Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

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Herr Anwalt
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Herr Anwalt »

Man sollte sich immer fragen: Was wäre, wenn ich einen Wolf in der Nachbarschaft hätte? Wofür würde ich plädieren?

Ich finde Wölfe richtig geil, unsere Angestellte hat ein ganzes Rudel Wolfshunde zuhause, aber ich würde richtige Wölfe nicht in einem Umkreis von 5 Kilometern in meiner Nähe haben wollen. Warum muten wir es dann anderen zu?
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Vorkriegsjugend
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Vorkriegsjugend »

Ich würde das gut und interessant finden und meine Familie hat sehr lange u.a. Schafe gehalten. Schafe werden immer mal wieder gerissen, häufig von Hunden. Dazu ertrinken Schafe öfter auch mal am Deich. Schwund gehört zur Viehhaltung dazu und ist einkalkuliert. Und das Sterben ist für die Schafe nie schön. Wenn sie gehetzt und gerissen werden dauert das nicht länger als wenn sie gehetzt und eingefercht, in engen Transportern transportiert , lieblos endladen, in engen, dunklen Räumen eingesperrt werden und dann einen Bolzen in das Gehirn geschossen kriegen. Die Tiere stehen vor und während der Schlachtung sichtbar unter enormen Stress.
Herr Anwalt
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Herr Anwalt »

Ja mag alles sein. Aber würdest du sie in deiner (!) Umgebung dulden?
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famulus
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von famulus »

Ah, die gute alte Boateng-Argumentation - brillant!
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
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Vorkriegsjugend
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Vorkriegsjugend »

Ja, hab ich doch geschrieben. Ich bin auch in der direkten Umgebung von Wildschweinen und Kühen aufgewachsen. Wildschweine sind viel gefährlicher als Wölfe und sind vorallem schnell aggressiv gegen Menschen, wo sich der Wolf eher scheu zurückzieht. Im Umgang mit Kühen gibt es jedes Jahr ca. 10.000 Unfälle, wovon einige tödlich ausgehen. Gab es auch nur einen Zwischenfall mit einem Wolf in Deutschland, wo jemand verletzt wurde?

Ich bin als Kind auch mal von mehreren Ziegenböcken vermöbelt worden, das war auch kein so schönes Erlebnis. Der Sohn meiner Patentante ist mit 5 Jahren in einer Kuhtränke ertrunken. Leben auf dem Land hat auch seine Gefahren.
Herr Anwalt
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Herr Anwalt »

Und wenn du Kinder hättest und wüsstest da streift ein Wolf durch die Gegend?
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Einwendungsduschgriff
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Tibor hat geschrieben:Juristen unterscheiden zwischen den Adjektiven kopflos und enthauptet ;-)
Nein, das machen nur diese verrückten Steuerrechtler.
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
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famulus
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von famulus »

Herr Anwalt hat geschrieben:Und wenn du Kinder hättest und wüsstest da streift ein Wolf durch die Gegend?
Du nimmst wahrscheinlich auch nicht am Straßenverkehr teil, oder?
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Tobias__21
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Tobias__21 »

Herr Anwalt hat geschrieben:Und wenn du Kinder hättest und wüsstest da streift ein Wolf durch die Gegend?
Der Wolf interessiert sich nicht für Menschen, genauso wenig wie der Luchs. Ich bin schon Luchsen begegnet in freier Wildbahn. Die glotzen dich aus sicherer Entfernung dumm an und meistens sieht man sie dabei gar nicht, da die schon keinen Bock haben, entdeckt zu werden. Ein Wolf muss schon sehr sehr hungrig sein um einen Menschen anzugreifen. Es kann vorkommen, ist aber ehr unwahrscheinlich. Das Kind könnte auch von einem tollwütigen Fuchs gebissen werden. Die Wahrscheinlichkeit ist wohl größer.
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famulus
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von famulus »

Auf Wahrscheinlichkeiten und Fakten kommt es wohl nicht an - nur auf Gefühl. Jedenfalls solange es nicht Mitgefühl ist.
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Liz »

Herr Anwalt hat geschrieben:Und wenn du Kinder hättest und wüsstest da streift ein Wolf durch die Gegend?
Faszinierenderweise gibt es ja auch Menschen, die völlig unbekümmert in Australien Kinder bekommen, obwohl dort nahezu jede Begegnung mit der heimischen Tierwelt mit einem gewissen Restrisiko behaftet ist... Sogar süße Kängurus können zum Problem werden, wenn sich der Mensch nur doof genug anstellt...
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Vorkriegsjugend
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Vorkriegsjugend »

Kinder wachsen ja auch regelmäßig im täglichen Umgang mit Hunden auf, welches auch immer ein gewisses Restrisiko birgt, je nach Hund und Haltungsbedingung. Da könnte man wirklich mal ansetzen, aber das scheint nicht so zu ziehen wie der fremde Wolf, der sich sein Land gewaltsam zurückerobert. Wo der Deutsche auch lebt, er ist in ständiger Gefahr vor Einwanderern. Sogar beim Bäcker können sie die Schlange zum Anstehen verlängern, so das man 2 min länger auf sein Brötchen warten muss.

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Muirne
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Muirne »

Ich mag Wölfe. Hab sogar Kampfsportausrüstung, die an Wolfsreservate spendet.

Zum einen muss man schauen, dass man ihnen Lebensraum lässt, damit sie nicht so weit vorrücken, zum anderen muss man eben mit ihnen umgehen, wenn sie da sind. Die sind ja sehr menschenscheu.
Bissige Hunde sind in der Tat gefährlicher. Leider gibt es zu Haltung und Ausbildung wenig Vorgaben, die auch kaum kontrolliert werden. Es scheint als Hundebesitzer beinahe normal, dass man mal von fremden Hunden gebissen wird. Und ja, wenn ich sehe, das Besitzer ihre Kinder auf Hunden reiten und auf ihnen rumturnen lassen, während der Hund sichtbar Beschwichtigungssignale zeigt (diese kann in Aggression übergehen), muss man sich nicht wundern. Aber gut, so schlecht wie Kinder ja zT behandelt werden, ist das jetzt auch nicht verwunderlich, dass diese Leute sich keine Gedanken darum machen, dass sie den Umgang von Hund und Kind verantwortungsbewusst zu moderieren haben.
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Ara
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von Ara »

Woher wohl in neuerer Zeit diese fürchterliche Angst vor allem fremden kommt? Gab es das früher nicht? Oder waren die nur nicht so weinerlich?

Also ich bin (als Stadtkind) auch neben Wildschweinen aufgewachsen... Die sieht man meist nicht als Mensch, man sieht lediglich die Schäden. Trotzdem war einem natürlich klar, dass Wildschweine sehr gefährlich werden können.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
halb eins
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Re: Die Grünen, Frau Twesten und der Wolf in Deutschland

Beitrag von halb eins »

Ara hat geschrieben:Woher wohl in neuerer Zeit diese fürchterliche Angst vor allem fremden kommt? Gab es das früher nicht? Oder waren die nur nicht so weinerlich?
Sehr schön wie hier die ganz großen Parallelen aufgezeigt werden und der Bauer/Schäfer, der sich um den Bestand seiner Herden sorgt, zum Nazi abgestempelt wird. Früher hat man den Wolf übrigens einfach erschossen ...
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