Berufsunfähigkeitsversicherung

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

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Solar
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von Solar »

Ok, danke! Hab die 0,892 vergessen... ::oops:
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Solar
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von Solar »

Levi hat geschrieben:Du hast das schon ganz richtig verstanden!
Ich konnte nur zunächst nicht nachvollziehen, wie du damit auf 24 Dienstjahre kommst. Aber mit Referendariat und Zivildienst kommt das hin.
5 Jahre (Dienstzeit) + 13,3 Jahre (Zurechnungszeit) + 2,3 Jahre (Studienzeit) + 2 Jahre (Referendariat) + 1 Jahr (Zivi) 

Auf 2.500 € komme ich aber bei 24 Dienstjahren trotzdem nicht, sondern nur auf ca. 2.040 €.
5.315 € * 1,79375 % * 24 * 0,892 = 2.040 €
In BaWü: Grundgehalt + 50% Familienzuschlag = 5.528
Ruhegehaltsfähige Zeiten: (Dienstzeit: 60 Monate) + (Zurechnungszeit: 160 Monate) + (Zivi: 10 Monate) + (Studium: 28 Monate) = 298 Monate/12 = 24,833 Jahre
Abschlag 10,8%

5.528 * 24,833 * 0,892 = EUR 2.462,33

Hab die 10,8% also doch nicht vergessen, sondern nur ein andere Grundgehalt angesetzt ;)
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Levi
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von Levi »

Doch, ich glaube schon, dass du die 10,8 % (wieder) vergessen hast.
Jedenfalls ist bei mir: 5.528 € * 24,833 * 1,79375 % = 2.462,40 €. Also genau dein Wert.

Nach Abzug der 10,8 % sind es 2.191,54 €.

Beim Grundgehalt sind wir tatsächlich von unterschiedlichen Werten ausgegangen. Ich habe die aktuellen Tabellenwerte (2017) zugrunde gelegt, du die Werte ab Juni 2018. Das kann man natürlich machen, auch wenn ich für eine Prognose eher die aktuellen Zahlen nehmen würde, denn das kommt dem künftigen Realwert der Versorgung vermutlich näher. In einem Jahr ist zwar die Besoldung nominal höher, real aber vermutlich weniger wert als heute.
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Solar
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von Solar »

Hast natürlich recht - unfassbar schlechte Excel Performance meinerseits... ::roll: :D
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Schnitte
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von Schnitte »

Wenn ich mal diesen etwas älteren Thread ausgraben (und dabei die ganzen mathematischen Berechnungen überspringen) darf: Ich persönlich sehe ein, dass sich die Abwägung je nach persönlicher Berufs- und Lebenssituation anders gestaltet, halte aber jedenfalls für Juristen im Staatsdienst (um die es in diesem Board ja geht) mit Lebenszeitverbeamtung/-ernennung eine Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung wirklich für Quatsch. Wenn man bedenkt, was im öffentlichen Dienst alles für Anstalten gemacht werden, um die besonderen Bedürfnisse von Kollegen mit Behinderung zu berücksichtigen, dann ist die tatsächliche Dienstunfähigkeit ein so unwahrscheinliches tail risk, dass man es nicht absichern muss. Da wird wirklich viel gemacht, um den Kollegen im Dienst zu halten. Ganz abgesehen davon, dass es gar nicht so leicht ist, eine anfechtungsfeste Police abzuschließen - man muss alles, wirklich alles, was jemals medizinisch vorgefallen ist, angeben, und da ist schnell was vergessen.
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von scndbesthand »

Die Überlegungen finde ich persönlich nicht stichhaltig, aber die Entscheidung, ob er das Risiko versichert, muss jeder für sich selbst treffen.

Relevant sind eher Fälle, in denen auch der Dienstherr nichts mehr machen kann, z. B. chronische Schmerzleiden, Sinnesverluste, etc. Man sollte auch das Risiko der BU/DU durch Unfälle in den Blick nehmen.

Eine "anfechtungsfreie" Police erfordert auch nicht, dass alles angegeben werden muss, was jemals vorgefallen ist. Maßgeblich ist das, wonach in Textform gefragt wird. Wer halbwegs sicher gehen will, legt eine Leistungsübersicht der KV vor.


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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von Schnitte »

scndbesthand hat geschrieben: Eine "anfechtungsfreie" Police erfordert auch nicht, dass alles angegeben werden muss, was jemals vorgefallen ist. Maßgeblich ist das, wonach in Textform gefragt wird.
Das ist mir schon klar, nur sind eben die Fragen oft so weit formuliert, dass man letztlich, um auf Nummer sicher gehen zu müssen, eben doch besser alles angibt; wenn sich die Versicherung im Leistungsfall ihrwer Pflicht entziehen will, geht nämlich schnell der Streit los, ob der längst vergessene, für folgenlos gehaltene und daher nicht angegebene Arztbesuch wegen Seitenstechen vor Jahren nicht doch relevant war und hätte angegeben werden müssen.
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von Solar »

Habe nun auch nochmals näher nachgedacht und mir Angebote unterbreiten lassen. Letztlich habe ich mich gegen die BU entschieden. Die Fälle, in denen ich nach meiner persönlichen Einstellung berufsunfähig werden könnte, sind außerordentlich unwahrscheinlich. Ausschließen kann man das aber natürlich nie. Das Restrisiko nehme ich in Kauf, statt monatlich EUR 160 aufwärts für eine BU zu zahlen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
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Re: AW: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von jurabilis »

Kasimir hat geschrieben:
scndbesthand hat geschrieben:Auch bei RAen gilt ähnliches.

Die BU-Rente des Versorgungswerks setzt eine 100%ige Erwerbsunfähigkeit und Rückgabe der Zulassung voraus. Und die Anerkennungspraxis ist nicht gerade großzügig.
Ich bezweifel, dass die Annerkennungspraxis der Berufsunfaehigkeitsversicherungen höher ist.
Genau das ist der Punkt, den viele nicht sehen (wollen).
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von Tibor »

Aber wenn ich doch immer eingezahlt habe, dann wird doch die Versicherung im schlimmsten Fall den mir zustehenden Betrag zahlen!
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von jurabilis »

Tibor hat geschrieben:Aber wenn ich doch immer eingezahlt habe, dann wird doch die Versicherung im schlimmsten Fall den mir zustehenden Betrag zahlen!
Hast Du mal Stromberg gesehen?
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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von scndbesthand »

Aus Angst davor, im Zweifel klagen zu müssen, also besser nichts machen?


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Re: Berufsunfähigkeitsversicherung

Beitrag von jurabilis »

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