Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Auch von mir vielen Dank für den ausführlichen und guten Bericht. Er verdeutlicht gut, dass für Karriere die berühmte „Extrameile“ erforderlich ist. Niemand wird Partner, General Counsel oder Senatsvorsitzender, nur weil er seine Arbeit gut macht. Gerade bei Berufseinsteigern herrscht oft der Irrglaube, dass man die an einen gestellten Aufgaben nur gut erledigen müsse und dann automatisch vorankomme. Dieses Prinzip mag in Schule und Studium funktioniert haben, gilt aber nicht im Berufsleben.
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Wobei das größte Problem hier ja scheinbar darin bestand, dass man den Wohnort X auf Teufel komm raus nicht wechseln konnte/wollte.
- Urs Blank
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Zustimmung, aber: Nach meinem Einblick in die Justiz macht dort nicht derjenige Karriere, der die Extrameile geht. Sondern umgekehrt wird demjenigen diese Meile eröffnet, der Karriere macht, sprich: aus Sicht der Vorgesetzten Karriere machen soll. Ich kenne eine ganze Reihe von Richterkollegen, die sehr gern durch Abordnungen u. ä. in ihrer Laufbahn vorangekommen wären. Jedoch ist es ihnen - mit mehr oder weniger überzeugenden Begründungen - versagt worden. Die Schwierigkeit liegt - bei allem Respekt für den beschwerlichen Weg des Threaderstellers - sicherlich nicht darin, nach einer Tätigkeit am Bundesverfassungsgericht oder als persönlicher Referent eines Ministers weiter aufzusteigen. Sondern sie liegt darin, überhaupt auf diese Spur zu kommen.Kasimir hat geschrieben:Er verdeutlicht gut, dass für Karriere die berühmte „Extrameile“ erforderlich ist.
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Dann müsste man mal wissen, woher die Möglichkeit zum Gang nach Karlsruhe kam. Aus eigenen geknüpften Kontakten aus Uni bzw sonstiger Wissenschaft oder angetragen vom Gerichtspräsidenten oder via Parteibuch und dortigen Kontakten?
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Das finde ich etwas überraschend - oder beziehst Du dich auf solche besonderen Abordnungen wie HiWi am BVerfG oder persönlicher Referent eines Ministers? Auch wenn es keinen Anspruch auf eine Abordnung gibt, so ist es für einen Dienstherren doch schwierig, ein entsprechendes Begehren dauerhaft mit plausiblen Gründen abzulehnen. Anders sicherlich, wenn die Person nur zu bestimmten Abordnungen bereit ist und auf unbeliebte Abordnungen keine Lust hat.Ich kenne eine ganze Reihe von Richterkollegen, die sehr gern durch Abordnungen u. ä. in ihrer Laufbahn vorangekommen wären. Jedoch ist es ihnen - mit mehr oder weniger überzeugenden Begründungen - versagt worden.
- Urs Blank
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Ja genau, ich meine Abordnungen zum BGH, zu Ministerien, zu internationalen Organisationen u. ä., nicht die "normalen" Abordnungen ans Oberlandesgericht zum Zwecke der Erprobung; letztere werden selbstverständlich praktisch jedem ermöglicht.Quantensprung hat geschrieben:Das finde ich etwas überraschend - oder beziehst Du dich auf solche besonderen Abordnungen wie HiWi am BVerfG oder persönlicher Referent eines Ministers?Ich kenne eine ganze Reihe von Richterkollegen, die sehr gern durch Abordnungen u. ä. in ihrer Laufbahn vorangekommen wären. Jedoch ist es ihnen - mit mehr oder weniger überzeugenden Begründungen - versagt worden.
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Das scheint mir mit Mitte 30 - zumal mit Partner - nicht sonderlich überraschend zu sein. Auf die Ankündigung "Schatz, ich will für 2 Jahre in 300-500 km Entfernung arbeiten, kommst Du mit?" dürfte die Antwort ja häufig genug "Gerne, aber was soll ich da bitte machen?" lauten, wenn nicht ohnehin schon Betongold, Kinder, unterstützungsbedürftige Eltern o. ä. eine Rolle spielen.OJ1988 hat geschrieben:Wobei das größte Problem hier ja scheinbar darin bestand, dass man den Wohnort X auf Teufel komm raus nicht wechseln konnte/wollte.
