Warteliste BW
Moderator: Verwaltung
Warteliste BW
Guten Morgen Forum,
ich habe eine Frage an diejenigen, die nach dem Vorstellungsgespräch bei der Justiz in Baden-Württemberg "nur" auf der Warteliste ohne Garantie gelandet sind: Ist dann zeitnah (also etwa binnen eines Jahres) doch noch eine Einstellung erfolgt bzw. angeboten worden oder ist die Aufnahme auf die Liste so etwas wie eine "faktische Absage"? Eure Erfahrungen hierzu würden mich interessieren. Herzlichen Dank schonmal vorab!
ich habe eine Frage an diejenigen, die nach dem Vorstellungsgespräch bei der Justiz in Baden-Württemberg "nur" auf der Warteliste ohne Garantie gelandet sind: Ist dann zeitnah (also etwa binnen eines Jahres) doch noch eine Einstellung erfolgt bzw. angeboten worden oder ist die Aufnahme auf die Liste so etwas wie eine "faktische Absage"? Eure Erfahrungen hierzu würden mich interessieren. Herzlichen Dank schonmal vorab!
- thh
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Re: Warteliste BW
Nachdem das Land BW gerade darüber klagt, aus Mangel an geeigneten Bewerbern auftretende Vakanzen nicht nachbesetzen zu können und daher nachfragt, ob Bedienstete in Teilzeitarbeit nicht wieder aufstocken möchten, kann es eigentlich derzeit keine großen "Wartelisten" geben ...Tan hat geschrieben: ich habe eine Frage an diejenigen, die nach dem Vorstellungsgespräch bei der Justiz in Baden-Württemberg "nur" auf der Warteliste ohne Garantie gelandet sind: Ist dann zeitnah (also etwa binnen eines Jahres) doch noch eine Einstellung erfolgt bzw. angeboten worden oder ist die Aufnahme auf die Liste so etwas wie eine "faktische Absage"?
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Re: Warteliste BW
In der Fachgerichtsbarkeit kann das schon passieren. In der ordentlichen Gerichtsbarkeit halte ich zur Zeit eine Warteliste für nahezu ausgeschlossen, werden doch auch früher wegen ihrer fehlenden Qualifikation abgelehnte Bewerber nun erneut angesprochen, ob denn bei ihnen noch Interesse bestehe.
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Re: Warteliste BW
Eventuell für Bewerber ohne Doppelacht...
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Re: Warteliste BW
Darf ich fragen, seit wann diese Unterversorgung besteht? Hatte mich Mitte 2013 beworben und bekam damals noch eine höfliche Absage, dass meine Noten in Anbetracht der Konkurrenz nicht ausreichen würden. Lag knapp unter der massgeblichen Note im 2. StEx. hatte aber das VB im 1., was damals noch Einstellungskriterium war...Einwendungsduschgriff hat geschrieben:In der Fachgerichtsbarkeit kann das schon passieren. In der ordentlichen Gerichtsbarkeit halte ich zur Zeit eine Warteliste für nahezu ausgeschlossen, werden doch auch früher wegen ihrer fehlenden Qualifikation abgelehnte Bewerber nun erneut angesprochen, ob denn bei ihnen noch Interesse bestehe.
Vielleicht sollte ich mich noch mal bewerben ...
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Re: Warteliste BW
Meines Wissens seit etwa einem halben Jahr. Vermutlich lohnt die erneute Bewerbung daher durchaus.
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Re: Warteliste BW
Danke für die Info! Mich juckt es ja wirklich ein wenig in den Fingern .Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Meines Wissens seit etwa einem halben Jahr. Vermutlich lohnt die erneute Bewerbung daher durchaus.
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Re: Warteliste BW
Bin da gerade Referendar, wie man hört, wird wirklich an allen Orten gesucht. Hat aber auch damit zu tun, dass Proberichtern 10 % des Gehalts gekürzt wurde.
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Re: Warteliste BW
In der Tat hat Baden-Württemberg eine relativ weitreichende Absenkung in den Eingangsämtern (Beamte und Richter) durchgeführt. In den ersten drei Jahren des Richterdaseins in R1 (Eingangsamt) werden die Bezüge um 8 % gekürzt; das ist aber unabhängig vom Proberichterstatus. Das heißt, es trifft auch bereits auf Lebenszeit ernannte Richter. Näheres in § 23 des Landesbesoldungsgesetzes BW.
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Re: Warteliste BW
Ja, die Absenkung der Besoldung trifft z. B. auch Planrichter, die aus anderen Bundesländern nach BaWü wechseln. Das ist sicher ein Gesichtspunkt. Die demletzt verstärkte Suche liegt aber auch daran, dass es hier in den letzten zwölf Monaten eine recht hohe Zahl an Pensionierungen gegeben hat. Der Bedarf an zusätzlichen Einstellungen wird also in absehbarer Zeit wieder zurückgehen. Abgesehen davon ist die Klage, nicht genug qualifizierte Absolventen zu finden, wohl schon zehn Jahren nicht mehr verstummt...
