Inklusion - postfaktische Welt?
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Du bist nicht zufällig nebenbei noch im Fachbereich Gender Studies tätig? Leute wie du werden im amerikanischen Raum als "regressive left" oder "social justice warriors" bezeichnet. Sag Bescheid, wenn du aus deiner Blase raus bist.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Einer meiner besten Freunde sitzt seit Kindheitstagen im Rollstuhl. Ich habe ihm dein Statement vorhin mal weitergeleitet und ihn gebeten, mir zu sagen, was ihm spontan dazu einfällt.Levi hat geschrieben:Die Wortwahl des GG ist in keiner Weise zu beanstanden.hlubenow hat geschrieben:"Allein schon diese Wortwahl zeigt, dass der Gesetzgeber des Grundgesetzes an einer sachlichen Diskussion nicht wirklich interessiert ist.Art 3 (3) GG Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Ich empfehle ihm als ersten Schritt die Einübung einer diskriminierungsfreien, wertschätzenden Sprache." (frei nach Levi)
"Menschen mit Behinderungen" oder "wegen seiner Behinderung" ist vollkommen korrekt.
Das Problem ist nicht die Beschreibung eines einzelnen Merkmals, sondern die abwertende Reduzierung eines Menschen auf dieses Merkmal ("Behinderter"). Ein Mensch "ist" nicht behindert, sondern er "wird" behindert (von der Gesellschaft, die ihn von Teilhabemöglichkeiten ausschließt).
O-Ton: dumm und gefährlich.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Ich schlage vor, wieder von Krüppeln, hilsweise verkrüppelten zu sprechen, was derartiges Geschwurbel obsolet machen würde.
- Levi
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
sai hat geschrieben:Einer meiner besten Freunde sitzt seit Kindheitstagen im Rollstuhl. Ich habe ihm dein Statement vorhin mal weitergeleitet und ihn gebeten, mir zu sagen, was ihm spontan dazu einfällt.Levi hat geschrieben:Die Wortwahl des GG ist in keiner Weise zu beanstanden.hlubenow hat geschrieben:"Allein schon diese Wortwahl zeigt, dass der Gesetzgeber des Grundgesetzes an einer sachlichen Diskussion nicht wirklich interessiert ist.Art 3 (3) GG Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Ich empfehle ihm als ersten Schritt die Einübung einer diskriminierungsfreien, wertschätzenden Sprache." (frei nach Levi)
"Menschen mit Behinderungen" oder "wegen seiner Behinderung" ist vollkommen korrekt.
Das Problem ist nicht die Beschreibung eines einzelnen Merkmals, sondern die abwertende Reduzierung eines Menschen auf dieses Merkmal ("Behinderter"). Ein Mensch "ist" nicht behindert, sondern er "wird" behindert (von der Gesellschaft, die ihn von Teilhabemöglichkeiten ausschließt).
O-Ton: dumm und gefährlich.
Dann kann dein Freund das ja an die Bundesregierung und sämtliche Behindertenrechtsverbände weitergeben.
Ich vertrete hier überhaupt keine Sondermeinung, sondern absoluten Mainstream. Vgl. beispielsweise die entsprechenden Internetseiten des BMAS:
http://www.gemeinsam-einfach-machen.de/ ... _node.html
Meine Position ist keineswegs extrem, sondern Konses in der politischen Mitte, bei Sozialverbänden, Kirchen und Gewerkschaften.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
die lacher im hintergrund sind genauso primitiv wie diese beatrix von storch, wenn sie sich an solch einem thema aufgeilen muessen. nein, da gibt es wirklich wichtigeres als die abschaffung dieses exoten-studiengangs, der hier mal wieder herhalten muss als symbol fuer die angeblich "gruen-rot-versiffte" politik.hlubenow hat geschrieben:"Allein schon diese Wortwahl zeigt, dass der Gesetzgeber des Grundgesetzes an einer sachlichen Diskussion nicht wirklich interessiert ist.Art 3 (3) GG Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Ich empfehle ihm als ersten Schritt die Einübung einer diskriminierungsfreien, wertschätzenden Sprache." (frei nach Levi)
Ich glaub', ich muß mal wieder ein entsprechendes Video posten:
https://www.youtube.com/watch?v=2W1jIVU6NZ4g
der 1983 geborene klaeger studiert seit dem wintersemester 2003/2004 biologie (diplom) an der beklagten (vg goettingen, urteil vom 2.3.2010 - 4 a 39/07)
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Das Problem ist, dass du dich an einer Begrifflichkeit aufhängst (die vom TE womöglich nicht einmal reflektiert wurde) und damit die Argumente in der Sache zur Nebensache machst. Darauf wollte ich heute morgen bereits hinweisen... Soweit ich das lese, hatte der TE Inklusion nicht per se als negativ beschrieben und für sich auch nicht abgelehnt, sondern den Weg der Umsetzung kritisiert. Kritisiert hat er zudem, dass eine konstruktive Gesprächsführung nicht möglich sei, weil man bei Sachargumenten sofort Gefahr läuft, in eine bestimmte Ecke gedrängt zu werden. Und naja, die letzten Seiten zeigen irgendwie, dass die Kritik nicht ganz unberechtigt scheint...
