Präsident Trump und die US-Politik

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hlubenow
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von hlubenow »

[enigma] hat geschrieben:
hlubenow hat geschrieben: Er scheint mir - trotz des Twitter-Gepolters - sehr besonnen und vorsichtig.
Er provoziert und eskaliert einen Konflikt mit einem Land, das von einem geisteskranken Diktator geführt wird und Atomwaffen besitzt.
:lmao: Du willst also Appeasement? Das wäre bei Dir ja ganz was Neues.
Herr Anwalt
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Herr Anwalt »

My 2 cents. Die Appeasement Politik hat bisher dazu geführt, dass ein verrückter Mörder und Unterdrücker sich ein atomares Arsenal aufbaut.
Nun muss unser kleiner Mörder Kim mit jemanden dealen, den er nicht einschätzen kann.
Vielleicht gar nicht so schlecht, wenn es jemanden wie Trump gibt.
Wenn Trump nachlässt, baut Kim weiter seine Atomwaffen.
Seoul liegt in wenigen Kilometern entfernt und dort leben inklusive Periphere 30 Millionen Menschen, die der Verrückte erreichen kann.
hlubenow
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von hlubenow »

Tibor hat geschrieben:Du meinst also, das Trump, indem er sich verhält wie Kim, besonnene Politik betreibt? Säbelrasseln? In Zeiten der Kubakrise waren Kennedy und Chruschtschow dann zu der Einsicht gelangt, nachdem der wohl klügere nachgegeben hatte (Rückzug der US Rakten aus der Türkei).
Damals hatten aber beide ungefähr gleich viele Atomwaffen.
Hier ist es (wie Du bestimmt weißt) so, daß die USA Atomwaffen haben, Nordkorea aber - soweit bekannt - noch nicht. Und die USA es eben nicht dazu kommen lassen wollen, daß sie welche entwickeln.
Tibor hat geschrieben:Und nein, ein Erstschlag ist nie Verteidigung, er ist immer Angriff.
Oh, ich bin froh, daß Du das so siehst. Darüber könnte man reden. Etwa auch in Bezug auf den Kosovo-Krieg seinerzeit. Da war sogar von den Nato-Ländern niemand bedroht.
Zuletzt geändert von hlubenow am Sonntag 13. August 2017, 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
Honigkuchenpferd
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Ähm, im Zuge der Kubakrise war es mehrmals reinem Glück bzw. Unwissen der Beteiligten (*) geschuldet, dass es nicht zu einer atomaren Eskalation ankam, und das wäre dann tatsächlich das Ende der Welt gewesen. Davon sind wir hier durchaus noch entfernt.

Ansonsten habe ich noch von niemandem plausible Vorschläge gehört, wie man mit Kim eigentlich umgehen sollte. Es wird dann immer nur etwas von Deeskalation geraunt, was in der Vergangenheit nicht wirklich funktioniert hat. Vermutlich sähe die Situation mit HRC nicht großartig anders aus.

(*) Die Regierung in den USA ging noch am 25. Oktober 1962 davon aus, dass die Mittelstreckenraketen auf Kuba gar nicht atomar bestückt waren. Tatsächlich befanden sich dort aber bereits atomare Sprengköpfe, deren Einsatz auch bereits autorisiert war.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von hlubenow »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:Tatsächlich befanden sich dort aber bereits atomare Sprengköpfe, deren Einsatz auch bereits autorisiert war.
Das wäre jetzt allerdings auch ziemlich übel, wenn Kim doch schon Atomwaffen hätte.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Dass er welche hat, dürfte mittlerweile außer Frage stehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernwaffe ... ember_2016

Die Frage ist nur, ob er sie "sinnvoll" einsetzen und ob und wie weit er sie mit Raketen transportieren kann. Das Festland der USA kann er derzeit jedenfalls definitiv noch nicht erreichen.
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[enigma]
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:Das Festland der USA kann er derzeit jedenfalls definitiv noch nicht erreichen.
Muss er auch nicht, um nen Weltkrieg auszulösen. Ich habe übrigens noch keine plausiblen Vorschläge gehört, wie man Kim mit Gewalt stoppen will, ohne (mindestens) Südkorea zu opfern.
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doctor
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von doctor »

Ja, das Thema Südkorea kommt da irgendwie nie vor. Selbst aus Südkorea hört und liest man nichts.

Es spricht also einiges dafür, dass der dicke Kim mal wieder mehr Weizen und sonstige Nahrungsmittel aus den USA geliefert haben möchte. Das übliche Theater also. Ist doch alle 4-5 Jahre der gleiche Zirkus.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

doctor hat geschrieben:Selbst aus Südkorea hört und liest man nichts.
Kommt wohl darauf an, wo man liest. http://diepresse.com/home/ausland/ausse ... fnung-laut
doctor hat geschrieben:Es spricht also einiges dafür, dass der dicke Kim mal wieder mehr Weizen und sonstige Nahrungsmittel aus den USA geliefert haben möchte. Das übliche Theater also. Ist doch alle 4-5 Jahre der gleiche Zirkus.
Eben. In der Vergangenheit gab es aber niemanden, der auf die Provokationen angesprungen ist. Das zu ändern ist gefährlich. Insbesondere deshalb, weil man bei Kim nicht erwarten kann, dass bei ihm am Ende die Vernunft siegt und er nen Rückzieher macht.
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doctor
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Re: AW: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von doctor »

[enigma] hat geschrieben:
doctor hat geschrieben:Selbst aus Südkorea hört und liest man nichts.
Kommt wohl darauf an, wo man liest. http://diepresse.com/home/ausland/ausse ... fnung-laut
Das ist doch auch nur wortgewaltiges Gepolter und irgendwelche mutmaßlichen und fernen politischen Planungen und Unwägbarkeiten.

