Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Moderator: Verwaltung
Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Hallo Forum,
ich würde gerne neben meiner Tätigkeit bei einem großen Versicherungskonzern in München eine Doktorarbeit schreiben. Zum einen reizt mich der Gedanke mich noch einmal umfassend mit einer juristischen Fragestellung auseinanderzusetzen, sowie zum anderen verspreche ich mir davon auch berufliche Vorteile.
Ein Bekannter von mir promoviert in Wien und schwärmt von den Vorteilen einer Doktorarbeit in Wien. Dazu würde ich auch gerne Erfahrungen von anderen hören, wenn vorliegend, auch negative. Hat hier jemand schon in Österreich fertig promoviert und Erfahrungen mit dem Arbeitsmarkt in Deutschland, bzw. in der Firma?
Ferner frage ich mich, wie ein österreichischer Doktortitel anerkannt ist. Dank der EU-Mitgliedschaft Österreichs muss man ja nicht mehr mit einem Zusatz auf die Herkunft hinweisen. Ausländisches Studium sieht ja bei Personalern immer gut aus. Ich glaube auch, dass sich die meisten Personaler über eventuelle wissenschaftliche Wertigkeiten keine Gedanken machen. Die frühere Notenverteilung im Jurastudium im Unterschied zu anderen Studiengängen war ja oft auch nicht im Detail bekannt. Drei plus = fantastische Note, die immer nur 15% übertreffen???
Wie sehen die "richtige" Doktoren hier den österreichischen Titel? Schließlich gibt es formal in Deutschland Notenzulassungsbeschränkungen, die Arbeiten sind vom Volumen meist umfassender und in Österreich ist der Doktortitel ja eher ein Massenphänomen, vergleichbar mit dem Doktor in Humanmedizin in Deutschland.
Vielen dank für eure konstruktiven Beiträge im Voraus.
ich würde gerne neben meiner Tätigkeit bei einem großen Versicherungskonzern in München eine Doktorarbeit schreiben. Zum einen reizt mich der Gedanke mich noch einmal umfassend mit einer juristischen Fragestellung auseinanderzusetzen, sowie zum anderen verspreche ich mir davon auch berufliche Vorteile.
Ein Bekannter von mir promoviert in Wien und schwärmt von den Vorteilen einer Doktorarbeit in Wien. Dazu würde ich auch gerne Erfahrungen von anderen hören, wenn vorliegend, auch negative. Hat hier jemand schon in Österreich fertig promoviert und Erfahrungen mit dem Arbeitsmarkt in Deutschland, bzw. in der Firma?
Ferner frage ich mich, wie ein österreichischer Doktortitel anerkannt ist. Dank der EU-Mitgliedschaft Österreichs muss man ja nicht mehr mit einem Zusatz auf die Herkunft hinweisen. Ausländisches Studium sieht ja bei Personalern immer gut aus. Ich glaube auch, dass sich die meisten Personaler über eventuelle wissenschaftliche Wertigkeiten keine Gedanken machen. Die frühere Notenverteilung im Jurastudium im Unterschied zu anderen Studiengängen war ja oft auch nicht im Detail bekannt. Drei plus = fantastische Note, die immer nur 15% übertreffen???
Wie sehen die "richtige" Doktoren hier den österreichischen Titel? Schließlich gibt es formal in Deutschland Notenzulassungsbeschränkungen, die Arbeiten sind vom Volumen meist umfassender und in Österreich ist der Doktortitel ja eher ein Massenphänomen, vergleichbar mit dem Doktor in Humanmedizin in Deutschland.
Vielen dank für eure konstruktiven Beiträge im Voraus.
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Re: Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Bist du dir sicher, dass man den Titel ohne Zusatz führen darf? Ich hätte gedacht, man muss bei Dr. aus dem Ausland die Stadt in Klammern dahinter setzen.
Ich denke für den Beruf wird der Nutzen im Vergleich zum Aufwand nicht allzugroß sein, aber wenn du Freude an dem wissenschaftlichen Arbeiten hast, warum nicht.
Die durchschnittliche Doktorarbeit in Österreich ist wahrscheinlich schon noch eine Stufe niedriger anzusiedeln als an deutschen Universitäten, aber solange du nicht an einer Uni unterrichten willst, ist ja die Wissenschaftlichkeit einer Doktorarbeit kaum relevant.
Ich denke für den Beruf wird der Nutzen im Vergleich zum Aufwand nicht allzugroß sein, aber wenn du Freude an dem wissenschaftlichen Arbeiten hast, warum nicht.
