Karten haben, zumal ein Teil der Le Pen und Melenchon-Wähler Protestwähler sind, die bei der Stichwahl weniger mobilisierbar sind.
Auch wenn Macron sicher nicht alle Erwartungen erfüllen kann, die derzeit auch in Deutschland in ihn gesetzt werden, so könnte er doch auch im Hinblick auf die anstehenden Parlamentswahlen die gemäßigten und liberalen Kräfte in Frankreich langfristig stärken.
Bei einer Stichwahl dürfte Macron gegen jeden Konkurrenten sehr gute Karten haben, zumal ein Teil der Le Pen und Melenchon-Wähler Protestwähler sind, die bei der Stichwahl weniger mobilisierbar sind.
Auch wenn Macron sicher nicht alle Erwartungen erfüllen kann, die derzeit auch in Deutschland in ihn gesetzt werden, so könnte er doch auch im Hinblick auf die anstehenden Parlamentswahlen die gemäßigten und liberalen Kräfte in Frankreich langfristig stärken.
- JS
- Mega Power User
- Beiträge: 2344
- Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 18:20
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Die derzeitig aktuellen Umfragen (von sieben Instituten im Zeitraum 11.04. Bis 14.04.) sehen Macron bei 22 bis 24,5 %, Mélenchon bei 17 bis 20 %, Fillon bei 18,5 bis 20 % und Le Pen bei 22 bis 23 %.Backstubentaler hat geschrieben:Ich bin recht optimistisch, dass Macron das Rennen macht. Er führt bei der Erstwahl noch knapp mit 24%. Die derzeitigen Umfragen und Warnungen vor einer Stichwahl zwischen Le Pen und Melenchon mögen dabei sogar dazu beitragen, dass mehr Wähler bereits bei der ersten Wahl aus taktischen Gründen Macron wählen um eine Wahl zwischen Pest und Colera eben zu verhindern.
Es kann so kommen wie du es ansprichst. Es könnten aber auch einige Wähler von Macron zu Mélenchon überwechseln, einige von Macron zu Fillon und einige von Le Pen zu Mélenchon (immer Netto betrachtet, natürlich gibt es immer Bewegung in alle Richtungen), dazu noch ist zu erwarten, dass Mélenchon mehr von Hamon abziehen wird als Macron von Hamon und allein durch das alles könnte es super eng werden bzw. Mélenchon vorne liegen. Noch abgesehen von den komplett unentschlossenen. Diejenigen, die zwischen Mélenchon und Macron schwanken könnten entscheidend sein.
Zwar hat Macron derzeit die beste Ausgangsposition, aber sollte Macron in den Umfragen weiter an Boden verlieren und Mélenchon zulegen, würden taktische Stimmen gegen Le Pen in größerer Zahl zu Mélenchon gehen. Dann wäre es für Macron vorbei. Wird man im Laufe der Woche sehen.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
- JS
- Mega Power User
- Beiträge: 2344
- Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 18:20
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Die derzeitig aktuellen Umfragen (von sieben Instituten im Zeitraum 11.04. Bis 14.04.) sehen Macron bei 22 bis 24,5 %, Mélenchon bei 17 bis 20 %, Fillon bei 18,5 bis 20 % und Le Pen bei 22 bis 23 %.Backstubentaler hat geschrieben:Ich bin recht optimistisch, dass Macron das Rennen macht. Er führt bei der Erstwahl noch knapp mit 24%. Die derzeitigen Umfragen und Warnungen vor einer Stichwahl zwischen Le Pen und Melenchon mögen dabei sogar dazu beitragen, dass mehr Wähler bereits bei der ersten Wahl aus taktischen Gründen Macron wählen um eine Wahl zwischen Pest und Colera eben zu verhindern.
Es kann so kommen wie du es ansprichst. Ist ein plausibles Szenario. Es könnten aber auch einige Wähler von Macron zu Mélenchon überwechseln, einige von Macron zu Fillon und einige von Le Pen zu Mélenchon (immer Netto betrachtet, natürlich gibt es immer Bewegung in alle Richtungen), dazu noch ist zu erwarten, dass Mélenchon mehr von Hamon abziehen wird als Macron von Hamon und allein durch das alles könnte es super eng werden bzw. Mélenchon vorne liegen. Noch abgesehen von den komplett unentschlossenen. Diejenigen, die zwischen Mélenchon und Macron schwanken könnten jedenfalls entscheidend sein.
