Vielleicht wollte sich die bayerische Polizei nicht wieder über Twitter fragen lassen, ob sie nicht auf die Beine hätte schießen können.Mr_Black hat geschrieben:Wundert mich, dass der Typ ein Feuergefecht mit einem SEK überlebt, bei dem es ihm gelingt mehrere Beamte zu verletzten und einen zu töten.
Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Ich bin da alles andere als ein Fachmann, aber bei den Verschwörungstheoretikern dürfte die Grenze zum Pathologischen wahrscheinlich fließend sein (Stichwort "geschlossenes Wahnsystem").non-liquet hat geschrieben:Auffällig, ja. Aber nicht psychisch krank.Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass diese selbsternannten Reichsbürger psychisch auffällig sind.
Das ist sicherlich vor dem Hintergrund schwierig, dass die Theorien ja bis zu einem gewissen Punkt durchaus auf einer gewissen Logik beruhen. Natürlich gründet das alles auf arg verquerem "Verständnis" ("Art. X GG / Einführungsgesetz zum Y-Gesetz wurde aufgehoben, damit ist alles außer Kraft getreten") und eklatanter geistiger Minderleistung (woher wollen die denn wissen, ob es diese vermeintlichen "Fehler" nicht auch hinsichtlich des Reiches gab?). Aber die Ausführungen ergeben wahrscheinlich - daher gibt es ja so viele "Anhänger" - sofern man intellektuell man einige Gänge zurückschaltet, durchaus Sinn. Es werden also sicherlich keine offenkundigen Tatsachen verkannt, es werden nur (z. T. komplexe) Zusammenhänge falsch verstanden und krude Schlussfolgerungen herbeigewichtelt.
Interessant wird es medizinisch evtl. dort, wo Gegenargumente unter Verweis auf die "Systemzugehörigkeit" ("ein Rechtsanwalt/Richter/Staatsanwalt/sonstiger Jurist muss das natürlich abstreiten, weil seine gesamte Existenz auf dem Lügensystem beruht") gar nicht mehr zur Kenntnis genommen/ausgeblendet/zurückgewiesen werden. Außerdem dürfte eine wichtige Schwelle sein, wenn sich ggü. Behörden als Reichsbürger geoutet wird, weil man sich damit quasi offiziell von der hiesigen Rechtsordnung verabschiedet. Das ist schon angesichts der "normativen Kraft des Faktischen" hirnrissig: man begibt sich sehenden Auges auf eine windmühlenbekämpfende Reise, die zwangsläufig im Knast oder in der Klapsmühle endet (dann wiederum wären auch Widerstandskämpfer gegen ein totalitäres System geisteskrank).
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Der Täter hatte eine Schutzweste an, die wohl die meisten Schüsse "gefangen" hat. Das Glück hatte der Verstorbene nicht und das Schüsse durchgehen kann immer mal wieder vorkommen. Außerdem ist der Polizist wohl auch neben der Weste getroffen worden.Mr_Black hat geschrieben:Wundert mich, dass der Typ ein Feuergefecht mit einem SEK überlebt, bei dem es ihm gelingt mehrere Beamte zu verletzten und einen zu töten.
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Und irgendwann sagte der Täter dann "Okay Jungs, ich bin besser ausgerüstet und liege nach Punkten vorne, jetzt habe ich genug - ihr könnt mich jetzt festnehmen?"Vorkriegsjugend hat geschrieben:Der Täter hatte eine Schutzweste an, die wohl die meisten Schüsse "gefangen" hat. Das Glück hatte der Verstorbene nicht und das Schüsse durchgehen kann immer mal wieder vorkommen. Außerdem ist der Polizist wohl auch neben der Weste getroffen worden.Mr_Black hat geschrieben:Wundert mich, dass der Typ ein Feuergefecht mit einem SEK überlebt, bei dem es ihm gelingt mehrere Beamte zu verletzten und einen zu töten.
