Für Job überqualifiziert: Trotzdem annehmen?

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Moderator: Verwaltung

Gelöschter Nutzer

Für Job überqualifiziert: Trotzdem annehmen?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo,
ich hab da mal wieder eine Frage:
Ich bin seit zwei Wochen Volljuristin und habe nach ein paar Absagen (Initiativbewerbungen) ein auf zwei Jahre befristetes Angebot einer Firma, in der ich allerdings nichts Juristisches machen würde, sondern eher im Bereich Kundenservice tätig wäre (administrativ). Einerseits würde ich schon lieber weiter suchen, andererseits müsste ich dann nicht vom Arbeitsamt leben.

Nun die Frage:
Wird es im Lebenslauf negativ ausgelegt, wenn man als Berufseinsteiger eine Zeit lang eine Tätigkeit macht, die mit der eigentlichen Ausbildung nichts zu tun hat? Ich würde mich nebenbei auch auf den Gebieten, wo ich hin will privat weiterbilden.

Das Problem ist nämlich, dass ich im juristischen Bereich kaum Chancen habe, weil kein Prädikatsexamen. Andererseits würde mich die Spezialisierung zum FA im Bereich gewerblicher Rechtsschutz bzw. eine Steuerberatertätigkeit schon sehr interessieren. Das setzt widerum eine zwei- bis dreijährige Berufstätigkeit im einschlägigen Gebiet voraus. Wenn das nicht klappen sollte, wäre auch die Personalabteilung eines Unternehmens eine Alternative, aber wie gesagt: bisher noch keine Zusage in diesen Bereichen. Irgendwie recht verzwickt... :-k

Wie seht Ihr das? Was würdet Ihr tun?

Danke schon einmal!
Liebe Grüße
sweetness
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Schwer zu sagen, wenn die Tätigkeit nicht wirklich juristisch ist, wird sie dich nicht weiterbringen.

Mal darüber nachgedacht, ein Praktikum zu machen und somit Dich und deine Qual. für mögliche Bewerbungen steigern.

Ein kostenloses Praktikum wird wohl auch vom Arbeitsamt gefördert, man sogar meines Wissens ein Gehalt nebenher beziehen.

Wir haben einen Steuerberater im Haus.

Könnte mal wegen Praktikum anfragen. Schick mir hierzu eine pn.
ElGraf
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Beitrag von ElGraf »

Praktikum als Volljurist finde ich fast problematischer als zeitweise fachfremde Beschäftigung, die man ja noch so verkaufen könnte, dass man mal was anderes anschauen wollte, dann aber reumütig wieder zur Juristerei zurückkehrt ;-). Nur meine bescheidene Meinung...
Asche
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Re: Für Job überqualifiziert: Trotzdem annehmen?

Beitrag von Asche »

Eins vorweg: DON'T PANIC. Zwei Wochen arbeitslos? Entspann' Dich!
sweetness hat geschrieben:Wird es im Lebenslauf negativ ausgelegt, wenn man als Berufseinsteiger eine Zeit lang eine Tätigkeit macht, die mit der eigentlichen Ausbildung nichts zu tun hat?
Ich halte es für bedingt gefährlich. Überbrückung ok, aber zwei Jahre sind zu lang.
sweetness hat geschrieben:Das Problem ist nämlich, dass ich im juristischen Bereich kaum Chancen habe, weil kein Prädikatsexamen.
Blödsinn. Red' Dir das nicht ein. Du kommst vielleicht nicht zu Staat, Großbutze und Edelboutique, aber auch ohne Prädikat gibt es da draussen gute Jobs.
sweetness hat geschrieben:Andererseits würde mich die Spezialisierung zum FA im Bereich gewerblicher Rechtsschutz bzw. eine Steuerberatertätigkeit schon sehr interessieren.
Das ist doch was! Ausbauen! In dem Bereich weitersuchen!

