Hätte Joschka Fischer zurücktreten müssen?

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Hätte Joschka Fischer von seinem Amt zurücktreten müssen?

Ja, er hat seine Amtspflicht verletzt.
13
54%
Nein, er soll bleiben.
10
42%
Wer?
1
4%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 24
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

[quote="egal"]
Ich glaube die wenigsten Prostituierten haben studiert...
[quote]

Da stimm ich dir zu, aber das ist ja auch gar nicht gemeint. Nehmen wir mal ein deutscher "Freier" (ein schon recht schönes Wort für einen mE Kriminellen) geht zu einer Prostituierten, die ihm vom Zuhälter als "frische Ware aus dem Osten" angepriesen wurde, und dann kommt er in einem Hinterzimmer auf eine Frau die kein Wort deutsch spricht (und somit auch keine Möglichkeiten hat über die Modalitäten zu verhandeln), also dann noch guten Gewissens zu sein, da muss man schon ganz schön fern ab der Realität leben.

Ich hab da eine Geschichte welche mir meine Juraprofessorin dazu erzählte: Wenn sie nach hause kommen, und finden im Schlafzimmerschrank ihrer Frau eine fremden nacken Mann, und der fragt "Entschudligen sie, können sie mir sagen wo es hier zum Bahnhof geht?", dann können sie das glauben, müssen aber nicht!
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JS
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Beitrag von JS »

Juramuckel hat geschrieben: Da stimm ich dir zu, aber das ist ja auch gar nicht gemeint. Nehmen wir mal ein deutscher "Freier" (ein schon recht schönes Wort für einen mE Kriminellen)
Woraus ziehst du deine Aussage? Aus deinem moralischen Empfinden?

geht zu einer Prostituierten, die ihm vom Zuhälter als "frische Ware aus dem Osten" angepriesen wurde, und dann kommt er in einem Hinterzimmer auf eine Frau die kein Wort deutsch spricht (und somit auch keine Möglichkeiten hat über die Modalitäten zu verhandeln), also dann noch guten Gewissens zu sein, da muss man schon ganz schön fern ab der Realität leben.

Ich hab da eine Geschichte welche mir meine Juraprofessorin dazu erzählte: Wenn sie nach hause kommen, und finden im Schlafzimmerschrank ihrer Frau eine fremden nacken Mann, und der fragt "Entschudligen sie, können sie mir sagen wo es hier zum Bahnhof geht?", dann können sie das glauben, müssen aber nicht!
Warst du schon mal in nem Bordell?
Ich nicht, deshalb fällt mir es schwer zu beurteilen, ob es tatsächlich so abläuft. Ich gehe aber davon aus, dass das eher die Ausnahme sein wird.
"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden." - Konrad Adenauer
egal
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Beitrag von egal »

Und selbst wenn die "Ware" frisch aus dem Osten wäre, würde das erklären, warum sie kein Deutsch kann...

Im Übrigen weiß ich auch nicht, was es da im Bordell groß zu reden gibt :D
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

Fall-Pogger hat geschrieben:
jurabilis hat geschrieben:Und ob Fischer beliebt ist, ob er ein guter Redner ist, ob die Gründen keine Alternative haben ... all das ist mir herzlich egal!
Dann finde ich es umso mehr interessant, was du dann noch zu diesem Thema beizutragen hast.
Offenbar hast Du mich wieder nicht richtig verstanden:

Ich will damit sagen, dass es doch überhaupt nicht von Belang sein kann, ob die GRÜNEN Ersatz für Josef Fischer haben, wenn dieser abdanken muss, weil er vorsätzlich (das bezieht sich auf die Anweisung "in dubio pro libertate", nicht zusätzlich auf die möglicherweise daraufhin möglich gewordenen Straftaten!) gehandelt hat.

Wenn es von Belang WÄRE, dann müsstest Du auch auf die Verurteilung eines Bandenchefs verzichten, wenn die Bande nachweisen kann, dass sie im Moment keinen adäquaten Ersatz finden kann. Reichlich verquer.
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

egal hat geschrieben: Bisher hat Jurabilis doch mit all seinen Äußerungen Recht, wie übrigens immer O:) (wenn wir mal den Putsch weglassen :D )
Der Begriff des "Putsches" kam in einem Urteil eines Landgerichts vor, das einen sogenannten "Fischer-Rabatt" von 3 Jahren (!) zum Inhalt hatte. Drei Jahre weniger Knast, weil es das AA den Schiebern so leicht gemacht hatte.

Drei Jahre.

