Inklusion - postfaktische Welt?

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julée
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von julée »

@Levi: Gegen Dich spricht bereits, dass Du mehrere längere Posts benötigst, um zu erklären, dass Du Deine Position im Thread gar nicht variiert hättest. Du bist groß mit einer Begriffsdiskussion ("unsachlich", so kann man gar nicht diskutieren) und verfassungsrechtlichen Belehrungen gestartet; auf meinen Hinweis darauf, dass die praktische Umsetzung bislang das Problem sei, hast Du erklärt, das möge so sein, aber sei keine Frage der Inklusion, sondern Problem der Schulen. Jetzt soll es auch gar nicht um die Inklusion geistig Behinderter gehen ("überbewertet"; "Was sollen sie dort?"). Und Verhaltensauffälligkeiten sollen jetzt auch gar kein Inklusionsproblem, sondern ein Erziehungsproblem sein.
Levi hat geschrieben: In Rahmen dieser Inklusions-Prüfung kann - wie z. B. bei meinen Kindern - auch das Ergebnis stehen, dass ihre Teilhabemöglichkeiten auf einer Privatschule am besten gefördert werden können. Das widerspricht der Inklusion nicht, sondern das ist Inklusion!
Der Besuch einer Privatschule als Inklusion - Du übertriffst Dich selbst.
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Gelöschter Nutzer

Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Suchender_ hat geschrieben:Ich bin geradezu fasziniert von dem mentalen Spagat, den man vollziehen muss, um sich von der Position, die du noch auf der ersten Seite dieses Threads bezogen hast, dorthin zu bewegen wo du jetzt stehst.

Von einem flammenden Plädoyer für Gleichberechtigung, für Inklusion, für eine "freie" Elternwahl, gegen jede Art von "diskriminierender Sprache" ist nur noch ein kümmerlicher Rest geblieben: Eigentlich gehe es dir ja nur um körperlich behinderte Kinder. Und auch die Nichtaufnahme verhaltensgestörter Kinder ist völlig in Ordnung.

Vielleicht hättest du dann den Thread von Anfang an etwas gründlicher lesen sollen. Denn die Phänomene, die ich kritisiere, scheinst du ja selbst abzulehnen.

Dabei mäandert deine Position in kaum noch nachvollziehbarer Weise zwischen aggressiver Fundamentalopposition auf der einen und "eigentlich will ich ja nichts anderes als alle anderen hier" auf der anderen Seite.

Lustig ist, dass dir das nicht einmal aufzufallen scheint. Oder ist es möglicherweise doch nur ein durchsichtiger Versuch, davon abzulenken, dass deine ursprüngliche Position so gar keinen Rückhalt gefunden hat?
Ich finde, dass auch Du teilweise sehr harsch, polemisch und unterstellend reagiert hast. Auch Du gehst gleich von selbstsüchtigen Motiven beim Gegenüber aus. Gegenseitiges Schattenboxen, sich nur gegenseitig keine Blöße zeigen, dem anderen bis aufs I-Tüpfelchen genau den sprachlichen Schnitzer nachtragen. Das machst Du ebenfalls. Es bringt keine gewinnbringende Dialogbereitschaft, die Du unterbunden siehst, obwohl Du es ebenso eskalieren lässt. Wie würdest Du in einer vom TV ausgestrahlten Podiumsdiskussion argumentieren, um die Zuschauer zu erreichen (Levi stände neben Dir)? Ich stell mir das gerade vor. Spannend.:-w
Gelöschter Nutzer

Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Candor hat geschrieben:
Suchender_ hat geschrieben:Ich bin geradezu fasziniert von dem mentalen Spagat, den man vollziehen muss, um sich von der Position, die du noch auf der ersten Seite dieses Threads bezogen hast, dorthin zu bewegen wo du jetzt stehst.

Von einem flammenden Plädoyer für Gleichberechtigung, für Inklusion, für eine "freie" Elternwahl, gegen jede Art von "diskriminierender Sprache" ist nur noch ein kümmerlicher Rest geblieben: Eigentlich gehe es dir ja nur um körperlich behinderte Kinder. Und auch die Nichtaufnahme verhaltensgestörter Kinder ist völlig in Ordnung.

Vielleicht hättest du dann den Thread von Anfang an etwas gründlicher lesen sollen. Denn die Phänomene, die ich kritisiere, scheinst du ja selbst abzulehnen.

