Berufseinstieg nach 2. Examen und Verbesserungsversuch

[chao1402]

Hallo,

ich hatte Ende letzten Jahres das Referendariat mit dem 2. Examen abgeschlossen (knappes Befriedigend) und Mitte dieses Jahres den Verbesserungsversuch absolviert. (Ergebnisse stehen noch aus) Erstes Examen: Etwas über 8 Punkte.

Nun habe ich mich nach der schriftlichen Prüfung bzw. nach etwas Urlaub, nach Stellen zum Berufseinstieg umgesehen. (Region München und Umgebung) Ich habe wohl etwas die Urlaubszeit unterschätzt, denn viele Stellen schien bzw. scheint es derzeit noch nicht zu geben, die meinem gewünschten Rechtsbereich - der immerhin einer der häufigsten ist - entsprechen. So habe ich mich während der 1 1/2 Monate, in denen ich bisher nach einem Job gesucht habe, auf etwa 10 Stellen beworben. Ergebnis: 1 Vorstellungsgespräch, aus dem leider nichts geworden ist und Absagen, da kurz nach meiner Bewerbung die Stelle oft bereits besetzt war. Zumindest hatte man mir 2x versichert, dass mein Profil eigentlich gut passen würde, aber einfach bereits ein anderer Kandidat eingestellt wurde.

Nun habe ich ein wenig Sorge, dass sich das noch länger zieht. Am liebsten würde ich sofort anfangen, zu arbeiten. Mir ist auch bewusst, dass ich mich durchaus auch während der Vorbereitung auf den Verbesserungsversuch um eine Stelle hätte bemühen können, allerdings wollte ich mich voll auf den Verbesserungsversuch konzentrieren.


Deshalb hätte ich die folgenden Fragen:

Ist es normal, dass derzeit wieder etwas Flaute am Stellenmarkt herrscht oder habe ich aufgrund der Ferienzeit einfach einen schlechten Zeitpunkt erwischt?

Haltet ihr es für sinnvoll, sich zum Übergang eine Stelle als WissMit zu suchen, einfach, damit nicht eine zu große Lücke im Lebenslauf entsteht? (Da wäre allerdings die Frage, wie schnell man eine solche Stelle bekommt und eigentlich möchte ich ja so schnell wie möglich eine "richtige" Stelle zum Einstieg)

Was haltet ihr von Initiativbewerbungen und wie würdet ihr dabei am besten vorgehen? Anrufen und nachfragen, ob so etwas für die Kanzlei vorstellbar wäre oder per Mail nachfragen und direkt den Lebenslauf mitschicken?


Über Antworten würde ich mich freuen,

Gruß

[thokra]

Die schwierigste Stellensuche im Berufsleben ist häufig die erste Stelle. Mit etwas Berufserfahrung sind die Erfolgschancen bei der Suche schon deutlich höher. Wenn Du daher in dem gewünschten Rechtsbereich nur wenige Ausschreibungen gefunden hast, solltest Du darüber nachdenken, zunächst das Anforderungsprofil Deiner Stellensuche zu erweitern, um ggf. zu Beginn in einem anderen Rechtsbereich zu arbeiten.

Ob eine Stelle als wIssenschaftlicher Mitarbeiter zur Überbrückung der beste Zwischenschritt wäre, hängt auch davon ab, welches Berufsfeld Du konkret anstrebst. Solltest Du beispielsweise eine Stelle als Anwalt mit Schwerpunkt Arbeitsrecht suchen und insoweit zunächst keinen Erfolg haben, würde ich in so einer Situation sicher eher zu einer kleineren Kanzlei ohne größeren Schwerpunkt gehen und von dort dann ggf. später zur Wunschstelle wechseln.

Für eine Anstellung in einer Kanzlei sind Initiativbewerbungen eine gute Sache. Als ich mal als Rechtsanwalt angefangen hatte, hatte ich Glück, dass die Kanzlei gerade Verstärkung suchte. Ausgeschrieben wurde die Stelle aber nie, da der Kanzlei zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Initiativbewerbungen vorlagen, unter denen sich mit meiner auch eine mit passendem Profil befand. So wurde ich kurz darauf zum Gespräch eingeladen und habe die Stelle dann auch bekommen.

Bei Initiativbewerbungen würde ich nicht durch telefonische Anfragen nur halbherzig vorgehen. Ich würde direkt eine Bewerbung mitsamt Lebenslauf, Kopien von Examenszeugninssen und ggf. von wirklich wichtigen Dokumenten (z.B. Fachanwaltslehrgang) mitschicken.

Viel Erfolg bei der Suche!

[chao1402]

Danke für dir für deine Antwort.

Ich werde mich nun um einige Initiativbewerbungen kümmern. Schaden kann es nicht und es ist besser, als abzuwarten, ob sich gerade eine neue, passende Stelle ergibt.