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Trigger warning! Mikroaggressionen detektiert.Vortex hat geschrieben:Du bist nicht zufällig nebenbei noch im Fachbereich Gender Studies tätig? Leute wie du werden im amerikanischen Raum als "regressive left" oder "social justice warriors" bezeichnet. Sag Bescheid, wenn du aus deiner Blase raus bist.
Wie politisch korrekt ist eigentlich § 20 StGB?
"[...] führt das ja nicht dazu, dass eine Feststellungsklage mit dem Inhalt "Wie wird das Wetter morgen?" zulässig wird" - Swann, 01.03.17
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Ich finde es interessant, solche Leute in freier Wildbahn zu sehen.Vortex hat geschrieben:Du bist nicht zufällig nebenbei noch im Fachbereich Gender Studies tätig? Leute wie du werden im amerikanischen Raum als "regressive left" oder "social justice warriors" bezeichnet. Sag Bescheid, wenn du aus deiner Blase raus bist.
Levi hat geschrieben:Allein aus der Tatsache, dass ein Mensch nichts sehen kann, folgt aber auch noch keine Behinderung.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Wie wahr...Trente Steele82 hat geschrieben:Das Problem ist, dass du dich an einer Begrifflichkeit aufhängst (die vom TE womöglich nicht einmal reflektiert wurde) und damit die Argumente in der Sache zur Nebensache machst. Darauf wollte ich heute morgen bereits hinweisen... Soweit ich das lese, hatte der TE Inklusion nicht per se als negativ beschrieben und für sich auch nicht abgelehnt, sondern den Weg der Umsetzung kritisiert. Kritisiert hat er zudem, dass eine konstruktive Gesprächsführung nicht möglich sei, weil man bei Sachargumenten sofort Gefahr läuft, in eine bestimmte Ecke gedrängt zu werden. Und naja, die letzten Seiten zeigen irgendwie, dass die Kritik nicht ganz unberechtigt scheint...
Wenn man die Metaebenen-Begriffsdiskussion hinter sich lässt, muss man sich m. E. durchaus fragen, ob und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen, es praktisch machbar ist, in einer Schulklasse mit bis zu 30 Kindern das gesamte Spektrum möglicher körperlicher Beeinträchtigungen und geistiger Fähigkeiten unterzubringen und hierbei allen Kindern gerecht zu werden.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Ein seltsames politisches Koordinatensystem vertretet ihr da, bei der man mit dem Zitieren von Grundgesetz, UN-Konventionen und offiziellen Internetseiten des BMAS bereits zum "regressive left" oder "social justice warriors" wird.Pillendreher hat geschrieben:Ich finde es interessant, solche Leute in freier Wildbahn zu sehen.Vortex hat geschrieben:Du bist nicht zufällig nebenbei noch im Fachbereich Gender Studies tätig? Leute wie du werden im amerikanischen Raum als "regressive left" oder "social justice warriors" bezeichnet. Sag Bescheid, wenn du aus deiner Blase raus bist.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Das ist ja auch durchaus eine berechtigte Frage, aber eben eine Frage, die nicht die Inklusion an sich betrifft, sondern ihre konkrete Umsetzung in den Schulen. Kein Vertreter des Inklusionsprinzips würde behaupten, dass Inklusion mit 30 Schülern und 1 Lehrer funktioniert. Klassenstärken von 18 - 20 Schülern mit mindestens 3 Lehrkräften (Lehrer + Sozialpädagoge + Inklusionsassistenzkraft) sind hier die Grenze des pädagogisch Sinnvollen.julée hat geschrieben:Wie wahr...Trente Steele82 hat geschrieben:Das Problem ist, dass du dich an einer Begrifflichkeit aufhängst (die vom TE womöglich nicht einmal reflektiert wurde) und damit die Argumente in der Sache zur Nebensache machst. Darauf wollte ich heute morgen bereits hinweisen... Soweit ich das lese, hatte der TE Inklusion nicht per se als negativ beschrieben und für sich auch nicht abgelehnt, sondern den Weg der Umsetzung kritisiert. Kritisiert hat er zudem, dass eine konstruktive Gesprächsführung nicht möglich sei, weil man bei Sachargumenten sofort Gefahr läuft, in eine bestimmte Ecke gedrängt zu werden. Und naja, die letzten Seiten zeigen irgendwie, dass die Kritik nicht ganz unberechtigt scheint...