Dabei mäandert deine Position in kaum noch nachvollziehbarer Weise zwischen aggressiver Fundamentalopposition auf der einen und "eigentlich will ich ja nichts anderes als alle anderen hier" auf der anderen Seite.

Lustig ist, dass dir das nicht einmal aufzufallen scheint. Oder ist es möglicherweise doch nur ein durchsichtiger Versuch, davon abzulenken, dass deine ursprüngliche Position so gar keinen Rückhalt gefunden hat?
Ich finde, dass auch Du teilweise sehr harsch, polemisch und unterstellend reagiert hast. Auch Du gehst gleich von selbstsüchtigen Motiven beim Gegenüber aus. Gegenseitiges Schattenboxen, sich nur gegenseitig keine Blöße zeigen, dem anderen bis aufs I-Tüpfelchen genau den sprachlichen Schnitzer nachtragen. Das machst Du ebenfalls. Es bringt keine gewinnbringende Dialogbereitschaft, die Du unterbunden siehst, obwohl Du es ebenso eskalieren lässt. Wie würdest Du in einer vom TV ausgestrahlten Podiumsdiskussion argumentieren, um die Zuschauer zu erreichen (Levi stände neben Dir)? Ich stell mir das gerade vor. Spannend.:-w
Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass ich ganz offensichtlich nicht der Einzige bin, dem die mentale Akrobatik des Kollegen Levi aufgefallen ist.


julée hat geschrieben:
Levi hat geschrieben:Meine Position ist im gesamten Thread unverändert geblieben. Am Anfang war nur meine Wortwahl kapper und schroffer, um bei dir und anderen erst einmal Sensibilität für das Thema zu wecken. 

Inzwischen besteht bei der Mehrzahl der Schreiber Konsens darüber, dass Inklusion etwas Gutes und Richtiges ist, soweit es körperliche Behinderungen betrifft. Am Anfang war dagegen Inklusion per se etwas Schlechtes. Damit hat die Diskussion schon viel erreicht. 
Sorry, der Einzige, der hier seine Position mit jedem zweiten bis dritten Post variiert und anschließend behauptet, dieses oder jenes sei ja auch gar nicht gemeint gewesen, bist Du.
Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Suchender_ hat geschrieben:Ironischerweise geht deine (inhaltlich nicht unberechtigte) Differenzierung zwischen körperlichen und geistigen Behinderungen gänzlich an der zentralen politischen (!) Problematik vorbei: Denn dass ein Kind etwa allein deshalb, weil es einen Rollstuhl benötigt, unter keinen Umständen das Gymnasium besuchen sollte, wird heute wohl kaum noch ernsthaft vertreten (auch wenn die Umrüstung natürlich im Einzelfall ein praktisches Problem sein kann).

Im Fokus der Diskussion stehen vielmehr diejenigen Kinder, die sich entweder auf einem gänzlich anderen intellektuellen Niveau befinden und/oder schwer verhaltensgestört sind, sodass mit regelmäßigen heftigen Ausbrüchen zu rechnen ist.
Richtig, genau das ist das eigentliche Problem bei der Inklusion, das praktisch unlösbare Schwierigkeiten nach sich zieht. Auf körperlich behinderte Schüler kann man sich in weitem Umfang (wenn auch nicht immer) an Regelschulen sinnvoll einstellen, ohne dass der Unterrichtsbetrieb nachhaltig gestört wird. Und deshalb besuchen körperlich behinderte Schüler ja auch schon seit Jahren und Jahrzehnten vergleichsweise häufig Regelschulen - lange bevor irgendjemand von "Inklusion" sprach.

