Diese Angabe ist aber auch schlicht und ergreifend falsch. 15 Punkte entsprechen zwar nach der Konzeption einer 1+, so dass es selbst bei einem Abitur von 1,0 erhebliche Unterschiede bei den (Gesamt-)Notenpunkten geben kann (die Unis bzw. die ZVS bei einer Bewerbung ggf. berücksichtigen). Aber etwas Besseres als 1,0 als Gesamtnote gibt es nicht.Tibor hat geschrieben:Ich hab hier neulich in einem Lebenslauf eine Abiturnote mit 0,x gesehen. Keine Ahnung wie das rein rechnerisch gehen kann. Der Schüler hat allerdings bereits neben dem Abitur studiert und deutlich früher Abitur gemacht; Ggf gab es für Schnelligkeit einen Pauschalabzug. Absurd sind 0,x dennoch.
Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Der Kandidat gab das so im CV ab (durchschnittliche Note 0,8x). Dem CV lag aber kein Abizeugnis bei, ich hab das damals auch nicht verfolgt, da die Bewerbung aus anderen Gründen nicht weiterverfolgt wurde.
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Ah, eben im Internet gelesen - wozu das neue Zeug so alles gut ist -, dass 1,0 = 14 Punkten entsprechen soll. Wer also oft 15 Punkte hat, kann also mehr als die 100% (= Anzahl der Einzelnoten x 14) erreichen.
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Richtig, aber selbst wenn jemand immer 15 Punkte erreicht, steht auf dem Zeugnis am Schluss als Gesamtnote nur "1,0".
Entsprechende Regelungen gibt es auch in verschiedenen Studiengängen, bei denen man für Teilleistungen die Note 0,7 erreichen kann. Die Gesamtnote am Schluss kann aber dennoch nie besser als 1,0 sein.
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Ah, ok. Eben nochmals in den CV in meinen alten Emails geschaut; der Kandidat hatte auch nicht "Abiturnote" sondern "Durchschnitt der Einzelnoten im Abitur" angegeben. Da bin ich wohl selbst auf einen windigen Kandidaten reingefallen
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Ich weiß gar nicht, was alle hier mit ihrer irrationalen Pseudo-Argumentation bezwecken:
Sie ist in etwa vergleichbar mit den Aussagen, "meine Großmutter rauchte und wurde 115 Jahre alt" und "ich habe Globuli genommen und sie haben mir geholfen!".
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Das spielt sicherlich eine Rolle und es gibt sicher einige Länder mit extremer Noteninflation. Man sollte bei aller berechtigten Kritik am Schulsystem aber auch nicht vergessen, dass die Lehrer heute deutlich besser ausgebildet sind. Noch in den 80ern hatte man ja viele Lehrer der alten Schule, die nach dem Motto "Friss oder stirb" ausschließlich auf Frontalunterricht gesetzt haben ohne irgendwelchen neumodischen pädagogischen Konzepte zu kennen oder anzuwenden. Da kann dann auch ein guter und engagierter Schüler in Mathe oder Chemie untergehen. Heute sind einfach die Möglichkeiten viel besser, auch komplizierten Stoff zumindest denjenigen zu vermitteln, die sich bemühen und Interesse haben. Heute muss man keine Intelligenzbestie sein, um ein 1er Abi zu machen, da reicht es, "nur" fleissig zu sein. Was die Leistung mE nicht schmälert.Survivor hat geschrieben:Tibor hat Recht mit seinem Hinweis, dass es früher, also etwa vor 20 (?) Jahren bereits eine Auszeichnung war, überhaupt ein 1er Abitur abzulegen. Schaffte jemand 1,0 wurde das sogar in der Lokalzeitung veröffentlicht. Die Notenvergabe heute stellt sich für mich vor diesem Hintergrund schon als inflationär dar. Das mag, laut befreundeter Studienräte, allerdings auch und hauptsächlich damit zusammenhängen, dass heutige Eltern faktisch keine Note schlechter als 2 mehr hinnehmen wollen und jede schulische Entscheidung in Frage stellen.
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Nee, dann sind die Anforderungen allgemein zu gering. Denn ein "Sehr gut" wird vergeben, wenn die Leistung den Anforderungen in besonderem Maße entspricht.
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Es ist schon bitter, wenn man sich durch solche Angaben von dem "normalen" Mitbewerber mit einem 1,0-Abi absetzen muss.Tibor hat geschrieben:Ah, ok. Eben nochmals in den CV in meinen alten Emails geschaut; der Kandidat hatte auch nicht "Abiturnote" sondern "Durchschnitt der Einzelnoten im Abitur" angegeben. Da bin ich wohl selbst auf einen windigen Kandidaten reingefallen
Das erklärt die Noteninflation m. E. nicht zur Gänze. Natürlich, mit einer entsprechenden Gewichtung der besseren Fächer und etwas Fleiß mag bei einer entsprechenden Grundintelligenz ein Abischnitt von besser als 2,0 gut machbar sein. Wenn sich die Leute allerdings reihenweise im Bereich von 0,7-1,2 bewegen, dann bekommt ja offensichtlich nicht nur der vereinzelte Überflieger 15 Punkte auf dem Zeugnis (!), sondern die halbe Kursstufe oder der Überflieger in allen Fächern (Wer ist bitte so gut, dass er nie mal 13 oder 14 Punkte schreibt?). An eine solche inflationäre Notengebung kann ich mich nicht erinnern; alles über 13 Punkte war eher selten. Auf meinem Abiturzeugnis stehen etwa 11 Punkte in Politik - die waren damals ziemlich hart erarbeitet und die beste Note im ganzen Kurs. Ich bestreite, dass die 14 Punkte in Politik an meinen intellektuellen Fähigkeiten oder meinem Fleiß gescheitert sind, ich wage vielmehr zu behaupten, sie waren objektiv unmöglich. Und nein, ich habe keine unverarbeiteten Traumata im Hinblick auf meine Schulzeit (Ausnahme: Sportunterricht) oder meinen Abischnitt.[enigma] hat geschrieben:Das spielt sicherlich eine Rolle und es gibt sicher einige Länder mit extremer Noteninflation. Man sollte bei aller berechtigten Kritik am Schulsystem aber auch nicht vergessen, dass die Lehrer heute deutlich besser ausgebildet sind. Noch in den 80ern hatte man ja viele Lehrer der alten Schule, die nach dem Motto "Friss oder stirb" ausschließlich auf Frontalunterricht gesetzt haben ohne irgendwelchen neumodischen pädagogischen Konzepte zu kennen oder anzuwenden. Da kann dann auch ein guter und engagierter Schüler in Mathe oder Chemie untergehen. Heute sind einfach die Möglichkeiten viel besser, auch komplizierten Stoff zumindest denjenigen zu vermitteln, die sich bemühen und Interesse haben. Heute muss man keine Intelligenzbestie sein, um ein 1er Abi zu machen, da reicht es, "nur" fleissig zu sein. Was die Leistung mE nicht schmälert.