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Wer einen Jahresjagdschein hat, kann jedenfalls unbegrenzt Langwaffen erwerben (vgl. § 13 WaffG).Tibor hat geschrieben:Jetzt ist der Beamte wohl wirklich verstorben.
http://m.spiegel.de/panorama/justiz/a-1117460.html
Was mich besonders irritiert: Warum darf ein Jäger 31 Waffen besitzen? Gibt es denn da keine Obergrenze?
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Das ist doch absurd, oder?
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
+1famulus hat geschrieben:Ich bin da alles andere als ein Fachmann, aber bei den Verschwörungstheoretikern dürfte die Grenze zum Pathologischen wahrscheinlich fließend sein (Stichwort "geschlossenes Wahnsystem").non-liquet hat geschrieben:Auffällig, ja. Aber nicht psychisch krank.Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass diese selbsternannten Reichsbürger psychisch auffällig sind.
Das ist sicherlich vor dem Hintergrund schwierig, dass die Theorien ja bis zu einem gewissen Punkt durchaus auf einer gewissen Logik beruhen. Natürlich gründet das alles auf arg verquerem "Verständnis" ("Art. X GG / Einführungsgesetz zum Y-Gesetz wurde aufgehoben, damit ist alles außer Kraft getreten") und eklatanter geistiger Minderleistung (woher wollen die denn wissen, ob es diese vermeintlichen "Fehler" nicht auch hinsichtlich des Reiches gab?). Aber die Ausführungen ergeben wahrscheinlich - daher gibt es ja so viele "Anhänger" - sofern man intellektuell man einige Gänge zurückschaltet, durchaus Sinn. Es werden also sicherlich keine offenkundigen Tatsachen verkannt, es werden nur (z. T. komplexe) Zusammenhänge falsch verstanden und krude Schlussfolgerungen herbeigewichtelt.
Interessant wird es medizinisch evtl. dort, wo Gegenargumente unter Verweis auf die "Systemzugehörigkeit" ("ein Rechtsanwalt/Richter/Staatsanwalt/sonstiger Jurist muss das natürlich abstreiten, weil seine gesamte Existenz auf dem Lügensystem beruht") gar nicht mehr zur Kenntnis genommen/ausgeblendet/zurückgewiesen werden. Außerdem dürfte eine wichtige Schwelle sein, wenn sich ggü. Behörden als Reichsbürger geoutet wird, weil man sich damit quasi offiziell von der hiesigen Rechtsordnung verabschiedet. Das ist schon angesichts der "normativen Kraft des Faktischen" hirnrissig: man begibt sich sehenden Auges auf eine windmühlenbekämpfende Reise, die zwangsläufig im Knast oder in der Klapsmühle endet (dann wiederum wären auch Widerstandskämpfer gegen ein totalitäres System geisteskrank).
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Wenn man angeschossen wird setzt einen das in der Regel trotz einer Schutzweste kurzfristig außer Gefecht durch die Wucht des Aufschlags. Er war zudem nicht besser ausgerüstet, sondern schlechter, da er keinen Helm trug. Er hat allenfalls besser gezielt und aller Wahrscheinlichkeit nach hat das SEK nicht damit gerechnet, dass sofort auf sie geschossen wird als sie die Tür öffnen wollten. Das ist dann auch kein Versagen der Beamten, da es eine hoch unangenehme Situation ist ein Haus zu räumen, in welchem sich jemand verschanzt hat.Mr_Black hat geschrieben:Und irgendwann sagte der Täter dann "Okay Jungs, ich bin besser ausgerüstet und liege nach Punkten vorne, jetzt habe ich genug - ihr könnt mich jetzt festnehmen?"Vorkriegsjugend hat geschrieben:Der Täter hatte eine Schutzweste an, die wohl die meisten Schüsse "gefangen" hat. Das Glück hatte der Verstorbene nicht und das Schüsse durchgehen kann immer mal wieder vorkommen. Außerdem ist der Polizist wohl auch neben der Weste getroffen worden.Mr_Black hat geschrieben:Wundert mich, dass der Typ ein Feuergefecht mit einem SEK überlebt, bei dem es ihm gelingt mehrere Beamte zu verletzten und einen zu töten.
