Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

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Hutz
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von Hutz »

Mrs_Jazzy hat geschrieben:
Hutz hat geschrieben:
Mrs_Jazzy hat geschrieben:Alle meine Bekannten sind Richter geworden.
Das tut mir leid.
Wieso? :-s



Nicht weiter wichtig. Mein Humor ist manchmal etwas… nun ja… speziell. ;)
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TaxMan
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von TaxMan »

Eagnai hat geschrieben:
Trente Steele82 hat geschrieben:Sozialprestige schlägt manchmal das stumpfe runter rechnen auf den Stundenlohn.
Es soll auch Leute geben, die einen Job weder primär wegen des Geldes noch des Sozialprestiges wegen machen... vielleicht macht mir der Beruf einfach Spaß?

Abgesehen davon gehe ich nicht davon aus, dass die Arbeitsbelastung die nächsten zehn Jahre so bleibt... und bis dahin mache ich lieber viele Stunden am Tag einen Job, der mir gefällt, als weniger Stunden einen, der mich ankotzt.
Da hat wohl jemand seine Berufung gefunden =D>
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non-liquet
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von non-liquet »

TaxMan hat geschrieben:Da hat wohl jemand seine Berufung gefunden =D>
Eine Berufung findet man nicht, sondern legt sie ein. :D
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TaxMan
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von TaxMan »

Der war so flach, und doch des Forums würdig, das verdient ein: =D>
Wer bei Vermietungs- und Gewinneinkünften keinen Steuerberater aufsucht, handelt i.d.R. grob fahrlässig.
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Bart Wux
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von Bart Wux »

Also mir macht NICHTS soviel Spaß, dass ich es von 6 Uhr morgens bis 9 Uhr abends tun könnte. NICHTS! Kein Videospiel, kein Film, kein Sex, nicht mal pennen könnte ich über diesen Zeitraum. Da würd ich lieber mal die eine oder andere Haftsache ruhen lassen, aber da überleg ich mir doch glatt mal eine Umschulung. Sorry, das geht gar nicht. Wenn der Bundeskanzler soviel arbeitet, von mir aus, aber ich als einfacher StA? Dann bitte gleich R5 oder so.
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von Eagnai »

TaxMan hat geschrieben: Da hat wohl jemand seine Berufung gefunden =D>
Ich wollte schon vor dem ersten Semester zur StA - für mich ist das einfach immer ein echter Wunsch-Job gewesen, daran hat auch die Dauer des Arbeitstages nichts geändert (zumal ich in der Behörde eine Reihe Kollegen im gleichen Alter habe, die ähnlich lange bleiben, einsam ist man da abends nie). Klar könnte ich in einer Großkanzlei für die gleiche Arbeitszeit deutlich mehr verdienen, aber das wäre echt nicht mein Ding.

Aber klar, wenn ich in ein, zwei Jahren oder so mal mit acht bis neun Stunden am Tag auskomme, freue ich mich auch. ;)
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batman
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von batman »

Vor allem wenn Freitag Abend mal ein interessantes Spiel in der Gelsenkirchener Arena läuft... ;)
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von Eagnai »

Wenn ich ins Stadion will, gehe ich selbstverständlich einfach früher. :)

(Der diesjährige Verkaufsstart hat mich übrigens diese Woche den letzten Nerv gekostet... was muss der auch immer morgens um 9 beginnen, wenn jeder normale Mensch auf der Arbeit ist? Das hält man doch nicht aus, bis abends warten zu müssen... und danach hing ich dann von 21-23 Uhr vergeblich in der Warteschleife, und am nächsten Morgen um 5 auch nochmal. Nicht zu glauben, wie viele Leute morgens um 5 Fußballtickets kaufen wollen. Und dann nochmal einen ganzen Tag auf den Abend warten zu müssen... Stress pur. ;) )
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von Mrs_Jazzy »

Huch, mein Thread hat ja ein erstaunliches Eigenleben während meiner Abwesenheit entwickelt. :D
Hutz hat geschrieben:
Nicht weiter wichtig. Mein Humor ist manchmal etwas… nun ja… speziell. ;)
Nene, jetzt will ich es auch genau wissen. [-X :D Dass kann nämlich in 2 Richtungen gemeint sein: Entweder tut es Dir leid, dass die Bekannten Richter sind. Oder aber, dass "alle" meine Bekannten Richter sind (was übrigens nicht stimmt, ich hätte besser sagen sollen: Fast alle meine Juristen-Bekannten sind Richter geworden. =D> ).
Behauptung ist nicht Beweis.
["To vouch this, is no proof", Shakespeare, Othello: Act 1, Scene 3]
Spencer
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von Spencer »

Eagnai hat geschrieben:
Trente Steele82 hat geschrieben:Sozialprestige schlägt manchmal das stumpfe runter rechnen auf den Stundenlohn.
Es soll auch Leute geben, die einen Job weder primär wegen des Geldes noch des Sozialprestiges wegen machen... vielleicht macht mir der Beruf einfach Spaß?