Zwar hat Macron derzeit die beste Ausgangsposition, aber sollte Macron in den Umfragen weiter an Boden verlieren und Mélenchon zulegen, würden taktische Stimmen gegen Le Pen in größerer Zahl zu Mélenchon gehen. Dann wäre es für Macron vorbei. Wird man im Laufe der Woche sehen.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
- immer locker bleiben
- Fossil
- Beiträge: 10448
- Registriert: Mittwoch 28. November 2007, 18:06
- Ausbildungslevel: RA
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Die Frage "Wer soll" interpretiere ich nicht als Frage nach einem "Tip" oder einer Prognose. Insofern wurnden mich die Stimmen die für Marie LePen hier ...
- JS
- Mega Power User
- Beiträge: 2344
- Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 18:20
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Richtig, es geht darum, welche Kandidaten man in der Stichwahl sehen will. Prognostische Elemente, welches Ergebnis realistisch ist, verknüpft mit stategischen Überlegungen, spielen bei der Frage, welchen Wahlausgang man sich wünscht freilich trotzdem eine Rolle.immer locker bleiben hat geschrieben:Die Frage "Wer soll" interpretiere ich nicht als Frage nach einem "Tip" oder einer Prognose.
Grund können strategische Überlegungen sein. Wenn man z. B. möchte, dass Fillon Präsident wird, so kann das realistischerweise nur eintreten, wenn er in der Stichwahl auf Le Pen trifft, insofern man die Annahmen teilt, die ich in meiner Darstellung der Ausgangslage aufgestellt habe.immer locker bleiben hat geschrieben:Insofern wurnden mich die Stimmen die für Marie LePen hier ...
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
- JS
- Mega Power User
- Beiträge: 2344
- Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 18:20
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Verwirrter Macron: https://blogs.spectator.co.uk/2017/04/confused-emmanuel-macrons-beliefs/ (Verwaister Link automatisch entfernt)
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
- [enigma]
- Urgestein
- Beiträge: 7600
- Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
+1. Wobei es mich eher verzweifeln lässt als noch irgendwie wundert.immer locker bleiben hat geschrieben:Die Frage "Wer soll" interpretiere ich nicht als Frage nach einem "Tip" oder einer Prognose. Insofern wurnden mich die Stimmen die für Marie LePen hier ...
Smooth seas don`t make good sailors
-
- Super Mega Power User
- Beiträge: 4498
- Registriert: Freitag 24. Januar 2014, 21:54
- Ausbildungslevel: Ass. iur.
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Ist halt ein Nazi-Forum hier. Schlümm[enigma] hat geschrieben:+1. Wobei es mich eher verzweifeln lässt als noch irgendwie wundert.immer locker bleiben hat geschrieben:Die Frage "Wer soll" interpretiere ich nicht als Frage nach einem "Tip" oder einer Prognose. Insofern wurnden mich die Stimmen die für Marie LePen hier ...
- JS
- Mega Power User
- Beiträge: 2344
- Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 18:20
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Wie gesagt: strategische Überlegungen.[enigma] hat geschrieben:+1. Wobei es mich eher verzweifeln lässt als noch irgendwie wundert.immer locker bleiben hat geschrieben:Die Frage "Wer soll" interpretiere ich nicht als Frage nach einem "Tip" oder einer Prognose. Insofern wurnden mich die Stimmen die für Marie LePen hier ...
Ich z. B. wünsche mir eine Stichwahl Mélenchon gegen Le Pen, damit Mélenchon Präsident wird. Die Franzosen haben ja aber auch in der ersten Runde nur eine Stimme.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
- Kroate
- Super Power User
- Beiträge: 1466
- Registriert: Sonntag 25. Dezember 2011, 09:46
- Ausbildungslevel: Au-was?
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Das ergibt doch keinen Sinn, dann würde man doch für Mélenchon stimmen?JS hat geschrieben:Wie gesagt: strategische Überlegungen.[enigma] hat geschrieben:+1. Wobei es mich eher verzweifeln lässt als noch irgendwie wundert.immer locker bleiben hat geschrieben:Die Frage "Wer soll" interpretiere ich nicht als Frage nach einem "Tip" oder einer Prognose. Insofern wurnden mich die Stimmen die für Marie LePen hier ...
Ich z. B. wünsche mir eine Stichwahl Mélenchon gegen Le Pen, damit Mélenchon Präsident wird. Die Franzosen haben ja aber auch in der ersten Runde nur eine Stimme.
Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk
- JS
- Mega Power User
- Beiträge: 2344
- Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 18:20
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Hier in der Umfrage hat man zwei Stimmen und kann für die beiden Kandidaten stimmen, die man in der Stichwahl sehen möchte. Die französischen Wähler haben bei der echten Wahl dagegen nur eine Stimme, was die Möglichkeiten strategischer Stimmabgabe zwar nicht entfallen, aber geringer ausfallen lässt, als es hier in der Umfrage der Fall ist.Kroate hat geschrieben:Das ergibt doch keinen Sinn, dann würde man doch für Mélenchon stimmen?JS hat geschrieben:Wie gesagt: strategische Überlegungen.[enigma] hat geschrieben:+1. Wobei es mich eher verzweifeln lässt als noch irgendwie wundert.immer locker bleiben hat geschrieben:Die Frage "Wer soll" interpretiere ich nicht als Frage nach einem "Tip" oder einer Prognose. Insofern wurnden mich die Stimmen die für Marie LePen hier ...