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Damit (und mit Deiner weiteren Darstellung) bin ich völlig einverstanden. Mit einer Ausnahme: Nach meinem Eindruck glauben die meisten, die bei den Gerichten mit der Reichsbürger-Masche oder etwas milderen Version ("Das OWiG ist aufgehoben worden") auflaufen, selbst nicht im Ernst an dieses Zeug.famulus hat geschrieben:Ich bin da alles andere als ein Fachmann, aber bei den Verschwörungstheoretikern dürfte die Grenze zum Pathologischen wahrscheinlich fließend sein (Stichwort "geschlossenes Wahnsystem").non-liquet hat geschrieben:Auffällig, ja. Aber nicht psychisch krank.Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass diese selbsternannten Reichsbürger psychisch auffällig sind.
Ich unterscheide da drei Gruppen:
- Die ersten suchen einen Weg, um ihren Strafzettel nicht bezahlen zu müssen. Die haben dann irgendwo im Internet gelesen, dass jemand mal mit so einem Vorbringen Erfolg hatte, indem er die Bußgeldbehörde oder den Richter zu einem § 47 OWiG gebracht hat. Das probieren sie dann halt auch einmal. Und wenn es nicht funktioniert, wird ganz schnell bezahlt, sobald die Vollstreckung der Erzwingungshaft droht.
- Die zweiten sind Leute, die sich in die Ecke gedrängt sehen und sich dann an jeden Strohhalm klammern (etwa in Zwangsvollstreckungsverfahren). Da ist dieses Verhalten schlicht ein Akt der Verzweiflung und keine Erkrankung.
- Die dritten sind schlichtweg Kriminelle. Nämlich Betrüger, die einfach bei den Angehörigen der ersten Gruppe eine schnelle Mark machen wollen. Bei den Leuten beginnt dann zuweilen schon der von Dir skizzierte Grenzbereich.
Und die von Dir beschriebenen Probleme in der Grenzziehung gibt es bei den hartnäckigen Vertretern der Zunft in der Tat. Aber genau das zeigt ja, dass pauschale Zuschreibungen der Art "die sind doch eh alle krank" verfehlt sind. Dass es solche Fälle durchaus einmal gibt, ist ja dokumentiert (z. B. den des Reichskanzlers" Ebel (Verwaister Link http://www.krr-faq.net/reg2.php#ebel automatisch entfernt)).
OK, jetzt ist mir klar, worauf Du hinauswillst. Nur möchte ich darum bitten, dass wir hier die Begriffe und Bereiche nicht vermischen.Candor hat geschrieben:Würde ich nicht sagen,non-liquet hat geschrieben:Eine Persönlichkeitsstörung ist ein in Symptomatik beschriebenes und definiertes Krankheitsbild, das über einen "akzentuierten Persönlichkeitsstil" weit hinausgeht.Candor hat geschrieben:Persönlichkeitsstörungen gibt es viele, auch völlig harmlose und sogar erfolgreiche, wenn sie nicht allzu stark ausgeprägt sind bzw. gut kompensiert werden können als akzentuierte Persönlichkeitsstile.
"Persönlichkeitsstörung" ist ein medizinischer Fachbegriff, er bezeichnet eine bestimmte Erkrankung. Deren Vorliegen ist eine medizinische und keine Rechtsfrage. Abgesehen davon wird ja auch bei den Medizinern gestritten wie die Hölle. Ob es z. B. eine Borderline-Persönlichkeitsstörung als eigenes Krankheitsbild gibt, war in der Psychiatrie lange fraglich. Oder ob die dissoziale Persönlichkeitsstörung wirklich eine Erkrankung ist, oder ob das einfach ein bewusst gewählter Lebensstil ist. So veraltet sind die medizinischen Modelle nun auch nicht.
Welche rechtlichen Folgen sich an einen bestimmten Befund anschließen, ist eine andere Geschichte. Du hast natürlich Recht damit, dass dort dann die genaue diagnostische Einordnung nicht so interessant ist als vielmehr die durch den Gesundheitszustand bedingten Einschränkungen. Das ist bei der Frage, ob jemand voll oder teilweise erwerbsgemindert ist, genau so wie (unter anderem Blickwinkel) bei der Frage, ob die Unrechtseinsicht oder die (darauf beruhende) Steuerungsfähigkeit vorhanden sind oder nicht.
