Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Moderator: Verwaltung
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Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Hallo,
ich habe gehört und gelesen, dass zurzeit vermehrt in der Sozialgerichtsbarkeit eingestellt wird.
Wer hat sich in der Sozialgerichtsbarkeit beworben und kann von seinen Erfahrungen berichten?
Mich interessieren natürlich besonders die Anforderungen an die Examensnoten in den vers. Bundesländern, insb. Niedersachsen!
Danke schon mal!
ich habe gehört und gelesen, dass zurzeit vermehrt in der Sozialgerichtsbarkeit eingestellt wird.
Wer hat sich in der Sozialgerichtsbarkeit beworben und kann von seinen Erfahrungen berichten?
Mich interessieren natürlich besonders die Anforderungen an die Examensnoten in den vers. Bundesländern, insb. Niedersachsen!
Danke schon mal!
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
die "welle" liegt m.e. schon hinter uns. im letzten jahr fand man zahlreiche stellenausschreibungen für die sozialgerichtsbarkeit (bspw. nrw, bawü) - meines wissens wurde dann auch großzügig eingestellt. dass nach wie vor großer bedarf besteht, kann ich mir daher nicht vorstellen.
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Berlin plant wohl noch eine Welle.
gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}
Ortsbekannte Klugscheißer werden gebeten, diesen Post zu ignorieren.
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Auf den jeweiligen Homepages steht aber bei BaWü, dass sie laufend einstellen und bei Niedersachsen, dass sie kurzfristig einstellen.
NRW ist tatsächlich letztes Jahr schon gelaufen.
Ich frage mich, ob dort die Anforderungen an die Examensnoten niedriger sind als in der ordentlichen Gerichtsbarkeit, denke die meisten wollen ja schon eher in die ordentliche G.
NRW ist tatsächlich letztes Jahr schon gelaufen.
Ich frage mich, ob dort die Anforderungen an die Examensnoten niedriger sind als in der ordentlichen Gerichtsbarkeit, denke die meisten wollen ja schon eher in die ordentliche G.
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Als kleine Info: in Berlin habe ich heute angerufen, die haben letztes Jahr viel eingestellt, daher jetzt wohl kein Bedarf mehr in der SOzialgerichtsbarkei
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
BaWü nach wie vor, 8 Pkt. im Zweiten können langen. Nur, wer will schon in die Sozialgerichtsbarkeit ?
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Aber wer da hin will, sollte sich sputen. In der letzten Zeit sind eine Reihe von Neueinstellungen erfolgt, sodaß sich da allmählich das Ende der Fahnenstange abzeichnet. Im Sommer dürfte es damit vorbei sein, die Richterschaft bei den Sozialgerichten ist (zumindest hier) altersmäßig ausgesprochen jung und angesichts der Wirtschaftslage wird es für Bewerbungen im öD allgemein sicherlich nicht einfacher.jan hat geschrieben:BaWü nach wie vor, 8 Pkt. im Zweiten können langen.
Tja - wer will schon Zivilrichter werden oder gar Gesellschaftsrecht betreiben?Nur, wer will schon in die Sozialgerichtsbarkeit ?
Im Ernst: Das tut, wer sich speziell fürs Sozialrecht interessiert, wer generell im öffentlichen Recht tätig sein will oder auch, wer einfach nur möglichst wenig mit Zivilrecht in Berührung kommen will (um das man in der ordentlichen Gerichtsbarkeit nicht unbedingt herumkommt, auch nach der Assessorenzeit).
Es gibt tatsächlich eine Reihe seltsamer Vorbehalte gegen diesen Gerichtszweig, aber a.) macht man dort - von ein paar recht schnell eingeübten Ausnahmen abgesehen - auch nur ganz normales Verwaltungsrecht und b.) ist das Klientel beim Strafrichter nochmal deutlich schlimmer. Dennoch gibt es immer genug Nachschub für die Staatsanwaltschaften. Eine harte Zeit zu Beginn und überquellende Aktenberge gibt es dagegen überall.
Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Also ich weiß, dass es wohl einige gibt, die erst ans Sozialgericht gehen und dann später wechseln wollen zum VG, weil das VG in NRW keinen einstellt. Das sind natürlich alles Leute mit mega Noten. Unter anderem ein entfernter Bekannter mit sehr gut im ersten und gut im zweiten Stex!
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Guten Tag,
ich bin neu hier und zunächst auf dieses Thema gestossen.
