AG/Stationszeugnisse irrelevant?

Alle Themen rund um das Referendariat (Organisation, Ablauf, Wahlstation im Ausland etc.)

Moderator: Verwaltung

Kasimir
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 3751
Registriert: Sonntag 10. Dezember 2006, 11:18
Ausbildungslevel: RA

Re: AG/Stationszeugnisse irrelevant?

Beitrag von Kasimir »

Meine Beobachtung: Mit guten Stationszeugnissen setzt man sich nicht deutlich nach oben ab, sondern sie werden bei guten Leuten eher erwartet. Liegen die Stationszeugnisse unter dem Durchschnitt (was immer der auch je Region sein mag), macht das keinen guten Eindruck. Bei einem "befriedigend" im Stationszeugnis würde ich durchaus mal genauer hinsehen bzw. nachfragen woran es gelegen hat.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
Samson83
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 21
Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2016, 10:00
Ausbildungslevel: RA

Re: AG/Stationszeugnisse irrelevant?

Beitrag von Samson83 »

Kasimir hat geschrieben:Meine Beobachtung: Mit guten Stationszeugnissen setzt man sich nicht deutlich nach oben ab, sondern sie werden bei guten Leuten eher erwartet. Liegen die Stationszeugnisse unter dem Durchschnitt (was immer der auch je Region sein mag), macht das keinen guten Eindruck. Bei einem "befriedigend" im Stationszeugnis würde ich durchaus mal genauer hinsehen bzw. nachfragen woran es gelegen hat.
Wenn du als Nachfrager die Antwort bekommst "für echten Einsatz für den Quatsch war mir meine Zeit zu schade", wie wäre deine Reaktion? (auch wenn man sich derartige Ehrlichkeit leider nicht wirklich leisten kann)
Kasimir
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 3751
Registriert: Sonntag 10. Dezember 2006, 11:18
Ausbildungslevel: RA

Re: AG/Stationszeugnisse irrelevant?

Beitrag von Kasimir »

Samson83 hat geschrieben:
Kasimir hat geschrieben:Meine Beobachtung: Mit guten Stationszeugnissen setzt man sich nicht deutlich nach oben ab, sondern sie werden bei guten Leuten eher erwartet. Liegen die Stationszeugnisse unter dem Durchschnitt (was immer der auch je Region sein mag), macht das keinen guten Eindruck. Bei einem "befriedigend" im Stationszeugnis würde ich durchaus mal genauer hinsehen bzw. nachfragen woran es gelegen hat.
Wenn du als Nachfrager die Antwort bekommst "für echten Einsatz für den Quatsch war mir meine Zeit zu schade", wie wäre deine Reaktion? (auch wenn man sich derartige Ehrlichkeit leider nicht wirklich leisten kann)
Negativ. Das Referendariat muss man nun mal machen und da sollte man sich auch anstrengen. Ich habe in allen Stationen etwas gelernt. Wer bockig auf Durchzug schaltet und Arbeitsverweigerung betreibt, macht das vielleicht auch im Job. So jemanden würde ich nicht einstellen
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
Samson83
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 21
Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2016, 10:00
Ausbildungslevel: RA

Re: AG/Stationszeugnisse irrelevant?

Beitrag von Samson83 »

Kasimir hat geschrieben:
Samson83 hat geschrieben:
Kasimir hat geschrieben:Meine Beobachtung: Mit guten Stationszeugnissen setzt man sich nicht deutlich nach oben ab, sondern sie werden bei guten Leuten eher erwartet. Liegen die Stationszeugnisse unter dem Durchschnitt (was immer der auch je Region sein mag), macht das keinen guten Eindruck. Bei einem "befriedigend" im Stationszeugnis würde ich durchaus mal genauer hinsehen bzw. nachfragen woran es gelegen hat.
Wenn du als Nachfrager die Antwort bekommst "für echten Einsatz für den Quatsch war mir meine Zeit zu schade", wie wäre deine Reaktion? (auch wenn man sich derartige Ehrlichkeit leider nicht wirklich leisten kann)
Negativ. Das Referendariat muss man nun mal machen und da sollte man sich auch anstrengen. Ich habe in allen Stationen etwas gelernt. Wer bockig auf Durchzug schaltet und Arbeitsverweigerung betreibt, macht das vielleicht auch im Job. So jemanden würde ich nicht einstellen
Vertretbar. Ich habe das anders gemacht; z.B. angefangen boxen zu lernen, Dostojewski gelesen und gelernt wie lecker Altbier ist. Die Vernunft sagt: Du hast vollkommen recht. Das Gefühl sagt: Ich würde es wieder tun. Demnächst werde ich absehbar an Bewerbungsgesprächen teilnehmen (wenn auch natürlich nicht final entscheiden). und: Ich kann es also keinem ernsthaft vorwerfen, wenn ich fair bin, wenn er es genauso gemacht hat (Haben eigentlich Personaler mit vergleichsweise mäßigen Noten - so etwas soll es ja geben - eigentlich das gleiche Dilemma?)
Benutzeravatar
Tibor
Fossil
Fossil
Beiträge: 16441
Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 23:09
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: AG/Stationszeugnisse irrelevant?