Abgesehen davon gehe ich nicht davon aus, dass die Arbeitsbelastung die nächsten zehn Jahre so bleibt... und bis dahin mache ich lieber viele Stunden am Tag einen Job, der mir gefällt, als weniger Stunden einen, der mich ankotzt.
Grundsätzlich teile ich deine Einstellung. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es sich der Staat -gerade im Justizdienst- etwas zu einfach macht:
Berufseinsteiger hin oder her-es kann doch nicht sein, dass der Staat bei seinen Nachwuchskräften anfangs eine 60-70h-Woche hinnimmt. Nicht für das Gehalt, dass ist Beschiss! Hier wird der Anfangseifer der Jungjuristen m. E. schamlos ausgenutzt.
Übrigens zeigt die Praxis, dass es auch anders geht: In der Finanzverwaltung werden etwa die jungen Regierungsräte 1 komplettes Jahr in die Aufgaben des höheren Dienstes "eingewiesen"-bei vollen Dienstbezügen.
Auch wenn man sich die Arbeitszeiten auch mancher altgedienter Richter/StA ansieht, scheint sich der Staat hier auf Kosten seiner Mitarbeiter einen schlanken Fuß zu machen. Bei jungen wie bei alten Richtern/StA verlässt sich der Staat einfach darauf, "dass es schon irgendwie weiterläuft". Ich finde das unanständig.
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AdamCarter
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von AdamCarter »

Spencer hat geschrieben:Grundsätzlich teile ich deine Einstellung. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es sich der Staat -gerade im Justizdienst- etwas zu einfach macht:
Berufseinsteiger hin oder her-es kann doch nicht sein, dass der Staat bei seinen Nachwuchskräften anfangs eine 60-70h-Woche hinnimmt. Nicht für das Gehalt, dass ist Beschiss! Hier wird der Anfangseifer der Jungjuristen m. E. schamlos ausgenutzt.
Übrigens zeigt die Praxis, dass es auch anders geht: In der Finanzverwaltung werden etwa die jungen Regierungsräte 1 komplettes Jahr in die Aufgaben des höheren Dienstes "eingewiesen"-bei vollen Dienstbezügen.
Auch wenn man sich die Arbeitszeiten auch mancher altgedienter Richter/StA ansieht, scheint sich der Staat hier auf Kosten seiner Mitarbeiter einen schlanken Fuß zu machen. Bei jungen wie bei alten Richtern/StA verlässt sich der Staat einfach darauf, "dass es schon irgendwie weiterläuft". Ich finde das unanständig.
Naja, der Staat halt keine Konkurrenz was den Richter-/Staatsanwaltsberuf angeht, dementsprechend kann er frei festlegen wieviel er bei wieviel Arbeit zahlt. Solange genug Prädikatsjuristen "blöd genug" (ganz ganz ganz ganz ganz dicke Anführungzeichen) sind, den Job bei der Bezahlung zu machen wird er da nix ändern. Wenn ihm aber dadurch der Nachwuchs ausginge müssten die Notenanforderungen gelockert oder das Gehalt erhöht werden.
Better call Saul.
Gelöschter Nutzer

Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Spencer hat geschrieben:
Eagnai hat geschrieben:
Trente Steele82 hat geschrieben:Sozialprestige schlägt manchmal das stumpfe runter rechnen auf den Stundenlohn.
Es soll auch Leute geben, die einen Job weder primär wegen des Geldes noch des Sozialprestiges wegen machen... vielleicht macht mir der Beruf einfach Spaß?

Abgesehen davon gehe ich nicht davon aus, dass die Arbeitsbelastung die nächsten zehn Jahre so bleibt... und bis dahin mache ich lieber viele Stunden am Tag einen Job, der mir gefällt, als weniger Stunden einen, der mich ankotzt.
Grundsätzlich teile ich deine Einstellung. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es sich der Staat -gerade im Justizdienst- etwas zu einfach macht:
Berufseinsteiger hin oder her-es kann doch nicht sein, dass der Staat bei seinen Nachwuchskräften anfangs eine 60-70h-Woche hinnimmt. Nicht für das Gehalt, dass ist Beschiss! Hier wird der Anfangseifer der Jungjuristen m. E. schamlos ausgenutzt.
Übrigens zeigt die Praxis, dass es auch anders geht: In der Finanzverwaltung werden etwa die jungen Regierungsräte 1 komplettes Jahr in die Aufgaben des höheren Dienstes "eingewiesen"-bei vollen Dienstbezügen.
Auch wenn man sich die Arbeitszeiten auch mancher altgedienter Richter/StA ansieht, scheint sich der Staat hier auf Kosten seiner Mitarbeiter einen schlanken Fuß zu machen. Bei jungen wie bei alten Richtern/StA verlässt sich der Staat einfach darauf, "dass es schon irgendwie weiterläuft". Ich finde das unanständig.
Gut gesagt, sehe ich ganz genauso.
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Urs Blank
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von Urs Blank »

