Assessment Center für Richter in NRW

[Blaumann]

Ist ein solches Entlassungsgesuch überhaupt wirksam?

Stichwort: Bedingungsfeindlichkeit von Gestaltungsrechten?

[Eagnai]

In dem Entlassungsersuchen wird aber doch wahrscheinlich nur stehen "bitte ich um meine Entlassung zum 01.12.", ohne irgendeine Bedingung.

Wäre allerdings interessant zu wissen, wie es dann datiert ist.

[Sebast1an]

Das Datum wird nachträglich eingetragen. Wenn schon, dann richtig.

[Deus Ex Machina]

Das mit den Assessment-Centern dürfte sich in NRW mit dem Haushaltsstopp ja auf absehbare Zeit erledigt haben...

[Paradoxia]

Irrtum.

[Indubioproreo]

Wieso?

[HCH]

Weil es aktuell eine Haushaltssperre gibt.

[Paradoxia]

Das OLG Hamm läd weiterhin ein.

[Indubioproreo]

Ja, wegen der Haushaltssperre meinte ich, dass es eben kein Irrtum ist.

Wundert mich, dass Hamm einlädt.

Aber wenn man von der Entlassungspaxis hier liest, möchte eh bald keiner mehr zur Justiz.. auch nach Aufhebung der Sperre nicht

[HCH]

Ja, wegen der Haushaltssperre meinte ich, dass es eben kein Irrtum ist.

Wundert mich, dass Hamm einlädt.

Aber wenn man von der Entlassungspaxis hier liest, möchte eh bald keiner mehr zur Justiz.. auch nach Aufhebung der Sperre nicht

Entlassungspraxis? Habe davon nicht mitbekommen, worum geht es da (in aller Kürze)? Nimmt die Justiz (StA?) neuerdings Entlassungen vor?

[Indubioproreo]

Im aktuellen Info-Blättchen der Neuen Richtervereinigung Nordrhein-Westfalen (anscheinend noch nicht online verfügbar) findet sich ein Beitrag zur Einstellungs- und Entlassungspraxis der Justiz, Titel: „Vom Richter auf Probe zum Richter auf Abruf“.

Berichtet wird über einen im Juni 2012 eingestellten Proberichter, mit dessen Leistung man nicht zufrieden war. Im August 2012 wurde er – so heißt es jedenfalls in dem Bericht – vom Personaldezernenten des OLG Hamm dazu gebracht, ein Entlassungsgesuch zum Dezember 2012 zu unterzeichnen. Wenn sich seine Leistungen nicht verbesserten, werde man sein Gesuch „aus der Schublade“ holen, andernfalls nicht. Tatsächlich habe der Präsident des OLG das Entlassungsgesuch Ende November 2012 zur Überraschung des Proberichters angenommen.

Ein solches Vorgehen sei im Hammer Bezirk übliche Praxis gewesen, die jedoch inzwischen aufgrund interner Kritik eingestellt worden sei.

Interessant ist aus meiner Sicht daran die Rechtfertigung dieser Praxis. In dem Beitrag heißt es weiter, der Präsident des OLG habe in einem Schreiben an die NRV dazu erklärt, das OLG „habe sich dazu entschlossen, auch Bewerberinnen und Bewerber einzustellen, die die Auswahlkommission nicht vollständig hätten überzeugen können, um überhaupt die (…) frei werdenden Planstellen besetzen zu können. Die nicht so qualifizierten Bewerberinnen und Bewerber sollten zunächst in den ersten sechs Monaten ihre Eignung unter Beweis stellen. Sollte sich die mangelnde Eignung herausstellen, sei die Einleitung eines förmlichen Verfahrens oder die Entlassung auf eigenen Wunsch die Folge. (…) Tatsächlich musste im Sommer 2013 eine Vorstellungsrunde mangels Bewerberinnen und Bewerbern abgesagt werden.“

[HCH]

Ok, danke.

[Gelöschter Nutzer]

Hallo zusammen;)

Gibt es hier jemanden, der was konkretes vom Assessmententer beim OLG Düsseldorf weiß?Insbesondere würde mich wissen ,ob innerhalb dieses Interviews auch Rollenspiele stattfinden und wie man sich dabei eurer Meinung nach am Besten schlägt. Weiß vielleicht auch jemand wie hoch die Chancen generell sind, wenn man in Düsseldorf es immerhin schon bis zum Assessment-Center geschafft hat?

Ich bin nächste Woche dabei und habe große Angst davor, dass mein Traum für den ich jahrelang gekämpft habe durch 2-3 ungeschickte Antworten im Gespräch stirbt.

Liebe Grüße und vielen Dank!

Jonas

[Thandor79]

Im aktuellen Info-Blättchen der Neuen Richtervereinigung Nordrhein-Westfalen (anscheinend noch nicht online verfügbar) findet sich ein Beitrag zur Einstellungs- und Entlassungspraxis der Justiz, Titel: „Vom Richter auf Probe zum Richter auf Abruf“.

Berichtet wird über einen im Juni 2012 eingestellten Proberichter, mit dessen Leistung man nicht zufrieden war. Im August 2012 wurde er – so heißt es jedenfalls in dem Bericht – vom Personaldezernenten des OLG Hamm dazu gebracht, ein Entlassungsgesuch zum Dezember 2012 zu unterzeichnen.

Wieso unterzeichnet man so was?

[falsus]

Wahrscheinlich weil man die knallhart-abgebrühte "ich bin R1 - ihr könnt mich alle mal" Haltung, mit der man Urteile wie das hier zitierte absondert, erst nach ein paar Dienstjahren oder eben der Lebenszeiternennung entwickelt. Bis dahin gibt es sicher Leute, die sich mit ein wenig Druck bewegen lassen.