Wenn jemand Interesse an einer Tätigkeit in der Sozialgerichtsbarkeit hat, so soll er oder sie - insoweit schließe ich mich einigen der "Vorredner" an - doch einfach eine Bewerbung vornnehmen. Man sollte allerdings dringendst davor warnen, dieses bloß als Verlegenheitslösung zu betreiben. Für alle juristischen Tätigkeiten gilt, dass man um wenigstens etwas Freude an der Tätigkeit zu haben, Intersse mitbringen sollte.
Wie aus den Medien bekannt sein dürfte, herrscht auch aktuell noch oder wieder hoher Bedarf an Richtern und Richterinnen in der Sozialgerichtsbarkeit. Dies betrifft vor allem die Flächenländer, hier besonders NRW und Niedersachsen. Die aktuell schlechte Wirtschaftslage und damit einhergehende Steigerung der Arbeitslosenzahlen, als auch die nur schleppende "Bereinigung" der HartzIV-Probleme durch den BSG und die Landessozialgericht lassen übrigens vermuten, dass auch weiterhin hoher Bedarf vorhanden sein wird.
Wie überall im höheren Justizdienst wird dabei keine fixe Notengrenze gezogen, sondern nach Angebot und Nachfrage entschieden. Die Personalentscheider im öffentlichen Dienst generell denken eher kurzfristig und in Zyklen, so dass niemals eine verlässliche Angabe zu den konkret erforderlichen Noten möglich sein wird. Dies betrifft übrigens auch die ordentliche Gerichtsbarkeit.
Aber nochmals: Niemals sollte man so etwas aus reiner Verlegenheit in Erwägung ziehen. Gerade den richterlichen und staatsanwaltschaftlichen Dienst sollte man nur aus "Passion" betreiben, sonst geht der Schuss schnell nach hinten los!
Ich denke nunmehr ist aber auch alles gesagt
Mit freundlichen Grußen
Kai30
ich bin neu hier und zunächst auf dieses Thema gestossen.
Wenn jemand Interesse an einer Tätigkeit in der Sozialgerichtsbarkeit hat, so soll er oder sie - insoweit schließe ich mich einigen der "Vorredner" an - doch einfach eine Bewerbung vornnehmen. Man sollte allerdings dringendst davor warnen, dieses bloß als Verlegenheitslösung zu betreiben. Für alle juristischen Tätigkeiten gilt, dass man um wenigstens etwas Freude an der Tätigkeit zu haben, Intersse mitbringen sollte.
Wie aus den Medien bekannt sein dürfte, herrscht auch aktuell noch oder wieder hoher Bedarf an Richtern und Richterinnen in der Sozialgerichtsbarkeit. Dies betrifft vor allem die Flächenländer, hier besonders NRW und Niedersachsen. Die aktuell schlechte Wirtschaftslage und damit einhergehende Steigerung der Arbeitslosenzahlen, als auch die nur schleppende "Bereinigung" der HartzIV-Probleme durch den BSG und die Landessozialgericht lassen übrigens vermuten, dass auch weiterhin hoher Bedarf vorhanden sein wird.
Wie überall im höheren Justizdienst wird dabei keine fixe Notengrenze gezogen, sondern nach Angebot und Nachfrage entschieden. Die Personalentscheider im öffentlichen Dienst generell denken eher kurzfristig und in Zyklen, so dass niemals eine verlässliche Angabe zu den konkret erforderlichen Noten möglich sein wird. Dies betrifft übrigens auch die ordentliche Gerichtsbarkeit.
Aber nochmals: Niemals sollte man so etwas aus reiner Verlegenheit in Erwägung ziehen. Gerade den richterlichen und staatsanwaltschaftlichen Dienst sollte man nur aus "Passion" betreiben, sonst geht der Schuss schnell nach hinten los!
Ich denke nunmehr ist aber auch alles gesagt
Mit freundlichen Grußen
Kai30
Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Volle Zustimmung, Kai30.
Allerdings wird jeder irgendwo Kompromisse machen müssen. Wenn man als Richter gerne GEsellschaftsrecht machen will oder Versicherungsrecht kann man das auch erstmal ein paar Jahre nicht beeinflussen. Da muss dann schon das generelle BEdürfnis Richter werden zu wollen das inhaltliche Bedürfnis überwiegen.
Allerdings wird jeder irgendwo Kompromisse machen müssen. Wenn man als Richter gerne GEsellschaftsrecht machen will oder Versicherungsrecht kann man das auch erstmal ein paar Jahre nicht beeinflussen. Da muss dann schon das generelle BEdürfnis Richter werden zu wollen das inhaltliche Bedürfnis überwiegen.
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Was ich mich Frage: Was geschieht mit den ganzen Sozialrichtern, wenn (bzw. falls) die Hartz-IV-Gesetze mal geändert werden und die Klagewelle abebbt? Können die in andere Gerichtszweige "abgeschoben" werden?
