Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
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Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
Hallo,
ich habe vor Jura zu studieren und bin daher bereits am planen und auf der Suche nach einer Uni. Es steht fest, dass ich eine Zusatzausbildung erwerben möchte. Speziell ins Auge gefasst habe ich die Wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung (WiWiZ) in Bayreuth, das Begleitstudium Europarecht in Würzburg, und eine Fachsprachliche Zusatzqualifikation (Spanisch). Außerdem gibt es in Freiburg das Programm "europäisches, internationales und ausländisches Recht".
Mein Ziel ist es (wahrscheinlich das Ziel von den meisten Jurastudenten) später in einer Wirtschafts- (Groß-) Kanzlei zu arbeiten. Und um meine Chancen darauf zu erhöhen, wollte ich direkt mit einer der oben genannten Zusatzqualifikationen vorsorgen. Das wäre besonders wichtig, sollten sich meine Examensnoten nicht in den Top 20% befinden.
Jetzt ist meine Frage, ob es hier Leute gibt, die eventuell wissen welche der Zusatzqualifikationen am besten für einen Einstieg in eine große Kanzlei
bieten. Ist die WiWiZ vielleicht eher was für zukünftige Unternehmensjuristen? Denn da ist viel BWL und VWL dabei. Wie wichtig ist eine Fremdsprachliche Qualifikation? Heutzutage ist doch sowieso alles auf Englisch, braucht man da zwingend eine 2. Fremdsprache?
Vielleicht findet sich ja jemand, der mich über das Ganze ein bisschen aufklären kann.
ich habe vor Jura zu studieren und bin daher bereits am planen und auf der Suche nach einer Uni. Es steht fest, dass ich eine Zusatzausbildung erwerben möchte. Speziell ins Auge gefasst habe ich die Wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung (WiWiZ) in Bayreuth, das Begleitstudium Europarecht in Würzburg, und eine Fachsprachliche Zusatzqualifikation (Spanisch). Außerdem gibt es in Freiburg das Programm "europäisches, internationales und ausländisches Recht".
Mein Ziel ist es (wahrscheinlich das Ziel von den meisten Jurastudenten) später in einer Wirtschafts- (Groß-) Kanzlei zu arbeiten. Und um meine Chancen darauf zu erhöhen, wollte ich direkt mit einer der oben genannten Zusatzqualifikationen vorsorgen. Das wäre besonders wichtig, sollten sich meine Examensnoten nicht in den Top 20% befinden.
Jetzt ist meine Frage, ob es hier Leute gibt, die eventuell wissen welche der Zusatzqualifikationen am besten für einen Einstieg in eine große Kanzlei
bieten. Ist die WiWiZ vielleicht eher was für zukünftige Unternehmensjuristen? Denn da ist viel BWL und VWL dabei. Wie wichtig ist eine Fremdsprachliche Qualifikation? Heutzutage ist doch sowieso alles auf Englisch, braucht man da zwingend eine 2. Fremdsprache?
Vielleicht findet sich ja jemand, der mich über das Ganze ein bisschen aufklären kann.
- Tibor
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Re: Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
Mach ne Zusatzqualifikation, wenn du sie willst, nicht aus Opportunismus.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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Re: Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
Naja mich interessieren alle der von mir genannten Zusatzqualifikationen, sonst hätte ich sie ja nicht aufgelistet. Aber wäre doch schlau sich vorher über die einzelnen Vor- und Nachteile zu informieren. Habe eher weniger Lust darauf, alle 4 Qualifikationen zu machen, nur weil sie mir gefallen.
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Re: Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
+1!
Mach doch das, was dir Spaß macht und dich am meisten interessiert. Du kannst sowieso nicht planen, wie dein Berufseinstieg in 6-8 Jahren sein wird. Vielleicht willst du dann auch gar nicht mehr in eine Großkanzlei. Ich glaube übrigens auch nicht, dass das der Traumberuf der meisten Jurastudenten ist.
