Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

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Einwendungsduschgriff
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Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Dieses Forum lebt ja von einem Austausch und häufig auch der Suche nach Antworten. Nach dem jüngsten Bewerbungsgespräch gebe ich gerne Auskunft zur Verwaltungsrichterbewerbung in Baden-Württemberg. Gerne öffentlich, gerne per PM. Wie es Euch beliebt. Nur kurz ein paar Worte in der Öffentlichkeit: kein AC, kein Gremiengespräch. Sondern eine Unterhaltung mit dem Personalreferenten über alles, was sich nicht aus dem schriftlichen Lebenslauf ergibt. Sehr angenehm, klare Aussagen, viel Transparenz.
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thh
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von thh »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Nach dem jüngsten Bewerbungsgespräch gebe ich gerne Auskunft zur Verwaltungsrichterbewerbung in Baden-Württemberg. [...] kein AC, kein Gremiengespräch. Sondern eine Unterhaltung mit dem Personalreferenten über alles, was sich nicht aus dem schriftlichen Lebenslauf ergibt.
Also im Prinzip nicht anders als bei der Einstellung in den Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit / Staatsanwaltschaft.
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Einwendungsduschgriff
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Das kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls aber: Informationsgehalt dieses Threads vervielfacht.
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Tobias__21
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von Tobias__21 »

Weisst Du was derzeit für Noten verlangt werden? Das wird bei Dir zwar keine Rolle gespielt haben, würde mich aber mal interessieren. Und Nein, mich zieht es nicht ins Verwaltungsrecht :D :D Nur so aus Interesse.
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OJ1988
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von OJ1988 »

Wenn ich mir die Leute aus meiner AG so angucke, die VG-Richter geworden sind: Unteres VB reicht mittlerweile. Generell ist die Justiz in BW ja auf 2 x 8,0 runter.
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[enigma]
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von [enigma] »

OJ1988 hat geschrieben:Wenn ich mir die Leute aus meiner AG so angucke, die VG-Richter geworden sind: Unteres VB reicht mittlerweile. Generell ist die Justiz in BW ja auf 2 x 8,0 runter.
Während des ELG fürs Wahlfach in Baden-Baden sagte ein Richter, mittlerweile seien sogar leicht darunter liegende Noten kein Hindernis, weil es schlicht an Bewerbern fehle. In der Wahlstation bei der StA wurde mir dagegen gesagt, einmal VB sollte es schon sein.
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von OJ1988 »

[enigma] hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:Wenn ich mir die Leute aus meiner AG so angucke, die VG-Richter geworden sind: Unteres VB reicht mittlerweile. Generell ist die Justiz in BW ja auf 2 x 8,0 runter.
Während des ELG fürs Wahlfach in Baden-Baden sagte ein Richter, mittlerweile seien sogar leicht darunter liegende Noten kein Hindernis, weil es schlicht an Bewerbern fehle. In der Wahlstation bei der StA wurde mir dagegen gesagt, einmal VB sollte es schon sein.
Mit den -10% Gehalt für Berufsanfänger hat man halt ne entsprechende Duftmarke gesetzt. Das, zusammen mit den hohen Lebenshaltungskosten in BW, ergibt vor dem Hintergrund der allgemeinen "Bewerberknappheit" im Prädikatsbereich eine entsprechend maue Nachfrage.
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Einwendungsduschgriff
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

OJ1988 hat geschrieben:Wenn ich mir die Leute aus meiner AG so angucke, die VG-Richter geworden sind: Unteres VB reicht mittlerweile. Generell ist die Justiz in BW ja auf 2 x 8,0 runter.
Das dürfte passen, die Einstellungschancen sind jedenfalls aktuell noch gut. Wenn man sich den Geschäftsverteilungsplan eines der Verwaltungsgerichte anguckt, dann sind da ja auch auffällig viele Assessoren darunter. Wer also aktuell mit dieser Option liebäugelt: "Wenn nicht jetzt, wann dann?"
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Einwendungsduschgriff
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

