Moin,
ich bin seit einem Jahr Anwalt in einer kleinen Einheit mit 3 Anwälten im Süden Deutschlands.
Ohne arrogant klingen zu wollen, bin ich - aufgrund hohem Arbeitsaufkommen - mit meiner Zuarbeit unentbehrlich geworden. Die Arbeit macht mal mehr, mal weniger Spaß. Die Kollegialität ist aber hervorragend. Leider ist die Bezahlung - ortsbedingt - sehr mies. Dementsprechend ist es am Monatsende IMMER knapp. Bildung von Rücklagen unmöglich. Partnerschaft ungewiss, jedenfalls nicht in den nächsten 2 Jahren.
Nun habe ich eine Zusage für eine andere Stelle. Keine Anwaltschaft. Mischung aus Jura und Nichtjura. Bezahlung ist top.
Ich habe aber massive Panik meinem derzeitigen Arbeitgeber gegenüber die Kündigung auszusprechen bzw. weiß ich nicht, wie ich denen das schonend beibringen soll. Er wird den Wegfall meiner Arbeitskraft nicht so einfach kompensieren können. Hat jemand gute Ratschläge ? Vielleicht in einer ähnlichen Situation gewesen ?
Danke
Kündigung
Moderator: Verwaltung
-
- Newbie
- Beiträge: 8
- Registriert: Donnerstag 14. Dezember 2017, 00:35
- Ausbildungslevel: Ass. iur.
- scndbesthand
- Mega Power User
- Beiträge: 1996
- Registriert: Freitag 18. Januar 2008, 17:08
- Ausbildungslevel: Anderes
Re: Kündigung
Termin machen, Motive darlegen, für die schöne Zeit danken, Kündigung übergeben. Fertig.
Man wird den Schritt verstehen.
Will man Dir im Ernst vorwerfen, dass Du eine mögliche Gehaltssteigerung nicht realisierst und Dich nicht noch für schmales Geld weiter ausbeuten lässt?
Man wird den Schritt verstehen.
Will man Dir im Ernst vorwerfen, dass Du eine mögliche Gehaltssteigerung nicht realisierst und Dich nicht noch für schmales Geld weiter ausbeuten lässt?
„Willkommen beim kassenärztlichen Servicecenter. Hinweise zum Datenschutz finden Sie unter ElfSechsElfSieben Punkt DeEh Släsch Datenschutz. Wenn Sie in einer lebensbedrohlichen Situation sind, legen Sie bitte jetzt auf und wählen EinsEinsZwei.“
- Effi
- Super Mega Power User
- Beiträge: 5278
- Registriert: Sonntag 18. Juni 2006, 19:12
- Ausbildungslevel: RA
- Solar
- Power User
- Beiträge: 508
- Registriert: Freitag 11. August 2006, 00:27
- Ausbildungslevel: Anderes
Re: Kündigung
Allen Vorrednern ist zuzustimmen. Du bist ersetzbar , auch wenn es vielleicht ein Weilchen dauern mag. Bevor du da warst ging es auch. Es ist kaum denkbar, dass sich in einem Jahr die komplette Kanzlei- und Mandatsstruktur so stark verändert hat, dass man die Arbeit jetzt nicht mehr ohne dich erledigen kann.
Im Übrigen: Unangenehm ist so etwas immer, habe auch schon drei mal gekündigt und tat mir damit immer sehr schwer. Anders als du hatte ich aber keinen leicht erklärbaren objektiven Grund (Vergütung), sondern mir haben die Stellen inhaltlich oder die Atmosphäre nicht gefallen, was die Sache schwieriger zu erklären macht. Du hingegen kannst klipp und klar sagen, dass du den Job super findest aber angesichts der Arbeitsbelastung nicht mit der Vergütung klar kommst. Wenn du wirklich unersetzlich sein solltest, bieten sie dir eine entsprechend bessere Vergütung. Wenn nicht, ist ihnen deine Arbeitskraft weniger wert als eine höhere Vergütung. Damit bist du für sie nicht unersetzlich, sonst würden sie mehr bieten. So einfach ist das.
Sehe da wirklich kein Problem. Aber klar: bei so einer kleinen Einheit ist das für die Kollegen schon nicht so ganz angenehm.
Im Übrigen: Unangenehm ist so etwas immer, habe auch schon drei mal gekündigt und tat mir damit immer sehr schwer. Anders als du hatte ich aber keinen leicht erklärbaren objektiven Grund (Vergütung), sondern mir haben die Stellen inhaltlich oder die Atmosphäre nicht gefallen, was die Sache schwieriger zu erklären macht. Du hingegen kannst klipp und klar sagen, dass du den Job super findest aber angesichts der Arbeitsbelastung nicht mit der Vergütung klar kommst. Wenn du wirklich unersetzlich sein solltest, bieten sie dir eine entsprechend bessere Vergütung. Wenn nicht, ist ihnen deine Arbeitskraft weniger wert als eine höhere Vergütung. Damit bist du für sie nicht unersetzlich, sonst würden sie mehr bieten. So einfach ist das.
Sehe da wirklich kein Problem. Aber klar: bei so einer kleinen Einheit ist das für die Kollegen schon nicht so ganz angenehm.
-
- Fleissige(r) Schreiber(in)
- Beiträge: 170
- Registriert: Donnerstag 28. Dezember 2017, 10:01
- Ausbildungslevel: Ass. iur.
Re: Kündigung
+1.Solar hat geschrieben: ↑Samstag 6. Juli 2019, 08:55 Allen Vorrednern ist zuzustimmen. Du bist ersetzbar , auch wenn es vielleicht ein Weilchen dauern mag. Bevor du da warst ging es auch. Es ist kaum denkbar, dass sich in einem Jahr die komplette Kanzlei- und Mandatsstruktur so stark verändert hat, dass man die Arbeit jetzt nicht mehr ohne dich erledigen kann.
Im Übrigen: Unangenehm ist so etwas immer, habe auch schon drei mal gekündigt und tat mir damit immer sehr schwer. Anders als du hatte ich aber keinen leicht erklärbaren objektiven Grund (Vergütung), sondern mir haben die Stellen inhaltlich oder die Atmosphäre nicht gefallen, was die Sache schwieriger zu erklären macht. Du hingegen kannst klipp und klar sagen, dass du den Job super findest aber angesichts der Arbeitsbelastung nicht mit der Vergütung klar kommst. Wenn du wirklich unersetzlich sein solltest, bieten sie dir eine entsprechend bessere Vergütung. Wenn nicht, ist ihnen deine Arbeitskraft weniger wert als eine höhere Vergütung. Damit bist du für sie nicht unersetzlich, sonst würden sie mehr bieten. So einfach ist das.
Sehe da wirklich kein Problem. Aber klar: bei so einer kleinen Einheit ist das für die Kollegen schon nicht so ganz angenehm.