Jedenfalls halte ich die Effekte einzelner universitärer Zusatzqualifikationen auf deine Chancen beim Berufseinstieg in einer Großkanzlei für kaum vorhersehbar. Wenn du am Ende die Noten hast, die die Großkanzleien wollen, sind diese Zusatzqualifikationen nach meiner Erfahrung egal, sie runden allenfalls ein Gesamtbild ab. Wenn du die Noten nicht (ganz) hast, können andere Qualifikationen zwar hilfreich sein, das dürften aber weniger die von dir genannten Zusatzqualifikationen sein, die man an Unis erwerben kann (sondern zum Berufseinstieg eher Promotion, verhandlungssichere und im Ausland erworbene Englischkenntnisse / LL.M., rote Linie im Lebenslauf mit klarem Profil, bekannt und bewährt durch vorherige Praktika oder wissenschaftliche Mitarbeit).
Klar sind auch diese universitären Sachen ganz nett und machen auch sicher einen guten Eindruck. Vor allem demonstriert man damit ein gewisses Interesse. Es "braucht" niemand eine zweite Fremdsprache - aber viele haben eben Spaß daran, eine zu lernen. Europarecht ist ein sehr spannendes Rechtsgebiet, aber als solches keine Kernmaterie von Großkanzleien.
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Re: Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
WiWi oder Fremdsprachen können nie schaden! Bzgl. Großkanzlei dürfte gutes Englisch aber wichtiger sein als exotische Sprachen - und für Juristen ist wohl spanisch schon exotisch Für den Berufseinstieg dürfte die Sache den Aufwand vermutlich nicht wert sein. Die Chance, dass es beim dann gewollten Job genau auf diese Qualifikation an kommt, ist doch eher gering. Das Studium ist aber - abgesehen von der Examensvorbereitung - nicht allzu stressig. Wenn Du also glaubst, dass es Dir Spaß macht, dann los.
Generell empfehle ich Dir kein Jurastudium, wenn Du Dich nur mit der Arbeit in einer Großkanzlei anfreunden kannst und nicht auch mit anderen juristischen Jobs. Es ist zwar nicht soo schwer in eine reinzukommen (man muss nicht zu den besten 20% gehören). Der Großteil der Leute schafft es aber trotzdem nicht.
Generell empfehle ich Dir kein Jurastudium, wenn Du Dich nur mit der Arbeit in einer Großkanzlei anfreunden kannst und nicht auch mit anderen juristischen Jobs. Es ist zwar nicht soo schwer in eine reinzukommen (man muss nicht zu den besten 20% gehören). Der Großteil der Leute schafft es aber trotzdem nicht.
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
Vielen Dank für die Antworten. Dann habe ich diese Zusatzausbildungen wohl doch als zu einflussreich eingestuft.
Ging mir nur darum, nach dem Studium noch in einem anderen Gebiet außer Jura, Kenntnisse vorweisen zu können. Aber das geht sicher auch auf anderem Wege.
Und natürlich kann ich mich auch noch mit anderen juristischen Berufen anfreunden. Nur für den möglichen Fall in einer Gk arbeiten zu können nehme ich keine 6 Jahre Studium auf mich, das wäre tatsächlich fatal.
Ging mir nur darum, nach dem Studium noch in einem anderen Gebiet außer Jura, Kenntnisse vorweisen zu können. Aber das geht sicher auch auf anderem Wege.
Und natürlich kann ich mich auch noch mit anderen juristischen Berufen anfreunden. Nur für den möglichen Fall in einer Gk arbeiten zu können nehme ich keine 6 Jahre Studium auf mich, das wäre tatsächlich fatal.
- scndbesthand
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Re: Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
Ich warte gespannt auf die Analyse von Sir Kasimir zu den Ursachen dieses Befundes.Sektnase hat geschrieben:Generell empfehle ich Dir kein Jurastudium, wenn Du Dich nur mit der Arbeit in einer Großkanzlei anfreunden kannst und nicht auch mit anderen juristischen Jobs. Es ist zwar nicht soo schwer in eine reinzukommen (man muss nicht zu den besten 20% gehören). Der Großteil der Leute schafft es aber trotzdem nicht.
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- Tibor
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Re: Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
Damals wusste ich bis zum Examen nicht, was eine GK ist.
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Re: Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
Ich bezweifel, dass man durch 3 BWL Vorlesungen zu einem begehrten Berufseinsteiger wird.
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Re: Juristische Zusatzausbildungen und -qualifikationen
Korrekt. Dafür sind 4 erforderlich.gola20 hat geschrieben:Ich bezweifel, dass man durch 3 BWL Vorlesungen zu einem begehrten Berufseinsteiger wird.
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
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