Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

Gelöschter Nutzer

Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo,

ich befinde mich in einer ganz blöden Zwickmühle und würde mich freuen, wenn einer von Euch mir einen Tipp geben könnte (vielleicht hat sich ja auch schon einmal jemand in einer ähnlichen Situation befunden). Ich habe mich Anfang Juni in HH und Schleswig-Holstein für einen Richterjob beworben. Ich wohne in HH, dachte aber, dort sowieso keine Chancen zu haben, daher habe ich das Ganze parallel laufen lassen. Von Schleswig-Holstein wurde ich auch gleich eingeladen und habe dann nach 2 Vorstellungsgesprächen eine Zusage bekommen. Man wollte dort wissen, ob ich mich auch in HH beworben hätte, was ich bestätigt habe - dort hatte ich aber noch keine Rückmeldung bekommen. Zwischen dem 1. und 2. Gespräch in SH lud mich HH dann auch ein. Beim 2. Gespräch in SH wollten sie dann explizit hören, dass ich mich für sie und nicht für HH entscheiden würde, was ich dann notgedrungen bestätigt habe - ich wusste ja noch nicht, was HH ergeben würde. In SH läuft also nun alles für meine Einstellung an, ich habe aber in HH auch ein positives Gespräch geführt und laut Personalerin gute Chancen, genommen zu werden. Das 2. Gespräch ist nun aber erst Mitte Juli. Was mache ich denn nun? Ich weiß ja erst danach, ob es in HH klappen würde. Könnte ich dann in SH noch absagen (was wohl einige Bewerber vor mir gemacht haben, worüber man dort aber verständlicherweise not amused war?). Oder ist der Richterdienst in SH nicht vielleicht sogar besser (abgesehen von dem Pendeln), weil es dort für Proberichter nur ein 70%-Dezernat gibt und ich mir den Dienst an einem ländlichen Gericht auch netter vorstelle?

Was meint Ihr? Würde mich über Antworten sehr freuen.

Gruß, Bettina
Learned Hand
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Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Learned Hand »

Bettina hat geschrieben:Was mache ich denn nun? Ich weiß ja erst danach, ob es in HH klappen würde. Könnte ich dann in SH noch absagen (was wohl einige Bewerber vor mir gemacht haben, worüber man dort aber verständlicherweise not amused war?). Oder ist der Richterdienst in SH nicht vielleicht sogar besser (abgesehen von dem Pendeln), weil es dort für Proberichter nur ein 70%-Dezernat gibt und ich mir den Dienst an einem ländlichen Gericht auch netter vorstelle?

Was meint Ihr? Würde mich über Antworten sehr freuen.

Gruß, Bettina
Niemand hindert Dich daran, noch kurz vor der Ernennung abzuspringen. Das haben vor Dir Leute gemacht und es werden nach Dir noch Leute machen; es verursacht Herrn B. (der ist doch noch zuständig, oder?) nur ein wenig mehr Arbeit.

Die Entlastung am Anfang in SH ist wohl wirklich eine gute Idee und ob es Dir an einem ländlichen Gericht besser gefällt, ist wohl vor allem eine Geschmacksfrage. Der Vorteil in Hamburg liegt tatsächlich daran, dass Du grundsätzlich keine so langen Wege hast (außer Du wohnst in Volksdorf und fährst zum AG Bergedorf oder Harburg...). Mitte, Barmbek, Altona und St. Georg sind ja alle recht gut erreichbar und die Präsidialrichter am Amtsgericht nehmen auch Rücksicht auf Wünsche. Vorteilhaft für den Anfang ist aber auch, dass Du eigentlich immer ein paar Kollegen zum Fragen hast und das grundsätzlich den ganzen Tag. An einem Amtsgericht mit drei Zivilrichtern kann es Dir eher mal passieren, dass Du die einzige vor Ort bist (wenn Du viel Glück hast, hast Du dann zumindest die Telefonnummer von einem erfahrenen Kollegen...). Nach meiner bisherigen Erfahrung sollte man am Anfang den Nutzen einer täglichen Kaffeerunde mit mehreren Kollegen nicht unterschätzen.

