Frage zu Arbeitsbelastung StA Bayern und Niedersachsen

[Stalker]

keiner klagt Verfahren an, bei denen eine Verurteilung nur 60% wahrscheinlich ist

Das kann man so pauschal sicher nicht sagen.

Hast Du natürlich völlig Recht - ich würde meine Formulierung im nachhinein sogar als falsch bezeichnen. Das hängt einfach von zu vielen Faktoren ab, und gerade wenn es um die Bewertung von Zeugenaussagen ankommt, muss man sich davon einen Eindruck in der Hauptverhandlung machen. Ich dachte bei der Formulierung mehr an Verfahren, in denen der Sachverhalt (zumindest im Kerngeschehen) feststeht, aber Bedenken hinsichtlich der Strafbarkeit bestehen... aber auch da ist manchmal die Anklageerhebung die beste Möglichkeit, um ein Verfahren zu abzuschliessen.

[Eagnai]

@ Stalker: Auf welches Bundesland beziehen sich deine Erfahrungen denn?

[Stalker]

Nds. Wie gesagt, die Altlasten-Taskforce Erfahrung als Assessor, die hier ja öfter erwähnt wird, kann ich bestätigen, und die Zeit ist (gerade ohne Erfahrung im Rechtsgebiet) sicherlich brutal. Ich hab hier aber jeweils auch die Erfahrung gemacht, dass die jeweils "verbleibende" Zeit in der Station dann dadurch honoriert wird, dass man für die "Restzeit" nicht mit "Oh, Ihr Dezernat ist jetzt ja nur noch auf 1.05 PEBB$Y, das müssen wir mal aufstocken, die Kollegen sind alle bei 1.20..." gebeutelt wird, sondern dann auch die Früchte in Form von entspannteren Arbeitszeiten ernten darf.

Wobei ich da aber auch für die Gerichtsstationen vielleicht erwähnen sollte, dass ich mit der Geschäftsleitung hinsichtlich der Sitzungstage erbitterte Kämpfe austragen musste (Stichwort Räume und Protokollkräfte), bis das dann nach Monaten unter Hinweis auf die nicht sinkende Statistik irgendwann doch bewilligt wurde.

[Volki]

Ich fliege für gewöhnlich in den Urlaub, die 30 Minuten mehr, die man dann von HH unterwegs ist sind doch wirklich nicht der Rede wert. Einen Nachteil kann ich da nicht erkennen.

Nö, Tuvalu ist ja auch weit genug hinterm Tellerrand.