Ich nehme an, dass du ab der 5./7. Klasse durchgängig ein grundständiges Gymnasium besucht hast, oder?j_laurentius hat geschrieben:Ich finde den Ansatz, Kinder in den Schulen möglichst nicht voneinander zu separieren (das gilt übrigens nicht nur hinsichtlich Behinderung/Nichtbehinderung, sondern z.B. auch hinsichtlich des generellen Leistungsvermögens oder der Herkunft), richtig. ...
Hinsichtlich des o.g. Punktes bin ich bspw. ganz anderer Meinung. Wenn man so will, bin ich nämlich fast Opfer dieser "Leistungsgleichmacherei" in den 90er Jahren in einem Sozi-Land geworden. Das Gymnasium wurde ausgehungert (nur 2 zügig bis Klasse 10) und die meisten Kinder mussten zur Gesamtschule. Dort landete ich auch. Als Kind ist es mir natürlich nicht negativ aufgefallen, das ich immer zu den Besten der Klasse gehörte, weil alle anderen "weniger schlau" waren. Das dicke Ende kam dann beim Übergang auf das Gymnasium, denn ich konnte überhaupt nicht mit denjenigen Schülern mithalten, die eben 4 Jahre auf dem Gymnasium waren (unter sich) und nicht mit Haupt- und Förderschülern in eine Klasse gesteckt wurden. Die 11. Klasse war das härteste Schuljahr, dass ich je erlebt hatte und ich spielte mit dem Gedanken aufzugeben. Ich musste also mit 16 Jahren ausbaden, was schulpolitisch vorher fehlgelenkt wurde. Und auch jetzt sehe ich die selben Probleme bei meinen Kindern. In der Kita wird in altersheterogenen Gruppen betreut, von einer frühkindlichen Erziehung oder "Bildung" kann aber keine Rede sein, wenn mein Kind ausversehen das zweitälteste in der Gruppe ist. Nein, die Erzieher sind überfordert und weisen den "großen Kindern" noch "kleine Kinder" als "Paten" zu. Mein Kind sollte möglichst also den kleinen Kindern beim anziehen, essen klein schneiden etc helfen. Das ist "Inklusion" auf Kosten der Kinder, nicht auf Kosten der Gesellschaft. In der Grundschule stellen sich die gleichen Probleme, wenn hier von 25 Schülern 15 mit Migrationshintergrund sind und davon 5 Kinder auch in Klasse 3 kaum der deutschen Sprache mächtig sind. Der Förderungseffekt (Bildung = Weiterung der bestehenden geistigen Fähigkeiten) bleibt bei den besseren Kindern hinter den Möglichkeiten zurück. Inklusion wird durch mangelnde Kapazitäten zur Farce, denn nicht die geistig oder körperlich behinderten Kinder werden inkludiert, vielmehr werden die anderen Kinder in ihrer möglichen Entwicklung ausgebremst.