Factoring

[Parmi]

Liebes Forum,
Mir reichts!
Factored hier jemand und kann berichten? Habe mich hiermit noch nie auseinandergesetzt, möchte jetzt aber bei einer ganz gezielten Mandatengruppe meinem Geld nicht weiter hinterherrennen.
Danke

[EinHeinz]

Vorschuss?

[Parmi]

Ist leider nicht immer möglich und beantwortet meine Frage nicht im geringsten.

[immer locker bleiben]

Ich glaube nirgends ist Factoring so sinnfrei, wie für Anwaltshonorare ... das Bonitätsrisiko nimmt DIr doch kein Factor ab, also verzichtest Du auf einen Teil Deiner Gebühren für so gut wie nichts.

Vorschüsse fordern und zeitnah Rechnung stellen, dann brauchst Du auch kein Factoring.

[EinHeinz]

Ist leider nicht immer möglich und beantwortet meine Frage nicht im geringsten.

Dann solltest du vielleicht überlegen ob sich dein Geschäft trägt, wenn Vorschuss nicht möglich ist und deine Honorare (lange Zeit) unbezahlt bleiben. Die Ausgangslage dürfte auch einen Factor wenig überzeugen. Aber ich lasse mich gerne überraschen.

[Tibor]

Eben. Klassischerweise übernimmt der Factor nur das unechte Factoring. Das Ausfallrisiko bleibt beim Anwalt.

http://www.pvs-ra.de/leistungen/factoring/ (Verwaister Link automatisch entfernt)

Ist bei Ärzten genauso. Die managen den Kram, aber das Risiko übernehmen die nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass echtes Factoring überhaupt zu sinnvollen Konditionen angeboten wird. Das bedeutet ja iE für den Anwalt den Wegfall des Unternehmerrisikos. Dann könnte der Factor den Anwalt ja gleich anstellen.

[joee78]

Das Problem des TE ist ein generelles. Es ist ein langer Lernprozess, aber Mandanten gehen nicht zum Anwalt, um dort Geld zu lassen, sondern um welches zu kriegen. Solange alles glatt läuft und der Gegner, die RSV, PKH etc. die Kosten übernehmen, ist alles gut, aber wehe, der Mandant soll etwas zahlen!

Hatte letztens einen, der die 150 € Selbstbeteiligung der Versicherung nicht zahlen wollte („davon wusste ich nichts“). Ein anderer wollte nach ner Einstellung nach § 170 II StPO nicht zahlen, da er ja „freigesprochen“ wurde und er gelesen hat, dass dann der Staat die Kosten trägt ...

Vorschüsse sind zwar in der Theorie gut, in der Praxis aber kaum durchzusetzen, da im Alltag unbekannt. Wer würde dem Maler seine Rechnung bezahlen, bevor er eine einzige Wand gestrichen hat?

[immer locker bleiben]

Vorschüsse sind zwar in der Theorie gut, in der Praxis aber kaum durchzusetzen, da im Alltag unbekannt.

Schon mal eine Bahn- oder Flugreise gebucht? Oder im Internet was mit Kreditkarte bezahlt?

[Liz]

Vorschüsse sind zwar in der Theorie gut, in der Praxis aber kaum durchzusetzen, da im Alltag unbekannt.

Umgekehrt: der potentielle Mandant hat ein drängendes Problem, das er unbedingt gelöst haben möchte. Und in der Tat: ich zahle beständig Dinge, bevor ich sie gesehen oder in Anspruch genommen habe.

[joee78]

Das Problem ist: Der Mandant vergleicht den RA nicht mit einer Bahnreise etc., sondern mit anderen Dienstleistern, denen eine Regelung wie § 9 RVG fremd ist. Wenn die Mandanten so einsichtig wären, hätten der TE, ich und alle anderen ja nicht diese Probleme.

[Parmi]

Auch Vorschüsse müssen erst einmal bezahlt werden. Oft sind Fristen im Spiel, bei denen sofortiges Handeln geboten ist. Es ist nunmal in der Praxis nicht so einfach, wie es hier zu Teilen dargestellt wird. Jeder Praktiker weiß das.
Ich habe inzwischen einen Factorer gefunden.

[Tibor]

Ich habe inzwischen einen Factorer gefunden.

Echtes oder unechtes Factoring?

[Parmi]

Echtes, bei positiver Bonität.

[JuraPunk]

Bei welchem Factor denn?