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Das kann ich in "unseren" Fällen (Behörde) nicht beurteilen - ich würde aber zumindest von der ggf. später erfolgten Erfüllung der staatlichen Forderung nicht direkt darauf schließen wollen, dass der Reichsbürger an sein Vorbringen nicht glaubt. Ich persönlich glaube nicht mal, dass "die meisten" das nicht ernst meinen. Leider habe ich bei den Privaten (die keine Bücher, Seminare o. ä. verkaufen), die ich mir gelegentlich bei YouTube anschaue, überwiegend den Eindruck, dass die das durchaus glauben. Da wird oft auch erklärt, dass man am Ende eben doch gezahlt habe, weil das rechtswidrige System sich - trotz "aufgezeigter" Rechtswidrigkeit - zumindest durchzusetzen weiß. Auch der einzige mir persönlich bekannte Fall (entfernt "verschwägert") glaubt den Quatsch völlig aufrichtig.non-liquet hat geschrieben:Nach meinem Eindruck glauben die meisten, die bei den Gerichten mit der Reichsbürger-Masche oder etwas milderen Version ("Das OWiG ist aufgehoben worden") auflaufen, selbst nicht im Ernst an dieses Zeug.
Ein starkes Indiz für deine These ist aber natürlich, dass nahezu jeder, der damit ankommt, ein ganz konkretes materielles Interesse am Erfolg (Beitreibungs-/Vollstreckungsende, YouTube-Klicks, Bücherverkauf) hat.
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Das glaube ich jetzt weniger, weil sich der daraus zu berechnende Aufwand nicht wirklich lohnt. Es ist purer Eigensinn und ideologische Sturheit, weil man damit etwas "demonstrieren" kann. Wahrscheinlich wird so jemand auch von der Gruppe unterstützt, damit er diese "Chance zum Widerspruch gegen den nicht anerkannten Staat" nützt. Womöglich bringt einem das sogar Anerkennung in der Gruppe, ähnlich wie bei einer Sekte.famulus hat geschrieben:Ein starkes Indiz für deine These ist aber natürlich, dass nahezu jeder, der damit ankommt, ein ganz konkretes materielles Interesse am Erfolg (Beitreibungs-/Vollstreckungsende, YouTube-Klicks, Bücherverkauf) hat.
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Der Doktorvater des ehemaligen Nazirichters an der Uni Greifswald scheint auch ein Herz für Reichsbürger zu haben.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/f ... 98896.html
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Nun kommt Bewegung in die Sache: http://www.faz.net/aktuell/politik/herr ... 90276.htmlTibor hat geschrieben:Das ist doch absurd, oder?
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Es ist zumindest durchaus statistisch auffällig, dass der Löwenanteil der Reichsbürger zahlenmäßig dadurch auffällt, dass er sich gegen den Entzug der Fahrerlaubnis, gegen Zwangsvollstreckungsmaßnahmen und in Ausnahmefällen "nur" gegen Steuern und andere Abgaben zur Wehr setzt.Candor hat geschrieben:Das glaube ich jetzt weniger, weil sich der daraus zu berechnende Aufwand nicht wirklich lohnt. Es ist purer Eigensinn und ideologische Sturheit, weil man damit etwas "demonstrieren" kann.famulus hat geschrieben:Ein starkes Indiz für deine These ist aber natürlich, dass nahezu jeder, der damit ankommt, ein ganz konkretes materielles Interesse am Erfolg (Beitreibungs-/Vollstreckungsende, YouTube-Klicks, Bücherverkauf) hat.
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Re: Reichsbürger bzw. BRD-GMBH
Wieso? Die Gefährdung durch den Waffenbesitzer ist bei zwei Langwaffen nicht wesentlich geringer als bei 20 oder 200.Tibor hat geschrieben:Das ist doch absurd, oder?
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