Beitrag von Tibor »

Ich find ja beide Varianten vertretbar, aber Altbier?
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
durasedlex
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 10
Registriert: Samstag 21. Januar 2017, 20:35
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: AG/Stationszeugnisse irrelevant?

Beitrag von durasedlex »

Stationszeugnisse sind wichtig. Für die Bewerbungen beim Staat ohnehin obligatorisch und als Anwalt ausdrücklich gewünscht.
Allein durch gute Stationszeugnisse wirst Du natürlich nichts erreichen, schlechte können jedoch deine Examensnote relativieren.
julée
Fossil
Fossil
Beiträge: 13077
Registriert: Freitag 2. April 2004, 18:13
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: AG/Stationszeugnisse irrelevant?

Beitrag von julée »

Samson83 hat geschrieben: Ich habe das anders gemacht; z.B. angefangen boxen zu lernen, Dostojewski gelesen und gelernt wie lecker Altbier ist. Die Vernunft sagt: Du hast vollkommen recht. Das Gefühl sagt: Ich würde es wieder tun. Demnächst werde ich absehbar an Bewerbungsgesprächen teilnehmen (wenn auch natürlich nicht final entscheiden). und: Ich kann es also keinem ernsthaft vorwerfen, wenn ich fair bin, wenn er es genauso gemacht hat (Haben eigentlich Personaler mit vergleichsweise mäßigen Noten - so etwas soll es ja geben - eigentlich das gleiche Dilemma?)
Kann man so machen. Aber man darf sich dann eben auch nicht beschweren, dass man die Chance vertan hat, zu zeigen, dass man in allen Gebieten gute Leistungen bringen kann, sich in verschiedene Führungsstile einfügen kann und man sich auch zu Dingen motivieren kann, auf die man ggf. von Anfang an keinen Bock hatte - wobei manchmal ja die Lust erst bei der Beschäftigung kommt.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Samson83
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 21
Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2016, 10:00
Ausbildungslevel: RA

Re: AG/Stationszeugnisse irrelevant?

Beitrag von Samson83 »

julée hat geschrieben:
Samson83 hat geschrieben: Ich habe das anders gemacht; z.B. angefangen boxen zu lernen, Dostojewski gelesen und gelernt wie lecker Altbier ist. Die Vernunft sagt: Du hast vollkommen recht. Das Gefühl sagt: Ich würde es wieder tun. Demnächst werde ich absehbar an Bewerbungsgesprächen teilnehmen (wenn auch natürlich nicht final entscheiden). und: Ich kann es also keinem ernsthaft vorwerfen, wenn ich fair bin, wenn er es genauso gemacht hat (Haben eigentlich Personaler mit vergleichsweise mäßigen Noten - so etwas soll es ja geben - eigentlich das gleiche Dilemma?)
Kann man so machen. Aber man darf sich dann eben auch nicht beschweren, dass man die Chance vertan hat, zu zeigen, dass man in allen Gebieten gute Leistungen bringen kann, sich in verschiedene Führungsstile einfügen kann und man sich auch zu Dingen motivieren kann, auf die man ggf. von Anfang an keinen Bock hatte - wobei manchmal ja die Lust erst bei der Beschäftigung kommt.
Unbestreitbar. Ich bin auch durchaus der Ansicht, dass der von mir gegangene Weg infantil und nicht zur Nachahmung empfohlen ist.
Antworten