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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Donnerstag 21. September 2017, 23:18
von Urs Blank
Eagnai hat geschrieben:irgendwas, was Kinder ohne große Sauerei notfalls auch mit den Fingern essen können.
Zu meiner Kinderzeit war beim Kindergartenfest das Mitbringen von Kuchen mit Obst und Sahne streng verboten. Erlaubt war nur trockener Marmorkuchen. Aber nicht etwa, weil die Erwachsenen fürchteten, Anja könnte an einem anaphylaktischen Schock versterben oder Stefan könnte platzen. Es ging allein um den Schutz des Teppichbodens im Veranstaltungsraum. Inzwischen haben sich die Prioritäten offenkundig verschoben, vielleicht weil Kinder so knapp geworden sind.

Geändert haben sich übrigens auch die Ängste. Damals: Atomkrieg, Waldsterben, Tschernobyl. Heute: Nuss-Allergie. Ich glaube, die 80er waren unterm Strich das bessere Jahrzehnt.

Auf meiner Anlage läuft jetzt: Kenny Loggins: Danger Zone.

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 07:05
von Einwendungsduschgriff
Urs Blank hat geschrieben:Auf meiner Anlage läuft jetzt: Kenny Loggins: Danger Zone.
Gestern am Abend wieder einmal "Jagd auf Roter Oktober" geguckt, sollte man nun anlässlich Loggins "Top Gun" folgen lassen oder lieber "Footloose"?

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 07:54
von thh
Tibor hat geschrieben:Melde: Juris hat nach gefühlt 15 Jahren eine neue Benutzeroberfläche. Gibt es schon Aufstände in den lokalen Amtsgerichten?
Ich habe direkt "alte Suche beibehalten" geklickt ...

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 10:03
von Justitian
Offen gestanden habe ich nie herausgefunden, wie Juris funktioniert und deshalb immer Beck Online benutzt. Wenn ich auf Juris einen Aufsatz o.ä. lesen will bekomme ich immer nur das abstract. Weiß jemand woran das liegt? Ist das das Pendant zum fehlenden Modul auf Beck Online? Dazu muss man sagen dass ich bisher auf Juris noch keinen einzigen Aufsatz und keine Entscheidung aufrufen konnte.

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 10:13
von batman
Die Nutzung von juris - jedenfalls in der alten Version - ist aber deutlich anwenderfreundlicher als Beck-Online. Und ja, der Zugriff auf Aufsätze ist vom Leistungspaket abhängig.

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 10:52
von Tibor

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 11:59
von Brainiac
thh hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Melde: Juris hat nach gefühlt 15 Jahren eine neue Benutzeroberfläche. Gibt es schon Aufstände in den lokalen Amtsgerichten?
Ich habe direkt "alte Suche beibehalten" geklickt ...
Gute Wahl. Wollte das neue ausprobieren und finde nun nicht mehr den Weg zurück. Gibt's da keinen?

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 12:01
von Tobias__21
Oben rechts auf "weitere Produkte" klicken. Dort ist dann irgendwo ein Reiter für die alte Oberfläche

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 12:05
von Schlumpfi
@Tobias_21
Dankeschön. So konnte ich mich auch gleich wieder von der neuen Einfachheit verabschieden..... ;)

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 12:22
von Eagnai
Tibor hat geschrieben:Melde: Bewerbungsflaute in Berlin.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/berli ... 61048.html
Frust erzeugt es auch, wenn die Gerichte die mühsam verfassten Anklagen zum Beispiel in großen Wirtschaftsstrafverfahren jahrelang liegenlassen, wenn die Angeschuldigten nicht in Untersuchungshaft sitzen, da Haftsachen vorgehen. Später kommt es dann zu Abschlägen bei den Strafen – und zur weiteren Demotivation der Ermittler.
Das finde ich allerdings auch immer wieder frustrierend. Man gibt sich alle Mühe, innerhalb von möglichst nicht mehr als sechs Monaten die Ermittlungen abzuschließen und Anklage zu erheben, und dann liegt das Verfahren zwei oder drei Jahre komplett unbearbeitet beim Gericht - und wenn es dann nach drei Jahren endlich mal zur Verhandlung kommt, können sich die Zeugen naturgemäß oft an nicht mehr an die relevanten Einzelheiten erinnern und es gibt einen Freispruch oder selbst bei einer Verurteilung deutliche Strafabschläge. Ganz abgesehen davon, dass eine derartige Verfahrensdauer zum Beispiel bei Sexualdelikten für die Geschädigten äußerst traumatisierend ist und sie in dieser Zeit regelmäßig auch nicht die dringend erforderliche Therapie beginnen können.

Vor allem frustrierend, dass man als StA dagegen rein gar nichts machen kann. Teilweise werden Sachstandsanfragen noch nicht einmal beantwortet oder es kommt lediglich ein lapidares "Das Verfahren kann derzeit nicht gefördert werden" zurück.

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 12:36
von Survivor
Tibor hat geschrieben:Melde: Bewerbungsflaute in Berlin.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/berli ... 61048.html
Krass. Aber auch verständlich. Ich sage voraus: Lindners Vorschlag zur Behebung der Personalnot der Polizei, nämlich das deutliche Absenken der Einstellungsvoraussetzungen, wird auch bei der Justiz Einzug halten.

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 13:18
von Kroate
Eagnai hat geschrieben: Ganz abgesehen davon, dass eine derartige Verfahrensdauer zum Beispiel bei Sexualdelikten für die Geschädigten äußerst traumatisierend ist und sie in dieser Zeit regelmäßig auch nicht die dringend erforderliche Therapie beginnen können.
Als jemand, der absolut keinen Schimmer hat von der Materie: Wieso sind die Geschädigten denn in dieser Zeit gehindert eine Therapie zu beginnen?


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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 14:10
von halb eins
Survivor hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Melde: Bewerbungsflaute in Berlin.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/berli ... 61048.html
Krass. Aber auch verständlich. Ich sage voraus: Lindners Vorschlag zur Behebung der Personalnot der Polizei, nämlich das deutliche Absenken der Einstellungsvoraussetzungen, wird auch bei der Justiz Einzug halten.
Hat es doch schon ...

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 15:14
von Ara
Kroate hat geschrieben:
Eagnai hat geschrieben: Ganz abgesehen davon, dass eine derartige Verfahrensdauer zum Beispiel bei Sexualdelikten für die Geschädigten äußerst traumatisierend ist und sie in dieser Zeit regelmäßig auch nicht die dringend erforderliche Therapie beginnen können.
Als jemand, der absolut keinen Schimmer hat von der Materie: Wieso sind die Geschädigten denn in dieser Zeit gehindert eine Therapie zu beginnen?
Wäre mir auch neu. Für die Beschuldigten ist es regelmäßig nicht möglich eine Therapie zu machen, weil die meisten Kliniken und Einrichtungen eine Therapie ablehnen, solange das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist.

Bei Geschädigten gibts zwar das Problem, dass durch das Verfahren möglicherweise mit dem Thema nicht "abgeschlossen" wird, es wäre mir aber neu, dass dies von Therapien abhält.

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 16:18
von Muirne
Es besteht halt die große Gefahr der erneuten Traumatisierung, weil man nur das Gewesene aufarbeiten kann, aber nicht die bevorstehende Konfrontation mit dem Täter und die detaillierte Befragung, die oft als ähnlich schlimm empfunden wird wie die Sache selbst, sodass man dann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gleich nochmal eine Therapie machen kann. Insofern kann ich Eagnais Frust da sehr verstehen. Das ist generell ein Unding, dass das alles so lange dauert und in diesen Fällen besonders tragisch.