Erst Examen, dann Schwerpunkt ?!

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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AshleyCole
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Erst Examen, dann Schwerpunkt ?!

Beitrag von AshleyCole »

Nach der neuen Studienordnung kann man ja nun erst sein Examen und danach den Schwerpunktbereich machen. Ich wollte mal fragen, ob das einer von euch gerade macht oder vorhat und ob ihr es für sinnvoll haltet ?

Ich fände es eigtl. nicht schlecht erst zu wissen OB und WIE ich bei meinem ersten Staatsexamen (zumindest 70% davon) abgeschnitten habe um dann mit (gerade noch mehr) Power in den Schwerpunkt zu gehen, aber das Schäfchen zum Großteil schon im Trockenen zu haben, anstatt vllt. erst den Schwerpunktbereich zu machen, 2 Semester dafür draufgehen zu lassen und am Ende vllt. wegen Riesenblackout o.ä. durchs Examen zu fallen und dann gar nichts oder ein gerade-so-auf-der-Schwelle-Examen zu haben. :-k Zumal Examen und Schwerpunktsprüfung dann nicht aufeinander kollidieren, was denke ich mal ja auch ein großer Vorteil ist. :-s
Andererseits weiß ich nicht, ob es nicht vllt. (stoffmäßig) zu früh ist, dass Examen dann ja im Freischuss zu machen. Ich würde den Freischuss nur versuchen wollen wenn er ernsthaft angegangen wird, aber hätte Angst, dass mir ein Nachteil entsteht - dadurch, dass ich nicht "mehr" Wissen habe als vllt. andere Kandidaten. :-k
Außerdem ist es vllt. vergeudete Zeit, sich neben den großen Scheinen nicht schon um den Schwerpunktbereich zu kümmern, da man den ja auch nebenbei machen könnte - andererseits wäre mir persönlich wahrscheinlich das Risiko zu hoch, den Schwerpunkt mies zu bestehen (und es zählt immerhin 30% in die Note) oder gar die großen Übungen nicht zu bestehen weil ich mich vermehrt auf den Schwerpunktbereich konzentriere und somit dann vllt. die großen Übungen nicht gleich bestehe und sich das auch über 1-2 Semester mehr dann zieht.

Eure Ideen/Vorschläge/Gedanken dazu ? :)
ÖR-Spezine
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Beitrag von ÖR-Spezine »

ich würde sagen es kommt darauf an ;)

ich hab einige komilitonen die (in Köln) sehr lange auf einen Seminarplatz warten müssen und schon allein deshalb zuerst die Pflichtfachprüfung machen (zb auch um den Freiversuch noch wahrnehmen zu können)

ich hab den SP vorher gemacht und muss sagen, dass er mich aus dem "normalen" jura schon sehr rausgebracht hat was allerdings an meinen Fächern lag: hatte Kriminologie und das hat mit dem normalen Jura so gut wie nichts zu tun. hab 1 Jahr nur SP gemacht und brauchte erstmal ne Zeit um wieder ins normale Jura reinzukommen

wenn man aber einen SP hat der auf den Pflichtfächern aufbaut (in Bonn gibts recht viele SPe die aus Vertiefungsvorlesungen zu den Pflichtfächern bestehen) denke ich ist es sinnvoller zuerst den SP zu machen, da man durch den SP ja dann automatisch auch für die Pflichtfachprüfung lernt

(man könnte natürlich auch andersrum argumentieren, dass man nachdem man die Grundlagen richtig gut drauf hat noch besser für den SP gerüstet ist, hier gilt es allerdings zu beachten, dass der SP doch "nur" 30% zählt)

rein vom Gefühl her würde ich zuerst den SP machen ;)
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Nun ja, ich habe mein Examen zwar schon hinter mir und kenne mich mit dem ganzen neuen Schwerpunktbereich nicht ganz so aus, aber so rein vom Gefühl her würde ich wohl eher dazu plädieren, erst das Examen und dann den Schwerpunkt zu machen.

Dies hätte den Vorteil, dass man direkt im Anschluss an die ganzen Scheine, die ja allesamt den gesamten juristischen Bereich abdecken, die Prüfung in diesen Fächern ablegt. Man ist also noch voll im Lernplan und nicht etwa durch eine Fixierung auf den Schwerpunkt völlig raus aus der Materie. So jedenfalls beschreibt es ja auch ÖR-Spezi. ImÜbrigen denke ich, dass es dabei egal ist, welchen Schwerpunkt man hat. Man wird sich jedenfalls immer ziemlich ausschließlich mit diesem Themengebiet beschäftigen und muss dann erneut den ganzen anderen Kram angehen, wenn man nach Ablegung der Schwerpunktprüfung das Examen hat.

