Punktabzüge wegen mangelnder äußerer Form?
Moderator: Verwaltung
- veltina
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Seitdem ich hier im Forum gelesen habe, wieviele Korrektoren allergisch auf Tintenkiller reagieren, streiche ich viel mehr. Was man nicht alles lernt Aber manchmal finde ich die Dinger trotzdem praktisch, ich verhakele mich nämlich häufiger mal in Kleinigkeiten (eine 3 statt ner 4 etc).
Heute auf ausdrücklichen mehrfachen Wunsch des Korrektors zum ersten Mal Stichwort-Unterstreichungen gemacht. Komisches Gefühl. Ausgleichsweise paar Zwischenüberschriften weggelassen
Heute auf ausdrücklichen mehrfachen Wunsch des Korrektors zum ersten Mal Stichwort-Unterstreichungen gemacht. Komisches Gefühl. Ausgleichsweise paar Zwischenüberschriften weggelassen
- schlafkatze
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seien wir doch mal ehrlich: ein problem ist die schrift nur, wenn der inhalt auch eher mau ist. wenn es sich gut und füssig liest, dann erahnt man einfach eher, was dastehen soll. bei einer schlechten bearbeitung kann man einfach die nicht leserlichen sätze nicht einfach ergänzen, weil der rest halt auch nicht stimmt.
Der öffentliche Dienst braucht gar nicht für sich zu werben. Das ist wie Freibier auf der Wiesn, da braucht es auch keine konzertierten Marketinganstrengungen.
j 20.07.07
j 20.07.07
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- Effi
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Ich habe in meinen Examensklausuren stets mit Füller geschrieben und auch Tintenkiller verwendet, so dass keine *einzige* Durchstreichung in der "Endfassung" mehr verblieben ist. Wenn man daran gewöhnt ist, geht gar nicht mehr so viel Zeit drauf.
Ich habe auch Überschriften zur besseren Strukturierung unterschiedlich unterstrichen (Doppelt, einfach, gestrichelt) und viel Platz davor und danach gelassen.
Insgesamt sahen die Klausuren daher auf den ersten Blick stets recht ordentlich aus, was meine - zugegebenermaßen - teilweise recht unleserliche Schrift wohl kompensiert hat.
Punktabzüge oder auch nur kritische Randbemerkungen hats nie gegeben.
MJ
Ich habe auch Überschriften zur besseren Strukturierung unterschiedlich unterstrichen (Doppelt, einfach, gestrichelt) und viel Platz davor und danach gelassen.
Insgesamt sahen die Klausuren daher auf den ersten Blick stets recht ordentlich aus, was meine - zugegebenermaßen - teilweise recht unleserliche Schrift wohl kompensiert hat.
Punktabzüge oder auch nur kritische Randbemerkungen hats nie gegeben.
MJ
- bilguer
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Das vergisst natürlich keiner. Auch nimmt es keiner übel, wenn die Arbeit zum Ende hin unleserlicher wird oder man in der Hektik mal eine Verweisung oä macht.
Mir geht es um Arbeiten, die von der ersten Seite an eine formale Zumutung sind. Davon gibt es wenige, aber es kommt immer mal wieder vor.
Eine kleine Anekdote aus meinem Studium:
Ein Kumpel hatte eine saumäßige Handschrift und schrieb nach 10 Seiten Klausur nur einen Satz in Sonntagsschrift: "Ich hoffe auf Lesbarkeit!"
Der Professor (!) schrieb mit seiner allerschönsten Handschrift:
"Gehen Sie bei formal unzumutbaren Klausuren doch einfach von Punktabzügen aus!"
3 Punkte (mangelhaft)
Was soll man dazu noch sagen!
Gruß
bilguer
Mir geht es um Arbeiten, die von der ersten Seite an eine formale Zumutung sind. Davon gibt es wenige, aber es kommt immer mal wieder vor.
Eine kleine Anekdote aus meinem Studium:
Ein Kumpel hatte eine saumäßige Handschrift und schrieb nach 10 Seiten Klausur nur einen Satz in Sonntagsschrift: "Ich hoffe auf Lesbarkeit!"
Der Professor (!) schrieb mit seiner allerschönsten Handschrift:
"Gehen Sie bei formal unzumutbaren Klausuren doch einfach von Punktabzügen aus!"
3 Punkte (mangelhaft)
Was soll man dazu noch sagen!
Gruß
bilguer
Punktabzüge bei einer unleserlichen Schrift gibt es. Max. 3 Punkte werden abgezogen. Ist bei Freunden schon passiert.