Ich meinte eher unmittelbare militärische Verteidigungsmaßnahmen wie Truppenumstellungen, Aufstellen von zusätzlichen Raketenabwehrsystemen, Teilmobilmachung, etc. Selbst Japan ist da momentan aktiver.

Solange sich Südkorea in der Beziehung nicht rührt, sind Trumps Drohungen vorerst bloß heiße Luft.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:
Kommt wohl darauf an, wo man liest. http://diepresse.com/home/ausland/ausse ... fnung-laut
Das Groteske ist, dass man deinem Link entnehmen kann, dass die Südkoreaner selbst jede Deeskalation aufgegeben haben und selbst der laut Presse "linksliberale" Staatschef dort nunmehr voll auf Abschreckung setzt. Das ist genau die Linie von Trump im Sinne von "If you shoot, you die".

Abgesehen davon kann niemand ernsthaft sagen, welche Folgen eine militärische Eskalation für Südkorea haben würde. Das hängt vor allem davon ab, wie China und Russland sich verhalten würden. Halten sie die Füße still, spricht vieles dafür, dass schlicht die nordkoreanische Armee abgeschlachtet werden würde. Die USA haben auf Guam ein (konventionelles) Arsenal in Stellung gebracht, das seinesgleichen sucht und dem Nordkorea so gut wie nichts entgegensetzen kann. Das wird dann wahrscheinlich ähnlich aussehen wie einst auf dem Highway to Death.

Wünschenswert ist das natürlich trotzdem nicht, aber die Alternative, Kim weiter machen zu lassen, bis er wirklich ausgereifte Waffen hat, die die USA erreichen könnten, ist sicherlich nicht akzeptabel. Daher war es übrigens auch Obama, der Trump noch während der Transition auf Nordkorea angesetzt hat. Spätestens nach dem neuerlichen Atomwaffentest im September 2016 war klar, dass es mit der Deeskalationsstrategie so nicht weitergehen kann. Deshalb wäre die Situation auch mit HRC höchstwahrscheinlich nicht viel anders.
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Re: AW: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von doctor »

[enigma] hat geschrieben:Insbesondere deshalb, weil man bei Kim nicht erwarten kann, dass bei ihm am Ende die Vernunft siegt und er nen Rückzieher macht.
Ich glaube Kim ist schon glasklar, was ihm blüht, wenn er mehr macht als ein paar gammlige Raketen im Pazifik zu versenken. Auf die Konsequenzen hat der schon aus Bequemlichkeit keine Lust :D

Andererseits hat er aber innenpolitisch ein Problem, wenn die große Mehrheit der Bevölkerung vor Hunger revoltiert.

Ein Angriff auf Südkorea käme meiner Meinung nach erst dann zustande, wenn er sich in die Enge getrieben sieht, weil er mangels Essenslieferungen das eigene Volk an der Gurgel hat. DANN ist er in der Tat unberechenbar. Aber danach sieht es noch lange nicht aus.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Wenn es wirklich zum Konflikt kommt und Nordkorea über einsatztaugliche Atomwaffen - Langstreckenfähigkeit hin oder her - verfügt, würde ich die Situation als Südkoreaner auch eher weniger entspannt sehen. Dass die nordkoreanische Armee "abgeschlachtet" werden würde, ist ein schwacher Trost, solange das nicht innerhalb weniger Sekunden oder Minuten geschehen kann.
Honigkuchenpferd hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:
Kommt wohl darauf an, wo man liest. http://diepresse.com/home/ausland/ausse ... fnung-laut
Das Groteske ist, dass man deinem Link entnehmen kann, dass die Südkoreaner selbst jede Deeskalation aufgegeben haben und selbst der laut Presse "linksliberale" Staatschef dort nunmehr voll auf Abschreckung setzt. Das ist genau die Linie von Trump im Sinne von "If you shoot, you die".
Ja eben. Weil die USA überhaupt keine Anstalten machen, deeskalierend (auch auf Seoul) einzuwirken, sondern - bzw Trump, seine Generäle scheinen da ja vergleichsweise zurückhaltend zu sein - das genaue Gegenteil betreibt. So schaukeln sich alle Seiten gegenseitig hoch, das ist ja gerade das Problem.
Zuletzt geändert von [enigma] am Sonntag 13. August 2017, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

Der Einsatz von Atomwaffen ist längst nicht so einfach. Selbst die Ballungszentren in Südkorea wären für Kim kein leichtes Ziel.

Abgesehen davon hilft es ja nichts: Er ist der Aggressor.
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[enigma]
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Abgesehen davon hilft es ja nichts: Er ist der Aggressor.
Natürlich, das bestreitet auch niemand. Das waren seine Vorfahren auch. Und es ging jahrzehntelang glimpflich aus, weil auf der anderen Seite Leute saßen, die halbwegs vernünftig waren und wussten, wie man mit solchen Spinnern umgeht.
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