Berufseinstieg: Inhouse (DAX-Konzern)

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Walden
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Berufseinstieg: Inhouse (DAX-Konzern)

Beitrag von Walden »

Hallo,
mich interessiert Eure Meinung zu folgender Situation:
Ich stehe vor dem Berufseinstieg und habe nun die Möglichkeit bei einer GK (allerdings nicht Top 10/Gehalt: 70.000+) einzusteigen und gleichzeitig realistische Chancen als Inhouse-Jurist bei einem DAX-Konzern (Gehalt: 72.000 + Bonus) anzufangen.
Bisher wurde nur der Wechsel GK-Konzern thematisiert. Was haltet Ihr aber von dem umgekehrten Weg - erst Konzern, dann ggf. GK?
Das Angebot als Inhouse einzusteigen ist durchaus verlockend. Was mich daran stört ist, dass viele den Konzern beruflich quasi als „letzte Station“ sehen, weil die Tätigkeit für diejenigen, die keine Karriere als Partner in einer GK anstreben, langfristig doch eher Vorzüge hat. Ich möchte mich aber nicht jetzt schon festlegen und auf die Kanzlei-Erfahrung verzichten. Andererseits gibt es nicht immer die Chance, gleich zum Berufseinstieg als Inhouse-Jurist bei einem DAX-Konzern einzusteigen.
Habt Ihr da Erfahrungen? Denkt Ihr man könnte nach zwei Jahren das Wechselfenster in Richtung GK (und dann eher zu den besser zahlenden) nutzen (und ggf. langfristig wieder in den Konzern wechseln)?
Herr Schraeg
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Re: Berufseinstieg: Inhouse (DAX-Konzern)

Beitrag von Herr Schraeg »

Wenn Du bei den zwei konkreten Angeboten eine Präferenz hast (ich glaube, eine solche Präferenz zugunsten des Konzerns herauszulesen), dann setz sie um, ohne Rücksicht auf abstrakte Karrieregesichtspunkte.

Denn es dürfte schwer sein, eine halbwegs belastbare Aussage zu den Karriereaussichten in ein paar Jahren zu treffen. Bis vor ein paar Jahren gab es eine Reihe von GKs, die Berufsanfänger gegenüber den Kollegen mit Berufserfahrung aus der Wirtschaft vorzogen, weil Berufsanfänger sich besser in ein festes System eingliedern lassen. Aber zwischenzeitlich sind da wohl alle GKs flexibler, so dass nichts Grundsätzliches gegen Konzern-GK-Konzern spricht, wenn auch der Konzern Rückkehrer begrüsst. Dir muss aber klar sein: wenn der Grund für fehlende Angebote der besser zahlenden GKs die Noten sind, wird sich daran auch in zwei Jahren nichts geändert haben. Mit der Berufserfahrung wirst Du das auch in zwei Jahren nur im günstigen Ausnahmefall - Du hast im Konzern genau im dem Gebiet gearbeitet, in dem jetzt die GK sucht - kompensieren können.
Walden
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Re: Berufseinstieg: Inhouse (DAX-Konzern)

Beitrag von Walden »

Danke für Deine Einschätzung!
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Tikka
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Re: Berufseinstieg: Inhouse (DAX-Konzern)

Beitrag von Tikka »

Ich habe noch nie an DIE Standard Karrierewege geglaubt. Das Leben zeigt einem doch immer wieder, das alles mögliche eben möglich ist.

Ich bin ganz bei Herrn Prof. Dr. Schraeg

Daher würde ich auch das machen was mich inhaltlich am meisten anspricht.

Was Du dann in 2,3,4 Jahren willst kannst Du ohnehin noch nicht wissen. Und natürlich ist dann immer noch der Wechsel in eine GK möglich.
Das erfordert nur ggf. ein wenig mehr Begründungsaufwand, weil die Masse den Weg anders herum wählt.
Keine Experimente! Wählt Adenauer.
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