Öffentl. Verwaltung mit Jura- und Architekturstudium

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

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Gelöschter Nutzer

Öffentl. Verwaltung mit Jura- und Architekturstudium

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Mein Ziel ist es, als Beamter in der Öffentlichen Verwaltung (Bauverwaltung) zu arbeiten.

Ich studiere derzeit Jura in Freiburg und werde vorauss. in ca. 1 Jahr mein Examen ablegen. Davor habe ich bereits Architektur studiert und dieses Studium mit dem Bachelor of Science abgeschlossen.

Wie schätzt ihr meine Chancen ein, mit dieser beruflichen Qualifikation in den Staatsdienst zu kommen?
Ich stehe nach Praktika in Kontakt mit Amtsleitern von Hochbauämtern, Stadtplanungsämtern, kirchlichen Bauämtern und Baubürgermeistern. Einige haben mir bescheinigt, mit erfolgreichem Abschluss dieser beiden Studiengänge beste Voraussetzungen mitzubringen, selbst in leitender Position in einem dieser Ämter tätig zu werden.

Teilt ihr diese Ansicht?
Wie schätzt ihr die Chancen ein, möglichst "schnell" aufzusteigen im öffentlichen Dienst?
Herr Schraeg
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Re: Öffentl. Verwaltung mit Jura- und Architekturstudium

Beitrag von Herr Schraeg »

Ich habe viel mit der Bauverwaltung zu tun und halte die Doppelqualifikation auch für den idealen Einstieg. Ich würde allerdings überlegen, das Referendariat noch anzuschließen, weil die Kombination Architekt/Volljurist den Rahmen der Beschäftigungsmöglichkeiten nochmals deutlich erweitert.

Zum behördeninternen Aufstieg können Dir Berufenere sicher mehr sagen. Was die Führungspositionen als Amtsleiter oder Baubürgermeister angeht, ist meine Beobachtung allerdings, dass der Aufstieg von unten zum Chef innerhalb einer Bauverwaltung selten und langwierig ist. Häufiger und schneller scheint es zu gehen, sich bei der kleinen Bauverwaltung bis zum Chef hochzukämpfen und sich dann auf die entsprechenden Posten in immer grösseren Bauverwaltungen zu bewerben. Amtsleiter in der Metropole wird seltener der Sachgebietsleiter dort, sondern der Amtsleiter einer anderen Grossstadt, der zuvor Amtsleiter in der mittelgrossen Stadt war. Örtliche Flexibilität ist deshalb nach meiner Beobachtung bei Bauverwaltungen wichtiger als bei anderen Zweigen der Verwaltung.
ToSaPhi
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Re: Öffentl. Verwaltung mit Jura- und Architekturstudium

Beitrag von ToSaPhi »

In der bayerischen Staatsbauverwaltung muss zwingend ein sog. Baureferendariat absolviert werden, bevor Du einsteigen kannst. Siehe hier https://www.stmi.bayern.de/min/ausbildungundkarriere/architektundingenieur/index.php (Verwaister Link automatisch entfernt)

Das gilt auch für die dritte QE, in die Du mit dem Bachelor fallen würdest. Mein Tipp für Bayern: hier ist es für Juristen schwierig, dauerhaft in der Staatsbauverwaltung zu bleiben. Unmöglich ist es aber nicht. Willst Du auf Nummer sicher gehen und später in eine Führungsposition, dann mach den Master in Architektur und bewirb Dich für das Baureferendariat in der 4. QE. Jura wäre dann überflüssig. Umgekehrt müsstest du das juristische Referendariat machen und dann als Jurist in der 4. QE einsteigen. Das Ressort ist aber groß und ein Einstieg in der AIV wahrscheinlicher als in der Staatsbauverwaltung. Die Tätigkeiten sind zudem grundverschieden. Als Jurist beschäftigst Du Dich oft mit HOAI und Vergaberecht.
Nietnagel
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Re: Öffentl. Verwaltung mit Jura- und Architekturstudium

Beitrag von Nietnagel »

Deine Aussichten im HD als Beamter eingestellt zu werden hängen maßgeblich ab von:

1. Note
2. Note
3. Note
4. was Du sonst noch für Qualifikationen hast.

Soweit Du den Volljuristen anstrebst, solltest Du also vornehmlich darauf hinarbeiten, möglichst VB zu erzielen.
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