Jurawelt-Forum

Tobias__21 hat geschrieben:Der Entwurf an sich ist perfekt und sprachlich gelungen. Aber nein....Keine Ahnung was mit den Behörde los ist. Gibts da ein Gesetz, dass die gendern müssen? Mein Ausbilder in der RA Station hätte mir einen gegenderten Entwurf wieder auf den Tisch geknallt.

In den meisten Bundesländern gibt es tatsächlich eine gesetzliche Regelung zur obligatorischen sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter.. 

Im Bundesbereich z. B. § 4 Abs. 3 BGleiG: "Rechts- und Verwaltungsvorschriften des Bundes sollen die Gleichstellung von Frauen und Männern auch sprachlich zum Ausdruck bringen. Dies gilt auch für den dienstlichen Schriftverkehr."
Alle dienstlichen Schreiben sind daher grundsätzlich zu gendern.

Und zu deinem Problem: eine geeignete Formulierung wäre z. B.: "die dem Vorstand vorsitzende Person".

Tobias__21 hat geschrieben:Das ist Teil einer Satzung. Der/die Vorstandsvorsitzende kann sich ja auch wieder ändern.

Der Satz des § soll in etwa so lauten:

Bei Stimmgleichheit entscheidet der Vorstandsvorsitzende.

Vorschlag, mit dem sicher jede/r leben kann (außer der/die Vorstandsvorsitzende):

Bei Stimmgleichheit entscheidet das Los.

Warum so verquer, wenn doch weibliche und männliche Form ohnehin identisch sind? Der Vorsitzende / Die Vorsitzende? Da reicht doch das vorgeschlagene "die/der Vorsitzende". Wegen mir kann man ja die/der immer wechseln, als mal der/die und dann die/der. Aber die Nutzung mit "Person" halte ich für eine klassische Doppelmopplung, denn dass das ne Person und kein Golden Retriever sein muss, dürfte doch einleuchten.

Jedenfalls, soweit es den Bundesbereich betrifft, ist diese sog. "Sparschreibung" mit Querstrich in Vorschriftentexten (hier: Satzung) ausdrücklich nicht erlaubt (vgl. BMJV, Handbuch der Rechtsförmlichkeit, Rn. 115).

Ich nehme an, in den Bundesländern wird es nicht anders sein. Denn die Sparschreibungen können nicht mündlich vorgetragen werden und machen den Text unübersichtlich. 

Tobias__21 hat geschrieben:btw: Vorstandsmitglieder_innen ist korrekt, oder?

Nein. Weder gibt es den Begriff "Mitgliederin" (richtig ggf. "Ohneglied"), noch gehören Unterstriche mitten in ein Wort.

Honigkuchenpferd hat geschrieben:https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/ ... erweigert/

Zumindest der Teil zum AGG hört sich unvertretbar und skandalös an.

Da hätte doch ohnehin der ordne public eingreifen müssen (Verstoß gg. Art. 6 EGBGB iVm Art. 3 III GG), mit der Konsequenz, dass die entsprechende ausländische Regelung unbeachtlich wäre und damit nach dt. Recht rechtliche Möglichkeit der Leistung vorläge und dann ganz normal weiter, als wenn der Vertrag rw nicht erfüllt worden wäre.

Beim AGG-Anspruch hat das Gericht offenbar die israelische Staatsangehörigkeit als Benachteiligungsgrund angesehen, der so nicht im Verbotskatalog des AGG zu finden ist. Aber natürlich impliziert diese Benachteiligung eine solche wg. ethnischer Herkunft.

Allerdings kann man durchaus fragen, ob unsere Verbote der Benachteiligung wg. Rasse, ethnischer Herkunft oder Abstammung Benachteiligungen wg. bestimmter Staatsangehörigkeiten als minus mitumfasst. Denn genaugenommen wären das zwei paar Schuhe, obwohl ich es gefühlsmäßig schon gleichstellen würde.

thh hat geschrieben:

Tobias__21 hat geschrieben:btw: Vorstandsmitglieder_innen ist korrekt, oder?

Nein. Weder gibt es den Begriff "Mitgliederin" (richtig ggf. "Ohneglied"), noch gehören Unterstriche mitten in ein Wort.

Natürlich gibt es keine Mitgliederin. Das Mitglied ist ja geschlechtsneutral. Ich weiß aber ganz ehrlich nicht, welche Blüten die Genderei schon getrieben hat "Liebe Mit- und Ohneglieder" wäre ja perfekt. Das umfasst die Männlein, die Weiblein und die Intersexuellen. Ich werde direkt dem Duden schreiben und das anregen.

Was die Unterstriche angeht, wurde mir gesagt dass ich das so machen soll. Ich habe die Leute ja immer etwas belächelt, die sich so über die Genderei aufgeregt haben, aber jetzt verstehe ich sie

Um welche Rechtsform geht es denn? Bei der AG ist es qua Gesetz nunmal "der Vorstandsvorsitzende"; da kann man nicht einfach in der Satzung gendern.

Ansonsten: "Das Vorstandsmitglied, das zum Vorsitzenden des Vorstands gewählt worden ist"
oder "der bzw. die Vorsitzende"

Tobias__21 hat geschrieben: Was die Unterstriche angeht, wurde mir gesagt dass ich das so machen soll.

Ich weiß. Aber Du hattest gefragt, ob das korrekt ist. :-)

Kasimir hat geschrieben:Um welche Rechtsform geht es denn? Bei der AG ist es qua Gesetz nunmal "der Vorstandsvorsitzende"; da kann man nicht einfach in der Satzung gendern.

Ansonsten: "Das Vorstandsmitglied, das zum Vorsitzenden des Vorstands gewählt worden ist"
oder "der bzw. die Vorsitzende"

Stiftung....Mir isses jetzt aber auch egal

Was für ein Tag! Heute mittag in einen Polizeieinsatz geraten, inkl. Warnschüssen, und dann in der Stadt festgesessen, weil keine Bahnen gefahren sind. Gerade eine Pizza gemacht, die viel zu scharf ist. Ofenfrische mit Jalapenos. Kann man wirklich nicht essen. Mir reichts für heute.

Tobias__21 hat geschrieben:Was für ein Tag! Heute mittag in einen Polizeieinsatz geraten, inkl. Warnschüssen, und dann in der Stadt festgesessen, weil keine Bahnen gefahren sind. Gerade eine Pizza gemacht, die viel zu scharf ist. Ofenfrische mit Jalapenos. Kann man wirklich nicht essen. Mir reichts für heute.

Erst alle Polizisten umballern und sich dann über zu scharfe Pizza beschweren... Leute gibts

Tobias__21 hat geschrieben:Gerade eine Pizza gemacht, die viel zu scharf ist. Ofenfrische mit Jalapenos.

Weichei

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Die ist echt megascharf. Hätte ich nicht erwartet. Normalerweise ist das Fertigzeug ja immer gemäßigt scharf.

Ist ne Männerpizza, richtig?