zB Die ganzen StB/WP-Gesellschaften suchen soviele Leute, da würde ich versuchen als Steuerassistentin hinzukommen (nicht! als Prüfungsassistentin). Das zählt ja als Berufstätigkeit.
raskolnikov
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Beitrag von raskolnikov »

Zwei Jahre fachfremd arbeiten ist definitiv zu lang. Lieber weiter bewerben. Denn Asche hat Recht: Wenn du nicht die genannten Betätigungsfelder anstrebst, findest du auch ohne Prädikatsexamen einen Job. Nach zwei Jahren Kunden sieht das allerdings ganz anders aus. Ich würde daher jetzt schon die Weiterbildung angehen und mich weiter bewerben.
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jurabilis
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Re: Für Job überqualifiziert: Trotzdem annehmen?

Beitrag von jurabilis »

sweetness hat geschrieben:Hallo,
ich hab da mal wieder eine Frage:
Ich bin seit zwei Wochen Volljuristin und habe nach ein paar Absagen (Initiativbewerbungen) ein auf zwei Jahre befristetes Angebot einer Firma, in der ich allerdings nichts Juristisches machen würde, sondern eher im Bereich Kundenservice tätig wäre (administrativ). Einerseits würde ich schon lieber weiter suchen, andererseits müsste ich dann nicht vom Arbeitsamt leben.
Zwei Wochen sind doch GAR NICHTS. Du solltest wirklich nichts überstürzen.
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Vielen Dank für Eure aufbauenden Beiträge! Stimmt, ich sollte mich wahrscheinlich nicht so verrückt machen... :mademyday:

Ich habe kommende Woche ein Bewerbungsgespräch bei diesem Kundenservice-Angebot und werde mal sehen, inwieweit da überhaupt die Gehaltsvorstellungen übereinstimmen. Ich will mich ja auch nicht total unter Wert verkaufen (wobei natürlich die Frage ist, wie viel ich da überhaupt verlangen kann). Wenn es nicht passt, hat sich das sowieso erledigt.

Wenn es doch klappen sollte, könnte ich es ja erst einmal die Probezeit über machen, um etwas zu verdienen und nicht vom Arbeitsamt leben zu müssen und parallel die Fortbildungen und Bewerbungen vorantreiben.
Hört sich schon besser an, oder?

Liebe Grüße
sweetness
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Beitrag von jurabilis »

30K dürften eine magische Gehaltsgrenze sein, meinst Du nicht? Besser natürlich 35K oder 40K.
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Beitrag von Kiesela »

Da fällt mir ein: Du hast Dich zumindest meiner Wahrnehmung nach erstaunlicherweise noch nie darüber aufgeregt, was die Wirtschaftsjuristen verdienen.
Nur noch Schnösel und Spießer.
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Beitrag von jurabilis »

Kiesela hat geschrieben:Da fällt mir ein: Du hast Dich zumindest meiner Wahrnehmung nach erstaunlicherweise noch nie darüber aufgeregt, was die Wirtschaftsjuristen verdienen.
Was daran liegen dürfte, dass ich nicht recht weiß, ob diese Burschen überhaupt bezahlt werden und wenn ja, wieviel sie bekommen :-w
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Beitrag von Kiesela »

Ich hab kürzlich mal gefragt: 60K bei CC.
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

Da fällt mir nichts mehr zu ein.
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Beitrag von Kiesela »

Tjaja, hätt man das mal früher gewußt...
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Beitrag von jurabilis »

Halte ich für hart an der Grenze zu § 138 BGB. Hab es jetzt ein paar Bekannten gemailt und die können es alle kaum glauben.

Richtig lustig dürfte es werden, wenn der Erste sich unter Berufung auf das AGG in die Partnerschaft einklagen will ...
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Kiesela hat geschrieben:Ich hab kürzlich mal gefragt: 60K bei CC.
Arbeiten die genau so lange wie die Rechtsanwälte? Und wie läuft es Karrieretechnisch (wie lange sind die bie CC)? Up or Out ist ja wohl kaum die Devise, weil keiner von denen Partner werden kann (was faktisch bei den RA natürlich genauso ist)?
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