Allein dieser Bursche (eigtl hätte er acht Jahre bekommen sollen) hat wohl über 10.000 Leute geschleust.
Zuletzt geändert von jurabilis am Montag 28. Februar 2005, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

assessor_NRW hat geschrieben: dazu möchte ich sagen, dass Fischer selbst eingeräumt hat, er bleibe weiterhin im amt
Na wenn er das selbst einräumt, sollten wir nicht mit garstigen Fragen die Nachtruhe der Koalition stören.

Entschuldigung.

Nur noch eine Frage:

Wer hätte erwartet, dass Joschka-Superstar bereitwillig seinen Thron räumt?

Es geht doch auch nicht um eine Abwägung positiver Lebensleistung (oder gar Beliebtheit) gegen Verfehlungen. Nach dieser Rechenmethode hätte es sicher sehr sehr wenige Ministerrücktritte in der Geschichte der BR Deutschland gegeben, auf jeden Fall sehr sehr viel weniger, als es de facto waren.

Ich bleibe dabei: wenn ein Minister über Jahre hinweg bewusst und trotz heftiger Proteste aus dem eigenen Kabinett (also aus den Reihen seiner Kollegen in der Regierung!) eine ideologiebegründete Visapolitik fährt, die mit dem geltenden Recht nur schwer (wenn überhaupt!) vereinbar gewesen ist, kann er sich nicht dadurch grinsend aus der Verantwortung ziehen, dass er auf seine eigene Beliebtheit verweist und ansonsten zum Gegenangriff mit der Rassismuskeule übergeht.

Wieso gelten eigtl für Josef Fischer nicht zumindest die Maßstäbe, die er immer an andere angelegt hat? Würde man die anlegen, wäre er schon LANGE weg.

Ob die Grünen eine Alternative haben, ist mir ziemlich schnuppe, das hätten sie bzw er sich vorher überlegen sollen.
gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}

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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

jurabilis hat geschrieben:Offenbar hast Du mich wieder nicht richtig verstanden:

Ich will damit sagen, dass es doch überhaupt nicht von Belang sein kann, ob die GRÜNEN Ersatz für Josef Fischer haben, wenn dieser abdanken muss, weil er vorsätzlich (das bezieht sich auf die Anweisung "in dubio pro libertate", nicht zusätzlich auf die möglicherweise daraufhin möglich gewordenen Straftaten!) gehandelt hat.
Ich habe dich schon richtig verstanden! Ich glaube aber auch, dass jeder bei der Ausgangsfrage weiß, worum es geht. Du selbst spielst dich aber immer an Kleinigkeiten auf, obwohl du danach selbst auch was konstruktives beiträgst - darum geht es mir!
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ja, hätte er. Diese mutierten Grünen.

Da hat Herr Wulff es ganz auf den Punkt getroffen, als er bei Sabine Christiansen beschrieben hat wie die sich gewandelt haben. Vom Idealistischen Volk mit Rotationsprinzip und all dem machen sie heute genau das, was alle anderen Parteien auch machen. Versuchen einige Fehler kleinzureden und sich irgendwie medien-trickreich aus der Affäre zu ziehen, statt einfach mal zuzugeben dass sie Mist gebaut haben und Mut zu Konsequenzen zu haben.

Andererseits gibt´s natürlich sowas wie ein globales Interesse an Kontinuität in der Außenpolitik... und die hängt sicherlich auch von Personen ab :-- Also, Rotationsprinzip wäre für den Außenminister einer BRD vielleicht doch nicht das richtige.

Ach, Politik ist mir zu kompliziert. Ich glaub ich werd Liberaler und sag dann nur noch Sachen wie

Die Gewerkschaften sind eine Plage! Arbeitslosigkeit hat eine Farbe - sie ist grün! Alte, gebt den Löffel ab! Rückt mal ein bisschen von euerem Tafelsilber raus.
Und dann noch schnell mit nem Kasten Bier ins Big Brother House..... :drinkers:
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

TerminatorII hat geschrieben:Ja, hätte er. Diese mutierten Grünen.

Da hat Herr Wulff es ganz auf den Punkt getroffen, als er bei Sabine Christiansen beschrieben hat wie die sich gewandelt haben. Vom Idealistischen Volk mit Rotationsprinzip und all dem machen sie heute genau das, was alle anderen Parteien auch machen. Versuchen einige Fehler kleinzureden und sich irgendwie medien-trickreich aus der Affäre zu ziehen, statt einfach mal zuzugeben dass sie Mist gebaut haben und Mut zu Konsequenzen zu haben.
Ich finde es widerlich, wie die Kritik an Fischer so aus einem Unionsmunde kommt. Die Partei die sich am schwersten tut eigene Fehler in der Partei einzugestehen oder daraus personale Konsequenzen zu ziehen sollte gefälligst mal an sich selber arbeiten, statt Fischer vorzuwerfen das er macht, was man selber macht. Das ist einfach Bigotterie.