Spencer hat geschrieben: Allerdings habe ich den Eindruck, dass es sich der Staat -gerade im Justizdienst- etwas zu einfach macht:
Berufseinsteiger hin oder her-es kann doch nicht sein, dass der Staat bei seinen Nachwuchskräften anfangs eine 60-70h-Woche hinnimmt. Nicht für das Gehalt, dass ist Beschiss! Hier wird der Anfangseifer der Jungjuristen m. E. schamlos ausgenutzt.
Also, so schwarz/weiß ist die Sache nicht. "Hier" (dh. im OLG-Bezirk Hamm) ist die Belastung von Berufseinsteigern bei den Gerichtspräsidien durchaus ein Thema. Und es ist nicht unüblich, dass Anfänger in den ersten sechs Monaten nur ein reduziertes Dezernat bearbeiten (ob es flächendeckend so gehandhabt wird, fehlt mir der Überblick).

Aus dem Laufbahnwechsel, den ich bei einer größeren StA verbracht habe, sind mir Arbeitszeiten wie die von Eagnai beschriebenen auch nicht bekannt.

Generell sollte man Berichte über Arbeitszeiten in der Justiz mit Vorsicht lesen. (Auch) aufgrund der faktisch inexistenten Dienstaufsicht gibt es die erstaunlichsten Blüten, und zwar in jede Richtung. Vergessen wird über die lustigen Faulpelz-Anekdoten allerdings allzuoft, dass hinter jedem der Totalausfälle, die fröhlich um 12:30 Uhr mit leerer Aktentasche den Heimweg antreten, ein Besenwagen mit (meist jüngeren) Kollegen fährt. Die müssen dann die verwüsteten Dezernate wieder aufräumen.

Wer aber umgekehrt regelmäßig bis tief in die Nacht sitzt, verfügt möglicherweise nicht über die nötige Arbeitsorganisation und Entschlusskraft, die Verfahren zügig zu Ende zu bringen.
"Cats exit the room in a hurry when oysters are opened."
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non-liquet
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von non-liquet »

Urs Blank hat geschrieben:Vergessen wird über die lustigen Faulpelz-Anekdoten allerdings allzuoft, dass hinter jedem der Totalausfälle, die fröhlich um 12:30 Uhr mit leerer Aktentasche den Heimweg antreten, ein Besenwagen mit (meist jüngeren) Kollegen fährt. Die müssen dann die verwüsteten Dezernate wieder aufräumen.
Das Bild mit dem Besenwagen gefällt mir. :D
Eagnai
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Re: Staatsanwalt/ Staatsanwältin hier?

Beitrag von Eagnai »

Über eine Frage wie die Arbeitsbelastung lässt sich ohnehin schwer objektiv diskutieren, allein schon deshalb, weil ja keiner weiß, wie die, über deren Arbeitsbelastung man gerade spricht, ihre Arbeit machen.

Natürlich kann es sein - das will ich Urs gar nicht absprechen -, dass diejenigen mit den langen Arbeitszeiten einfach "zu blöd" sind, sich richtig zu organisieren, und ein anderer Kollege dieselbe Arbeit vielleicht in zwei Dritteln der Zeit schaffen würde. Umgekehrt mag es aber auch wieder sein, dass der Kollege dieselbe Arbeit zwar in zwei Dritteln der Zeit schafft, aber nur deshalb, weil er - überspitzt gesagt - in jedes zweite Verfahren "1. Kein hinreichender Tatverdacht, da keine objektiven Beweismittel, 2. Einstellung gemäß § 170 II, 3. Kein Bescheid, da untunlich, 4. Weglegen" schreibt oder die Bescheide und Anklageschriften nur unmotiviert aus den vorhandenen Standard-Textbausteinen zusammenklickt.

Insofern lässt sich so etwas sehr schwer beurteilen, wenn man keinen Einblick in die konkreten Dezernate hat.

(Da ich allerdings bei uns in der Behörde keineswegs die Einzige mit langen Arbeitszeiten bin, sondern eine ganze Reihe von Berufsanfängern ebenfalls zehn bis zwölf Stunden am Tag im Büro ist, scheint es mir eher weniger wahrscheinlich, dass es allein an mir liegt.)
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