CV Betriebsratstätigkeit?

[nanf]

Hallo an alle erstmal:)

ich habe mein erstes Examen bestanden und wollte mich jetzt bewerben, damit ich in der Zeit bis zum Ruf was zu tun habe und auch praktisch mal bisschen juristisch arbeite. Im Studentenjob war ich im Betriebsrat (nichts krasses nur im Kino) sollte ich dies im Lebenslauf generell ansprechen, nur bei Kanzleien die Arbeitsrecht machen oder generell nicht? Auf eine Art denke ich das ich da schon paar Dinge gelernt habe die potentiell wichtig sein können, anderseits denke ich das es für Arbeitgeber eher negativ aussehen kann.
Ansonsten hab ich im Bezug auf juristische Tätigkeiten keine Erfahrungen.
Meine Note ist jetzt nicht der Megahammer, aber auch nicht schlecht 7,86 insgesamt 7,5 Staatsteil 8,7 SPB (Unternehmensrecht)

Würdet ihr es reinschreiben?

[gola20]

Ich kenne keine Kanzleien mit Betriebsrat. Glaub die kriegen Angst, dass du einen gründen willst oder anderen (Sekretariat) die Idee gibst

[nanf]

Ja, das denk ich mir auch ^^ hab ich auch tatsächlich nicht mehr vor in meinem Leben

[McLawster]

Kommt drauf an, warum Du im Betriebsrat warst. Wenn Du da warst, weil Du irgendwie zu viel Zeit hattest, würde ich es mit den vorgenannten Gründen nicht angeben.
Wenn Du im Betriebsrat warst, weil Du es wichtig findest, dass die Belegschaft eines Unternehmens auch eine wirksame Stimme hat und dass die Möglichkeiten der Leitungsebene zur Willkür nicht ausufern, würde ich es angeben. Wenn Du dann nämlich tatsächlich deswegen nicht genommen werden solltest (was Du nie erfahren wirst), dann bist Du einem Unternehmen entkommen, dass Deinen Werten nicht entspricht

[nanf]

Also die BR-Tätigkeit war vor allem dafür da das der Tarifvertrag+ das Arbeitsrecht zumindest ansatzweise mal eingehalten wird.( Naja jetzt mehr als weniger). Daher denke ich schon das es den Mitarbeitern bei uns relativ gut geht und sie auch bei Corona haben nur wenige den Job verloren =)

Dass ich das Ganze in einer Kanzlei anders sehen würde verstehe ich und ist für mich auch kein Problem.

[Sektnase]

In einer kleinen linken Kanzlei oder in einer, die hauptsächlich Betriebsräte vertritt - wieso nicht? Ansonsten nicht:D

[nanf]

ja.. ne da sehe ich mich garantiert nicht, meine BR, Gewerkschaftszeit ist 100% zu Ende^^

[stilzchenrumpel]

Sofern es nicht eine Arbeitsrechtskanzlei ist, die ausdrücklich beinahe ausschließlich "AN-freundlich" tätig ist, würde ich es lassen.

[Herr Schraeg]

Das sehe ich anders als die offenbar einhellige Forumsmeinung. Unsere Arbeitsrechtler, die auch ganz überwiegend Arbeitgeber vertreten, begrüssen es, gelegentlich die Vertretung eines Betriebsrates einzustreuen. Man lernt die Arbeits- und Denkweise der "anderen Seite" besser kennen und berät in allen Konstellationen praxisgerechter und besser. Warum also sollte man nicht die untergeordnete Tätigkeit in einem Betriebsrat ebenso bewerten?

[gola20]

Meiner Erfahrung nach ist man danach verbrannt. Wenn man gut war und dem BR zum "Sieg" verholfen hat, hasst einen der Arbeitgeber für immer.

[nanf]

danke schon mal für die ganzen Rückmelden

[andre_linus]

Ich sehe das anders. Immerhin praktische Erfahrungen in relevanten Bereichen, die Du jetzt einsetzen kannst (etwa: Frage von Zustimmungserfordernissen, Fristen, etc.)

Keine GK/ Mittelständische Kanzlei der Welt hat doch ernsthaft Angst, dass tatsächlich ein Betriebsrat gegründet wird. Die Leute wissen doch - bis zum Hausmeister runter - selbst das sie jeweils weit überdurchschnittlich gut verdienen (auch wenn die Unterschiede zu Ass. / Partnern natürlich krass sind)...

Mir ist ein Fall bekannt, bei dem Associates auf der Weihnachtsfeier offen auf der Bühne Witze darüber gemacht haben. Da lachen nur alle

[gola20]

Erzähl das den Hilfskräften. Lies mal Bewertungen bei Kununu.