Umfrage: Was spricht Eurer Meinung nach für den Anwaltsberuf?

Alle Themen rund um das Referendariat (Organisation, Ablauf, Wahlstation im Ausland etc.)

Moderator: Verwaltung

Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

schlafkatze hat geschrieben:ich wurde außerdem nach meiner meinung gefragt.
Oben war gefragt, was den Anwaltsberuf besonders attraktiv macht. Da ist die lapidare Antwort "nichts", verbunden mit dem Hinweis auf "juristische Verdummung" etwas unpassend. Wenn für dich persönlich der Beruf nicht in Betracht kommt, zwingt dich ja niemand, etwas zu dem Topic zu schreiben.
schlafkatze hat geschrieben:außerdem hab ich jedenfalls alles schon mal live miterlebt. das kann manolaw glaub ich nicht von sich behaupten.
Wie meinst du das? Du bist Referendarin, ich bis vor kurzem Referendar gewesen. Ich hab in tagelanger Berufserfahrung also auch schon so einiges "live" miterlebt (inwiefern das allerdings ein Argument für oder gegen etwas sein sollte, ist mir nicht ganz klar).

Übrigens: Die Tatsache, dass Viele den Beruf des Rechtsanwalts als Notlösung ansehen, sagt nichts über das Berufsbild an sich aus. Nicht jeder erstrebt ein abhängiges Dienstverhältnis bei Vater Staat.
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schlafkatze
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Beitrag von schlafkatze »

Manolaw hat geschrieben:
Wie meinst du das? Du bist Referendarin, ich bis vor kurzem Referendar gewesen. Ich hab in tagelanger Berufserfahrung also auch schon so einiges "live" miterlebt
6 monate zivilgericht,
2 monate verwaltungsgericht
11 monate rechtsanwalt
3 weitere monate rechtsanwalt
3 monate notar

DAS meine ich. und das läßt für mich den schluß zu, daß ich am anwaltsberuf NICHTS attraktiv finde. im gegensatz zu dir aber maße ich mir nicht an, andere leute wegen ihrer meinung als "altklug" zu bezeichnen.
Der öffentliche Dienst braucht gar nicht für sich zu werben. Das ist wie Freibier auf der Wiesn, da braucht es auch keine konzertierten Marketinganstrengungen.
j 20.07.07
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Jetzt könnte ich auch meine Stagen auflisten.

Aber was soll das nutzen?
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bilguer
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Beitrag von bilguer »

Jetzt könnte ich auch meine Stagen auflisten.

Aber was soll das nutzen?
Irgendwie drängt sich mir der Eindruck auf, dass Du heute schlecht Laune hast!

:D
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hm, stimmt.

Ich hab vor kurzem erfahren, dass mein Palandt völlig fehlerhaft ist!!!

Der hat 100 € gekostet, verdammte Sch...e.
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bilguer
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Beitrag von bilguer »

Na Gott sei Dank habe ich die Vorauflage.
So habe ich "nur" 40 Euro in den Sand gesetzt. :D

Obwohl wir können ihn wohl beide behalten, irgendetwas Richtiges finden wir schon!

Gruß
bilguer
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

§§ 611 ff. habe ich vorsichtshalber rausgerissen, verbrannt und die Asche in alle vier Winde verstreut. Außerdem eine Hassmail an den Beck-Verlag geschickt!

Übrigens enthält uns der Palandt bei § 253 immer noch das von führenden Experten entwickelte "Adäquanz-Konsumerabilitätsverfahren" vor! Eine unerträgliche Lücke in der (ansonsten gerade noch vertretbaren) Kommentierung, die hoffentlich in der kommenden Auflage endlich geschlossen wird.
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bilguer
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Beitrag von bilguer »

Übrigens enthält uns der Palandt bei § 253 immer noch das von führenden Experten entwickelte "Adäquanz-Konsumerabilitätsverfahren" vor! Eine unerträgliche Lücke in der (ansonsten gerade noch vertretbaren) Kommentierung, die hoffentlich in der kommenden Auflage endlich geschlossen wird.

Du hast Recht.
Ich werde aus Protest nunmehr aus meinem Kommentar den §253 BGB herausreißen und meinerseits bis zur Unkenntlichkeit vernichten!

