juristische Zeitschriften

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Musti
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juristische Zeitschriften

Beitrag von Musti »

Hallo

Welche juristischen Zeitschriften lest ihr?

Gibt es aus eurer Sicht Pflichtlektüre für Anwälte?

Gerne auch als Spezialliteratur
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schuper
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Re: juristische Zeitschriften

Beitrag von schuper »

Das OLG Zweibrücken meint zumindest, dass die NJW oder die MDR von Anwälten gelesen werden muss.

OLG Zweibrücken, Beschluss vom 02. September 2005 – 3 W 168/05 – Rn. 8:
"[...]und den Rechtsanwalt die Berufspflicht trifft, zumindest eine allgemeine juristische Fachzeitschrift regelmäßig und zeitnah zu ihrem Erscheinen auszuwerten"
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Tibor
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Re: juristische Zeitschriften

Beitrag von Tibor »

Wohl aber nur, wenn man Feld-Wald-Wiesen-Flur Rechtsanwalt ist. Sobald man spezialisiert arbeitet und nur entsprechende Mandate annimmt, wird es wohl nicht zwingend sein können, sich mit der NJW auseinanderzusetzen.
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batman
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Re: juristische Zeitschriften

Beitrag von batman »

Bestr.; wenn man spezialisiert ist muss man zusätzlich über entsprechende Zeitschriften die Entwicklung dieses Spezialgebietes verfolgen.
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Tibor
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Re: juristische Zeitschriften

Beitrag von Tibor »

batman hat geschrieben: Donnerstag 5. März 2020, 09:55 Bestr.; wenn man spezialisiert ist muss man zusätzlich über entsprechende Zeitschriften die Entwicklung dieses Spezialgebietes verfolgen.
Nein, zusätzlich wäre mE sinnlos. Wenn ich als Anwalt nur im Bereich des öffentlichen Baurechts aktiv bin und auch nur Mandate entsprechend betreue, dann muss ich ggf. die NVwZ und irgendwas baurechtliches lesen, ganz bestimmt aber nicht noch zusätzlich NJW oder MDR.
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Amadis
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Re: juristische Zeitschriften

Beitrag von Amadis »

Tibor hat geschrieben: Donnerstag 5. März 2020, 10:15
batman hat geschrieben: Donnerstag 5. März 2020, 09:55 Bestr.; wenn man spezialisiert ist muss man zusätzlich über entsprechende Zeitschriften die Entwicklung dieses Spezialgebietes verfolgen.
Nein, zusätzlich wäre mE sinnlos. Wenn ich als Anwalt nur im Bereich des öffentlichen Baurechts aktiv bin und auch nur Mandate entsprechend betreue, dann muss ich ggf. die NVwZ und irgendwas baurechtliches lesen, ganz bestimmt aber nicht noch zusätzlich NJW oder MDR.
Sehe ich auch so. Es dürfte doch im Allgemeinen darum gehen, in den aktiven Beratungsfeldern informiert zu bleiben. Das jetzt an ganz bestimmten Zeitschriften aufzuhängen ist nicht zielführend. Die Entscheidung des OLG Zweibrücken muss sicher auch in dem Kontext gesehen werden, dass es hier um eine Entscheidung ging, welche die konkrete Beratung des Anwalts betraf und eben in der NJW und der MDR abgedruckt war. Ich glaube aber kaum, dass die Rechtsprechung es als Pflichtverletzung ansehen dürfte, wenn z.B. der M&A-Anwalt die neuste Entscheidung zum Betreuungsrecht nicht gelesen hat. Wie immer dürfte es eine Frage des Einzelfalls sein und m.E. nach eher um eine allgemeine Pflicht des Anwalts gehen, aktuell und informiert zu bleiben.
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batman
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Re: juristische Zeitschriften

Beitrag von batman »

Amadis hat geschrieben: Donnerstag 5. März 2020, 11:02Ich glaube aber kaum, dass die Rechtsprechung es als Pflichtverletzung ansehen dürfte, wenn z.B. der M&A-Anwalt die neuste Entscheidung zum Betreuungsrecht nicht gelesen hat.
Würde sie natürlich nicht. Das ist auch ein eher theoretischer Fall, es sei denn der M&A-Anwalt dilettiert im Bereutungsrecht herum.
Wenn aber der M&A-Anwalt nicht hinreichend auf Risken hinweist, die sich aus Problemen ergeben, die bereits in der NJW thematisiert worden sind, wird es schwer für ihn.
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Re: juristische Zeitschriften

Beitrag von Urs Blank »

batman hat geschrieben: Donnerstag 5. März 2020, 11:29 es sei denn der M&A-Anwalt dilettiert im Betreuungsrecht herum.
Den umgekehrten Fall mag man sich erst recht nicht ausmalen.
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