Bei mir bisher noch nicht, allerdings gab es zwei dreimal einen Kommentar ala:" Bitte bemühen sie sich um ein besserer Schriftbild, denn was nicht leserlich ist kann auch nicht gelesen und damit nicht bewertet werden."
Bei mir bisher noch nicht, allerdings gab es zwei dreimal einen Kommentar ala:" Bitte bemühen sie sich um ein besserer Schriftbild, denn was nicht leserlich ist kann auch nicht gelesen und damit nicht bewertet werden."
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Finde ich ehrlich gesagt auch in Ordnung so. Natürlich nicht wegen Kleinigkeiten, aber wenn sich orthographische Fehlgriffe häufen, wäre ich als Korrektor wohl auch irgendwann so genervt, dass ich instinktiv den ein oder anderen Punkt abziehen würde.Zickeneffi hat geschrieben:Bei uns in der großen Übung in Zivilrecht bei Prof. **** (der stinkenden Socke) wurden letztes Semester Punktabzüge für falsche Rechtschreibung gemacht...
"Ich weiß nur das, was wir wissen. Ob ich alles weiß, was wir wissen weiß ich auch nicht, aber ich weiß natürlich, niemand von uns weiß etwas was er nicht weiß." (Dr. W. Schäuble)
- bilguer
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- Kritschgau
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Oja - bisweilen glaubt man sich in einem reinem ERASMUS-Studium wieder zu finden...bilguer hat geschrieben:Ich will das Ganze noch um die Grammatik erweitern.
Das bringt einen Korrektor an den Rand des Wahnsinns!
Gruß
bilguer
Gerade hier in Bayern gerne genommen "Indem, dass der A dem B das Auto weggenommen hat, hat er einen Diebstahl begangen"... Ja habe die Ehre...
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Ich finde im Jurastudium können schon bzgl. Rechtschreibung und Grammatik die gleichen Bedingungen gelten, wie im Abitur - Punktabzug, wenn's zu arg wird...
unterstreiche auch immer (wenn's zeitlich noch passt *g*) die einzelnen Gliederungspunkte... immer in der Hoffnung den Korrektor milde stimmen zu können
unterstreiche auch immer (wenn's zeitlich noch passt *g*) die einzelnen Gliederungspunkte... immer in der Hoffnung den Korrektor milde stimmen zu können
"Auch eine stehengebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen; es kommt nur darauf an, daß man im richtigen Augenblick hinschaut." (Alfred Polgar)
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- Power User
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Wenn ich korrigere, versuche ich in positiver Stimmung anzufangen.
Am positivsten (und punktevergabefreundlichsten) bleibe ich natürlich bei einer inhaltlich und formal sauberen Lösung.
Wenn die Lösung inhaltlich o.k. ist, aber die Schrift schlecht, bleibe ich eigentlich immer noch fröhlich, weil ich lieber mit Schwierigkeiten Richtiges lese als Falsches in Schönschrift. Folglich ziehe ich keine Punkte ab. Eine meiner besten Klausuren war beim letzten Mal eine mit der freundlichen Bitte nach einem besseren Schriftbild.
Ganz besonders schlecht gelaunt bin ich jedoch, wenn ein Schreiber schlecht leserlichen Unsinn schreibt. Oft habe ich nicht mal die Möglichkeit, mir den Sinn des Ganzen aus dem Zusammenhang zu erschließen, und muß jedes Wort einzeln entziffern. .... und wenn ich schlecht gelaunt bin, kann es schon sein, daß es den einen Punkt mehr für ein ausreichend nicht mehr gibt.
Gruß,
Schlumpfi
Am positivsten (und punktevergabefreundlichsten) bleibe ich natürlich bei einer inhaltlich und formal sauberen Lösung.
Wenn die Lösung inhaltlich o.k. ist, aber die Schrift schlecht, bleibe ich eigentlich immer noch fröhlich, weil ich lieber mit Schwierigkeiten Richtiges lese als Falsches in Schönschrift. Folglich ziehe ich keine Punkte ab. Eine meiner besten Klausuren war beim letzten Mal eine mit der freundlichen Bitte nach einem besseren Schriftbild.
Ganz besonders schlecht gelaunt bin ich jedoch, wenn ein Schreiber schlecht leserlichen Unsinn schreibt. Oft habe ich nicht mal die Möglichkeit, mir den Sinn des Ganzen aus dem Zusammenhang zu erschließen, und muß jedes Wort einzeln entziffern. .... und wenn ich schlecht gelaunt bin, kann es schon sein, daß es den einen Punkt mehr für ein ausreichend nicht mehr gibt.
Gruß,
Schlumpfi
"Stirbt ein Bediensteter während einer Dienstreise, so ist damit die Dienstreise beendet."