Steuerrecht: Bitte um Literaturempfehlung
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Steuerrecht: Bitte um Literaturempfehlung
Ich würde mich gern aus Interesse ins Steuerrecht einlesen. Ich habe schon 2. Examen und brauche es nicht für eine Prüfung.
Ich habe folgende Werke ins Auge gefasst:
Birk, Steuerrecht (CF Müller)
oder die beiden Hemmer-Skripten (Einkommenssteuerrecht und AO).
Ich weiß aber nicht, ob diese Werke mir besonders liegen:
Wenn ich etwas nicht fürs Examen, sondern für den Ausbau meines juristischen Verständnisses lese, habe ich festgestellt, dass mir Literatur unter folgenden Prämissen gut liegt:
-Sie stellt Grundprinzipien und Systematik eines Rechtsgebiets klar dar
-Sie stellt, ohne geschwätzig zu sein, historische Bezüge dar, insbesondere , wenn man sich fragt, warum denn eine Regelung jetzt gerade so ist.
-Bei der Begründung von Ansichten wird methodisch argumentiert.
-Sie stellt auch (in Grenzen) internationale Bezüge her und zeigt, wie man es anders machen kann
Andererseits möchte ich keine fette Schwarte lesen. Ein guter Kompromiss in anderen Bereichen sind zB die Herdegen-Bücher zum Europa- und Völkerrecht (damit Ihr wisst, welche Literatur ich in etwa meine).
Was ich nicht besonders mag, ist eine Aneinanderreihung von Rechtsprechungsleitsätzen ohne Argumente.
Ich habe im Sticky-Literatur-Thread nachgeschaut und festgestellt, dass bislang kaum steuerrechtliche Literaturempfehlungen ausgesprochen wurden.
Meine Vorkenntnisse im Steuerrecht: Ich habe BWL studiert und kenne (teilweise) die betriebswissenschaftliche Seite. Ich kann meine Steuererklärung machen und die erforderliche Rechtsprechung nachschlagen. Ich habe aber keine spezifisch wissenschaftlichen Steuerrechtskenntnisse.
Ich würde mich über Tipps freuen.
Gruß
Michael
Ich habe folgende Werke ins Auge gefasst:
Birk, Steuerrecht (CF Müller)
oder die beiden Hemmer-Skripten (Einkommenssteuerrecht und AO).
Ich weiß aber nicht, ob diese Werke mir besonders liegen:
Wenn ich etwas nicht fürs Examen, sondern für den Ausbau meines juristischen Verständnisses lese, habe ich festgestellt, dass mir Literatur unter folgenden Prämissen gut liegt:
-Sie stellt Grundprinzipien und Systematik eines Rechtsgebiets klar dar
-Sie stellt, ohne geschwätzig zu sein, historische Bezüge dar, insbesondere , wenn man sich fragt, warum denn eine Regelung jetzt gerade so ist.
-Bei der Begründung von Ansichten wird methodisch argumentiert.
-Sie stellt auch (in Grenzen) internationale Bezüge her und zeigt, wie man es anders machen kann
Andererseits möchte ich keine fette Schwarte lesen. Ein guter Kompromiss in anderen Bereichen sind zB die Herdegen-Bücher zum Europa- und Völkerrecht (damit Ihr wisst, welche Literatur ich in etwa meine).
Was ich nicht besonders mag, ist eine Aneinanderreihung von Rechtsprechungsleitsätzen ohne Argumente.
Ich habe im Sticky-Literatur-Thread nachgeschaut und festgestellt, dass bislang kaum steuerrechtliche Literaturempfehlungen ausgesprochen wurden.
Meine Vorkenntnisse im Steuerrecht: Ich habe BWL studiert und kenne (teilweise) die betriebswissenschaftliche Seite. Ich kann meine Steuererklärung machen und die erforderliche Rechtsprechung nachschlagen. Ich habe aber keine spezifisch wissenschaftlichen Steuerrechtskenntnisse.
Ich würde mich über Tipps freuen.
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Michael
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wenn's nicht auf's klausurlernen angelegt ist, dann lies den birk und für vertiefte kenntnisse (zB zum gewerblichen grundstückshandel), dann lies noch ein BMF schreiben.