Wenn man die Metaebenen-Begriffsdiskussion hinter sich lässt, muss man sich m. E. durchaus fragen, ob und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen, es praktisch machbar ist, in einer Schulklasse mit bis zu 30 Kindern das gesamte Spektrum möglicher körperlicher Beeinträchtigungen und geistiger Fähigkeiten unterzubringen und hierbei allen Kindern gerecht zu werden.
Natürlich kann man das nur schrittweise über die demographische Dividende aus den sinkenden Schülerzahlen erreichen. Aber leistbar ist es.
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Derjenige, der sein "Koordinatensystem" mal prüfen müsste, bist ja wohl du. "Man wird (von der Gesellschaft) behindert"Levi hat geschrieben:Ein seltsames politisches Koordinatensystem vertretet ihr da, bei der man mit dem Zitieren von Grundgesetz, UN-Konventionen und offiziellen Internetseiten des BMAS bereits zum "regressive left" oder "social justice warriors" wird.Pillendreher hat geschrieben:Ich finde es interessant, solche Leute in freier Wildbahn zu sehen.Vortex hat geschrieben:Du bist nicht zufällig nebenbei noch im Fachbereich Gender Studies tätig? Leute wie du werden im amerikanischen Raum als "regressive left" oder "social justice warriors" bezeichnet. Sag Bescheid, wenn du aus deiner Blase raus bist.
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- Levi
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Na dann wirst du mir doch sicherlich amtliche Veröffentlichungen/Verlautbarungen aus jüngerer Zeit (< 5 Jahre) zeigen können, die deine Auffassung untermauern.Pillendreher hat geschrieben:Derjenige, der sein "Koordinatensystem" mal prüfen müsste, bist ja wohl du. "Man wird (von der Gesellschaft) behindert"Levi hat geschrieben:Ein seltsames politisches Koordinatensystem vertretet ihr da, bei der man mit dem Zitieren von Grundgesetz, UN-Konventionen und offiziellen Internetseiten des BMAS bereits zum "regressive left" oder "social justice warriors" wird.Pillendreher hat geschrieben:Ich finde es interessant, solche Leute in freier Wildbahn zu sehen.Vortex hat geschrieben:Du bist nicht zufällig nebenbei noch im Fachbereich Gender Studies tätig? Leute wie du werden im amerikanischen Raum als "regressive left" oder "social justice warriors" bezeichnet. Sag Bescheid, wenn du aus deiner Blase raus bist.
Ich bin sehr gespannt.
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- Fleissige(r) Schreiber(in)
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Gerade aus der oben schon genannten BVerfG-Entscheidung (allerdings aus dem letzten Jahrtausend (!)) zu Art. 3 GG (noch weiter im letzten Jahrtausend(!!)):
Wie oben aber schon teilweise festgestellt, dürften aber die entscheidenden Fragen sein, inwieweit Inklusion bei den begrenzten öffentlichen Mitteln in naher und mittelbarer Zukunft (demographische Dividende?) überhaupt umsetzbar ist und ob, (als eigentlich vorgelagerte Fragestellung) Inklusion tatsächlich auch pädagogisch (iSv wissenschaftlich belegt) sinnvoll oder letztlich "nur" eine moralische Wertentscheidung ist."Doch bezeichnet Behinderung nicht nur ein bloßes Anderssein, das sich für den Betroffenen häufig erst im Zusammenwirken mit entsprechenden Einstellungen und Vorurteilen im gesellschaftlichen Umfeld nachteilig auswirkt, bei einer Veränderung dieser Einstellung die Nachteilswirkung aber auch wieder verlieren kann. Behinderung ist vielmehr eine Eigenschaft, die die Lebensführung für den Betroffenen im Verhältnis zum Nichtbehinderten unabhängig von einem solchen Auffassungswandel grundsätzlich schwieriger macht"
I would prefer not to.
- Tibor
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Re: Inklusion - postfaktische Welt?
Ach was, vorhin hast du mir noch Unkenntnis von Art 1 Abs 3 GG vorgeworfen, als ich die Probleme des konkreten Einzelfalls eingeworfen habe ...Levi hat geschrieben:Das ist ja auch durchaus eine berechtigte Frage, aber eben eine Frage, die nicht die Inklusion an sich betrifft, sondern ihre konkrete Umsetzung in den Schulen. ...julée hat geschrieben:... muss man sich m. E. durchaus fragen, ob und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen, es praktisch machbar ist, ...
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."