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Klar, das Problem stellt sich natürlich immer. Es wird nie möglich sein, dass beide Partner Karriere machen, zugleich noch Kinder und ein Eigenheim am gewünschten Wohnort haben und zugleich noch in Elternnähe leben. Man muss eben Kompromisse machen.Liz hat geschrieben:Das scheint mir mit Mitte 30 - zumal mit Partner - nicht sonderlich überraschend zu sein. Auf die Ankündigung "Schatz, ich will für 2 Jahre in 300-500 km Entfernung arbeiten, kommst Du mit?" dürfte die Antwort ja häufig genug "Gerne, aber was soll ich da bitte machen?" lauten, wenn nicht ohnehin schon Betongold, Kinder, unterstützungsbedürftige Eltern o. ä. eine Rolle spielen.OJ1988 hat geschrieben:Wobei das größte Problem hier ja scheinbar darin bestand, dass man den Wohnort X auf Teufel komm raus nicht wechseln konnte/wollte.
Ich wohne 500km von meiner Mutter entfernt und meine Schwiegereltern wohnen auf einem anderen Kontinent. D.h. wir geben setzen jedes Jahr ein paar tausend Euro und die Hälfte unserer Urlaubstage dafür ein, um unsere Familien zu sehen. Das wussten wir aber vorher und ist eben Teil eines Kompromisses. Ich würde mich darüber nie beschweren.
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Ich wollte es gerade schreiben: das ist doch eigentlich das Problem schlechthin, gerade im Staatsdienst.Liz hat geschrieben:Das scheint mir mit Mitte 30 - zumal mit Partner - nicht sonderlich überraschend zu sein. Auf die Ankündigung "Schatz, ich will für 2 Jahre in 300-500 km Entfernung arbeiten, kommst Du mit?" dürfte die Antwort ja häufig genug "Gerne, aber was soll ich da bitte machen?" lauten, wenn nicht ohnehin schon Betongold, Kinder, unterstützungsbedürftige Eltern o. ä. eine Rolle spielen.OJ1988 hat geschrieben:Wobei das größte Problem hier ja scheinbar darin bestand, dass man den Wohnort X auf Teufel komm raus nicht wechseln konnte/wollte.
Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Interessant. Bei den Erprobungen kommt auch hier jeder zum Zug, wenn er nur lange genug wartet. Bei den längeren Abordnungen nehme ich ein geteiltes Bild wahr: Bei den begehrten Stellen (oberste Bundesgerichte, GBA, JM Bund/Land, Staatskanzlei/Bundeskanzleramt etc.) gibt es viele Interessenten, die aber nie zum Zug kommen, so es ihnen nicht gelingt, sich über eigene Kontakte einen Weg zu ebnen; bei den weniger begehrten Stellen (z.B. BfJ, Justizvollzug, IT-Stelle, Akademie) ist die Nachfrage mitunter so gering, dass auf alle die, die schon einmal die Bereitschaft für eine Abordnung signalisiert haben, aktiv zugegangen wird.Urs Blank hat geschrieben:Ja genau, ich meine Abordnungen zum BGH, zu Ministerien, zu internationalen Organisationen u. ä., nicht die "normalen" Abordnungen ans Oberlandesgericht zum Zwecke der Erprobung; letztere werden selbstverständlich praktisch jedem ermöglicht.Quantensprung hat geschrieben:Das finde ich etwas überraschend - oder beziehst Du dich auf solche besonderen Abordnungen wie HiWi am BVerfG oder persönlicher Referent eines Ministers?Ich kenne eine ganze Reihe von Richterkollegen, die sehr gern durch Abordnungen u. ä. in ihrer Laufbahn vorangekommen wären. Jedoch ist es ihnen - mit mehr oder weniger überzeugenden Begründungen - versagt worden.