Die durchschnittliche Doktorarbeit in Österreich ist wahrscheinlich schon noch eine Stufe niedriger anzusiedeln als an deutschen Universitäten, aber solange du nicht an einer Uni unterrichten willst, ist ja die Wissenschaftlichkeit einer Doktorarbeit kaum relevant.
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Re: Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Natürlich kann der dort erworbene Grad ohne Zusatz geführt werden, Österreich ist ein Mitgliedsstaat der EU.
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
Re: Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Also auf die Auslandserfahrung würde ich nicht so viel setzen. Das ist mE auch nichts anderes, als ob man von NRW nach Bayern umzieht. Schließlich sprechen die auch deutsch dort. Wenn man den Titel dort mit weniger Aufwand kriegt, warum nicht. Wenn man das Ding ohne Zusatz führen darf, merkt das doch eh keiner. Auch hier sind die Dissertationen von sehr unterschiedlicher Qualität, das gleiche wird auch dort gelten.
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Re: Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Ich habe mal nachgeschaut und ich habe mich geirrt. In Jura kann man tatsächlich den Dr. ohne jeden Zusatz führen. Ein Freund von mir hatte Medizin in Österreich studiert und konnte sich in Deutschland nicht einfach Dr. nennen, das hatte aber andere Gründe. (In Österreich bekommt man Dr. med. automatisch nach abgeschlossenem Medizin-Studium)
- Achim
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Re: Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Wie erlangt man denn den Doktortitel in Österreich? Per normaler Dissertation, oder ist das eher ein Promotionsstudium (ich meine letzteres mal gehört zu haben). Wie lange dauert das ungefähr?
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren (Bertold Brecht)
Re: Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Zwar bin ich jetzt auch nicht schlauer, aber trotzdem herzlichen Dank für die Beiträge!
- Phaidros
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Re: Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Hallo.koslowsky hat geschrieben:Hallo Forum,
Löblich.koslowsky hat geschrieben:ich würde gerne neben meiner Tätigkeit bei einem großen Versicherungskonzern in München eine Doktorarbeit schreiben. Zum einen reizt mich der Gedanke mich noch einmal umfassend mit einer juristischen Fragestellung auseinanderzusetzen, sowie zum anderen verspreche ich mir davon auch berufliche Vorteile.
Der große Nachteil in Deiner Situation dürfte sein, dass die Promotion jedenfalls in Wien als postgradualer Studiengang ausgestaltet ist, mit mindestens zwei Seminaren mit Prüfung.koslowsky hat geschrieben:Ein Bekannter von mir promoviert in Wien und schwärmt von den Vorteilen einer Doktorarbeit in Wien.
Fraglich ist, ob ein Studium in einem deutschsprachigen Land als "ausländisches Studium" durchgeht.koslowsky hat geschrieben:Ferner frage ich mich, wie ein österreichischer Doktortitel anerkannt ist. Dank der EU-Mitgliedschaft Österreichs muss man ja nicht mehr mit einem Zusatz auf die Herkunft hinweisen. Ausländisches Studium sieht ja bei Personalern immer gut aus.
Ich glaube nicht, dass ein Eingangsnotenerfordernis über die wissenschaftliche Wertigkeit bestimmen kann. Zum einen haben die Österreicher nunmal nur dieses Doktorat, und sie haben keine schlechteren Wissenschaftler als wir. Zum anderen gibt es auch in Deutschland sehr unterschiedliche Promotionen, und wenn ich in Rechtsphilosophie, -soziologie oder -geschichte promoviere, hilft mir mein Wissen aus dem StEx nur sehr bedingt. In einer österreichischen Dissertation kannst Du Dich ebenso gut umfassend mit einer juristischen Fragestellung auseinandersetzen wie in einer deutschen. Eine Türschildpromotion kannst Du auch hier wie dort machen.koslowsky hat geschrieben:Ich glaube auch, dass sich die meisten Personaler über eventuelle wissenschaftliche Wertigkeiten keine Gedanken machen. [...] Wie sehen die "richtige" Doktoren hier den österreichischen Titel?
"ὁ ... ἀνεξέταστος βίος οὐ βιωτὸς ἀνθρώπῳ"
Re: Wert einer Doktorarbeit in Österreich???
Kennt sich denn einer von Euch mit den konkreten Voraussetzungen einer Promotion in Österreich aus? Inwiefern unterscheiden sich die Universitäten diesbezüglich voneinander und wie macht man dem dortigen (einem unbekannten) Professor überhaupt klar, dass er einen als Doktoranden annehmen soll?
Ich meine nicht das Notenerfordernis, sondern vielmehr den Ablauf. Gute Examensnote vorausgesetzt.
Ich meine nicht das Notenerfordernis, sondern vielmehr den Ablauf. Gute Examensnote vorausgesetzt.