Immerhin zeigt diese Diskussion wirklich sehr anschaulich, wie es um die Redlichkeit mancher bestellt ist. :-w
Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Levi hat geschrieben:Verhaltensauffälligkeiten und Störungen des Unterrichts haben mit Inklusion von vornherein überhaupt nichts zu tun. Hierfür gibt es in den Schulgesetzen Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen. Gegen ein Kind - egal welches -, das den Unterricht stört, sind Ordnungsmaßnahmen zu verhängen.
Also dieses Maß an Unredlichkeit, Weltfremdheit und Ignoranz ist jetzt wirklich kaum noch zu übertreffen. Selbst bei Kindern, die keine geistigen Behinderungen und/oder "Verhaltensauffälligkeiten" mit Krankheitswert aufweisen, sind Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen vielfach kaum wirksam. Darüber hinaus gehen damit immer erhebliche Beeinträchtigungen des Unterrichts einher. Und es ist auch offensichtlich, dass damit wieder die Lehrer für Aufgaben in die Pflicht genommen werden, für die sie weder die Ausbildung noch die Zeit haben.
sai hat geschrieben:
Levi hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben: Die Kritik hier geht doch aber dahingehend, dass "das verordnete Weltbild" eben nur ein verordnetes Weltbild ist. Wenn die UN Konvention "Behinderung nicht mehr als zuschreibbares Merkmal der Person" verstanden wissen will, dann ist dies ein Programmsatz, ein Staatsziel etc., es ist aber nicht zugleich in den Köpfen aller Menschen verankert. Ich meine zu behaupten, dass du in einer Umfrage gerade immer den allgemein bekannten Behinderungsbegriff hören wirst, niemand diese Konvention kennt (außer ein paar Ministeriale bzw. Verwaltungsmitarbeiter etc. die in dem Bereich arbeiten oder eben Eltern, die behinderte Kinder haben). Und genau das ist der hier diskutierte Kritikpunkt: Der Staat koppelt sich von der Gesellschaft ab, wenn er ein bestimmtes Sprachverständnis durchsetzen will.
So eindimensional ist das nicht. Es ist ja nicht so, als würde sich "der Staat" von "der Gesellschaft" abkoppeln und hier irgendwelche neuen Konzepte entwickeln, sondern vielmehr haben die Staaten (keineswegs nur Deutschland, ja noch nicht einmal zuvörderst Deutschland) nur eine gesellschaftliche Entwicklung aufgegriffen, die in den Universitäten und NGOs, insbesondere den Behindertenrechtsverbänden und Sozialverbänden, bereits weit verbreitet war. Die entsprechende Diskussion um Inklusion und Dekonstruktion des früheren Behinderungsbegriffs geht bis in 1980er Jahre zurück. Es dauerte dann mehr als 20 Jahre, bis auch die Politik diesen zivilgesellschaftlichen Diskurs um einen neuen Behinderungsbegriff aufgenommen hat. Wie bei den meisten Themen war auch hier nicht der Staat der Initiator sondern eine Avantgarde der Gesellschaft (insbesondere mit poststrukturalistischen oder konstruktivistischen Hintergrund).

Aber natürlich gehen solche Entwicklungen niemals von der Gesellschaft als Ganzes aus, sondern von einer kleinen intellektuellen Elite, die teilweise personenidentisch oder zumindest gut vernetzt ist mit der Verwaltungselite. Die Einbindung größerer Teile der Gesellschaft erfolgt erst sukzessive und deutlich später. Das ist aber bei allen Neuerungen so. Sie entstehen in den Köpfen einiger weniger gesellschaftlicher Vordenker und breiten sich von dort aus. "Die Gesellschaft" als Ganzes ist zu einem wissenschaftlichen, technischen oder sozialen Fortschritt unfähig.
Das widerspricht doch allem, was du vorher gesagt hast.

Du möchtest freie Eltern, die selbstbestimmte Entscheidungen treffen und keinen Paternalismus.
Für die Gesellschaft soll dann aber eine kleine Bildungselite vordenken und entscheiden.
Gelöschter Nutzer

Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

@julée
Ich sehe es nicht so wie Levi, aber jetzt noch seine Bemühungen um Klärung der Missverständnisse als Indiz gegen ihn zu verwenden, finde ich mehr als perfide, sorry. Deeskalation sieht anders aus. Man muss dem anderen nicht immer die schlechtesten Motive unterstellen. Außerdem hat Levi seinen anfänglichen härteren Diskussionsstil zugegeben, wenn auch aus seiner Sicht begründet. Danach verlief es durchaus gegenseitig. Es wäre für das Thema einträglicher, wenn wir nun eher in einem netteren Ton weiterdiskutieren könnten, sonst wird das Thema erstickt, was ja Suchender als TE befürchtet und ich auch so sehe.
Gelöschter Nutzer

Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

@Suchender
Diese Wortakrobatik zeigt hier jeder Jurist, wie soll es anders sein! Steh drüber und wende Dich den Inhalten des Themas zu. Dazu hast Du relativ wenig geschrieben. Ich würde gern Konkreteres erfahren.
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Levi
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Levi »

julée hat geschrieben: @Levi: Gegen Dich spricht bereits, dass Du mehrere längere Posts benötigst, um zu erklären, dass Du Deine Position im Thread gar nicht variiert hättest.
Nachdem meine kürzeren voraussetzungsreichen Beiträge erkennbar missverstanden wurden, blieb mir ja leider nichts anderes übrig.
Du bist groß mit einer Begriffsdiskussion ("unsachlich", so kann man gar nicht diskutieren) und verfassungsrechtlichen Belehrungen gestartet; auf meinen Hinweis darauf, dass die praktische Umsetzung bislang das Problem sei, hast Du erklärt, das möge so sein, aber sei keine Frage der Inklusion, sondern Problem der Schulen.
Ja, das habe ich geschrieben und sogar mehrfach wiederholt. Ich halte das für richtig. Wo habe ich hier meine Meinung geändert?
Jetzt soll es auch gar nicht um die Inklusion geistig Behinderter gehen ("überbewertet"; "Was sollen sie dort?").
Ich habe nirgends geschrieben, dass es nicht (auch) um die Inklusion bei Menschen mit geistiger Behinderung gehen würde. Einen solchen Unfug würde ich nie vertreten. Es geht um die Inklusion aller Menschen - ohne Ausnahme - in die Gesellschaft . Der Besuch der Regelschule ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Instrument. Aber weder ist der Besuch der Regelschule das Ziel von Inklusion (es geht dabei vielmehr um Teilhabemöglichkeiten an der Gesellschaft und nicht um den Besuch einer bestimmten Schule) noch ist es in jedem Fall das beste Mittel, um die Teilhabemöglichkeiten aller Kinder zu optimieren.

Die Beschulung von Kindern mit schweren geistigen Behinderungen in Regelschulen wird nur in den wenigsten Fällen das beste Mittel sein, um die Teilhabemöglichkeiten aller Kinder zu optimieren. Insofern halte ich - wie bereits geschrieben - das Thema für überbewertet. Es ist hier die Aufgabe und Verantwortung der Schulleitung etwaigen dahingehenden Ansinnen von Eltern entgegen zu treten, wenn die personellen, organisatorischen und pädagogischen Voraussetzungen für eine Beschulung, die den Teilhabemöglichkeiten aller Kinder gerecht wird, nicht vorhanden sind. Kein Gesetz fordert hier irgendetwas anderes und auch mit dem Konzept von Inklusion hat das nichts zu tun.
Gelöschter Nutzer

Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Candor hat geschrieben:@Suchender
Diese Wortakrobatik zeigt hier jeder Jurist, wie soll es anders sein! Steh drüber und wende Dich den Inhalten des Themas zu. Dazu hast Du relativ wenig geschrieben. Ich würde gern Konkreteres erfahren.
Mein zentraler Punkt ist gerade, dass viele gesellschaftliche Themen, wie etwa die Inklusion, von manchen wie ein unantastbares goldenes Kalb behandelt werde. Wichtig ist allein das eigene moralische Überlegenheitsgefühl. Wer anderer Meinung ist, wird erstmal ausgegrenzt und nach Möglichkeit mundtot gemacht.

Genau das haben Levis Posts hier sehr anschaulich gezeigt. Hiervon ist er erst als Reaktion auf massiven Widerstand abgewichen.

Das ist auch das Thema, das mich wirklich interessiert: Woher kommt diese Einseitigkeit? Diese "Alternativlosigkeit"? Dieser Versuch, sich unter Verzicht auf eine nüchterne Debatte eine (vermeintliche) Utopie zu bauen?

Meine Meinung zur Inklusion selbst habe ich bereits geäußert: Wer körperlich eingeschränkt ist, sollte nach Möglichkeit und Sinnhaftigkeit regelbeschult werden. Wer dagegen die mentalen Voraussetzungen für eine bestimmte Schulform nicht mitbringt, sollte sie auch nicht besuchen -- insofern sollte nichts anderes gelten als für alle anderen Kinder eben auch.

Viel spannender finde ich aber die Frage, weshalb derartige Themen solche Abwehrreaktionen bei manchen hervorrufen. Woher kommt dieses "postfaktische", emotional überladene Verhalten?
Gelöschter Nutzer

Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

@Suchender
Wenn ich Dich richtig verstehe, sollen die Förderschulen bestehen bleiben und Kinder, die der Regelschule mental nicht folgen können, müssen dann auf die Förderschule gehen oder eine andere Alternative finden, so wie es bisher war. Die Inklusion möchte dieses Diktum aufweichen mit dem Argument, dass keinem Kind die Regelschule verwehrt werden dürfe, auch wenn dieses sprachlich, mental oder körperlich (noch) nicht die optimalen Voraussetzungen mitbringe für den gewöhnlichen Frontalunterricht. Das Schulsystem müsse sich eben weiterentwickeln und individuell unterrichten, auch wenn das mit Mehraufwand verbunden ist, der aufgrund der dann teilweise erfolgenden Schließung der teuren Förderschulen in den normalen Regelunterricht verschoben wird, was wiederum die Lehrer überfordert, weil auf ihrem Rücken gespart werde und die Anstellung der notwendigen Fachkräfte ausbleibe, so die Befürchtung.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von sai »