Was ich über SH nicht weiß, aber was gegenüber den meisten anderen Bundesländern vorteilhaft ist: in Hamburg erfolgt die Lebenszeiternennung immer noch bei allen Assessoren nach drei Jahren (bzw. früher, wenn die Probezeit verkürzt wird). Soweit ich weiß, wird sich daran auch so bald nichts ändern. In Niedersachsen warten die Kollegen mitunter 4 bis 5 Jahre, bis irgendwo eine Stelle frei wird.

Gruß

LH
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Christian aus Mainz
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Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Christian aus Mainz »

ich würde ganz zuerst an mich denken. und nicht zuletzt, was kannst du denn dafür, wenn der einstellungsprozess bei denen so lange dauert. wer glaubt, dass du dich nur bei ihnen bewirbst, ist weltfremd und muss dafür auch einstehen. :D

cam
das leben gibt es auch nicht in light.
Gelöschter Nutzer

Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo Ihr Beiden,

vielen Dank für die schnellen Antworten! Ich würde mich wirklich schlecht fühlen, abzusagen. Aber man sagte mir in SH tatsächlich, das die Lebenszeiternennung uU sogar bis zu 7 Jahre (!!!) dauern könnte, gerade an begehrten Einsatzorten.... Allerdings ist diese 70%-Dezernats-Regelung am Anfang bundesweit einzigartig und sicher nicht zu verachten. Weiß übrigens einer, wie lange die gilt...? Wann bekommt man denn eigentlich seine Ernennungsurkunde (danach kann man sicher nicht mehr zurücktreten?)?.

Schönes Finale erstmal,

lieben Gruß
mannemer
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Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von mannemer »

§ 12 Ernennung auf Probe
(1) Wer später als Richter auf Lebenszeit oder als Staatsanwalt verwendet werden soll, kann zum Richter auf Probe ernannt werden.
(2) 1Spätestens fünf Jahre nach seiner Ernennung ist der Richter auf Probe zum Richter auf Lebenszeit oder unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Staatsanwalt zu ernennen. 2Die Frist verlängert sich um die Zeit einer Beurlaubung ohne Bezüge.

Das zu den sieben Jahren.
Gelöschter Nutzer

Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Das hatte ich auch schon gefunden, anderswo stand allerdings, dass "in Ausnahmefällen" auch bis zu 7 Jahre möglich seien.... Finde ich nur grad nicht wieder. Aber 5 Jahre sind ja auch schon ziemlich lange....
Gelöschter Nutzer

Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Der Vorteil in Hamburg liegt tatsächlich daran, dass Du grundsätzlich keine so langen Wege hast (außer Du wohnst in Volksdorf und fährst zum AG Bergedorf oder Harburg...). Mitte, Barmbek, Altona und St. Georg sind ja alle recht gut erreichbar und die Präsidialrichter am Amtsgericht nehmen auch Rücksicht auf Wünsche. Vorteilhaft für den Anfang ist aber auch, dass Du eigentlich immer ein paar Kollegen zum Fragen hast und das grundsätzlich den ganzen Tag. An einem Amtsgericht mit drei Zivilrichtern kann es Dir eher mal passieren, dass Du die einzige vor Ort bist (wenn Du viel Glück hast, hast Du dann zumindest die Telefonnummer von einem erfahrenen Kollegen...). Nach meiner bisherigen Erfahrung sollte man am Anfang den Nutzen einer täglichen Kaffeerunde mit mehreren Kollegen nicht unterschätzen.

Was ich über SH nicht weiß, aber was gegenüber den meisten anderen Bundesländern vorteilhaft ist: in Hamburg erfolgt die Lebenszeiternennung immer noch bei allen Assessoren nach drei Jahren (bzw. früher, wenn die Probezeit verkürzt wird). Soweit ich weiß, wird sich daran auch so bald nichts ändern. In Niedersachsen warten die Kollegen mitunter 4 bis 5 Jahre, bis irgendwo eine Stelle frei wird.