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Sprichst du jetzt von BaWü? Ich kenne nicht so viele aktuelle Abiturienten, aber dass es hier reihenweise 1er Abis hageln würde habe ich auch noch nicht mitbekommen. Dass es mittlerweile wohl überall etwas einfacher geworden ist, kann gut sein.julée hat geschrieben:
Das erklärt die Noteninflation m. E. nicht zur Gänze. Natürlich mit einer entsprechenden Gewichtung der besseren Fächer und etwas Fleiß mag bei einer entsprechenden Grundintelligenz ein Abischnitt von besser als 2,0 gut machbar sein. Wenn sich die Leute allerdings reihenweise im Bereich von 0,7-1,2 bewegen, dann bekommt ja offensichtlich nicht nur der vereinzelte Überflieger 15 Punkte auf dem Zeugnis (!), sondern die halbe Kursstufe oder der Überflieger in allen Fächern (Wer ist bitte so gut, dass er nie mal 13 oder 14 Punkte schreibt?).
Kommt mir bekannt vor Ich halte mich eigentlich für recht sportlich, aber unser Sportlehrer war ein sehr frustrierter ehemaliger Bundeswehrausbilder. Der blanke Horror.julée hat geschrieben:Und nein, ich habe keine unverarbeiteten Traumata im Hinblick auf meine Schulzeit (Ausnahme: Sportunterricht)
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Sport? Ich sag nur endoplasmatisches Retikulum.
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Auch zu meiner Zeit gab es Lehrer, die offen sagten, dass sie die beste Note praktisch nie vergeben. Entsprechend hart waren auch die Prüfungen. Die Lehrer waren so unterschiedlich, dass es wirklich auch eine Lotterie war und es zu einem großen Teil davon abhing, welche Lehrer man bekam.
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Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
Eher von den nördlicheren Bundesländern (wo ich auch Abi gemacht habe).[enigma] hat geschrieben:Sprichst du jetzt von BaWü? Ich kenne nicht so viele aktuelle Abiturienten, aber dass es hier reihenweise 1er Abis hageln würde habe ich auch noch nicht mitbekommen. Dass es mittlerweile wohl überall etwas einfacher geworden ist, kann gut sein.julée hat geschrieben:
Das erklärt die Noteninflation m. E. nicht zur Gänze. Natürlich mit einer entsprechenden Gewichtung der besseren Fächer und etwas Fleiß mag bei einer entsprechenden Grundintelligenz ein Abischnitt von besser als 2,0 gut machbar sein. Wenn sich die Leute allerdings reihenweise im Bereich von 0,7-1,2 bewegen, dann bekommt ja offensichtlich nicht nur der vereinzelte Überflieger 15 Punkte auf dem Zeugnis (!), sondern die halbe Kursstufe oder der Überflieger in allen Fächern (Wer ist bitte so gut, dass er nie mal 13 oder 14 Punkte schreibt?).
Meine Sportlichkeit hielt sich schon immer in Grenzen, aber schlichtweg unfair war es, dass ich als Herbstkind immer schlechtere Noten bekommen habe, weil es nach Jahrgängen ging; noch unfairer war es, wenn ich dann auch noch jedes Halbjahr eine Fünf fürs Seilspringen kassiert habe, weil ich es beim besten Willen nicht kann. Absoluter Tiefpunkt: Rhythmische Sportgymnastik mit Bällen zu "morning has broken"; ich kann das Lied bis heute nicht hören, ohne daran denken zu müssen. Und wenn wir schon dabei sind: Warum musste ich eigentlich meine (nicht vorhandene) Grazilität am Stufenbahren und Schwebebalken unter Beweis stellen, während die Jungs Ballspiele machen durften?!Kommt mir bekannt vor Ich halte mich eigentlich für recht sportlich, aber unser Sportlehrer war ein sehr frustrierter ehemaliger Bundeswehrausbilder. Der blanke Horror.julée hat geschrieben:Und nein, ich habe keine unverarbeiteten Traumata im Hinblick auf meine Schulzeit (Ausnahme: Sportunterricht)
In der Klausur hatte ich, glaube ich, 14 Punkte.Tibor hat geschrieben:Ich sag nur endoplasmatisches Retikulum.
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
Re: Bedeutung von Abitur - früher war alles besser
In Sport, Tanz, Turnen und Fußball war ich gut, aber im Schwimmen weniger. Die anderen erhielten schon in der Grundschule Schwimmunterricht, während ich aus einem 7 km entfernten Dorf ohni Badi kam.