Verbeamtung: Gendiagnostische Ergebnisse angeben oder nicht?

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Busstop
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Verbeamtung: Gendiagnostische Ergebnisse angeben oder nicht?

Beitrag von Busstop »

Guten Tag,

hoffentlich fällt das nicht unter den verbotenen Bereich "Rechtsberatung" und ihr könnt mir weiterhelfen.
Im Zusammenhang mit einer geplanten Verbeamtung stehe ich gerade vor der Wahl meine Bindegewebsschwäche, die über eine humangenetische Untersuchung festgestellt wurde, beim Amtsarzt mit anzugeben oder eben nicht. Beschwerden habe ich keine.
Es galt zuvor einen Fragebogen auszufüllen, bei dem ich mich noch gewundert habe, dass nichts in Richtung Bindegewebe oder ähnliches gefragt wurde. Mittlerweile bin ich auf das Gendiagnostikgesetz gestoßen ( https://www.bundesgesundheitsministeriu ... esetz.html ) welches ich so auslege, dass ich tatsächlich gar keine Angaben zu meiner Bindegewebsschwäche machen muss, weder, dass ich überhaupt eine habe, noch die genaue Diagnose.
Stimmt das so?
Es kursieren natürlich Geschichten in meinem Umfeld mit Kollegen, die dann Jahre später entlassen wurden, weil herauskam, dass sie doch Diabetiker sind etc.
Zwar bei mir ein anderer Fall, aber ich möchte ungern wegen so etwas entlassen werden, dann lieber kein Beamter sein und als Angestellter arbeiten.

Meine Humangenetikerin schien es nicht genau zu wissen, daher frage ich nun euch und würde mich sehr über Hilfe bei diesem Thema freuen.

Vielen Dank!
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JulezLaw
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Re: Verbeamtung: Gendiagnostische Ergebnisse angeben oder nicht?

Beitrag von JulezLaw »

Das klingt ein bisschen wie mein Gendefekt. Schön selten, dafür mit jahrelangen Fehldiagnosen?
Ohne Gewähr, da ich mich nicht näher damit beschäftigt habe: Laut unseren Profs muss man das tatsächlich wohl nicht zwingend angeben. Allerdings ist es schwierig, andernfalls die häufigen Operationen oder Krankenhausaufenthalte zu erklären. Zudem fällt es bei einer Untersuchung im Zweifel auf, dass irgendwas nicht normal ist (und wenn es zB nur der Beighton Score ist).

Ich habe mittlerweile einen Schwerbehindertenausweis, das hat auch nur ca drei Wochen gedauert und war völlig problemlos. Hängt natürlich davon ab, wie du durch den Defekt eingeschränkt bist. Das macht die Verbeamtung dann aber leichter. Vielleicht wäre das ggfs ein Weg?
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Busstop
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Re: Verbeamtung: Gendiagnostische Ergebnisse angeben oder nicht?

Beitrag von Busstop »

Hey Julez,

danke für deine Antwort. Bei mir ist es ja so, dass ich keinerlei Probleme habe bisher. Zwar sagt man, dass das mit dem Alter mehr werden kann, aber es geht bei der Verbeamtung ja immer um den Ist-Stand.
Ich werde wohl in der kommenden Woche noch einmal mit dem Personalrat telefonieren, da ich davon ausgehe, dass die sich auskennen werden.

Selten ist das was ich habe schon, aber es gab eigentlich nicht besonders viele Versuche das zu diagnostizieren, daher sitz die ganze Sache bei mir ziemlich im Hintergrund, anstatt das ich da dauernd mit zu tun habe. Keine Beschwerden und keine konkrete Behandlung momentan eben.

Im Referendariatsforum für Lehrer habe ich die Frage auch gestellt, da wurde ich auf dies hier hingewiesen:
https://www.akademie-oegw.de/fileadmin/customers-data/Fit_fuer_den_Oegd/_Arbeitskreis_Qualitaetssicherung/Abschnitt_B_Einstellungsuntersuchung/Gendiagnostik.pdf (Verwaister Link automatisch entfernt)

Demnach würde ich es dann eigentlich nicht angeben müssen.
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