Mal ein Vorschlag zur Güte: wir (inkl. mir) haben jetzt genug auf Levi eingeprügelt. Es ist klar, dass wir hier nicht auf meinen gemeinsamen Nenner kommen werden. Lassen wir das Thema für eine vernünftige Forumskultur einfach und widmen uns anderen Diskussionen.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von julée »

sai hat geschrieben:Mal ein Vorschlag zur Güte: wir (inkl. mir) haben jetzt genug auf Levi eingeprügelt. Es ist klar, dass wir hier nicht auf meinen gemeinsamen Nenner kommen werden. Lassen wir das Thema für eine vernünftige Forumskultur einfach und widmen uns anderen Diskussionen.
Klingt nach einem vernünftigen, konsensfähigen Vorschlag. Wir sind uns ja am Ende sogar weitgehend einig, dass jedenfalls mit den heutigen Mitteln eine Totalinklusion in der Schule nicht gelingen kann; die Inklusion aller in die Gesellschaft, hat, soweit mir erinnerlich, niemand ernsthaft in Frage gestellt.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Levi »

julée hat geschrieben:
sai hat geschrieben:Mal ein Vorschlag zur Güte: wir (inkl. mir) haben jetzt genug auf Levi eingeprügelt. Es ist klar, dass wir hier nicht auf meinen gemeinsamen Nenner kommen werden. Lassen wir das Thema für eine vernünftige Forumskultur einfach und widmen uns anderen Diskussionen.
Klingt nach einem vernünftigen, konsensfähigen Vorschlag. Wir sind uns ja am Ende sogar weitgehend einig, dass jedenfalls mit den heutigen Mitteln eine Totalinklusion in der Schule nicht gelingen kann; die Inklusion aller in die Gesellschaft, hat, soweit mir erinnerlich, niemand ernsthaft in Frage gestellt.
Meine Rede seit 1860. :-)
Mit Tibor war ich an diesem Punkt schon vor drei Tagen (#91).

Wir führen hier im Wesentlichen eine Phantomdiskussion. Wir unterscheiden uns zwar (teilweise) im theoretischen Ansatz und hinsichtlich der Zuweisung der Verantwortlichkeiten, kommen aber letztendlich im Wesentlichen zu den selben Ergebnis.

Warum ich hier zum allgemeinen "Feindbild" geworden bin, habe ich daher nicht wirklich verstanden.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von julée »

Levi hat geschrieben:
Warum ich hier zum allgemeinen "Feindbild" geworden bin, habe ich daher nicht wirklich verstanden.
Vielleicht weil Du theoretisierend-belehrend in die Diskussion eingestiegen bist, anderen schlichtweg unterstellt hast, gegen praktisch gut umsetzbare Inklusion zu sein - und selbst erst nach und nach offenbart hast, dass Du in den Fällen, in denen sich die Inklusion tatsächlich als ein echtes Problem darstellt, doch auch überhaupt nicht für eine Totalinklusion in der Regelschule bist?
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Levi hat geschrieben:Wir führen hier im Wesentlichen eine Phantomdiskussion. Wir unterscheiden uns zwar (teilweise) im theoretischen Ansatz und hinsichtlich der Zuweisung der Verantwortlichkeiten, kommen aber letztendlich im Wesentlichen zu den selben Ergebnis.
Ja, genau, ich nannte es Schattenboxen gegenüber Suchender:
Candor hat geschrieben:Gegenseitiges Schattenboxen, sich nur gegenseitig keine Blöße zeigen, dem anderen bis aufs I-Tüpfelchen genau den sprachlichen Schnitzer nachtragen.
Und das bringt niemandem etwas, sondern vergiftet nur unnötig die Atmosphäre mit gegenseitigen Vorhaltungen und dann neuen Fehlinterpretationen, gewollt oder ungewollt, einfach unschön für intelligente Diskussionspartner.
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Tibor
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Tibor »

Ein Artikel zum Thema Inklusion ja, aber dann richtig.

http://m.spiegel.de/lebenundlernen/schu ... 51378.html
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?

Beitrag von Tibor »

"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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