Mehrfache Promotionsbewerbung

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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Kick-back
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Mehrfache Promotionsbewerbung

Beitrag von Kick-back »

Eine kurze Frage, die vielleicht jemand mit mehr Erfahrung beantworten kann:

Mein Gefühl sagt mir, dass es eher unfein sein dürfte sich für eine Promotion gleichzeitig bei mehreren Lehrstühlen zu bewerben um sich dann unter den Zusagen zu entscheiden... stimmt mein Gefühl?

Und noch was... was haltet Ihr für eine angemessene Zeit nach der man höflich beim Lehrstuhl nachfragen kann, ob seine Promotionsbewerbung noch berücksichtigt wird? 2 Wochen? 1 Monat?

Vielen Dank!
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Man muss schon davon ausgehen, dass die Profs es mitbekommen, wenn man sich auch bei Kollegen bewirbt. Allerdings, wenn es nicht gleich die ganze Fakultät ist, sondern vielleicht 2 oder 3, bei denen Du Dich bewirbst und die alle in einem ähnlichen Bereich forschen (in dem Du promovieren solltest), wird es Dir keiner allzu übel nehmen. Etwas anders sieht es aus, wenn Du Dich auch für eine Stelle bewirbst.

zur 2. Frage: nach 2 Wochen zu fragen, wie lange es denn mit der Entscheidung noch dauern wird, sollte kein Problem sein... dann weißt Du, woran Du bist.
chris0
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Beitrag von chris0 »

zu Frage 2: Also momentan ist ja fast überall noch vorlesungsfreie Zeit. D.h. viele Profs sind nur sporadisch in der Uni, manche noch im Urlaub etc. zwei Wochen halte ich daher für etwas knapp, aber das hängt auch vom Prof ab denke ich, manche mögen bei Nachfragen genervt sein, andere freuen sich eventuell über das Interesse...
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

es ist vielleicht auch nicht verkehrt, mal im Sekretariat nachzufragen, vor allem, wenn der Prof nicht gut erreichbar ist. Die kennen ihre Chefs meist so gut, dass sie eine Einschätzung geben können, wie lange es noch dauern wird, bis man mit einer Antwort rechnen kann.
Charly
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Beitrag von Charly »

Wieso sollte es jemand einem übel nehmen, wenn man sich bei mehreren Profs bewirbt ? Schließlich geht es ja irgendwie um das eigene Fortkommen. Man muss doch nicht die der-Eine-oder-Keiner-Schiene fahren, und das erwartet auch keiner. Im Gegenteil.
Kick-back
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Beitrag von Kick-back »

Danke für eure Antworten...

ich hatte irgendwie den Eindruck, dass nicht gern gesehen wird, dass man sich bei mehreren Profs gleichzeitig bewirbt...oder vielmehr, dass man einem Prof auf sein Promotionsangebot hin absagt
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Bei uns spricht sich so was auf jeden Fall rum. Wir hatten vor einem Jahr einen Fall, da hat sich eine quasi bei 3/4 der Fakultät beworben (dementsprechend auch in allen Fachgebieten), allerdings nicht nur wegen einer Promotion, sondern auch wegen einer Mitarbeiterstelle. Derjenige, der sie dann genommen hat, wurde schon etwas schräg angeschaut von seinen Kollegen (aber immerhin, sie hat eine Stelle bekommen...).
Ich denke, es kommt halt vor allem darauf an, dass man vermitteln kann, warum man in einem bestimmten Bereich (und ggf. auch bei einem bestimmten Doktorvater) promovieren will. Dieser Eindruck entsteht aber meist nicht, wenn man sich bei zu vielen bewirbt. Wenn es aber, wie ich oben schon geschrieben habe, nur 2-3 Profs sind, dann leidet die Glaubwürdigkeit nicht allzu sehr darunter.
chris0
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Beitrag von chris0 »

es gibt durchaus Professoren, bei denen sogar auf der Webseite steht es solle unbedingt angegeben werden, ob man sich noch woanders beworben hat und bei wem. Als Begründung: Verdeckte Mehrfachbewerbungen sind unerwünscht.
Dann denke ich schon, dass eine Liste von 10 weiteren Profs komisch rüberkommt. Stimme Kiki aber zu, bei 2-3 sehe ich kein Problem.
Charly
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Beitrag von Charly »

Kiki hat geschrieben:Wir hatten vor einem Jahr einen Fall, da hat sich eine quasi bei 3/4 der Fakultät beworben (dementsprechend auch in allen Fachgebieten), allerdings nicht nur wegen einer Promotion, sondern auch wegen einer Mitarbeiterstelle. Derjenige, der sie dann genommen hat, wurde schon etwas schräg angeschaut von seinen Kollegen (aber immerhin, sie hat eine Stelle bekommen...)

:D Also dass das nicht gut ankommt, wenn man sich 3x im Strafrecht, 4x im ÖRecht und 2x im Zivilrecht bewirbt ist ja klar, schließlich sollte eine Promotion Ausdruck von einem besonderen Interesse sein und nicht von absoluter Leidenschaftslosigkeit.
julée
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Beitrag von julée »

also ich denke auch: man sollte noch vermitteln können, dass man irgendwie am Profil der Lehrstühle/Profs interessiert ist. :D
Und ein Prof kann nicht ernsthaft erwarten, dass man sich ein halbes Jahr Zeit nimmt, bis man dann endlich mal beim 3. Prof genommen wird ;)
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
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