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Re: Bewerbung als Notar in NRW

Verfasst: Donnerstag 28. Dezember 2017, 15:05
von pn1
Ich erlaube mir, diesen Thread mal aufzuwärmen.

Hat vielleicht jemand aktuelle Erfahrungsberichte - sei es aus eigener oder zweiter Hand - hinsichtlich der Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsbelastung als Nur-Notar im Bezirk der Rheinischen Notarkammer? Vielleicht sind ja auch diejenigen noch hier aktiv, die vor 10 Jahren ihre Bewerbungsgespräche hatten.

Was ich so höre, sind die Arbeitszeiten während des Anwärterdienstes ja durchaus human, andererseits stelle ich mir die ersten Jahre nach Ernennung zum Notar sehr arbeitsintensiv vor, bis man erstmal Routine in den ganzen Abläufen hat etc. Oder wird man durch den Anwärterdienst entsprechend vorbereitet? Ist das eigentlich schwierig, eine Urlaubsvertretung zu organisieren oder geht das so oft man will und ist reine Formsache?

Und wie ist es mit dem Verdienst? In einem anderen Thread (http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php?f=54&t=18877) wurde mal von dem Risiko geschrieben, mit 40.000 brutto zu enden. Ist das im Bereich der Rheinischen Notarkammer ernsthaft realistisch? Klar kann nicht jeder >200.000 im Jahr verdienen, aber ich möchte hinterher auch nicht bei mehr arbeiten und weniger verdienen als bspw. ein Richter im entsprechenden Alter..

Vielleicht hat ja jemand ein paar Infos, gerne auch per PN!

Viele Grüße

Re: Bewerbung als Notar in NRW

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2018, 16:11
von LogoPogo
Hallo zusammen,

gibt es aktuelle Erkenntnisse über die Bewerbungsaussichten als Notarassessor bei der RNotK?

Darüber hinaus: Laut verschiedener Artikel (LTO, Azur etc.) scheint der juristische Nachwuchsmangel langsam auch das Notariat zu erreichen (insbesondere Anwaltsnotar, aber auch das Nur-Notariat - einfach mal googlen). Ist es denkbar, dass die rückläufigen Bewerberzahlen sich - ähnlich wie in den vergangenen Jahren bei den Richter-/StA-Einstellungsvoraussetzungen - auch in den zukünftigen Bewerbungsvoraussetzungen oder den aktuellen Bewerberzahlen pro ausgeschriebene Stelle niederschlagen könnten?


Bevor es Mecker gibt: Ich möchte keine erneute Diskussion über die allseits bekannten Notenvoraussetzungen (VB, gute Chancen ab 10 Punkte etc.). Ich frage nur nach aktuellen Erkenntnisses über die Bewerbungslage bei der RNotK.

Liebe Grüße

Re: Bewerbung als Notar in NRW

Verfasst: Freitag 3. April 2020, 17:27
von lawlaw
Ich hole den Thread hier mal ein wenig aus der Versenkung und hoffe auf Grund eigenen aktuellen Interesses, dass jemand vielleicht was zu den letzten zwei Fragen etwas berichten kann.

Danke euch :-)

Re: Bewerbung als Notar in NRW

Verfasst: Freitag 3. April 2020, 17:51
von OJ1988
Auf die wenigen Stellen als Notarassessor in den wirtschaftlich attraktiven Bundesländern werden sich auch langfristig immer genügend Bewerber auch mit Topnoten bewerben. Aus dem letzten Durchgang in NRW weiß ich zB das Beispiel, dass jemand mit 25,x Punkten nicht genommen wurde.

Re: Bewerbung als Notar in NRW

Verfasst: Freitag 3. April 2020, 20:24
von Fyrion
Andererseits sind die Notenanforderungen in anderen Bundesländern sehr viel niedriger. Aus Sachsen sind mir persönlich Beispiele mit weniger als 18 Punkten aus beiden Examen bekannt.

Re: Bewerbung als Notar in NRW

Verfasst: Freitag 3. April 2020, 20:27
von stilzchenrumpel
Fyrion hat geschrieben: Freitag 3. April 2020, 20:24 Andererseits sind die Notenanforderungen in anderen Bundesländern sehr viel niedriger. Aus Sachsen sind mir persönlich Beispiele mit weniger als 18 Punkten aus beiden Examen bekannt.
Solche Minderleisterhalbjuristen dürfen überhaupt Ämter übernehmen? Wahnsinn!

Edit: Sachsen. 18. Gnihihihi.

Ok im Ernst: in der sächsischen Pampa lässt sich damit vmtl. noch immer ein gutes Auskommen erzielen, aber mit den Noten vmtl. in anderen Regionen dann doch deutlich mehr

Re: Bewerbung als Notar in NRW

Verfasst: Freitag 3. April 2020, 21:08
von ukwh
Zu den sinkenden Notenanforderungen: Kenne persönlich auch einen Fall in NRW, in dem 24,X Punkte aus beiden Examen nicht gereicht haben (soll aber auch ein vergleichsweise starker Bewerberdurchgang gewesen sein). Ich denke auch nicht, dass sich an den hohen Anforderungen perspektivisch was ändern wird. Dazu sind es zu wenig ausgeschriebene Stellen im Jahr.

Man darf aber nicht aus den Augen verlieren, dass es dabei noch immer genug Fälle gibt, in denen weniger gereicht hat. Mein persönlicher Eindruck ist der, dass - zumindest bei der rheinischen Notarkammer - im Bewerbungsgespräch noch einiges an Boden gut gemacht werden kann.

Zum lieben Geld: 40.000 brutto als Nurnotar in NRW kommen nicht vor. Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wer einigermaßen engagiert bei der Sache ist und kein völlig überteuertes oder ineffizientes Notariat leitet, wird da erheblich drüber landen.