Ich z. B. wünsche mir eine Stichwahl Mélenchon gegen Le Pen, damit Mélenchon Präsident wird. Die Franzosen haben ja aber auch in der ersten Runde nur eine Stimme.
Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk
Diejenigen Franzosen, die wollen, dass ein bestimmter der vier Spitzenreiter Präsident wird, können unter den gegebenen Umständen sinnvollerweise nur für diesen Stimmen, da der Einzug jedes der vier Kandidaten in die Stichwahl in Frage steht.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
- [enigma]
- Urgestein
- Beiträge: 7600
- Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Erinnert irgendwie an die Amerikaner, die in den Primaries für Trump gestimmt haben, damit Clinton gewinnt.JS hat geschrieben:Wie gesagt: strategische Überlegungen.[enigma] hat geschrieben:+1. Wobei es mich eher verzweifeln lässt als noch irgendwie wundert.immer locker bleiben hat geschrieben:Die Frage "Wer soll" interpretiere ich nicht als Frage nach einem "Tip" oder einer Prognose. Insofern wurnden mich die Stimmen die für Marie LePen hier ...
Ich z. B. wünsche mir eine Stichwahl Mélenchon gegen Le Pen, damit Mélenchon Präsident wird. Die Franzosen haben ja aber auch in der ersten Runde nur eine Stimme.
Smooth seas don`t make good sailors
- JS
- Mega Power User
- Beiträge: 2344
- Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 18:20
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Ich weiß zwar nicht, ob es die in nennenswerter Zahl gab. Das Clinton-Lager wollte aber jedenfalls, dass Trump Kandidat wird. Die Rechnung ist ja auch fast aufgegangen, Clinton ist nur knapp gescheitert und es besteht angesichts ihrer Unbeliebtheit Grund zu der Annahme, dass sie gegen viele andere Kandidaten der Republikaner, vielleicht keinen, annähernd gut abgeschnitten hätte.[enigma] hat geschrieben:Erinnert irgendwie an die Amerikaner, die in den Primaries für Trump gestimmt haben, damit Clinton gewinnt.
Was die französische Präsidentschaftswahl angeht lässt sich, die Wahl steht unmittelbar bevor, schon teilweise gut abschätzen wie die Stichwahl ausgehen würde (siehe oben). Davon abgesehen haben die französischen Wähler aber in der ersten Runde wie gesagt nur eine Stimme und die ersten vier Kandidaten liegen Nahe beieinander, so dass es für die Unterstützer dieser vier Kandidaten keinen Sinn ergibt, einen anderen als den favorisierten Kandidaten zu wählen, um dessen Erfolg in der Stichwahl wahrscheinlicher zu machen, da die Wahrscheinlichkeit überhaupt nur besteht, wenn der favorisierte Kandidat in die Stichwahl kommt.
Die heute veröffentlichte Umfrage von OpinionWay gibt Mélenchon 18 %, Macron 22 %, Fillon 21 % und Le Pen 22 %. Wobei man dazu sagen muss, dass Mélenchon von anderen Umfrageinstituten in der letzten Zeit im Schnitt bei mehr Stimmanteil gesehen wurde als von OpinionWay.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
- [enigma]
- Urgestein
- Beiträge: 7600
- Registriert: Mittwoch 24. Oktober 2012, 06:39
Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Eben deshalb ist es für mich absolut nicht nachvollziehbar, in dieser Umfrage dafür zu stimmen, dass LePen in die Stichwahl einziehen soll.JS hat geschrieben:
Was die französische Präsidentschaftswahl angeht lässt sich, die Wahl steht unmittelbar bevor, schon teilweise gut abschätzen wie die Stichwahl ausgehen würde (siehe oben). Davon abgesehen haben die französischen Wähler aber in der ersten Runde wie gesagt nur eine Stimme und die ersten vier Kandidaten liegen Nahe beieinander, so dass es für die Unterstützer dieser vier Kandidaten keinen Sinn ergibt, einen anderen als den favorisierten Kandidaten zu wählen, um dessen Erfolg in der Stichwahl wahrscheinlicher zu machen, da die Wahrscheinlichkeit überhaupt nur besteht, wenn der favorisierte Kandidat in die Stichwahl kommt.
Smooth seas don`t make good sailors