Der öffentliche Dienst braucht gar nicht für sich zu werben. Das ist wie Freibier auf der Wiesn, da braucht es auch keine konzertierten Marketinganstrengungen.
j 20.07.07
j 20.07.07
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alpmann skripte
nachteil ist jedoch, dass die skripten zum teil schon
wieder veraltet sind (kein wunder bei dem "reformtempo"
in diesem rechtsgebiet).
beim estg muss man zum beispiel die entsprechenden
estr vorschriften selbst aktualisieren.
aber hemmer ist ja auch nicht viel neuer, wie ich eben
gesehen habe. da werden die verweisungen auf die estr
also auch nicht stimmen.
alpmann scheint wohl auch so tiefgruendiger das steuerrecht
abzudecken, wenn man nur mal die anzahl der zur
verfuegung stehenden skripten vergleicht.
sehr gut finde ich persoenlich bilanzsteuerrecht von weber-grellet.
klar strukturiert, mit einem hohen wissentschaftlichen anspruch;
der autor auch gern mal den grossen senat ruegend (er ist uebrigens
selbst richter beim bfh).
nachteil ist jedoch, dass die skripten zum teil schon
wieder veraltet sind (kein wunder bei dem "reformtempo"
in diesem rechtsgebiet).
beim estg muss man zum beispiel die entsprechenden
estr vorschriften selbst aktualisieren.
aber hemmer ist ja auch nicht viel neuer, wie ich eben
gesehen habe. da werden die verweisungen auf die estr
also auch nicht stimmen.
alpmann scheint wohl auch so tiefgruendiger das steuerrecht
abzudecken, wenn man nur mal die anzahl der zur
verfuegung stehenden skripten vergleicht.
sehr gut finde ich persoenlich bilanzsteuerrecht von weber-grellet.
klar strukturiert, mit einem hohen wissentschaftlichen anspruch;
der autor auch gern mal den grossen senat ruegend (er ist uebrigens
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@Schlafkatze: Nachdem Du mir "Ministerialerlasse" (!) als Lektüre empfohlen hast, habe ich so etwas schon fast befürchtet....Na ja, dann werde ich wohl zum Einstieg auf Hemmer zurückgreifen, zumal dann das Hilfskriterium der Kürze greift...steht da vielleicht etwas grob Falsches oder Missverständliches drin, auf das man aufpassen müsste (passiert[e] bei Hemmer-Skripten der 1. Generation ganz gern einmal)?
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ich kenne kein rechtsgebiet, das so auf anwendbarkeit und prakikabilität ausgelegt ist wie das steuerrecht. folge: wo ist denn da die wissenschaft? deswegen wirst du auch, wenn du tipke/lang liest, niemals (als beispiel) den problemkreis "renten und dauernde lasten" (der übrigens im hemmer skript nicht mehr der aktuellen rechtslage entspricht, wenn das 2004er EStG Skript immer noch das aktuelle ist, so viel zum thema "falsch/richtig" - edit: auch in der 2005er version ist es mW nicht mehr "korrekt") verstehen, weil es da viel zu kurz abgehandelt ist. du MUSST dich im steuerrecht mit ministerialerlassen auseinandersetzen (zumal: das schreiben auch keine blöden, by the way, sondern juristen im BMF. welche noten die haben, kannst du dir vielleicht denken), weil du mit dem bloßen gesetz einfach nicht weiterkommst. "lektüre des gesetzestextes" erleichtert hier nicht die rechtsfindung - das ist nicht mal negativ gemeint. vielmehr stellen diese dinger ein hilfsmittel für alle beteiligte damit befaßten personen dar. im ernst: du kannst vielleicht aus kombinierten ministerialerlassen mehr lernen als aus einem lehrbuch. nur keine vorbehalte...
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Literatur im Steuerrecht ist generell ein Problem:
Hemmer und Alpmann vernachlässigen dieses Rechtsgebiet total: Neuauflagen erscheinen viel zu selten, obwohl gerade das Steuerrecht ja sehr schnell veraltet. Auch wird nicht alles abgedeckt (zB UStG bei Hemmer Fehlanzeige).
Lehrbücher sind meistens nicht für Juristen, sondern für Steuerfachangestellte und Studenten von Beamtenfachhochschulen konzipiert und somit für die Bedürfnisse in Studium und Referendariat nur eingeschränkt brauchbar.
Aber mit Birk machst du sicher nichts falsch. Pendant im Beck-Verlag übrigens auch Fehlanzeige. Alle Beck-Reihen (Grundrisse des Rechts, Kurzlehrbuch usw.) erscheinen nicht für das Steuerrecht.
Hemmer und Alpmann vernachlässigen dieses Rechtsgebiet total: Neuauflagen erscheinen viel zu selten, obwohl gerade das Steuerrecht ja sehr schnell veraltet. Auch wird nicht alles abgedeckt (zB UStG bei Hemmer Fehlanzeige).
Lehrbücher sind meistens nicht für Juristen, sondern für Steuerfachangestellte und Studenten von Beamtenfachhochschulen konzipiert und somit für die Bedürfnisse in Studium und Referendariat nur eingeschränkt brauchbar.
Aber mit Birk machst du sicher nichts falsch. Pendant im Beck-Verlag übrigens auch Fehlanzeige. Alle Beck-Reihen (Grundrisse des Rechts, Kurzlehrbuch usw.) erscheinen nicht für das Steuerrecht.