Vielleicht sollten wir Herrn Jacobi bitten, die Kommentierung zu verfassen!

Gruß
bilguer
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

"A. A. Palandt/Jacobi, BGB, 66. Aufl. 2007, § 253 Rn. x."

Auf diese Fußnote freue ich mich schon!
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dionysos
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Beitrag von dionysos »

Manolaw hat geschrieben:"A. A. Palandt/Jacobi, BGB, 66. Aufl. 2007, § 253 Rn. x."
:lmao:
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Manolaw hat geschrieben:"A. A. Palandt/Jacobi, BGB, 66. Aufl. 2007, § 253 Rn. x."

Auf diese Fußnote freue ich mich schon!
Da gehört aber noch: "G.h.M, statt aller, Staudinger-xy, BGB, § 253 Rz. n-z."
davor... :D
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TaxMan
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Beitrag von TaxMan »

Manolaw hat geschrieben:Übrigens enthält uns der Palandt bei § 253 immer noch das von führenden Experten entwickelte "Adäquanz-Konsumerabilitätsverfahren" vor! Eine unerträgliche Lücke in der (ansonsten gerade noch vertretbaren) Kommentierung, die hoffentlich in der kommenden Auflage endlich geschlossen wird.
im MüKo isses aber drin :D ;)
Wer bei Vermietungs- und Gewinneinkünften keinen Steuerberater aufsucht, handelt i.d.R. grob fahrlässig.
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bilguer
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Beitrag von bilguer »

im MüKo isses aber drin
Zitate! Ich will Zitate!!!
Das möchte ich im O-Ton haben!
:D
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Volki
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Beitrag von Volki »

Um mal zurück zum Thema zu kommen: Auch meiner Meinung nach, und nach der ist ja gefragt, spricht nichts für den Anwaltsberuf. Rein gar nichts. Nada. Niente.

Gründe:

Es existieren meiner Erfahrung nach lediglich vier Typen von Anwälten, ich wäre ganz sicher keiner davon.

Die einen sind es schon ewig und drei Tage, haben zu einer Zeit Examen gemacht, als das Wünschen noch geholfen hat und können sich, angesichts ihres erfolgreich laufenden Anwaltsnotariats, keinen abwechslungsreicheren, stressigeren, herausfordernderen Beruf vorstellen. Im Gespräch zwischen den Terminen erzählen sie immer von den "armen jungen Kollegen" und wie gut man es doch hat, schon seine Schäfchen im Trockenen zu haben.

Die anderen wären viel lieber Richter geworden oder hätten wenigstens "was mit Medien" (hilfsweise: "was mit Umweltschutz") gemacht. Ging leider beides nicht: Examina dumm gelaufen, Auftreten großkotzig, schriftlicher Ausdruck mangelhaft. Sitzen nun mit Wohnzimmerkanzlei in der Großstadt, tun vergnügt und beschäftigt, verstecken sich aber auf dem Klo, wenn Sie mit Runde ausgeben dranwären und sind in wirklichkeit kreuzunglücklich.

Die dritten hätten Richter werden können (denken sie jedenfalls), sind aber "vom Staat" aus dem Ref so abgetörnt (alleine schon dieses Linoleum auf den Fluren. Und wie der Putz bröckelt. Und diese Beamtenärsche. Und null Beförderungsperspektive. Ein mal R1, immer R1, wer will das schon). Arbeiten jetzt angestellt in einer Großkanzlei und können sich keinen lukrativeren, abwechslungsreicheren, stressigeren, herausfordernderen Beruf vorstellen.

Die vierten wollten nie etwas anderes werden. Und zwar Wald und Wiesen in der Kleinstadt. Selbst arbeiten und ständig, das liegt ihnen im Blut. Sie können sich keinen abwechslungsreicheren, stressigeren, herausfordernderen Beruf vorstellen. Und so wie sie es angehen, wird es irgendwann auch sicher lukrativ.
Die Robe ist über der Kleidung zu tragen.
--
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Die Arbeit als Syndikus sollte hier auch einmal genannt werden. Sicherlich eine interessante Alternative, falls sich einem diese Option eröffnen sollte.

Wie immer gilt: Anwalt ja oder ein ist eine rein subjektive Frage, die sich endlos auskauen lässt. Muss jeder mit sich selbst ausmachen.
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