Wenn man also erst das Examen macht, dann kann man sich voll auf den Schwerpunkt konzentrieren, ohne im Hinterkopf zu haben, dass man ja die ganzen anderen Dinge, die man für die Scheine gelernt hat, nicht vergessen darf, weil da ja noch was kommt.

So jedenfalls stelle ich mir das vor...
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Einwendungsduschgriff
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Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Gebe aber zu bedenken, daß man nach dem bestandenen staatlichen Teil vielleicht nicht mehr die Motivation für den Schwerpunktbereich hat und ich mir zudem die Situation eines eventuellen Verbesserungsversuches schwer vorstellen kann.

Ergo: Hier würde ich umdrehen wollen - erst "die kleine Kür", dann Pflicht. ;)
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
julée
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Beitrag von julée »

vor allem: SPB kann man neben dem letzten großen Schein machen und dann nach dem 6./7. Semester "fertig" sein und sich voll und ganz auf das übrige Examen konzentrieren. Bei einem "Umdrehen" läuft man m.E. Gefahr zulange an der "Examensreife" zu feilen bis man dann tatsächlich in die Prüfung geht - und dann nochmal 2 Semester SPB...
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
spalter
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Beitrag von spalter »

ich würde es davon abhängig machen in welchem bundesland du studierst. wenn der freischuss deine einzige möglichkeit für einen verbesserungsversuch ist (z.b. nrw), dann würde ich mir überlegen, den schwerpunktbereich nach hinten zu legen.
ich habe es gesplittet: ein semester schwerpunkt, darin dann die klausuren, die seminararbeit mache ich zwischen dem schriftlichen und dem mündlichen.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

ich mache auf jeden Fall erst den SPB fertig, bevor ich mich ins Examen stürze. Ich hätte viel zu viel Angst, dass ich nicht mehr motiviert bin und die Zeit nicht reicht.
Bis wann muss man denn den SPB dann abgeschlossen haben, wenn man sich entscheidet, ihn nach dem Examen zu machen? Kann man da wirklich noch 2 Sem. dranhängen?
kaktus
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Beitrag von kaktus »

Ich hab den schriftlichen Teil des SP neben der Examensvorbereitung gemacht (2 Klausuren, 1 Seminar) und werde den mündliche Teil nach dem Examen machen. Ist ein guter Kompromiss, finde ich.
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BuggerT
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Beitrag von BuggerT »

ninalein hat geschrieben:Bis wann muss man denn den SPB dann abgeschlossen haben, wenn man sich entscheidet, ihn nach dem Examen zu machen? Kann man da wirklich noch 2 Sem. dranhängen?
Da musst du in deine Studienordnung sehen. Hier wird etwa wie folgt differenziert: Studienbegleitende Prüfungsmodule (insg. 3, davon eine Seminararbeit) sind bis zum Abschluss des 8. Fachsemesters zu erbringen (Regelfrist). Die Frist kann um 2 Semester überschritten werden.
Die studienabschließende Leistung (mündl. Prüfung) ist bis zum Abschluss des 9. Fachsemesters zu absolvieren. Die Frist kann um 4 Semester überschritten werden.


Wobei ich von der aktuellen Fassung ausgehe. Je nach Studienbeginn müssen ggfs Übergangsregelungen usw beachtet werden.


grtz
BuggerT
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

okay danke, so in etwa siehts auch in unserer Studienordnung aus. Ich werd diesen SPB trotzdem so bald wie möglich abschließen. Der nervt! :)
polliiie
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Beitrag von polliiie »

Ich mach bis zum rep meine ganzen pflichtveranstaltungen für den spb... dann kommen rep und examen und im semester danach die schwerpunktprüfung und das seminar dazu... alles vom spb muss ich eh nochmal von vorne lernen ... also mach ich das wenn ich den kopf wieder examens-frei hab
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

ich mach den SPB auch zuerst...und dann volle konzentration aufs eigentliche.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich würde ganz klar den Schwerpunkt zuerst machen. Erstmal werden die Noten dort wesentlich wohlwollender verteilt als im staatlichen Teil (jede Uni will schließlich eine Elite züchten), so dass man eher für die (evtl. anspruchsvollere, aber zumindest umfangreichere) Staatsprüfung motiviert wird. Außerdem kann man während des Schwerpunkts möglicherweise ein kommerzielles Rep besuchen, wenn man denn will. So vergisst man auch weniger von den "alten" Inhalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich unter Umständen während des Staatsexamens dann exmatrikulieren kann. Auf jeden Fall hat man mit der Universität nichts mehr zu tun, was ich persönlich als Vorteil empfinde O:)
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