JonasB hat geschrieben:
Ich bezweifle, dass du dich da einreihen willst; in diese Reihe passt du nach allem, was ich von dir lese, einfach nicht. Also nochmals: Willst du tatsächlich behaupten willst, 43% der Topabsolventen seien für den Kernberuf ihres Studiums persönlich ungeeignet. Ich meine: 43% ist eine Zahl, die dem Fass den Boden ausschlägt.
Es dürfte vielmehr umgekehrt die Frage sein:
Wie kommst Du auf die Idee, 98 % Top-Absolventen (100 % abzüglich 2 % absolute Soziopathen) seien uneingeschränkt für eine Tätigkeit in der Justiz geeignet?
Zu welchem Zeitpunkt im Studium oder Referendariat kam es denn auf die sozialen Fähigkeiten an, die man möglicherweise brauchen könnte, um Nachbarschaftsstreitigkeiten am AG angemessen zu behandeln oder Verkehrsordnungswidrigkeiten zu verhandeln? Und inwieweit hat sich das in den Noten niedergeschlagen?
Ob die Ablehnungsquote in Nds mit ihren 43 % angemessen ist, will ich nicht behaupten; auch nicht, dass es dort stets die Richtigen erwischt. Insoweit kann man ohne Anwesenheit in den Auswahlgesprächen letztlich nur spekulieren. Auch über die Motivation der abgelehnten Bewerber kann man nur spekulieren: Werden tatsächlich hochmotivierte Bewerber abgelehnt, die schon seit der Grundschule davon träumen, Richter zu werden - oder werden vorwiegend solche Kandidaten aussortiert, die sich bewerben, weil sie einen sicheren Job wollen und / oder weil man sich einfach bewirbt, wenn man die Noten dafür hat?
Aber der These, der Du anzuhängen scheinst, dass eigentlich alle Prädikatsjuristen für eine Tätigkeit in der Justiz geeignet seien, würde ich entgegentreten. Wenn Du das für zynisch halten möchtest, bitte.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)