OJ1988 hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:Wenn ich mir die Leute aus meiner AG so angucke, die VG-Richter geworden sind: Unteres VB reicht mittlerweile. Generell ist die Justiz in BW ja auf 2 x 8,0 runter.
Während des ELG fürs Wahlfach in Baden-Baden sagte ein Richter, mittlerweile seien sogar leicht darunter liegende Noten kein Hindernis, weil es schlicht an Bewerbern fehle. In der Wahlstation bei der StA wurde mir dagegen gesagt, einmal VB sollte es schon sein.
Mit den -10% Gehalt für Berufsanfänger hat man halt ne entsprechende Duftmarke gesetzt. Das, zusammen mit den hohen Lebenshaltungskosten in BW, ergibt vor dem Hintergrund der allgemeinen "Bewerberknappheit" im Prädikatsbereich eine entsprechend maue Nachfrage.
Minus 8 v. H (die aber zurückgenommen werden soll, s. dazu schon diesen Artikel aus dem Sommer: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 5fd11.html). Das Ulkige an dieser Entwicklung ist ja auch, dass selbst die Wirtschaftskanzleien die gleichen Rekrutierungsprobleme haben. Da fragt man sich: wo landen die Prädikatstiger alle? Die unterschiedlichen Notenangaben dürften in einem gewissen Zusammenhang stehen zu den unterschiedlichen Regionen/Städten. Irgendwie landen die besser qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten immer in der attraktiveren Bezirken. Mit zweimal knapp Acht ohne Sozialkriterien droht dann eben eher Ellwangen oder Mosbach. Zur Bewerbungslage allgemein: in der Regel hat der OLG-Bezirk Karlsruhe weniger Rekrutierungsprobleme als der OLG-Bezirk Stuttgart. Zwar bietet letzterer mit der Landeshauptstadt die deutlich attraktivste Stadt des Landes, aber eben auch deutlich mehr ländlichen Raum und schlecht pendelbare Ecken, wohingegen der Karlsruher Bezirk viele nette Orte bietet und über die Rheinschiene gut zu pendeln ist. Und: das Gros der Universitäten liegt im Karlsruher Bezirk (Konstanz, Freiburg, Heidelberg und Mannheim).
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von falsus »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Da fragt man sich: wo landen die Prädikatstiger alle? Die unterschiedlichen Notenangaben dürften in einem gewissen Zusammenhang stehen zu den unterschiedlichen Regionen/Städten.
Mit insgesamt sinkenden Absolventenzahlen geht auch die absolute Zahl an Prädikatlern runter. So lautete zumindest die Erklärung eines OLG-Vizepräsidenten im Vorgespräch zu meiner mündlichen Prüfung zum zweiten Examen. Womöglich spielt in der Justiz auch der gefühlt höhere Teilzeitanteil eine Rolle.
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von Tikka »

Betrifft mich zwar nicht aber dennoch vielen Dank für die Rückmeldung!

=D>
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batman
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von batman »

Tikka hat geschrieben:Betrifft mich zwar nicht...
...bis zu Deinem ersten Verwaltungsprozess in Baden-Württemberg.
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Tikka
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von Tikka »

Sehr sehr unwahrscheinlich.

Da ist es schon deutlich wahrscheinlicher dass ich live und in Farbe vor Dir stehe...
:upsetangry
:D
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Spencer
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von Spencer »

OJ1988 hat geschrieben:Wenn ich mir die Leute aus meiner AG so angucke, die VG-Richter geworden sind: Unteres VB reicht mittlerweile. Generell ist die Justiz in BW ja auf 2 x 8,0 runter.
+1 für NRW
sai
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Re: Verwaltungsgerichtsbarkeit Baden-Württemberg

Beitrag von sai »

Spencer hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:Wenn ich mir die Leute aus meiner AG so angucke, die VG-Richter geworden sind: Unteres VB reicht mittlerweile. Generell ist die Justiz in BW ja auf 2 x 8,0 runter.
+1 für NRW
Bin seit einiger Zeit Verwaltungsrichter in NRW. Hier sind aufgrund der Asylkriege die Besetzungen der nächsten Jahre vorgezogen worden (offiziell sind es natürlich alles schöne, neue Stellen....), sodass derzeit für Verwaltungsgerichtsbarkeitsverhältnisse sehr viele Einstellungen erfolgen. So, wie ich es mitbekommen habe, ist ein Doppel-VB aber immer noch die Voraussetzung dafür, wirklich realistische Chancen zu haben. Allerdings sollte man auch schauen, dass man hier in der nächsten Zeit unterkommt. Wenn die Asylstellen besetzt sind, kann es gut sein, dass in den kommenden Jahren nur noch auf absoluter Sparflamme eingestellt wird.

In den OLG-Bezirken sieht es hingegen ganz anders aus. Ich kenne zB jemanden aus dem Hammer Bezirk, der mit einem ausreichend im 1. Examen und ganz knapp über 9 im Zweiten als Zivilrichter eingestellt wurde. Wenn dann noch die Bereitschaft dazu kommt, an kleineren und (geographisch) unbeliebtere Gerichte zu gehen, geht da schon einiges.
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