FA vs. LL.M.

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Pippen
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FA vs. LL.M.

Beitrag von Pippen »

Neulich mit einem Kollegen diskutiert, was wohl die bessere Weiterbildungsmöglichkeit sei, da mich das ohnehin beschäftigt. Er bekannte sich ganz klar zum FA, weil da (das stimmt wohl) die Praxistauglichkeit im Vordergrund steht. Ich finde aber den LL.M. schicker :)...da meinte der Kollege wieder - ja aber LL.M. außerhalb von USA, England & Co. - da lachen sie mehr drüber. Und um in die USA zu gehen heißt es Beruf erstmal adé....

Sind die LL.M's (hier in D o. US alles andere is mir schnuppe :)) wirklich sehr theoretisch bzw. was würdet ihr jmd. empfehlen, der seinen Dr. hat, ein Jahr Berufserfahrung und mittelfristig ne Weiterbildung anstrebt, die einen Titel bringt?!? FA o. LL.M? Ich persönlich hatte bis jetzt den LL.M. in Dtschld. (intellectual property) im Visier...

Gruß Pippen

p.s. Ein Problem bei vielen LL.M's könnte sein, dass man kaum in Teilzeit studieren kann
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Kritschgau
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Beitrag von Kritschgau »

Ich sagen es kommt drauf an wo du dich beruflich hin entwickeln willst. Ein deutscher LLM wird in einer auch international ausgerichteten Kanzlei sicher weniger bringen, als in einer (möglicherweise spezialisierten) kleineren Kanzlei. Wenn du zB einen dieser Medienrechts-LLM machst und dann in eine entsprechende Kanzlei gehst, bringt das sicher mehr als jeder FA.
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Beitrag von Frittenverkäufer »

Mein Vorschlag: Deutscher LL.M. mit Pflichtauslandssemester, wobei man sich den theoretischen Teil der Fachanwaltsausbildung anerkennen lässt.
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Kritschgau
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Beitrag von Kritschgau »

Frittenverkäufer hat geschrieben:Mein Vorschlag: Deutscher LL.M. mit Pflichtauslandssemester, wobei man sich den theoretischen Teil der Fachanwaltsausbildung anerkennen lässt.
Das ist ja dann quasi das juristische Überraschungsei :)
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Also: Drei Dinge auf einmal! Das geht nun wirklich nicht!
iur_mika
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Re: FA vs. LL.M.

Beitrag von iur_mika »

Pippen hat geschrieben:... anstrebt, die einen Titel bringt?!? FA o. LL.M?
Nur am Rande ohne konkreten Personenbezug: FA und LL.M. sind keine Titel, sondern akademische Grade. ... Das musste mal gesagt werden - oder nicht?

Abgesehen davon sei der Hinweis erlaubt, dass es mittlerweile auch in Deutschland englischsprachige LL.M. - Programme gibt. Aber es stimmt schon, dass es darauf ankommt, wohin es einen später zieht.
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

Der FA ist doch kein akademischer Grad. :-k
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Pippen
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Beitrag von Pippen »

Das sehe ich wie jurabilis...FA akademischer Grad??

Fragen wir mal andersherum: Welcher der "Titel" hat für euch einen höheren Wert, d.h. ist schwieriger zu eringen?

@kritschgau: ich stimme dir zu, wenn LL.M. in D., dann mit Pflichtauslandssemester.
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Kritschgau
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Beitrag von Kritschgau »

Ich persönlich kenne niemanden, der Probleme beim einen oder anderen gehabt hat. Das Gute am LLM ist halt, dass man den recht schnell hat, wogegen man beim FA je nachdem recht viel Zeit mit dem Sammeln von entsprechenden Fällen verlieren kann.
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Beitrag von Frittenverkäufer »

Pippen hat geschrieben:Das sehe ich wie jurabilis...FA akademischer Grad??

Fragen wir mal andersherum: Welcher der "Titel" hat für euch einen höheren Wert, d.h. ist schwieriger zu eringen?

@kritschgau: ich stimme dir zu, wenn LL.M. in D., dann mit Pflichtauslandssemester.
Da du dich, wenn ich mich an deine Beiträge richtig erinnere, für Gewerblichen Rechtschutz und Urheberrecht interessierst, hätte ich nen Vorschlag:

http://www.eulisp.de
Spencer
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Beitrag von Spencer »

Ich stand vor einigen Monaten auch vor der Entscheidung, ob ich einen deutschen LLM (sog. Wirtschaftsjusrist, LL.M. oec. in Köln) mache. Habe mir die Veranstaltungen einige Wochen angesehen und dann dankend abgelehnt: Es handelte sich zu 90 % um reguläre Vorlesungen aus dem laufenden Semester von höchst durchwachsener Qualität. Nicht überall, wo LLM draufsteht, ist auch LLM drin! Habe mich dann doch dafür entschieden, einen SteuerR-FA zu machen, ist sogar billiger (1200 € für Referendare statt 1500 € für LLM) und wesentlich spezifischer als die doch sehr an der Oberfläche bleibenden und eher theoretischen Vorlesungen. Und über den "LLM oec" hat jeder nur gelacht...
Selbst wenn man später in eine kleine spezialisierte Kanzlei gehen möchte, bringt m.E. der FA mehr, denn womit kann der Mandant mehr anfangen: mit dem FA für SteuerR oder mit dem LLM oec ?
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

Spencer: Wie hat der FA-Kurs gemundet? Warst Du vorher steuerrechtlich unbeleckt?
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drschnackels
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Beitrag von drschnackels »

Natürlich sind die drei Buchstaben hinter dem Namen zunächst immer erstmal schick. Aber es geht beim LL.M. in allererster Linie um die Auslandserfahrung und den Beweis, dass man bereit und fähig ist, ein ganzes Jahr in ein anderes Land zu gehen usw usf.. Ein LL.M. ohne das -- das ist wie sich mit alkoholfreiem Bier besaufen zu wollen.

Ich hatte mich auch mal über Kontakte in einer Top-Personalvermittlung nach diesen gemischten LL.M.'s erkundigt, und die werden auch eher belächelt. Aber klar, ein halbes Jahr Ausland ist dennoch immer noch ein halbes Jahr Ausland.
Spencer
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Beitrag von Spencer »

der FA-Kurs steht erst noch in ein paar Monaten an, wollte ihn nicht zu früh machen, weil gerade im SteuerR sich jeden Tag etwas ändert.
Habe SteuerR als Wahlfach gehabt, ich weiß also, worauf ich mich da einlasse :D
Pippen
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Beitrag von Pippen »

Hm, also wir können wohl festhalten: Ein LL.M. in D. über ein Wischiwaschi Rechtsgebiet (Wirtschftsrecht u.ä.) bringt goar nix - das sehe ich auch so.
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