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Natürlich kann man sich mit derartigen Bedingungen arrangieren (ich habe auch jahrelang > 500 km von meinen Eltern entfernt gewohnt und wohne noch heute so, dass ich nicht mal eben kurz auf einen Kaffee vorbeischauen kann). Aber ich kann auch verstehen, wenn es Menschen gibt, die sich in den entsprechenden Lebensphasen mit der ggf erforderlichen Flexibilität schwer tun, insbesondere wenn klar ist, dass es nach 2 Jahren wieder zurückgeht.Kasimir hat geschrieben:Klar, das Problem stellt sich natürlich immer. Es wird nie möglich sein, dass beide Partner Karriere machen, zugleich noch Kinder und ein Eigenheim am gewünschten Wohnort haben und zugleich noch in Elternnähe leben. Man muss eben Kompromisse machen.Liz hat geschrieben:Das scheint mir mit Mitte 30 - zumal mit Partner - nicht sonderlich überraschend zu sein. Auf die Ankündigung "Schatz, ich will für 2 Jahre in 300-500 km Entfernung arbeiten, kommst Du mit?" dürfte die Antwort ja häufig genug "Gerne, aber was soll ich da bitte machen?" lauten, wenn nicht ohnehin schon Betongold, Kinder, unterstützungsbedürftige Eltern o. ä. eine Rolle spielen.OJ1988 hat geschrieben:Wobei das größte Problem hier ja scheinbar darin bestand, dass man den Wohnort X auf Teufel komm raus nicht wechseln konnte/wollte.
Ich wohne 500km von meiner Mutter entfernt und meine Schwiegereltern wohnen auf einem anderen Kontinent. D.h. wir geben setzen jedes Jahr ein paar tausend Euro und die Hälfte unserer Urlaubstage dafür ein, um unsere Familien zu sehen. Das wussten wir aber vorher und ist eben Teil eines Kompromisses. Ich würde mich darüber nie beschweren.
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Ist alles richtig. Aber bspw. Immobilien aufzugeben für zwei Jahre Abordnung muss sich auch gut überlegen. Oder wenn der Partner nach der Abordnung nicht einfach so wieder in seinen Job zurückkehren kann und ggf noch Probleme haben wird, etwas neues zu finden.Kasimir hat geschrieben:Klar, das Problem stellt sich natürlich immer. Es wird nie möglich sein, dass beide Partner Karriere machen, zugleich noch Kinder und ein Eigenheim am gewünschten Wohnort haben und zugleich noch in Elternnähe leben. Man muss eben Kompromisse machen.Liz hat geschrieben:Das scheint mir mit Mitte 30 - zumal mit Partner - nicht sonderlich überraschend zu sein. Auf die Ankündigung "Schatz, ich will für 2 Jahre in 300-500 km Entfernung arbeiten, kommst Du mit?" dürfte die Antwort ja häufig genug "Gerne, aber was soll ich da bitte machen?" lauten, wenn nicht ohnehin schon Betongold, Kinder, unterstützungsbedürftige Eltern o. ä. eine Rolle spielen.OJ1988 hat geschrieben:Wobei das größte Problem hier ja scheinbar darin bestand, dass man den Wohnort X auf Teufel komm raus nicht wechseln konnte/wollte.
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
Der ist ja aber wohl vorher LOStA geworden, oder?
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Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter
2013 Eintritt in die AfD, 2014 Richter de Schiedsgerichts der AfD Brandenburg, 2015 Vorstand der AfD Brandenburg. 2016 Ernennung zum LOStA.
Ist ja auch jetzt kein Einzelfall. Also ich habe zumindest nicht den Eindruck, dass das Parteibuch eine maßgebliche Rolle bei der Beförderung von Beamten spielt. Jedenfalls nicht in Bayern
Ist ja auch jetzt kein Einzelfall. Also ich habe zumindest nicht den Eindruck, dass das Parteibuch eine maßgebliche Rolle bei der Beförderung von Beamten spielt. Jedenfalls nicht in Bayern
"[...] führt das ja nicht dazu, dass eine Feststellungsklage mit dem Inhalt "Wie wird das Wetter morgen?" zulässig wird" - Swann, 01.03.17