Gruß

LH[/quote]

@LH: Hey, Du scheinst ja in Hamburg Richter zu sein. Wie war denn für Dich dort der Einstieg? Empfindest Du die Arbeitsbelastung als extrem hoch (wie von einigen gehört), hast Du am Anfang einen Tutor/Mentor gehabt, wechselt man in der Probezeit in der Regel einmal im Jahr die Stelle oder öfter, bekommt man von den erfahreneren Kollegen Hilfestellung oder sind die eher genervt von den ganzen Newcomern? Wie ich gelesen habe, warst Du vorher als Anwalt tätig. Ist Dir der Einstieg deswegen schwer gefallen, weil das Urteile-Schreiben schon länger zurück liegt? Hast Du Dich vor Beginn irgendwie vorbereitet?

So viele Fragen - sorry - würde mich aber sehr über eine Antwort freuen (trotz Arbeitsbelastung ;) ).
Learned Hand
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Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Learned Hand »

Bettina hat geschrieben:@LH: Hey, Du scheinst ja in Hamburg Richter zu sein. Wie war denn für Dich dort der Einstieg? Empfindest Du die Arbeitsbelastung als extrem hoch (wie von einigen gehört), hast Du am Anfang einen Tutor/Mentor gehabt, wechselt man in der Probezeit in der Regel einmal im Jahr die Stelle oder öfter, bekommt man von den erfahreneren Kollegen Hilfestellung oder sind die eher genervt von den ganzen Newcomern? Wie ich gelesen habe, warst Du vorher als Anwalt tätig. Ist Dir der Einstieg deswegen schwer gefallen, weil das Urteile-Schreiben schon länger zurück liegt? Hast Du Dich vor Beginn irgendwie vorbereitet?
Das stimmt. Ich habe vor ungefähr einem Jahr hier im Zivilrecht am AG angefangen, das dürfte zumindest am Amtsgericht in HH der Normalfall sein (Familienrecht und Vormundschaft geht erst nach einem Jahr, schöffenfähig bist Du auch erst nach einem Jahr) und wechsele bald ins Strafrecht. Von der Arbeitsbelastung her dürfte das als Anfänger rein statistisch das höchste der Gefühle sein...(es fangen allerdings auch Assessoren am LG an; bei den Zivilkammern ist die Arbeitsbelastung zum Teil auch ziemlich hoch, bei den Strafkammern scheint sie niedriger zu sein). Die Zahl der Eingänge bei meinem AG liegt zur Zeit irgendwo zwischen 600 und 700 pro Jahr für 100%. Ich würde schätzen, dass ich hier auch auf 50 bis 60 Arbeitsstunden in der Woche komme (wenn ich am Wochenende reinkomme, bin ich selten allein). Die Lernkurve ist dadurch aber ziemlich steil, Du kommst auf die Weise wirklich schnell in die Hauptmaterien (Wohnraummietrecht und StVG) rein. Auf die Entlastung in SH bin ich schon ein bißchen neidisch (ich glaube, die gilt nur im ersten Jahr), aber es geht auch so. Ich fühle mich auf jeden Fall erheblich wohler als in den Jahren meiner Anwaltszeit.

Einen Mentor gab es hier nicht, dafür aber viele nette Kollegen und eine tägliche Kaffeerunde zum Fragenstellen. Von den Kollegen ist keiner genervt, wenn Du am Anfang mit Deiner kompletten Dekretur vorbeikommst, das wird sogar erwartet (also jeden mal was fragen...). Inzwischen wird wohl an so einer Art Mentorenprogramm gearbeitet, auch an einer institutionalisierten wöchentlichen Fortbildung für Assessoren, aber nötig ist das hier eigentlich nicht. Mir ist der Einstieg auf jeden Fall enorm leicht gefallen. Wir besprechen ohnehin sehr viel untereinander, Du kannst damit rechnen, dass auch ältere Kollegen gleich in der ersten Zeit bei Dir auftauchen, um ihre Fälle mit Dir zu diskutieren.