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Re: Warteliste BW
Das ist mir auch schon zu Ohren gekommen, ich halte das für eine bodenlose Frechheit (um nicht zu sagen: einen unerträglichen Eingriff in die Unabhängig der Justiz! ). Insbesondere die Eingrenzung der Kürzung ist einfach nur dreist. Steckt dahinter die Befürchtung, dass die alteingesessenen Richter, die ihre Verwaltungspositionen mancherorts in erster Linie für die eigene Entlastung und spiegelbildlich für die Belastung der jüngeren Richter nutzen, in Versuchung kommen könnten, der rigiden Kürzung des Justizhaushalts substantielle Paroli entgegen zu setzen? Die Überlegung, dass Proberichter kein volles Dezernat erhalten, trifft jedenfalls hierzulande nicht überall zu, selbst wenn das der Fall ist, sind es aber etwa nur 6 Monate bis auf 100% aufgestockt wird.Einwendungsduschgriff hat geschrieben:In der Tat hat Baden-Württemberg eine relativ weitreichende Absenkung in den Eingangsämtern (Beamte und Richter) durchgeführt. In den ersten drei Jahren des Richterdaseins in R1 (Eingangsamt) werden die Bezüge um 8 % gekürzt; das ist aber unabhängig vom Proberichterstatus. Das heißt, es trifft auch bereits auf Lebenszeit ernannte Richter. Näheres in § 23 des Landesbesoldungsgesetzes BW.
Nachdem jahrelang sämtliche Überlastungsanzeigen - zugegeben weiß ich nicht, wie es damit in BW aussieht - in den Wind geschossen werden, wird nun zudem jede nur denkbare Möglichkeit genutzt, das Budget noch weiter zu senken, sehr bequem für die Justizministerien, die sich bis zur völligen Selbstaufgabe dem Finanzressort der Landesregierungen unterwerfen und dafür den Kopf getätschelt bekommen. Wird Zeit für die längst überfällige Selbstverwaltung...
Für mich wäre BW, selbst wenn es jemals in Betracht gekommen wäre, damit ausgeschlossen, wobei es mir weniger um die geringere Entlohnung, die man außerhalb von Stuttgart, Mannheim, Freiburg und Heidelberg ob der geringeren Mieten ja ohnehin nicht gebrauchen kann (Achtung Ironie!), sondern eher um die grundsätzliche Wertschätzung ginge. Ich hoffe inständig, dass die Bewerberzahlen unter das Niveau des OLG Hamm fallen, die ja mit ihren lustigen vorab unterschriebenen Entlassungsgesuchen ganz offensichtlich Probleme mit der Qualität der Richter bekommen - auch wenn das vor dem BVerfG und an sämtlich nur denkbaren offiziellen Veranstaltungen natürlich ganz anders dargestellt wird, unsere Justiz ist danach natürlich ein absoluter Traum und sie bekommt nur die besten Juristen, die das Land so zu bieten hat, ja, man ist fast verwundert, wenn nicht gar schockiert, dass man Fragen nach der Qualität und Problemen überhaupt auch nur stellen kann, hat man doch noch nie von solchen gehört!
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Re: Warteliste BW
Natürlich ist die Begründung Unsinn. Man spart halt, und irgendetwas, das sinnvoll nachvollziehbar klingt, muss man dazu ja schreiben.Ryze hat geschrieben:Die Überlegung, dass Proberichter kein volles Dezernat erhalten, trifft jedenfalls hierzulande nicht überall zu, selbst wenn das der Fall ist, sind es aber etwa nur 6 Monate bis auf 100% aufgestockt wird.
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Re: Warteliste BW
Man könnte auch sagen, dem Proberichter fehle es in den ersten drei Jahren an der voll ausgeprägten Lebenserfahrung.
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Re: Warteliste BW
Insbesondere, weil die Regelung m.W. nicht nur unabhängig vom Lebensalter, sondern auch unabhängig von vorangegangener Berufserfahrung und ggf. früherer Dienstzeit als Richter in einem anderen Bundesland gilt. Warum dann bspw. der 45 Jahre alte, auf Lebenszeit ernannte Richter, der nach BW wechselt, dort dann 3 Jahre lang 8% weniger Gehalt bekommt, erschließt sich auch unter diesem Gesichtspunkt logisch nur begrenzt.Tibor hat geschrieben:Man könnte auch sagen, dem Proberichter fehle es in den ersten drei Jahren an der voll ausgeprägten Lebenserfahrung.
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Re: Warteliste BW
Laut einer Bekannten, die vor kurzem in BW als Ri begonnen hat (mit zwei Vb allerdings), wird händeringend gesucht und notenmäßig sollen 2x acht reichen. Wer unbedingt Richter werden will, sollte das trotz Kürzungen in Betracht ziehen. Zumal in BW immerhin Ausstattung und Arbeitsbedingungen, dem Hörensagen nach, vergleichsweise gut sein sollen.