Der Herr "Löffel weg" ist ja glücklicherweise für seine Perversionen zurückgetreten worden. Warum passiert das eigentlich nicht dem Generalsekretär der CSU? Das mit dem "Schröder hilft Kinder zu vergewaltigen und morden" ist ja eigentlich auch schonn reif für einen Rücktritt. Naja, wenn der weiter so einen Quark erzählt wird sogar die CSU ihn vorm Wahlkampf zurück ziehen müssen.
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Homer_Jay
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Beitrag von Homer_Jay »

Der Herr "Löffel weg" ist ja glücklicherweise für seine Perversionen zurückgetreten worden. Warum passiert das eigentlich nicht dem Generalsekretär der CSU? Das mit dem "Schröder hilft Kinder zu vergewaltigen und morden" ist ja eigentlich auch schonn reif für einen Rücktritt. Naja, wenn der weiter so einen Quark erzählt wird sogar die CSU ihn vorm Wahlkampf zurück ziehen müssen.
Bedenke doch einmal (emotionsfrei!), dass es sich bei Herrn Jan Dittrich um einen Rücktritt aufgrund einer verbale Äußerung handelte.
Es soll dahinstehen ob sie zutrifft /überspitzt war/ oder arg falsch ist.
Das im Verhältnis zu dem Unheil was Herr Fischer durch aktives Tun/Unterlassen verursacht hat. Meine Frage daher was ist denn die gesteigert Form von Rücktritt aufgrund Aussage?Evtl. gerechtfertigt aufgrund "Machtgeilheit"?
Grüße
von HomI einem Homie
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Juramuckel hat geschrieben:Ich finde es widerlich, wie die Kritik an Fischer so aus einem Unionsmunde kommt. Die Partei die sich am schwersten tut eigene Fehler in der Partei einzugestehen oder daraus personale Konsequenzen zu ziehen sollte gefälligst mal an sich selber arbeiten, statt Fischer vorzuwerfen das er macht, was man selber macht. Das ist einfach Bigotterie.

Der Herr "Löffel weg" ist ja glücklicherweise für seine Perversionen zurückgetreten worden. Warum passiert das eigentlich nicht dem Generalsekretär der CSU? Das mit dem "Schröder hilft Kinder zu vergewaltigen und morden" ist ja eigentlich auch schonn reif für einen Rücktritt. Naja, wenn der weiter so einen Quark erzählt wird sogar die CSU ihn vorm Wahlkampf zurück ziehen müssen.
Ja, mit Herrn Söder hast du Recht. Da könnte ich mich jetzt auch lange drüber auslassen. Am besten ist noch, wie er danach versucht hat sich mit schöner Argumentation zu rechtfertigen und rauszureden, wobei sonnenklar war dass NIEMAND aus der Spitze seines Lagers ihn zu seiner Wortwahl beglückwünscht hat und das was er damit erreichen wollte so klar wie Wasser aus der Odenwald Quelle ist. Und ebenso verwerflich.

ABER: Wulff hat nur eine Feststellung getroffen, die kaum jemand inhaltlich absttreiten kann. Außerdem muss die Union nun mal kritisieren. Dass sie selber Probleme hat und hatte, ist eine andere Sache und hängt sicher auch mit dem Würgegriff Kohls zusammen, der die Partei nun mal über Jahrzehnte geprägt hat und für vieles Falschgelaufene die Verantwortung trägt (nicht die Partei selber, sondern gerade er).
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

TerminatorII hat geschrieben:... und hängt sicher auch mit dem Würgegriff Kohls zusammen, der die Partei nun mal über Jahrzehnte geprägt hat und für vieles Falschgelaufene die Verantwortung trägt (nicht die Partei selber, sondern gerade er).
Das Problem ist eher das Kohl keine Verantwortung trägt, sondern sich als respekabler Altkanzler feiern läßt und überhaupt nicht einsieht das irgendetwas falsch gelaufen seien könnte. Für ihn sind das alles nur Leute die ihm seine Ruhm klauen wollen. Er, der "gute Einheitskanzler", soll nachträglich durch den Schmutz gezogen werden weil ja alle ach so neidisch auf ihn sind.
egal
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Beitrag von egal »

Homer_Jay hat geschrieben:
Bedenke doch einmal (emotionsfrei!), dass es sich bei Herrn Jan Dittrich um einen Rücktritt aufgrund einer verbale Äußerung handelte.
Mein erster Gedanke nachdem ich die Rede gesehen habe: Schade, da hätte man auch noch einen kleinen Seitenhieb einbauen können.
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