Aufstiegschancen in der Justiz?

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Kasimir
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Aufstiegschancen in der Justiz?

Beitrag von Kasimir »

Beim Mittagessen kamen wir heute auf das Thema, welche Aufstiegsmöglichkeiten man als Richter hat. Ein Bekannter vertrat vehement die Ansicht: einmal R1 immer R1 wogegen ein anderer meinte, dass man (ähnlich wie bei Lehrern) mit der Zeit automatisch Stufen nach oben erklimmt.

Wie sind Eure Erfahrungen? Wieviel Prozent werden nach dem Erprobungsdienst beim OLG "zu höherem berufen"?
Promotion und LL.M. spielen ja bei der Ersteinstellung keine Rolle. Erhöhen sie die Aufstiegschancen?
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
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Beitrag von Kritschgau »

Kommt nach meiner Erfahrung auf das persönliche Engagement des Einzelnen an. Wenn man die Strategie "Ich bin R1, ich bleib R1, ich geh um 1" verfolgt, dann wird es natürlich nix. Alles was über VorsRLG hinausgeht ist aber wohl wirklich schwer. Eher dann noch Karriere am Ministerium.
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Volki
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Re: Aufstiegschancen in der Justiz?

Beitrag von Volki »

Kasimir hat geschrieben:Ein Bekannter vertrat vehement die Ansicht: einmal R1 immer R1 wogegen ein anderer meinte, dass man (ähnlich wie bei Lehrern) mit der Zeit automatisch Stufen nach oben erklimmt.
Zweites ist Quatsch, wobei anzumerken ist, das inzwischen auch die allermeisten Lehrer sehr lange Zeit bei A13 bleiben. Jede Beförderung setzt ja eine freie Planstelle in der höheren Besoldunsklasse voraus. Wenn da nix ist, ist da nix. Für die aktuell neu Eingestellten sieht es entsprechend finster aus, da die jetzt pensionierten Vorsitzenden von jenen ersetzt werden, die bereits erprobt sind. Realistische Chance auf R2 besteht für jetzt neu Eingestellte mithin in der Regel in gut 20 Jahren. Aber schau Dir bitte die Unterschiede in der A- und der R-Besoldung an, dann siehst Du, warum das nicht wirklich schlimm ist.
Kasimir hat geschrieben:Wie sind Eure Erfahrungen? Wieviel Prozent werden nach dem Erprobungsdienst beim OLG "zu höherem berufen"?
Zur Zeit 95 Prozent. Sind aber ja auch die, die schon 10 - 15 Jahre dabei sind. Siehe oben.
Kasimir hat geschrieben:Promotion und LL.M. spielen ja bei der Ersteinstellung keine Rolle. Erhöhen sie die Aufstiegschancen?
Definitiv nein. Aber ein gutes Abi kann hier den Ausschlag geben.
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Lundegaard
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Re: Aufstiegschancen in der Justiz?

Beitrag von Lundegaard »

Volki hat geschrieben:Definitiv nein. Aber ein gutes Abi kann hier den Ausschlag geben.
Habe ich hier einen running gag verpasst, oder meinst Du das tatsächlich ernst...?
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TimAdomeit
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Beitrag von TimAdomeit »

Hi,

nee das scheint hier nen running gag zu sein. Denk doch mal nach xD

Wer die Akten weghaut, einigermaßen wenig Urteile in die Rechtsmittel bekommt, oder diese dann "als gut" befunden werden von den Kollegen - vielleicht trotz Abänderung - der wird auch mal intern für die ein oder andere Stelle ins Auge gefasst.

Wer zum OLG will muss Klausuren schreiben und bestehen. Damals war es in dem Bundesland in dem ich die Ausbildung genoss mind. 13 Punkte.

Viele Grüße

TimAdomeit
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Volki
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Beitrag von Volki »

TimAdomeit hat geschrieben:Wer zum OLG will muss Klausuren schreiben und bestehen. Damals war es in dem Bundesland in dem ich die Ausbildung genoss mind. 13 Punkte.
:lmao:
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TimAdomeit
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Beitrag von TimAdomeit »

Das hat nix mit Abitur zu tun ;)

Unser damaliger AG-Leiter wollte/sollte zum OLG, der berichtete davon und das wurde von den anderen Richtern bestätigt. Keine Ahnung ob es letztlich nur eine Referendar-Verarsche war, aber vielleicht fragste ja nach oder trägst was gehaltvolles dazu bei.

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Volki
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Beitrag von Volki »

TimAdomeit hat geschrieben:Das hat nix mit Abitur zu tun
Oh. Dann bist Du verarscht worden. Oder hast die Info aus Dritter Quelle und die Stille Post hat mal wieder gut funktioniert. Die Regelerprobung beim OLG oder der GenStA wird teilweise umgangssprachlich "Drittes Staatsexamen" genannt. Das ist aber nur ein Schnack, niemand muss da Klausuren schreiben.
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