Das Ausweiden und Zerlegen eines menschlichen Leichnams in einzelne Fleischportionen zum Verzehr kann ohne Überdehnung des Wortlauts und in vertretbarer Weise als beschimpfender Unfug angesehen werden.
BVerGE vom 7. 10. 2008 - 2 BvR 578/07
BVerGE vom 7. 10. 2008 - 2 BvR 578/07
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Dürfte dann ein Fall von § 32 DRiG sein.
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Die Stellen in der Sozialgerichtsbarkeit haben teilweise einen kw (=künftig wegfallend) Vermerk, dann wird man nach ein paar Jahren in die ordentliche (oder teilweise wahrscheinlich auch verwaltungsgerichtsbarkeit) versetzt
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- Fleissige(r) Schreiber(in)
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
@aeaeae:
Das ist ja auch eine gängige Lösung. So vermeidet man eine ungewollte "Justizblase". Bekannt ist ja auch, dass in der ordentlichen Gerichtsbarkeit aufgrund einer anrollenden Pensionierungswelle und einer jetzt schon vorhandenen erheblichen Überbelastung mittel-und langfristig überdurchschnittlich viele Neueinstellungen erfolgen müssen. Hierzu hat das BVerfG kürzlich entschieden, dass die Länder die Justiz vorrangig mit mehr Personal ausstatten müssen, um den Justizgewährungsanspruch nicht zu verwässern (Az. habe ich gerade nicht zur Hand, reiche ich aber gerne nach). Hierzu oft auch schon der BGH mit ähnlichen Feststellungen. Machen wir uns nichts vor. Unabhängig davon, dass es für Juristen natürlich wünschenswert ist, dass viele Stellen geschaffen werden, ist es überaus wichtig, der Bevölkerung den grundgesetzlich garantierten Richter nicht defacto vorzuenthalten, indem man kläglich versucht Instanzenzüge zu kürzen etc. Auf lange Sicht kann es sich für die Justiz durchaus rächen. Hierzu nur ganz kurz auch noch der Hinweis auf die sog. demographische Pyramide, die sich langsam auf den Kopf stellt, mit der Folge, dass es- oh Wunder - in einigen Jahren zu gefährlichen Engpässen bei zum richterlichen Dienst geeigneten, Volljuristen;), kommen dürfte.
Allen ein schönes Wochenende!
Das ist ja auch eine gängige Lösung. So vermeidet man eine ungewollte "Justizblase". Bekannt ist ja auch, dass in der ordentlichen Gerichtsbarkeit aufgrund einer anrollenden Pensionierungswelle und einer jetzt schon vorhandenen erheblichen Überbelastung mittel-und langfristig überdurchschnittlich viele Neueinstellungen erfolgen müssen. Hierzu hat das BVerfG kürzlich entschieden, dass die Länder die Justiz vorrangig mit mehr Personal ausstatten müssen, um den Justizgewährungsanspruch nicht zu verwässern (Az. habe ich gerade nicht zur Hand, reiche ich aber gerne nach). Hierzu oft auch schon der BGH mit ähnlichen Feststellungen. Machen wir uns nichts vor. Unabhängig davon, dass es für Juristen natürlich wünschenswert ist, dass viele Stellen geschaffen werden, ist es überaus wichtig, der Bevölkerung den grundgesetzlich garantierten Richter nicht defacto vorzuenthalten, indem man kläglich versucht Instanzenzüge zu kürzen etc. Auf lange Sicht kann es sich für die Justiz durchaus rächen. Hierzu nur ganz kurz auch noch der Hinweis auf die sog. demographische Pyramide, die sich langsam auf den Kopf stellt, mit der Folge, dass es- oh Wunder - in einigen Jahren zu gefährlichen Engpässen bei zum richterlichen Dienst geeigneten, Volljuristen;), kommen dürfte.
Allen ein schönes Wochenende!
- Einwendungsduschgriff
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Re: Richter in der Sozialgerichtsbarkeit - zurzeit gute Chancen?
Wohl eher in die ordentliche, oder? Jedenfalls dürften dort auf lange Sicht mehr Stellen zur Verfügung stehen. VG ist ja immer etwas "enger".aeaeae hat geschrieben:Die Stellen in der Sozialgerichtsbarkeit haben teilweise einen kw (=künftig wegfallend) Vermerk, dann wird man nach ein paar Jahren in die ordentliche (oder teilweise wahrscheinlich auch verwaltungsgerichtsbarkeit) versetzt
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.