Gewechselt (zwischen den Rechtsgebieten) werden soll jetzt in der Probezeit grundsätzlich nur noch einmal, das alte Stationenmodell, das Kusch eingeführt hat, läuft aus. Wenn Du willst, kannst Du aber trotzdem mal auf eigenen Wunsch zur StA oder zu einer anderen Gerichtsbarkeit gehen.

Beim Wechsel Anwalt - Richter ist mir weniger das Urteile schreiben schwer gefallen (in einem guten Anwaltsschriftsatz schreibst Du ja eigentlich auch schon so, dass daraus ein Urteil gemacht werden könnte :-)), schwierig war vor allem die Gewöhnung an die mündliche Verhandlung. Das ist viel mehr Arbeit für den Alleinunterhalter in der Mitte, gerade wenn die Anwälte bei kleineren Sachen nicht so eifrig bei der Sache sind.

Gruß

LH
Gelöschter Nutzer

Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo LH,

wow, vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort! Ein bisschen angst vor den ersten mündlichen Verhandlungen habe ich auch, aber da müssen ja alle am Anfang durch und schaffen das dann auch irgendwie - also hoffe ich, ich auch... Das klingt ja alles ziemlich nett bei Dir. Spricht also "nur noch" die Arbeitsentlastung am Anfang und das Mentorenprogramm sowie die Fortbildungsmöglichkeiten für die Assesoren für SH... Mal sehen, vielleicht sind wir ja bald Kollegen! :D

Jedenfalls nochmal vielen Dank und herzliche Grüße,

B.
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Volki
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Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Volki »

mannemer hat geschrieben:§ 12 Ernennung auf Probe
(1) Wer später als Richter auf Lebenszeit oder als Staatsanwalt verwendet werden soll, kann zum Richter auf Probe ernannt werden.
(2) 1Spätestens fünf Jahre nach seiner Ernennung ist der Richter auf Probe zum Richter auf Lebenszeit oder unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Staatsanwalt zu ernennen. 2Die Frist verlängert sich um die Zeit einer Beurlaubung ohne Bezüge.

Das zu den sieben Jahren.
Da spricht der Praktiker. Dir ist bewußt, dass die dann angebotene Lebenszeitstelle aus, sagen wir mal, einem Mischdezernat OWi, Registersachen, Betreuung und GS-Sachen in Dannenberg oder Aurich bestehen kann? Wer das nicht möchte, wartet halt länger.
Die Robe ist über der Kleidung zu tragen.
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Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von fritzCard »

Christian aus Mainz hat geschrieben:ich würde ganz zuerst an mich denken. und nicht zuletzt, was kannst du denn dafür, wenn der einstellungsprozess bei denen so lange dauert. wer glaubt, dass du dich nur bei ihnen bewirbst, ist weltfremd und muss dafür auch einstehen. :D

cam
Typisch Mann! :-w
Gelöschter Nutzer

Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

wieso typisch Mann? Ich bin eine Frau und denke dasselbe. Erst mal soll man den größtmöglichen Vorteil für sich selbst herausholen. Denkt denn irgendein Arbeitgeber anders? Nein, das nennt man wirtschaftliches Denken, und das wird schliesslich auch von jedem Juristen erwartet!
bernerah
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Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von bernerah »

Hi,

da ich auch zwischen HH und SH schwanke poste ich meine Fragen auch mal hier:

1. Wo habt ihr das mit den 70% Dezernaten her? Ist das sicher?

2. Bettina: Hast du wirklich innerhalb eines Monats seit der Bewerbung schon die Zusage bekommen? Das geht ja wirklich schnell.

3. Wie ist das EInstellungsgespräch in SH bzw HH?

4. Wie soll man sich das Bewerbungsschreiben für SH vorstellen? Wär nett, wenn da mal jemand posten könnte was er ca. geschrieben hat.

5. Bettina: Wäre sehr nett, wenn du berichten könntest, wies bei dir weiter läuft, also wie die konkrete Stelle zugewiesen wird, AMtsarzt etc.. Sind dann ja wirklich Infos aus erster Hand.

