Richter - Bundeslandwechsel

[Gelöschter Nutzer]

Hallo,

zwecks Anonymität mit neuem Nick ... suche ich Informationen zum Wechsel des Bundeslandes.

Ich bin derzeit Proberichter im Bundesland A. Hatte mich unter anderem auch im Bundesland B beworben, hatte dort auch eine Stellenzusage, habe mich aber aus privaten Gründen letztlich für die Stelle in Bundesland A entschieden. In A fühle mich beruflich sehr wohl, allerdings hat sich - leider so nicht vorhersehbar - aufgrund persönlicher Umstände ergeben, dass ich wohl doch lieber nach B hätte gehen sollen. Pendeln ist ausgeschlossen. Deshalb überlege ich seit einiger Zeit, kurz- bis mittelfristig zu versuchen, das BL wechseln. Leider gibt es dazu (scheinbar) keine offiziellen Informationen und die bisherige Suche hat nur bedingt geholfen

http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php?f=60&t=34363
http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php?f=60&t=30649
http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php?f=60&t=50062
http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php?f=60&t=47656
http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php?f=60&t=36545
http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php ... 3&p=503620

Daher hoffe ich auf diesem Weg auf weitere Erkenntnisse ...

Sollte man sich direkt - quasi neu - als Proberichter zu bewerben (bisherige Probezeit müsste ja voll angerechnet werden - ?) oder sich bei Planungsreife aus dem bisherigen Proberichterverhältnis auf eine Planstelle bewerben (kann man sich einfach so auf Ausschreibungen eines anderen BL bewerben ?) oder die Verplanung abwarten und dann bewerben oder ??? Ich weiß von einigen FeF, dass sie gewechselt haben, ergibt sich ja aus den Threads auch, es scheint mir daher gar nicht so selten zu sein, allerdings wie ... ?

Wie lange dauert so ein Wechsel ab der ersten Anfrage/Bewerbung in der Regel ?

Wie geht man wenn am besten vor ? Kontakt zum Ziel-BL aufnehmen, um Vertraulichkeit bitten und anfragen, ob/wann es überhaupt Aussichten gibt und wenn etwas in Aussicht ist, bisheriges BL ansprechen ?

Vielleicht haben ja einige von Euch einen Wechsel hinter sich, oder wissen etwas zum Ablauf selbigen beim FeFs ...


Weihnachtliche Grüße, Martin

[Junipa1]

Leider ist das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Bei den einen ist es einfacher, sich als Proberichter zu bewerben, bei den anderen als ernannter Richter. Bei manchen fängt man komplett neu an (mit neuer Probezeit), bei den anderen wird man richtig übernommen. Eine Übersicht gibt es da meines Wissens nicht.

[Tibor]

Ein bereits ernannter Richter kann nicht wieder Proberichter werden.

[falsus]

Anderenfalls würde "Föderale Relativierungen der richterlichen Unabhängigkeit" einen interessanten Aufsatztitel abgeben.

[Junipa1]

Das meinte ich auch nicht, habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Wenn man als Proberichter wechselt, wird man teilweise unter Anrechnung der gesamten Zeit übernommen, teilweise wird die Probezeit nur teilweise angerechnet. Beispiel: Nach drei Jahren ist die Probezeit abgelaufen, man ist aber noch nicht ernannt. Das übernehmende Bundesland bedingt sich dann manchmal erneut eine verkürzte Probezeit aus. Wenn man schon ernannt ist, wird man natürlich nicht wieder Proberichter. Einige Bundesländer nehmen einen dann aber auch nicht so gerne.

[Stalker]

Zumindest als Planmässiger dürfte das auch stark davon abhängen, wo Du hinwillst. Wenn Du in irgendein Nest willst, wo seit Jahren vergeblich Planstellen ausgeschrieben werden, die keiner will, dürfte das jeweilige Ziel-Bundesland dich mit Kusshand nehmen (ich kenne dazu im StA-Dienst drei und im Richterdienst ein Beispiel aus den letzten paar Jahren). Wenn Du natürlich in einen begehrten Bezirk willst, wird es ungleich schwieriger bzw. unter Umständen nur mit Tauschpartner.

[Gelöschter Nutzer]

Danke !
Das bringt mich zwar für das Vorgehen nicht weiter, aber zumindest scheint ein Bundeslandwechsel ja nicht so selten zu sein ...

[neu hier]

Hallo,

ich würde die Diskussion gerne wieder beleben und noch ein paar Nachfragen loswerden:

1) Welche Bundesländer sind denn Eurer Erfahrung nach sehr beliebt, so dass ein Wechsel dorthin eher schwierig ist? Oder umgekehrt: wo will niemand hin?

2) Werden bei solchen Wechselwünschen denn die persönlichen Umstände berücksichtigt? Es stellt ja schon einen Unterschied dar, ob man ein Bundesland wechseln möchte, weil man lieber woanders leben möchte oder ob dies ggf. von dem Wunsch getragen ist, nicht dauerhaft von seinem/r Partner/Familie getrennt zu leben?

3) Stellt es beim Bundeslandwechsel einen Unterschied dar, ob man Richter oder Staatsanwalt ist? Wäre ein Bundeslandwechsel beispielsweise leichter, wenn man auch bereit wäre, die jeweils andere Position im neuen Bundesland zu bekleiden?

Viele Dank schonmal für Eure Erfahrungen und frohe Ostern!

[Sonnenschein111]

Ich würde das Thema ebenfalls gerne aufleben lassen und hoffe auf Antworten zu den Fragen meiner Vorposter, also:

- Hat jemand konkrete Erfahrungen zu Bundeslandwechseln?
- Ist ein Wechsel während der Proberichterzeit möglich (dabei gleichgültig ob Neubewerbung und "Kündigung" oder Versetzung zwecks Übernahme"
- Nach Planungsreife?
- Nachdem man verplant ist?

[stilzchenrumpel]

Nur aus dritter Hand: als ProRi wohl eher schwierig, wenn dann eben neue Bewerbung und Einstellung. Echter Wechsel nicht. Aber das mag sich auch bundesweit erheblich unterscheiden.

[Teichi]

Nur aus dritter Hand: als ProRi wohl eher schwierig, wenn dann eben neue Bewerbung und Einstellung. Echter Wechsel nicht. Aber das mag sich auch bundesweit erheblich unterscheiden.

das wird der springende punkt sein: letztlich ist es immer eine frage, was die beteiligten landesjustizverwaltungen im konkreten fall absprechen wollen bzw. personalwirtschaftlich bevorzugen. mir sind jedenfalls mehrere fälle von bundeslandwechseln bekannt, wo es auch bei proberichtern über den weg einer abordnung mit dem ziel der versetzung ging, während in anderen fällen direkt übernommen wurde. lebenszeitrichter ebenfalls in beiden varianten.