Danke im Voraus.

PS: Achja habt ihr irgendwelche Buchtips, was man in Vorbereitung noch mal so lesen könnte? Schellhammer oder sowas dachte ich oder Meyer-Goßner/Appel.
Gelöschter Nutzer

Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

1. Wo habt ihr das mit den 70% Dezernaten her? Ist das sicher?

Ich weiß das nur aus dem Vorstellungsgespräch, angeblich gibt es darüber auch nur interne Verwaltungsvorschriften. Es scheint aber sicher zu sein und gilt für die ersten 6 Monate.


2. Bettina: Hast du wirklich innerhalb eines Monats seit der Bewerbung schon die Zusage bekommen? Das geht ja wirklich schnell.

In SH kam genau eine Woche nach dem Abschicken der Bewerbung die Einladung zum Gespräch, welches dann 2 Tage nach der Einladung stattfand und in dem auch gleich die Zusage erfolgte. Das Gespräch in Schleswig fand dann ca. 10 Tage danach statt, es ging also wirklich schnell. In HH dauerte das etwas länger, insgesamt ca. 6 Wochen bis zur endgültigen Zusage.

3. Wie ist das EInstellungsgespräch in SH bzw HH?

in beiden Ländern locker, dauert jeweils ca. 60 Min, es wurden keine Fachfragen gestellt, so dass eine vorherige Vorbereitung (Deine Frage weiter unten bzgl. Schellhammer und Co.) damit beantwortet sein dürfte - nicht nötig ist. Es geht mehr um's persönliche Kennenlernen und darum, warum man in den Staatsdienst möchte.


4. Wie soll man sich das Bewerbungsschreiben für SH vorstellen? Wär nett, wenn da mal jemand posten könnte was er ca. geschrieben hat.

Das ist wohl individuell. Ich kenne jemanden, der nur geschrieben hat: "Hiermit bewerbe ich mich für eine Stelle als Staatsanwalt" und genommen worden ist! Von daher.... Wie jedes andere Bewerbungsanschreiben auch. Ich habe ein bisschen geschrieben, was ich bisher gemacht habe, wo mein Schwerpunkt liegt und warum ich Richterin werden möchte.

5. Bettina: Wäre sehr nett, wenn du berichten könntest, wies bei dir weiter läuft, also wie die konkrete Stelle zugewiesen wird, AMtsarzt etc.. Sind dann ja wirklich Infos aus erster Hand.

Ich wurde jetzt konkret einem Gericht zugeordnet und habe auch schon mit dem Präsidium gesprochen. Die sind nachher für Deinen tatsächlichen Einsatz verantwortlich. Ich treffe mich kurz vor Arbeitsbeginn dann mit der zuständigen Richterin und sie wird mir konkret sagen, wo und wie und mich den Kollegen vorstellen. Beim Amtsarzt war ich schon, dort steht Blutabnahme, Untersuchung durch den Arzt, Sehtest, Urinprobe und EKG (Ruhe) auf dem Programm. Dann folgt noch der Richterwahlausschuss, die müssen Dich auch noch wählen, nachdem Du von der Vorstellungsrunde vorgeschlagen wurdest. Wenn das erfolgt ist, bekommt man wohl nach ca. 1-3 Wochen seine Einstellungsurkunde und am nächsten Tag geht's los...


Ich wünsche Dir viel Erfolg.
bernerah
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Re: Zwickmühle: Richter in HH oder SH?

Beitrag von bernerah »

Danke für deine Antworten, bringen mich ein ganzes Stück weiter ;).

Als Nachfragen vll. noch:

Hattest du Einfluss auf das Gericht dem du zugewiesen worden bist (Ort bzw. Zivil/Strafrecht)? Bzw. haben sie dir gesagt, wie es weiter geht, also Versetzungen/andere AUfgaben in den 3 Jahren?

Stellst du dich bei dem Richterwahlausschuss nochmal vor oder ist das ne reine Aktenvorlage?


Besten Dank nochmal und dir ebenfall viel Erfolg.
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